26.11.-04.12. Die letzte Woche in Suedamerika und der Start in Australien

4 12 2012

Huhu…ich wieder! 🙂 Keine Angst, dieser Text wird ganz sicher nicht so lang, wie der letzte und leider wird es auch keine Bilder geben…. die Cam…ihr wisst schon! 😉

Also, was ist noch so passiert?! Nichts! 😉

Montag habe ich drei Viertel des Tages mit dem Bloggen verbracht. Danach habe ich meinen Rucksack geschnappt und bin nach Vina del Mar gefahren. Das liegt gleich neben Valparaiso am Meer. Timmi und ich waren da ja schon kurz und nun wollte ich noch ein paar Tage am Strand geniessen.

Das Hostel hatte zum Glueck eine sehr schnelle Internetvrebindung, so dass ich abends noch alle Bilder hochladen konnte! 😀 Ich hoffe, ihr habt euch genauso gefreut wie ich! 😉

Dienstag war as Wetter dann leider alles andere als schoen…in Santiago waren die ganzen letzten Tage immer knapp 30 Grad und am Meer war’s dann bewoelkt und es wehte eine frische Briese.. :-/ So hatte ich mir das ja nun nicht vorgestellt… Stur wie ich bin, bin ich aber trotzdem in Shorts durch die Stadt in Richtung Strand gelaufen. Dort habe ich gelesen und die letzten paar Wochen ein bisschen Revue passieren lassen… ging ja irgendwie alles so schnell…da kommt man bei dem Stress fast gar nicht dazu, das Ganze zu verarbeiten. Zwischendurch habe ich mir ein kleines Nickerchen gegoennt und als ich aufgewacht bin, habe ich festgestellt, dass die Sonne doch nicht zu unterschaetzen ist und ich schon einen mittelschweren Sonnenbrand in den Kniekehlen hatte…na toll.. 🙁 Es war doch bewoelkt!!! Leider war der Wind sogar ziemlich kalt, so dass ich mich dann auf den Weg zum Einkaufszentrum gemacht habe und dort in der Sofaecke noch ein paar Stunden gelesen habe, bevor ich mir im Foodcourt nochmal ein leckeres Stueck Lachs gegoennt habe! 😀

Mittwoch war das Wetter leider auch noch nicht besser, aber immerhin war die Temperatur hervorragend fuer einen langen Lauf am Meer. Also bin ich sportliche 10km (teilweise durch den Sand!!!) gejoggt und wurde natuerlich mit meinem hochroten Schaedel seltsam angesehen. Egal – nach einer ausgibigen Dusche habe ich den Rueckweg nach Santiago angetreten – die Leute haben mich also erstmal nicht wieder gesehen! 🙂

In Santiago war das Wetter leider auch nicht soooo viel besser, aber immerhin etwas waermer. Also habe ich wieder im Park gelesen und gefaulenzt! 🙂

Donnerstag habe ich vormittags eigentlich auch nur gelesen und bin mittags in Richtung Provedencia aufgebrochen. Der Stadtteil, in dem Svea vor einigen Jahren gewohnt hat und wo Timmi und ich schon hingeradelt sind. Dieses Mal bin ich aber ohne fahrbaren Untersatz losgestiefelt. Ich hatte ja Zeit… Aber nach 1,5 Stunden war ich schon da und hab zielsicher Dunkin‘ Donuts angestuert… 😀 Auch wie vor vier Jahren!!

Danach bin ich langsam wieder in Richtung Centrum gegangen, habe im Park aber immer wieder Pausen gemacht und war dann puenktlich zur Abendessenszeit nochmal bei Liguria – ein letztes ultra leckeres Steak auf Suedamerikanischem Boden! 😀 Wow! Und es hat sich natuerlich wieder gelohnt!!! Yami!! Anschliessend ein Verdauungsspaziergang und weitere viele Seiten in dem spannenden Thriller…danach war Schlafenszeit.

Freitag bin ich vormittags nochmal in etwa die selbe Strecke abgelaufen, die Donnerstagnachmittag. Dieses Mal aber in Laufklamotten! 10km und zwischendurch ein paar Uebungen an den tollen Geraeten, die sie in Suedamerika wirklich ueberall stehen haben!!! Das sollten sie mal in Deutschland machen – alle Fitnessstudios wuerden gnadenlos pleite gehen! 😀

Am fruehen Nachmittag hab ich mir dann nochmal ein leckeres Stueck Fisch beim Fischmarkt gegoennt … mit Kartoffelpue! 😀 Danach gings ein letztes Mal ins Internetcafe um meinem Paps via Skype zum Geburtstag zu gratulieren! Ach ja…ich war doch schon etwas neidisch, als meine Eltern mir vom Besuch auf dem Weihnachtsmarkt gezaehlt haben… :-S

Samstag ging es dann endlich in Richtung Flughafen!!!

Zum Glueck habe ich mich rechtzeitig auf den Weg gemacht, denn: Der Weg mit der Bahn zum Busterminal war kein Problem, aber dann fing das Chaos an! Ab in Bus und…nichts…!!! Ganz Santiago hatte sich offenbar verschworen und alle wollten und sollten den Weg zum Flughafen nehmen. Ich kam mir vor wie in der TrumanShow! Was fuer eine Schei***…es ging wirklich gar nicht voran und da die Fahrt, die normalerweise eine halbe Stunde dauert, am Ende ueber zwei Stunden gedauert hat, waren neben mir auch alle (!) anderen Passagiere hibelig…
Mein Plan puenktlich am Flughafen zu sein, um einen eventuellen KlauVogel mit meinem Ticket auszustechen, ging also nicht wirklich auf. Immerhin war aber keine Annika Kuenzel vorher mit meinem Ticket und Reisepass erschienen und ich konnte schnell weiter zur Passkontrolle….schnell ist hier allerdings das falsche Wort… die ganze Prozedur hat so lange gedauert, dass ich am Ende beim Gate nur noch schnell entsorgen konnte und dann direkt in den Flieger spaziert bin. Puh…was ein Stress!!!

Im Flieger hatte ich auch gar nicht so einen tollen Platz fuer die 14 Stunden: Schraeg recht vorne eine Familie mit einer kleinen echt suessen aber staendig am schreienden Tochter. Vor mir ein Ehepaar irgendwo aus Asien. Er hatte die tolle Angewohnheit, nach jedem Essen in die leeren Schachteln zu Rotzen und zwar seeeehr geraeuschvoll!!! Lecker!!! 🙁 Meno, das war echt eckelig…und ich bin doch so ein langsamer Esser…war also meistens noch nicht fertig.. :-/

Meine deutsche Sitznachbarin hatte leider uebelste Schweissfuesse und mein argentinischer Sitznachbar die Angewohnheit der Brasilianer, seinen Rotz aus den Kniekehlen hochzuziehen…! Schoen, wenn er es selbst nicht hoert, weil er Kopfhoerer auf hat…aber denkt er auch an seine Mitflieger?!?!?

Immerhin hat Quantas uns nicht verhungern lassen und ich habe in Sydney auf die Schnelle noch den Rest meines Studentenfutters vernichten muessen.. ich will ja nichts illegal einfuehren.. 😉

Passkontrolle (zum Glueck ist alles gut gegangen – hatte mich online ja vorher mit meinem alten Pass registriert..), zum anderen Terminal und warten… warten…. warten…der Flieger hatte Verspaetung…sogar so lange, dass Quantas irgendwann durchgegeben hat, dass wir uns mit unserem Flugticket im FoodCourt fuer 20 australische Dollar etwas zu essen holen koennen! 🙂 Was ein Glueck – also hatte ich schonmal mein Abendessen fuer den naechsten Tag! 😀 Mit einem sehr begrenzten Bargeldbetrag nimmt man ja, was man kriegen kann! 😉

Irendwann ist der Flieger doch gelandet und anschliessend mit uns wieder gestartet… da ich mittlerweile ueber 14 Stunden Zeitverschiebung (inklusive Datumsgrenzeueberschreitung) hinter mir hatte, habe ich den kompletten Flug verpennt. In Darwin gings dann nur fix ins Hostel um weiter zu schlummern!

Montagmorgen habe ich dann einen kleinen Spaziergang durch Darwin Downtown gemacht. Und was soll ich sagen?!?! Mir sind zuerst die nicht vorhandenen Strassenhunde aufgefallen!!! Ausserdem ist alles soooo ordentlich und sauber. Ach, alles ist eigentlich anders… aber ich moechte nicht sagen besser oder schlechter… eben nur wieder ganz anders…ein anderer Kontinent eben! 🙂
Am Strand bin ich dann gleich auf einen anderen Deutschen getroffen, Mitte 50 und ein Sabbelbueddel vor dem Herren, aber irgendwie war es recht interessant, was er so zu erzaehlen hatte, dass wir geschlagene 5 Stunden geschnackt haben. Wobei er deutlich mehr geredet hat als ich. Ansonsten war ich noch nicht zu wesentlich mehr in der Lage, als einkaufen zu gehen, das Internet zu nutzen und frueh schlafen zu gehen.

Dafuer habe ich Dienstagmorgen dann mit einem kleinen Lauf begonnen…hui…um 7.30h hat mich dabei allerdings schon der Schlag getroffen…man merkt, dass Darwin in den Tropen liegt und eine irre Luftfeuchtigkeit hat! Nach einer halben Stunde war ich also dermassen am Ende, dass ich nur noch den Ausblick von der „Esplanade“ beim Dehnen geniessen konnte. Aber in dem Moment ist mir irgendwie erst so richtig bewusst geworden, dass ich jetzt wieder in Australien bin!!! Das wahnsinnig tolle, aufregende, interessante Down Under!!! Dazu weit ueber 30 Grad im Schatten, statt Schneematsch in Hamburg und die naechsten Wochen werden einige Abenteuer bringen! 😀 😀 😀
Ich muss zugeben, dass ich nach meinem Abschied von Suedamerika ein bisschen gelangweilt war, schon wieder ein neues Land zu bereisen… Aber das war nur der Eindruck vom ersten Moment…eigentlich kann man naemlich gar keine Lust auf Australien haben!!! 😀

Jetzt versuche ich also noch ein paar Stunden wenig zu schwitzen, fahre nachher zum Flughafen, verbringe dort die Nacht und empfange morgen frueh dann Franci und Eugi!!! 😀

Bis zum naechsten – sicher bilderreichen – Eintrag!!!



11.-25.11. Das schlimmste Erlebnis der Reise und zwei richtig coole Wochen mit Timmi

26 11 2012

Sooooo…nach ueber zwei Wochen melde ich mich also auch mal wieder… viel ist passiert…deshalb drei Sachen vorweg:

1.) Dieser Artikel koennte ziemlich lang werden

2.) Sorry fuer die ausgeschriebenen Umlaute, aber im Internetcafe gibts kein aes, ues, oes,… 😉

3.) Fuer die, die es noch nicht wissen: Ich wurde beklaut (alles weg, Pass, Kreditkarten, Bargeld, Netbook, Camera,…) aber, jetzt wieder fuer alle, mir gehts gut! 🙂 War zwar ein Schock, aber mittlerweile kann ich fast schon wieder darueber lachen…

Aber von Anfang an:

Am 11.11.12 (Alaff an alle Karnevalsfans!) haben wir also das Meer in Pichilemu genossen. Nach unserer Ankunft vom Bus haben wir mittags lecker in dem richtig, richtig coolen Restaurant vom Hostel gegessen und sind anschliessend durch den Ort spaziert. Danach haben wir eigentlich nur noch gefaulenzt, den Blog hochgeladen und abends lecker Pollo (Huehnchen) gegessen. Dabei wollte mir Timmi unauffaellig das Leckerste (die Haut) vom Teller klauen, als ich mich mit unserem 18-jaehrigen Hostelgenossen unterhalten habe. Tztztzt… 😉

Aber es sei ihr verziehen, denn sie hatte zu dem Zeitpunkt schon reichlich Begegnung mit der Gato (Katze) gemacht. Ein edler (?) chilenischer Tropfen. Schmeckt vorzueglich mit Pfirsichsaft gemischt.. 😉 Zum Abrunden des schoenen Tages haben wir (und ein paar Froesche) uns noch den tollen Sonnenuntergang am Pazifik angesehen.

Mit dem Polizeispiegel als Nachtlektuere und den tollen Betten war auch gleich schon wieder Montag.

Bei gar nicht so gutem Wetter war ich am Strand laufen, wurde dabei fast von einem Hund angefallen (haette er einen Besitzer gehabt, heatte der sicher gesagt, er wollte nur spielen… im Endeffekt hat mein neuer Freund mich vor saemtlichen Seevoegeln beschuetzt!), wir haben gefruehstueckt und uns auf den Weg zum Bus begeben. Leider haben wir dabei vergessen, dass Essen im Restaurant vom Vortag zu bezahlen – pardon! 😉

Am Busterminal wuerden wir leider von einem eckligen Lustmolch in Empfang genommen. Der Kerl hatte ne „In-Gedanken-ausziehen“-App im Kopf, so wie der einen angesehen hat! :-/ Leider hat die Busfahrt nach Santiago dann auch 5 statt gedachten 3,5 Stunden gedauert…aber was sollten wir machen!? Also mit Quatschen, Naegel machen und Leckereien im Bus kaufen bei Laune halten! 😉

In Santiago angekommen haben uns 32 Grad Lufttemperatur empfangen…ich will mich ja nicht beschweren…aber das war ganz schoen heiss… 😉 Also die Rucksaecke zur mega ueberteuerten Gepaeckaufbewahrung und ein Bummel durch die Hauptstadt. Immerhin hatten wir weitere fuenf Stunden zu ueberbruecken, bis der Nachtbus abfuhr. In der Zeit haben wir dann bei jedem Baecker nach Brot aus Maismehl gefragt – leider wieder vergebens. Aber immerhin wussten einige schonmal, was Gluten frei bedeutet…ein Fortschritt! 😉

Vor dem Hauptbahnhof hat uns ein riesiger Tannenbaum willkommen geheissen…aus Plastik selbstverstaendlich…oder ueberleben Tannen mehr als 30 Grad im Schatten?!? Dazu in allen Kaufhausern Weihnachts- und Schneemaenner….was fuer ein Kasperkram…die koennen mit Schneemaennern im Dezember doch gar nichts anfangen.. 😉

Um die Busfahrt zu ueberleben, haben Timmi und ich DEN Fastfoodladen aus Gautemala aufgesucht: Taco Bell! Derbe geiler Shit! Wer´s kennt, weiss, wovon ich rede! Tacos – endlich aus Maismehl! 😀 Danach noch Proviant einkaufen, frisch machen und mal wieder von Besoffenen am Busbahnhof genervt werden (muss an unserer Haarfarbe liegen, dass immer wir angesteuert werden… aber immerhin kam gleich der Sicherheitsdienst). Anschliessend hiess es Bus fahren fuer etwa 18 Stunden… :-/

Aber Timmi und ich waren ein eingespieltes Team, haben uns morgens um 8h zum Fruehstuecken verabredet und bis dahin beide sehr gut durchgeschlafen. Nach dem Fruehstueck wurde gelernt oder Mails vorgeschrieben, die Landschaft genossen, geschlafen und gegessen.. Und schon waren wir in Antofagasta. Ich finde das hoert sich an wie Autoabgase und das trifft das Bild der Stadt recht gut: Haesslich! Timmi interpretiert den Stadtnamen mit Antifaschista, was eine andere passende Beschreibung ist! Ein Ort, den man auf keinen Fall gesehen haben muss! Schon gar nicht als Frau, denn es gibt nur Maenner! Nervige Maenner!

Um 18h sind wir also in den naechsten Bus eingestiegen. Weitere 4,5 Stunden Fahrt lagen vor uns.  Ein kleines Schlaefchen, ein bisschen Quatschen…10000000 Busfahrten passiert nichts. Ich habe meinen Rucksack immer zwischen den Beinen auf dem Boden stehen, oder unter der Beinablage auf dem Boden, aber nicht oben in der Hutablage, weil mir da ja letztes Jahr die Cam rausgemopst wurde… Tja… wir haben geschnackt, in einer Stadt angehalten, wir haben rausgeguckt und die Leute angeglotzt und dabei muss es passiert sein. Irgendwann wieder auf der Fahrt wollte ich wegen nem Hostel was gucken, greif nach unten…ins Leere! Ein abgefucktes Gefuehl! Danach erstmal Tieftauchen unter allen Sitzen aber natuerlich kein Rucksack weit und breit… tja… W E C H wie der Hamburger sagt…

Leider war in dem Rucksack alles, was irgendeinen Wert hatte. Mein Reisepass, die Kreditkarte, meine EC-Karte, mein Flugticket, die USB-Sticks und Speicherkarten mit allen Fotos, Daten und Blogeintraegen, Hannis Camera, mein Netbook, das gute Taschenmesser, mein „Fuer-den-Fall-dass-ich-ueberfallen-werde-Pfefferspray“… Da steht man dann erstmal seeeeehr dumm d, wenn das alles futsch ist! :/

Zuerst hatte ich noch die Hoffnung, dass eine Verwechselung vorliegt, dass der Rucksack unten abgegeben wurde, dass er weiter nach hinten im Bus gerutscht ist, irgendwas…aber die Ungewissheit wurde leider traurige Gewissheit!

Als wir in San Perdo de Atacama angekommen sind, habe ich mit dem Busfahrergehilfen zwar nochmal den Bus abgesucht und Timmi hat alle beim Aussteigen beobachtet, ob nicht jemand meinen Ruggi rausschleppt, aber nein…er war und bleibt verschwunden! Das Busfahrerteam war auch kaum hilfsbereit und hat uns dann uns selbst ueberlassen. Schoenes Gefuehl umd 22.30h irgendwo in einem Kaff ohne alles am Busbahnhof zu stehen.

Also auf eigene Faust zur Polizei durchfragen, natuerlich unter „linda/hermosa“-Rufen der wenigen wachen einheimischen Maenner… Immerhin war die Wache schnell gefunden…aber zu allem Ueberfluss sah der diensthabende Polizist dann auch noch richtig, richtig gut aus! Da kommt man sich unheimlich gut vor, wenn man in Gammelklamotten (ueber 24 Stunden getragen), verheult und verquollen vor dem steht…! Aber wie sie hier nun mal alle sind, flirtet der Kerl uns gleich an! Tztztz… Irgendwann hatte ich ihm mit meinen begrenzten Spanischkenntnissen die Situation erkleart und er hat eine Anzeige geschrieben. Ob ich die habe oder Peng! aber die Versicherung will den Wisch unbedingt! Waehrend der Anzeigaufnahme hat er natuerlich munter weiter geschakert, festgestellt, dass wir ja ein Alter haben und uns fuer den kommenden Abend eingeladen, was trinken zu gehen.

Gegen Mitternacht haben wir uns dann auf die Suche nach einem offenen Hostel gemacht. Das erste Hostel hatte zum Glueck auch noch offen…leider war der Besitzer aber das aller letzte! Ich hatte ihn freundlich,  aber mit Nachdruck gefragt, ob ich das Internet nochmal fuer fuenf Minuten nutzen duerfe – um meine Kreditkarten zu sperren. Aber das passte ihm gar nicht in Kram und wir wurden mit den Worten: „Wenn ihr Probleme macht, dann ist es besser, ihr sucht euch ein anderes Hostel!“ rausgeschmissen! Wow – hilfsbereites Volk!!! 🙁 Ich war sooooo unglaublich sauer, am Liebsten haette ich alles kurz und klein gehauen, einfach um die Wut ueber den Typ und ueber den geklauten Rucksack rauszulassen.

Aber ich habe Contenance behalten und wir sind zum naechsten Hostel gelatscht. Das war leider ausgebucht, aber der freundliche Besitzer hat uns gleich an seinen Kumpel vermittelt, der nebenan noch ein Zimmer frei hatte. War ein ziemlich schaebiges Hostel, aber Hauptsache ein Bett!

An viel Schlaf war bei uns jedoch nicht zu denken und so habe ih morgens gleich versucht, ein PC mit Internet aufzutun. Leider sind aber alle umliegenden Hostels super unfreundlich gewesen und ich durfte KEINEN einzigen Rechner irgendwo auch nur kurz benutzen! Merci! 🙁

Also um 10h sofort ins Internetcafe und endlich die Karten sperren, der Versicherung schreiben und STA Travel fragen, ob jetzt jemand anderes am 01.12. mit meinem Pass und dem Ticket nach Australien fliegen kann.

Danach das ersehnte Gespraech mit meinen Eltern – natuerlich habe ich dabei unauffaellig das Internetcafe mit Traenen und Rotz unter Wasser gesetzt – alter, war ich fertig! Verdammte Scheisse aber auch!!! So was nervt einfach nur und man hat unendlich viele Rennerein… 🙁

Aber meine Eltern haben mir ganz liebe  ausbauende Woerter zu kommn lassen und danach ging es mir dann schon etwas besser! 🙂 Danke, ihr Lieben! HEEGDL!

Timmi war natuerlich meine Rettung vor Ort! Mal hat sie aus Solidaritaet mit geweint und waehrend ich im Internet war, war sie einkaufen und andere Hostels abchecken! Danke Perle an dieser Stelle nochmal! :-*

Nachdem ich die Sachen online erledigt hatte, blieb mir nicht mehr viel anderes, als einfach „normal“ weiter die Reise zu geniessen! Timmi hatte vorgeschlagen, sobald wie moeglich wieder nach Santiago zu fahren, damit ich zur Botschaft kann. Aber das habe ich abgelehnt. Ob ich einen neuen Pass jetzt oder in einer Woche habe, ist auch scheissegal…und wenn wir schon 50 € fuer die 23 Stunden Fahrt in die Wueste bezahlt haben, koennen wir es jetzt auch geniessen, anstatt gleich weder fuer 23 Stunden und weitern 50 € im Bus zu sitzen!

Also sind wir in ein deutlich besseres Hostel umgezogen, haben ein Stueck „Gute-Laune“-Schoki gegessen und uns anschliessend auf die Suche nach Tourenanbietern gemacht. Immerhin hatten wir ja einige Sachen auf dem Zettel, die wir uns ansehen wollten! 🙂

Fuer den spaeten Nachmittag haben wir dann eine Tour ins „Mondtal“ gebucht. Das Valle de la Luna ist am Rande der Atacama-Wueste. Eine Salzwueste und di trockenste der Welt. Fuer mich macht die Beschreibung nur bedingt Sinn – sind nicht alle Wuesten trocken?!?! 😉 Jajaja…ich weiss….das Salz, die Hoehe, noch weniger Niederschlag…tortzdem.. ;-P

Bis zum Nachmittag haben wir dann das Dorf abgelaufen. So gross ist San Pedro nicht. Eigentlich ist es sogar ziemlich klein! So hat man nach etwa einer Stunde alle Strassen einmal abgelaufen, etliche Touristen gesehen, jeden Tourenanbieter aufgesucht und auf dem Markt im „Zentrum“ einen leckeren Fleischspiess zu sich genommen! 😉 Auf dem zentralen Platz hat uns dann noch der Cop der letzten Nacht abgefangen und uns gesagt, wo wir abends was tinken gehen koennen.
Und da wir grade in der Naehe waren (wie gesagt – kleiner Ort, kaum Entfernungen), sind wir nochmal bei der Polizei vorbei gegangen und haben gefragt, ob die Herren dort vielleicht mal in Calama anrufen koennten, ob – rein zufaellig – ein schwarzer Dakine-Rucksack abgegeben oder gefunden wurde. Der Tagesdienst-Cop fand die Idee kacke, hat sich irgendwann aber breit schlagen lassen, nachdem wir erwaehnt hatten, auch Polizisten zu sein und das in HH so machen wuerden. Natuerlich war aber nichts in Calama abgegeben worden und der freundliche Kollege meinte, dass Calama auch bekannt dafuer sei, dass dort Rucksaecke geklaut wuerden und die wuerden dann irgendwann irgendwo im Muell – weit weg vom Busbahnhof – landen. Na toll! :-/

Danach haben Timmi und ich noch versucht die zwei Bankautomaten zu melken, die der Ort her gibt. Schwieriges Unterfangen! Die Automaten spaken fuer gewoehnlich gerne mal rum und ruecken dann nur bedingt Kohle raus. Natuerlich zum Nachteil von Timmi, die jedes Mal eine Gebuehr bezahlen muss! 🙁 Ein Bankautomat konnte selbst vom Bankmitarbeiter kaum bedient werden…juchu…Technik, die begeistert!

Waehrend der Siesta wurde der Automat aber aufgefuellt und so hatten wir am spaeten Nachmittag endlich genuegend Kohle fuer die naechsten Tage…

Um 16h haben wir dann unsere Tour gestartet…der Fahrer war eine offensichtlich linke Zecke…lange zottelige Haare, Tunnel-Ohrringe,… aber das Schlimmste war sein Fahrstil!!! Ich weiss, ich habe mich schon in Brasilien ueber den schlechtesten Fahrer beschwert…aber dieser hier war noch schlimmer…der konnte nicht mal Automatik fahren!!!! Wahnsinn!!! Timmi und ich hatten echt Angst…aber in der Wueste waren zum Glueck nicht so viele Sachen zum Kollidieren und so haben wir uns nachher nur noch lustig ueber Philip gemacht!

Mit dem roten, alten „Entfuehrer-Bus“ von Ford haben wir verschiedene Stopps im Mond- und Todestal gemacht. Fotos hier und da, ein bisschen Hintergrundwissen und die Info, die alle anderen Teilnehmer zu einem „Oooohhhh!“ hat hinreissen lassen, Timmi und mich aber nur total zum Lachen gebracht hat: Da hat doch tatsaechlich ein Touri vor ein paar Jahren eine der Marien (Felsformation) beim „Draufrumklettern“ abgebrochen….oh nein, oh nein… 😀

Den Eintritt fuer den National Park haetten wir uns uebrigens auch sparen koennen: Erst wuerden wir angemault, warum wir kein Kleingeld haetten und dann wurde das Bezahlen des Eintritts nicht mal kontrolliert. Haetten wir uns auch einfach nur so lange auf Klo verstecken koennen… 😉 Da hing uebrigens ein Schild in Englisch: „Water does not drink!“ – Aaaeeehhhh….was?!?!? Das Wasser trinkt nichts?!? Jajaja…Sprachtalente wohnen da in der Wueste…! 😉

Zum Sonnenuntergang sind wir dann auf einen hohen Berg zu einer Duene hochgelaufen – begleitet von Philip. Warum auch immer! Haben wir mit unserer staendigen Gackerein nicht gezeigt, was wir von ihm halten?!?Wie Timmi mir erzaehlt hat: Um es mit den Worten von Nanas zu sagen: Zu toll!!! 😉

Als Fazit koennen wir sagen, dass die Tour okay war, uns beide aber nicht umgehauen hat vor Begeisterung!

Zurueck im Dorf haben wir uns ein bisschen Katze (mit Pfirsichsaft) und ein Omlette gegoehnt, danach haben wir uns ausgehfertig gemacht. Schon gut angeheitert sind wir dann in die Bar, um den Cop zu treffen. Der tauchte – typisch chilenisch – spaeter auf… skypend mit seiner Freundin! Natuerlich sollten wir gleich mal in die Camera winken und wurden ihr als „Freunde“ beschrieben. Fand sie natuerlich nicht so berauschend, dass ihr Kerl jetzt mit zwei deutschen Maedels in ner Bar abhaengt und sie in Italien sitzt. Tja, das war dann auch gleich Streitthema und so haben Timmi und ich beschlossen, neben ihm zu sitzen, waehrend er ihr staendig Kuesse uebers Iphone sendet ist uncool und wir wollen feiern. Also eben die Drinks bezahlt und in die naechste Bar! 😀

Da wurden wir auch sofot von einer Truppe Maenner belagert. Mehr trinken, endlich tanzen, scharfe Kartoffelecken essen, viel lachen, bezahlen wollen…aber die Barfrau hatte keine Augen fuer Timmi…also sind wir irgendwann los – koennen uns die Herren ja einladen! 😉 – hatten wir gedacht –

Waren aber wohl nicht deren Gedanken – also wurde Timmi noch von ihrem Verehrer verfolgt. Auf der Flucht zum Hostel wurde die Arme dann auch noch von einem der miesen Strassenkoeter gebisse! 🙁

Gegen 1h waren wir dann endlich im Hostel und wurden kurz danach durch den Nachtmenschen im Hostel geweckt: Ein Anruf von Timmis Verehrer! Da Timmi aber schon wie ein Stein geschlafen hat, habe ich den Nachtwaechter weggeschickt, wir wuerden uns morgen bei dem Typ melden. Wenige Minuten spaeter wieder ein Klopfen an der Zimmertuer: Der Verehrer. Aber auch er hat Timmi nicht wecken koennen – gut so! Und ich habe ihm gesagt, er soll sich verziehen, wir wollen pennen und melden uns morgen! Etwas schwer von Verstand sind die Kerle aus dem Dorf neben den begrenzten Sprachkenntnissen leider auch…;)

Puenktlich um 4.15h hat dann unsere Wecker geklingelt…3 Stunden Schlaf! Yeah! Puenktlich um 4.17h stand dann auch wieder der Nachtwaechter vor der Tuer. Im Schlepptau den Tourguide! Hallo?!?!? Was soll das denn?!? Abgemacht war fruehstens 4.30h und in Chile heisst das doch nicht vor 4.45h… im Schlafanzug hab ich die Herren also um 15 Minuten angebettelt, Timmi geweckt, wir haben gepackt, ausgecheckt und sind um 4.32h in den (schon wieder wartenden) Tourbus gestiegen! Nicht mal aus dem Dorf raus, hat Timmi schon wieder geschlafen! 😉 Gut fuer sie…denn die zwei Stunden Fahrt ueber Stock und Stein war gar nicht so klasse… :-/
Aber um 6.30h hatten wir uns von 2400m (San Pedro) auf 4300 m zu den Geysiren gekaempft und wurden erstmal mit einem Fruehstueck bei Laune gehalten! 🙂

Danach wurde es auch gleich hell und der kleine Fussmarsch durch die Daempfe konnte beginnen! 🙂 Leider hatte ich zu dem Zeitpunkt schon leicht „Kopf“…ob von der Hoehe oder eventuell von dem Alkoholgenuss der letzten Nacht, wusste ich nicht.

Trotzdem sind ein paar Infos haengen geblieben: Das Geysirefeld haengt mit den Vulkanen zusammen. In der Gegend gibt es ja sehr viele davon und die Geysire sind so ein paar Luftloecher, ueber die der Dampf von dem Wasser, was durch die Lava zum Kochen gebracht wird, entweicht. Das Wasser hatetwa 85-90 Grad (getestet haben wir das aber nicht) und die Daempfe entstehen, weil es dort oben ja nachts unter 0 Grad ist. Ausserdem gibt es so eine Art Kettenreaktion. Zuerst sind die Daempfe bei den noerdlichen Geysiren zu sehen, spaeter dann weiter suedlich (hier hab ich leider vergessen, warum das so ist… ;)). Nach unzaehligen, wie Timmi und ich finden, echt coolen Fotos ging es weiter suedlich zum groessten Geysir. Der kann Wasser bis zu einer Hoehe von 10 m hochschiessen.
Daneben war noch ein natuerliches Schwimmbad. Trotz Sonne waren aber noch nicht mehr als 5 Grad Lufttemperatur und so hat es nur fuer ein kleines Fussbad bei mir gereicht! 😉

Anschliessend sind wir in ein Dorf gefahren, wo die Menschen frueher gelebt haben oder auf wem Weg von Bolivienzur Atacama-Wueste und den Kupfervorkommen, Halt gemacht haben. In dem Dorf haben wir auch einen Flyer bekommen, der einem den Tipp gibt, am Abend vor dem Besuch der Geysire leicht zu essen und auf keinen Fall Alkohol zu trinken…. na,prima! Wieso bekommt man den Flyer erst oben in den Bergen?!?!

Danach haben wir noch ein paar Lamas gesehen. Das ist uebrigens keine natuerliche Rasse, sondern eine Kreuzung der (natuerlich vorkommenden) Guanakos und den (ebenfalls natuerlich vorkommenden) Vicuñas. Beide sehen sich recht aehnlich, di Guanakos sind nur deutlich groesser. Aus den beiden Rassen haben die Mapuche (Ureinwohner) also das Lama gezuechtet um Wolle und Fleisch zu bekommen. Irendwann spaeter haben sie dann noch was gekreuzt und das Alpaka war entstanden. Die Viecher haben dann noch mehr Fell!

Nach der Fauna gabs noch ein bisschen Flora und wir haben ein paar „Kerzenhalter-Kakteen“ aufgesucht, um Bilder zu machen. Danach gings ueber die Holperpiste zurueck nach San Pedro. Auf der Fahrt hat einer unserer Mitstreiter (Jesus) staendig gefurzt…also wir nehmen es stark an, dass er es war. Der war ueberhaupt ein Mega-Freak.. so ein super Nature-Tpy, sehr ungepflegt, sammelte Stoeckchen und hat immer daemlich gegrinst… Na gut..Timmi und ich haben uns trotzdem nur amuesiert…nach muede kommt ja bekanntlich doof und mit dem Restalkohol und der Hoehenluft war alles zum Lachen! 😀

Nach einer kleinen Pause im Hostel sind wir nochmal zum zentralen Platz gegangen, um was zu essen…und promt sind wir auf Timmis Verehrer getroffen. Leider hatte er auch nicht vergessen, dass er di Cuba Libre bezahlt hatte…aber wir haben uns hoeflich bedankt und hatten somit umgehend mit der Sache abgeschlossen! 🙂
Timmi und ich haben festgestellt, dass eine Kleinstadt oder besser gesagt ein Dorf nichts fuer uns ist! Wir brauchen die Anonymitaet einer Grossstadt! Sind halt echte Hamburger Deerns! 😉

Den restlichen Nachmittag haben wir also chillaxt, aber ohne schlafen zu gehen, auch wenn wir beide haetten im Stehen pennen koennen. Ueber 24 Stunden im Bus, eine kurze Nacht wegen der Rucksackgeschichte, eine weitere sehr kurze Nacht wegen der Feierei und nun eine weitere Nacht (bzw. 23 Stunden) im Bus vor uns… 😉 Also haben wir abends noch was gegessen und dann beide ueber 11 Stunden im Bus geschlummert! 😉

Zum Glueck ging auch die weitere Busfahrt recht schnell rum. Fuer Timmi war mal wieder ein bisschen lernen angesagt und ich habe mir Stickpunkt fuer den Blog gemacht (old school aufm Zettel). Zwischendurch haben wir gequatscht, gegessen und die Umgebung beaeugt.

Zu diesem Zeitpunkt war ich schon wieder einigermassen ueber die Klaugeschichte hin weg! Klar, ist das alles eine riesen Scheisse, aber wie Mama und Papa gleich gesagt haben – immerhin ist uns nichts passiert! Mich aergert bloss, dass es in den letzten acht Monaten einige Situationen gegeben hat, in denen ich eher damit gerechnet haette, das etwas passiert… aber nun…. Fies ist jetzt, wenn einem Hin und Wieder einfaellt, dass man das ein oder andere gerne haette und dann feststellt, dass eben diese Sache auch im Rucksack war und deshalb WEG ist… :-/
Aber Dank all der aufbauenden Worte auch von saemtlichen Leuten aus der Heimat (DANKE!), ist es eben wirklich „nur noch“ Geld, was weg ist…

Die Bilder habe ich mir – bis auch wenige Ausnahmen – auch schon „organisiert“! Zum Glueck war ich mit Matze und Daggi in den USA und die beiden haben einen Stick mit allen Bildern! 😀 Das Selbe gilt fuer die vier Wochen mit Hanni in Brasilien! 😀 In Guatemala habe ich wegen der Sprachschule gar nicht so viele Bilder gemacht und einige habe ich ja schon bei Facebook hochgelade! 🙂 Ein paar Pics fehlen mir leider fuer Argentinien bzw. zum Oktoberfest.. Aber immerhin haben Tharien und Patricia schon gesagt, dass sie mir die Bilder aus der Zeit als wir zusammen unterwegs waren, zukommen lassen! 😀 Und die Chile Bilder sind zum Glueck alle auf Timmis Stick gesichert! 😀

Zurueck zur Busfahrt…die hatte um 18h und mit sehr dicken Fuessen endlich ein Ende und so sind wir in die Innenstadt gefahren, um im Hostel einzuchecken. Auf dem Weg von der Metrostation zum Hostel sind wir an unzaehligen Prostis vorbei gelaufen – derbe lustig! War so wie die Davidstrasse entlang zu gehen – nur am Tage! 🙂 Und einige „Damen“ waeren auf jeden Fall eher in der Schmuckstrasse richtig gewesen… 😀 😀 😀
Das Hightlight es Abends war auch jeden Fall, dass wir noch Reisbroetchen fuer Timmi im Supermarkt gefunden haben! 🙂

Am naechsten Tag sind wir gut ausgeruht erstmal laufen gewesen…und waren anschliessend zu spaet beim Fruehstueck…weil der Vogel vom Tag zuvor gesagt hat, Desayuno geht bis 11h… Aber wir hatten Glueck und haben trotzdem noch was bekommen! 🙂
Nach einem entspannten Vormittag sind wir am Nachmittag mit der Metro zum weltbekannten Weingut Concha y Toro gefahren. Der Eingang des Weinguts erinnert zwar etwas an einen Vergnuegungspark – alles ist durchorganisiert: Die Parkplatzfuehrung, die Touren, der Souvenirladen,… 😉
Wir haben uns trotzdem auf die Tour gefreut! Als erstes wurde uns das alte Herrenhaus des Herrn Concha y Toro gezeigt. Schicke Huette hatte der Mann! Dazu ein Anwesen von unzaehligen Hektar. Concha y Toro ist heute das zweitgroesste Weingut der Welt. Ausserdem gibt es in Chile eine Weinsorte, die es sonst nirgends gibt (den Namen habe ich als Biertrinker natuerlich vergessen..). Dieser Wein aber hat ganz empfindliche Wurzeln, die ueberall auf der Welt befallen wurden von irgendeinem Insekt. Aber da Chile an allen Seiten des Landes natuerliche Grenzen hat (Norden: Wueste, Oste: Anden, Sueden: Antarktis, Westen: Pafizik), ist der Wein hier sicher und kann fein wachsen.

In den Weinfeldern haben Timmi und ich also jede Menge Fotos gemacht, anschliessend gabs die erste Weinprobe: Ein Weisswein, war lecker! Mehr kann ich als Weinkenner nicht sagen! 😉

Danach sind wir in den beruehmten Teufelskeller (10-12 Grad…brrr…was fuer eine Abkuehlung) gegangen. Das ist sozusagen die Besonderheit von Concha y Toro. Uns wurde ein Video ueber einen Beamer gezeigt. Dazu Lichteffekte – sehr coole Aufmachung: Alt trifft neu! Der Legende nach sollen vor Hunderten von Jahren ein paar Gauner versucht haben, den Wein aus dem Keller zu klauen, aber sie wurden vom Teufel aufgespuehrt und bestraft. Ob das selbe auch mit den Rucksack-Gaunern passiert?!?!? 😉
In dem Keller lagert also der Schatz des Weinguts…besonders gute Tropfen.

Danach gab es dann die zweite Verkostung: Ein Rotwein. Naja…ging so.. 😉

Timmi und ich haben dann noch eine ganze Weile in der Sonne sitzend gequatscht und uns dann mit unseren geschenkten Weinglaesern auf den Rueckweg gemacht. Seltsamerweise wurden wir unterwegs von Maeggis vom Weg abgehalten. Timmi musste den triple-Cheeseburger testen und hat ihn fuer perfekt befunden! 🙂
Draussen haben wir uns noch ein McFlury Twix gegoennt und nebenbei gesehen, wie zwei Leute einfach eine Welpen verschenkt haben. Der kleine Drops sass in einem Pappkarton, eine Frau kam vorbei, hat sich kurz mit den Leuten unterhalten, den Welpen auf den Arm genommen und ist dann losgegangen. Einfach so, ohne alles! Ohne Bezahlen, ohne Leine, ohne Chip oder sonst was… Toll! :-/ Und wenn sie den zu Hause nicht mehr haben will, setzt sie ihn vor die Tuer!!! Das erklaert auch, warum es in Chile so viel Strassenhunde gibt! 🙁 Traurige Sache!

Wieder in Downtown sind wir noch in die „Piojera“ gegangen. Das ist eine Bar, die von aussen super schaebig aussieht! Samstagnachmittag haben wir gedacht, koennen wir uns schnell einen Drink goennen, damit wir vorbereitet in die Nacht starten! 😉
Drinne war allerdings schon die Hoelle los!!! Der Laden ist viel groesser, als man annimmt, das Publikum ist alt, jung, local und international und die Stimmung mega ausgelassen!
Die Beruehmtheit fuer den Laden ist ein Getraenk, was uebersetzt so viel wie Erdbeben heisst: Terremoto! Die geheime Mischung: Zitronensorbet, ein Apfelweingemisch und Fernet oder wie das Zeug heisst! Man kann entweder ein geldes oder ein rotes Getraenk bekommen. Beide sind soooo unglaublich suess, dass Timmi sie nicht trinken konnte. Aber wegwerfen wollte ich den Kram auch nicht, also PROST! 😉

In dem Laden haben wir noch ein paar Einheimische kennen gelernt und erfahren, dass der Laden frueher sowas wie ein Nobelladen fuer die Reichen vom oestlichen Flussufer des Mapocho war. Und der Laden hat alle Erdbeben ueberstanden, weil die Waende unzaehlige Jahre aufm Buckel haben und damals noch aus Lehm und gebaut wurden.
Nach der geschichtlichen Exkursion sind wir dann zurueck zum Hostel. Timmi musste ordentlich Katze konsumieren, um auf meinen Pegel zu kommen. Nebenbei haben wir Bloedsinn bei FB gepostet. Anschliessend haben wir uns fertig gemacht und wollten mit der Bahn zum Club fahren. Vorher Geld holen gesteltete sich mal wieder als schwierig und die Bahn fuhr auch nicht mehr. Also ab ins Taxi und den Fahrer anweisen, bei der naechsten Banco de Chile (auf die ist naemlich Verlass) zu halten. Gesagt, getan und schon waren wir im Club! Las Urracas war fuer Ladies natuerlich for free! Drinne war zwar etwas aelteres, aber sehr gehobens Publikum, die Musik 80er und 90er und wir hatten derbe Spass! 😀 Trotz einiger nerviger, alter Kerle und einer lesbischen Ecuadorianerin, die uns verfolgt hat, waren wir erst wider gegen 4h im Hostel. Muede, voll aber happy! 😀

Sonntag sind wir dann rechtzeitig fuers Fruehstueck aufgestanden und sind anschliessend zu einer Radtour aufgebrochen. Das Wetter war perfkt (ein warmer Fruehlingstag) und die frische Luft tat sehr gut. Das erste Ziel hiess Santa Lucia, ein kleiner Huegel (=Cerro, 70 m) im Studentenviertel von dem man schon ein kleine Aussieht ueber die Stadt hat. Anschliessend haben wir den Hausberg der 6 Millionenstadt angesteuert: Der Cerro San Cristobal, 880 m hoch. Von unten sieht er recht klein aus, aber wir waren doch sehr froh, die Raeder am Zaun angeschlossen und stattdessen ein Taxi fuer den Aufstieg genommen zu haben! 5,5km bergauf oder 1,6 € fuer die Fahrt…und bei der Hitze sowieso! 🙂

Oben angekommen hatten wir einen traumhaften Blick ueber die Stadt! Dazu bei klarer Sicht die Anden und zack waren einige Bilder mehr auf Timmis Camera! 🙂
Leider war der Funicular (altmodischer Aufzug) und die Seilbahn, mit der Svea und ich vor vier Jahren gefahren sind, kaputt, sonst waere eine Fahrt damit auch noch ein Erlebnis gewesen! 🙂

Timmi hat oben noch ein paar Postkarten gekauft und ich wollte unbedingt das Getraenk probieren, was alle in Santiago trinken: Mito con … (hab das Wort vergessen). 400 ml im Plastikbecher: Unten aufgequollene Getreidekoerner, darauf ein ecklig suesser Saft mit Pfirsichen. Beim ersten Schluck hab ich noch gedacht, na, wenn da mal kein Honig drinne ist… Und weil Anni ja nicht hoeren will, war natuerlich Honig im Getraenk und auf der Fahrt vom Berg hatte ich schon mein naechstes Ziel vor Augen: Ein Klo!!! Einzelheiten erspare ich euch.. Aber: Bei einer Lebensmittelallergie sollte man das Lebensmittel auch lieber nicht konsumieren! 😉

Nach den beiden Mini-Bergen sind wir noch etwas durchs Kuenstlerviertel (aehnlich wie die Schanze) und durch die Parks am dreckigen Fluss entlange geradelt. Bis nach Provedencia. Das ist ein noblerer Stadtteil im Norden der Stadt. Da hat meine Schwester mal fuer zwei Monate gewohnt, ich habe sie dort auch besucht und wollte sehen, ob ich das Haus noch wieder finde! 🙂 Hat geklappt! 🙂 Danach sind wir dann zu einem ueber die Landesgrenzen hinaus bekannten Steakrestaurant gefahren und haben unser verdientest Abendessen zu uns genomme: Das aller beste Steak im Speckmantel ever!!!! Dazu frisches, leckeres Buttergemuese – ein Traum! 😀

Am Montag war dann wieder ein bisschen Alltag angesagt: Laufe, duschen, fruehstuecken, Waescherei und endlich mal die Notfallhotline der Versicherung anrufen. Eine Mail hatte ich den Kaspern von HanseMerkur ja schon von San Pedro aus geschickt. Da sagten sie mir, ich soll bitte anrufen – und das, obwohl ich geschrieben hatte, dass ich im Ausland bin und keine Moeglichkeit habe, anzurufen (Handy weg,..). Aber offensichtlich lesen die ihre Mails gar nicht richtig und antworten nur standardgemaess…

Also Hotline und erstmal eine Warteschleife ueber fuenf Minuten! Toll!! 🙁 Sowas ist doch kacke! Wenn man schon aus dem Ausland anruft, koennn die wenigstens afuer sorgen, dass man nicht ewig warten und damit viel bezahlen muss!!! Dann irgendwann ne Uschi am anderen Ende, die meine Versicherungsnummer haben will! Gut haette ich auch drauf kommen koennen…aber ganz ehrlich, wenn einem sowas passiert, hat man doch nicht noch Gedanken fuer eine endlose Nummer uebrig..
Also habe ich sie gebeten, mit meinem Namen und meinem Geburtsdatum nach meiner Versicherung zu suchen. Hat sie natuerlich nicht gefunden! 🙁 Dan habe ich sie gefragt, ob sie mir allgemein sagen kann, was ich bei so einem Diebstahl zu tun habe. Wollte sie erst nicht, sie wisse ja nicht, wie und ob und ueberhaupt ich versichert bin… :-/ Irgendwann kam sie dann mit: Botschaft! Ach nee! Was noch?! Karten sperren! Erledigt! Und sonst?!? Das kann ich Ihnen so leider nicht sagen, Frau Kuenzel!
Boa, die haette ich durchs Telefon ziehen koennen! Und dann meinte sie, ich solle doch eine Mail mit meiner Versicherungsnummer schicken! Da schickt man erst eine Mail und man bekommt zur Antwort, sich telefonisch zu melden, dann macht man das und wird wieder auf die Mail verwiesen! DANKE! :-/
Ach ja, und auf die Frage, wie ich an Geld kommen wuerde, sagte die Dame mir, dass ich da meine Bank fragen muesste! Bitte?!?!? Was haben die denn damit zu tun!! Dafuer habe ich doch die Scheiss-Versicherung, verdammt nochmal! :-C

Also anschliessend zur Botschaft: Bahnfahrt und 40 Minuten Fussmarsch in der Sonne, um dann festzustellen, dass die Botschaft (bzw. um genau zu sein, die konsularische Abteilung die fuer Passangelegenheiten zustaenig ist), montags geschlossen ist!!! Geilo!!! Das sollten die im Internet auch mal so deutlich schreiben! Das wird da naemlich ueberhaupt nicht deutlich! 🙁
Also wieder 40 Minuten latschen und mit der Bahn zurueck zum Hostel, um Timmi zu treffen. Die Perle war in der Zeit in der Stadt bummeln, Souveniers kaufen,…

Den eigentlichen Plan, am Nachmittag nach Valparaiso zu fahren, mussten wir also um einen Tag verschieben. Also sind wir wieder ins Hostel eingecheckt und haben den restlichen Nachmittag in der Sonne im Park verbracht. Postkarten schreiben, lesen, quatschen… Immerhin habe ich mir an dem Nachmittag nach eine sehr coole neue Ray Ban gekauft..natuerlich wieder gefaelscht – aber ganz ehrlich: Besser die kommt dann weg, als wenn eine echte im Rucksack (gewesen) waere..!

Dienstag hab ich dann einen weiteren Versuch in Sachen Konsulat gestartet: Bahnfahrt, Taxi, Konsulat offen – immerhin! Dann aber die Ansage: Kosten fuer einen vorlaeufigen Pass: 40.000 Pesos plus Passbilder! Die hatte ich natuerlich noch nicht und ich brauchte auch noch Geld fuer den Rueckweg….als wieder kein Pass!! :-/ Aaargghhh! Aber immerhin konnten wir schon alles soweit vorbereiten.

Danach sind Timmi und ich dann endlich mit Sack und Pack zum Busterminal, um nach Valparaiso zu fahren.
Dort angekommen ins Taxi, zum Hostel und anschliessend ein Stadtspaziergang inklusiv Fahrstuhl fahren! 😀 Im weltkulturerbe Valparaiso gibt es noch einige von diesen alten Acencores. Die meisten sind ueber 100 Jahre alt und die Fahrt ist eine ziemlich ruckelige, aber lustige Angelegenheit! 🙂

Auf unserem Marsch haben wir dem uralten Markt einen Besuch abgestattet  – sehr interessant – und anschliessend noch die Demo am zentralen Platz beobachtet: Inklusive Wasserwerfer und aufgeturtelten Polizisten –  lustig! 😀

Ansonsten ist Valparaiso aber eher haesslich und die Leute ziemlich asozial. Viel Gesocks hat uns genervt und ein Geschwisterpaerchen, welches sich gegenseitig immer wieder ein (!) Kaugummi aus dem Mund gesogen hat, fand ich besonders ecklig! Wuerg!

Mittags haben wir uebrigens Pollo (Huehnchen) gegessen und wurden prompt von einem Rudel Hunde belagert, die voellig aggressiv jeden vorbei kommenden Pennern verbellt haben! Futterneid!?!? Einer der Penner hat sich am Ende uebrigens unsere Haehnchenknochen noch ausm Muell gefischt!

Abends hatten wir mal wieder einen Fleischspiess und dazu so einen gelben, frittierten Fladen – ausgewogene Ernaehrung, wa?! 😉

In dem Hostel hatte Timmi uebrigens das uebelste Quietschebett ever! Fast jder Atemzug wurde durch Gequietsche begleitet! 😀 😀 😀

Der halbe Tag in der „Hafenstadt“ Valpo hat uns also gereicht und so sind wir am naechsten Tag mit der Metro nach Viña del Mar gefahren. Ein bisschen durch die Stadt spazieren, sonnen am Strand und ein derbe leckeres Essen (Lachs!) in einem Imbiss in ner Mall. Danach nochmal an Strand – leider war die Sonne dann weg. :-/

Donnerstag sind wir nach dem auschecken nochmal Fahrstuhl gefahren und anschliessend zum Busterminal gegangen!
In Santiago angekommen, gabs einen Puddig-Dounut als Staerkung, danach haben wir fuer abends eingekauft und noch ein paar Sachen erledigt (Bank, Post,…). Ich bin nochmal wieder per Mail mit der Versicherung in Kontakt getreten. Immerhin hatten sie es nach zwei (!) weiteren Mails geschafft, mir die Konditionen des Vertrages zuzuschicken, aber auf meine Fragen, was ich jetzt und was ich in Hamburg tun muesse, wenn ich wieder zurueck bin, kam keine Antwort! Affen, echt! Immer nur ihre Standardsaetze, die nicht beantworten und kein bisschen helfen! Ich weiss echt nicht, was ich ohne Timmi getan haette – ohne Geld in der Wueste!!
Wenn ich wieder in HH bin, werde ich aber bei der HanseMerkur mal auf dem Tisch tanzen…aber so was von!! Boa, ich war (bin!?) sooooo was von genervt von denen! Danke fuer nichts! Verlassen in Chile – Dank Notfallversicherung bei der HanseMerkur!

Nun denn…am fruehen Nachmittag haben Timmi und ich uns also nochmal ausgehfertig gemacht und einen Spaziergang durch den Park zum Kuenstlerviertel gemacht: Timmi wollte nochmal zu Taco Bell! Also haben wir lecker Tacos gegessen und uns anschliessend wie die Penner auf der Bank mit unserem Schnaps besoffen. Gleich neben der Uni und in den um 20h noch ziemlich bevoelkerten Strassen gab es erst Picso Sour und anschliessend so eine Baileys Mischung. War beides gar nicht mal soooo lecker, wie gedacht, aber was soll´s?!?! 😉 Danach war noch mal Platz fuer einen Tripel-Cheeseburger und ein Twix McFlury im Magen und so gestaerkt sind wir dann in Richtung der Bars gezogen. Timmi hat ihren Schamm spielen lassen und so sassen wir im Handumdrehen bei drei chilenischen Musikern am Tisch und konnten Bier umsonst trinken! 😀
Die drei waren zwar nicht so sonderlich interessant, aber Musik machen konnten sie und so sind wir spaeter mit einer Freundin von den noch zu weiteren Freunden gezogen. Da wurde es aber noch langweiliger und auf Kiffen hatten wir auch grade nicht so viel Bock, also haben wir uns unter dem Vorwand pieschern zu muessen, davon geschlichen! 🙂 Dabei hat Timmi rein zufaellig den tollen Hut des einen auf dem Kopf gehabt…schwups weg! 😉
Wir haben dann noch unseren Ausnuechterungsspaziergang durch den Park zurueck gelegt und sind anschliessend erledigt ins Bett gefallen.

Am Freitag hat uns der Wecker dann um 7h geweckt, damit wir nochmal zusammen fruehstuecken konnten! Leider hatte Timmis Reisbroetchen einen leichten Schimmeluberzug – Frechheit bei der Kohle! :/

Nach dem Fruehstueck mussten wir uns dann voneinader verabschieden! :´-(
Timmi, es war eine ganz, ganz tolle Zeit mit dir!!! Die drei Wochen sind viiiiel zu schnell vergangen und ich muss das alles jetzt erstmal Revue passieren lassen, um es zu verarbeiten!
Am ersten Abend hatten wir uns soooo unglaublich viel zu erzaehlen – unglaublich! Wie wird das erst im Maerz, wenn wir uns nach deiner naechsten Reise wiedersehen?!?!
Dir (und allen anderen, die das hier lesen und mitschreiben) auf jeden Fall jetzt erstmal gaaanz viel Erflg fuer die Klausuren! Ich bleib mal beim Ein – und Ausstiegsgehalt A7! 😉
Tolle Weihnachten, eine klasse Indienreise und bis zu unserem Rafting-Rivival mit Pisco Sour, Julie! 😉

Fuer mich gings Freitag dann direkt zum Fotografen..biometrische Passbilder sind ja eh schon ein Traum, aber wenn man den Abend vorher auch noch trinken und feiern geht, lohnt es sich erst richtig! 😮 Uebrigens waren die Bilder aber so guenstig, dass ich mit der Kohle am Dienstag doch hingekommen waere…aber wer weiss sowas schon…
Danach also mal wieder zur Botschaft, Kohle und Bilder abliefen, 10 Minuten warten und das ersehnte Dokument in den Haenden halten! 😀 Bei dem Bild bin ich echt froh, dass der Pass nur ein Jahr gueltig ist… Uebrigens ist er dazu in einem haesslichen dunkel gruen… :-/ Egal…ich hab mich danach trotzdem um einiges erleichtert gefuehlt! Endlich wieder eine Identitaet! 😉

Danach bin ich dann noch zur Polizei fuer internationale Angelegenheiten: Die bei der Einreise ausgestellte Touristenkarte hatte ich ja auch nicht mehr und brauchte eine neue, um ausreisen zu duerfen!
Das Office war zum Glueck gleich um die Ecke vom Hostel – aber es war brechend voll!!! 16 Schalter und gefuehlte 150 Leute in dem Raum! :/ Zum Glueck hat der Kerl an der Info (als er kurz von seinem Jewels-Spiel) aufsehen konnte, mir die Zettel gegeben, die ich ausfuellen musste. Ein anderer Passant hat mir hoeflicherweise uebersetzt, was der Info-Mann mir entgegengebrabbelt hat.
Mit den ausgefuellten Zetteln also zu einem anderen Kerl ins Buero. Mr. Wichtig in Anzug und mit riesiger Polizeimarke an der Brust hatte auch immerhin kurz Zeit von seinem Iphone aufzuschauen und sich mein Anliegen anzuhoeren. Dann hat er mit dem Pass wild irgendwas in PC gehackt und nebenbei telefoniert. Als er den Hoerer auf die Gabel gelegt hatte, bimmelte sein Iphone, also hat er das nebenbei auch beantwortet. Danach war wieder kurz Zeit fuer mich und dann wieder fuer ein paar Whats App Nachrichten…aber man ist ja hoeflich…schliesslich will ich ja was…und nach einiger Zeit hatte ich dann endlich den kleinen Zettel mit dem Stempel! Puuuhhh!

Danach war ich reif fuer einen Mittagsschlaf!!! Dem folgte ein Spaziergang und ein tolles zweistuendiges Skypegespraech mit meinen Eltern! 🙂 Das fand ich toll und es war nach drei Wochen auch echt wieder noetig! 😉 Anschliessend war ich so noch ewig im Netz…

Samstag war ich dann laufen, mich im Park sonnen, lesen un am PC.
Ich hoffe uebrigens, dass jetzt Schluss ist mit meiner Pechstraehne..ich habe naemlich ma nachgesehen…letztes Jahr am 15.11. wurde meine Cam in Guatemala gekault. Dann kam das mit der Handtasche einen Tag vor Weihnachten in Hamburg, dann die geschrottete Cam in Brasilien und jetzt der Rucksack-Klau…am 13.11. … also fast genau ein Jahr spaeter..!

Samstagabend hab ich mich dann noch mit einem Bekannten getroffen, den ich vor vier Jahren in Santiago kennen gelernt hatte.
Ich dachte, wir wollten uns um 19h treffen, hab das aber wohl irgendwie falsch verstanden, Jorge tauchte naemlich erst um 20.30h auf… Nun denn… Ich dachte auch, dass wir nur ne Kleinigkeit essen gehen und nichts weiter.. Aber wie es immer so ist, haben wir uns mega gut verstanden, waren erst Sushi essen (derbst lecker!), haben dazu „Ananas-Saft spezial“ getrunken (= Pisco Sour, aber das Local hat keine Lizenz, Alkohol auszuschenken… ;D). Danach sind wir in ner ziemlich coolen Bar gewesen, haben Mojito und so ein „Salz-Bier“ getrunken und sind dann noch weiter in einen Club, wo eigentlich nur sehr junge Leute waren (18/19 Jahre), aber wo die Musik der Hammer war!!! Mit Salsa kann ich ja nicht so viel anfangen, aber in dem Club gabs dann Charts und ich hab gefeiert wie sonst was!!! 😀 Sooooo cool!! Gegen 5.30h war ich dann auch im Bett….so viel zu, ich bin muede..! 😉

Gestern habe ich dann viel gefaulenzt, war spazieren und mal wieder lange im Netz…mit Svea und Franci skypen und mich schonmal auf Australien freuen! 🙂

Tja…und endlich habe ich den Blogeintrag fertig… 6500 Woerter…sorry dafuer! 😉 Der naechste wird ganz sicher kuerzer und auch ohne Bilder – ne Cam bringen Franci und Eugi erst nach Darwin mit! 🙂

Bis dahin also…  GLG aus dem sonnig warmen (30 Grad) Santiago! 😀

 



03.11.-11.11. Die erste Woche mit Timmi in Südchile!

12 11 2012

 

Nachdem ich am Samstag von El Calfatae nach Puerto Natales gefahren bin, was – abgesehen voll nicht enden wollenden Regen – ohne Probleme geklappt hat. Saß ich dann dort erstmal fest. Kein Bus hat ab Mittag die Stadt verlassen. Grund: Ein Autorennen! Na klasse! Also musste ich sechs Stunde in einer verregneten Stadt totschlagen.

Mein erstes Ziel, das Büro von Navimag (der Fähre, die wir eigentlich nehmen wollten), hatte natürlich auf einem Samstagnachmittag geschlossen! :-/ Also habe ich nur ein Flugticket von Punta Arenas nach Puerto Montt für Sonntag gekauft und habe danach die restliche Zeit im Cafe verbracht. Das Internet lief zum Glück super und ich konnte sogar mit meiner Familie skypen! 🙂

Gegen 20h dann ab in den Bus nach Punta Arenas, ins Hostel und schlafen! 🙂 Und wie ich geschlafen habe! Das Hostelbett war das beste seit langem!!! Genau genommen seit dem Bett in Las Vegas – Wahnsinn!!! Sooooo weich! Hab morgens auch glatt das Laufen laufen sein lassen – bei dem Bett…! 😀

Nach dem Frühstück bin ich aber in die zollfreie Shopping Area gegangen. Gute halbe Stunde spazieren und die ganze Zeit den Gedanken, dass ich wirklich nichts brauche und nur schauen möchte. Tja….und wie ist das immer mit Vorsätzen?! Genau! Hab mir also einen neuen MP3 Player und tolle neue Kopfhörer gekauft. Ich möchte zu meiner Verteidigung aber auch sagen, dass beides bei mir schon ziemlich im Eimer war und nur noch selten funktioniert hat.

Anschließend bin ich dann zum Flughafen. Leider mal wieder, ohne das Hostel zu bezahlen. Ich hatte das Geld ja schon ausgegeben! 😉 Nee, wollte wirklich bezahlen und habe das der Frau auch beim Frühstück gesagt, dass ich gegen 13h wieder da bin und danach zum Flughafen fahre. Aber sie war nicht da. Und ich habe noch 30 Minuten gewartet. Aber dann musst ich ja zum Airport – wollte doch zu Timmi! 🙂

Also ab in Flieger und mich zwei Stunden über „Jesus liebt mich“ amüsiert! Was für ein lustiges Buch! 😀

Und schwups war ich schon in Puerto Montt, wieder 2300 km weiter nördlich und habe – noch bevor ich meinen Rucksack hatte – Timmi gesehen!!! Yeah!!! Die liebe Maus hat mich doch vom Flughafen abgeholt und wir sind anschließend nur kurz zum Hostel und danach in die Stadt. Hatten wir doch sooooo viel zu quatschen!! Bei der ganzen Sabbelei konnten wir uns erst auch noch nicht mal für ein Restaurant entscheiden.. 😉 Aber irgendwann hatten wir dann eins gefunden und waren ewig da – Sabbeltaschen eben! 🙂 Herrlich!!!

Spät gings zurück zum Hostel aber trotzdem waren wir Montag sportlich früh um 7.30h laufen! Danach haben wir uns das leckere Frühstück in dem kleinsten Hostel in dem ich bisher war, gegönnt und konnten dann gestärkt zum Büro von Navimag (2. Versuch!). Montagmorgen hatten sie sogar offen und wir haben unser Anliegen kund getan! Die Kosten für die Reise selbst, bekommen wir zurück überwiesen (hatten ja mit Kreditkarte bezahlt). Aber zu unserer Freude und wirklich wider Erwarten, haben sie uns sogar das Flugticket von Timmi (was wir ja gebucht hatten, damit sie von Puerto Montt nach Puerto Natals kommt und wir auf die Fähre konnen) bezahlt UND waren sogar so gütig, mir auch meins noch zu bezahlen, obwohl ich so oder so in Norden hätte reisen müssen – auch wenn ich nie an den Fährtirp gedacht hätte. Derbe geil!! Und das sogar ohne dass ich einen Beleg für den Preis hatte – hätte ich bloß noch einen höheren Preis genannt! 😉

Gut gelaunt sind wir danach zum Busbahnhof getapert und 30 Minuten nach Puerto Varas gefahren.

Das ist ein total niedliches kleines Dorf (wird auch sie Stadt (?!?) der Rosen genannt) und auch dort hatten wir gleich ein ganz tolles Hostel.

In der ehemaligen Hochburg der Deutschen in Chile, was auch wirklich noch überall zu erkennen ist (Häuser, Straßennamen, Baustil,…), haben wir nach einem Raftinganbieter geschaut.

Der Favorit war schnell gefunden, nur waren wir uns nicht gleich sicher. Timmi war ein kleines bisschen ängstlich und ich hatte „Geld-Bedenken“, hab ich doch der Wochen vorher erst in Bariloche die Wildwasserfahrt mitgemacht. Nebenbei bemerkt liegt Bariloche ganz genau auf der selben Höhe, nur kurz über die Anden, nicht mal 200 km von dort! 😉

Ein Cafe, ein Klönschnack und ein kleiner Spaziergang später haben wir uns also angemeldet (in Chile war der Spaß halb so teuer wie in Argentinien!).

Abends haben wir dann unsere weiteren Schritte geplant – wir haben ja jetzt fünf Tage mehr Zeit, als geplant! 🙂

 

Dienstagmorgen haben wir uns dann ein Deluxe-Hostel-Frühstück gegönnt. Wow! So ein gutes hatte ich seit Monaten nicht im Hostel! 😀

Danach wurden wir von dem Raftingunternehmen abgeholt. Aber erstmal nur, um in den Ort zu kommen, wo der Spaß später stattfinden sollte.

Vorher hat der Inhaber uns angeboten, uns zu einem Wanderweg zu fahren. Sowas kann man ja schlecht abschlagen.

Also sind wir um kurz vor 10h zu unerer ersten gemeinsamen Wanderung am Vulkan aufgebrochen. Knappe zwei Stunden hat uns der Pfad durch fast unberührte Natur geführt. Unterwegs haben wir eine mondähnliche Landschaft (ein ausgetrocknetes Flussbett) durchquert, Fotos gemacht und die ganze Zeit den Ausblick genossen.

Am Ende des Weges folgte noch ein kleiner Marsch entlang der Straße zu den Wasserfällen. Die wurden uns ebenfalls von KoKajak-Inhaber empfohlen.

Dort haben wir uns dann unser tolles Pciknick gegönnt und uns dann von den Wassermassen beeindrucken lassen. Wow – was für eine tolle Farbe! Hoffentlich geben die Fotos ansatzweise her, wie schön es aussah!

Danach ging es mit dem Bus zurück nach Ensenada und die Aufregung stieg! 😀

Am Treffpunkt dann die super Nachricht, dass wir beiden alleine mit dem Guide raften würden! 😀 Lowseason hat doch auch was gutes! 😉

Safety-Einweisung, umziehen und ab in den Minibus um zum Fluss zu fahren. Timmi und ich sind noch ein paar Meter mit dem Paddel in der Hand durch den Wald gelaufen, unser Guide hat unterdessen unser Boot vom Seitenarm des Flusses auf den Hauptstrom gelotst. Anschließend hieß es einsteigen! 😀

Und, was soll ich sagen?! Langweilig, weil ich das grade gemacht habe – definitiv nicht! Gefährlich, weil wir nur zu dritt waren – vielleicht! Unbeschreiblich, weil wir so viel Spaß hatten – AUF JEDEN FALL!

Meine Fresse (wirklich!), das war soooooooo lustig!!! Wir saßen beide ganz vorne – da hat man laut Guide am meisten Spaß – und haben bei jeder Stromschnelle gekreischt, Wasser abbekommen und nur gelacht! H A doppel M E R!!! So geil echt!! Der Fluss in dem Bereich hat die Katagorie 3 -4 (von – wer hat aufgepasst?! – 5!) und es ging so einige Male wirklich super ab! Tief rein in die Strudel, Boot voll Wasser, wir auch, und immer weiter paddeln: Forward!!! 😉

Zwischendurch hatten wir noch die Chance, von einem Felsvorsprung in die kalten Fluten zu springen: Hoch klettern auf den Fels, die genaue Stelle zeigen lassen, wo wir reinspringen müssen, um nicht auf Steine aufzuschlagen und dann der Hinweis vom Guide, wenn er pfeift, springen! Okidoki! 🙂

Ich fands toll! Waren so 4 -5 Meter und man hat wirklich keine Steine unter Wasser erwischt. Aber im ersten Moment war das Wasser echt kühl! Brrrr! 😉
Danach war Timmi an der Reihe! Die Camera war auch sie gerichtet, der Pfiff ertönte und nichts passierte! 😉 Ein paar Anfeuerungsrufe von dem Guide und mir haben immerhin den Fuss immer wieder nach vorne zucken lassen. Dann noch ein paar Pfiffe mit der Trillerpfeife und ein bisschen Geduld und Timmi hatte sich überwunden!!!! Yeah!!! Und wir happy sie war! Sofort aufgetaucht und: „Jaaa! Ich hab mich getraut!“ Sehr, sehr cool! 🙂

Danach gins weiter, Stromschnellen, ruhigere Parts, die Natur genießen, mit dem Guide quatschen und mies von einem Fels im Wasser fast aus dem Boot katapultiert werden! Das hat er natürlich extra gemacht und sie gefreut wie ein kleines Kind! Hahaha…die zwei Chicas verarscht! 😉 Na gut, gönnen wir ihm den Spaß! Haben wir doch knapp zwei Stunden durchgängig gelacht und uns gefreut! 😀

Eine der Stromschnellen durften wir dann noch ohne Gummiboot „durchleben“!! Das war mal auch eine krasse Erfahrung: Reinspringen ins Wasser, Safety Position einnehmen, durchwirbeln lassenund zu zweit fast den Fluss leer trinken!! Ich dachte, ich hätte was falsch gemacht und konnte den Spaß deshalb kaum genießen, weil ich so viel Wasser in Mund, Nase und Augen hatte, aber Timmi erging es genauso! Und anhand des Gesichtes des Guides konnte man lesen, dass er auch seinen Spaß hatte – wieder die Chicas gefoppt! 😀 Danach hat der Gute mich dann ins Boot gewuchtet. Tja, hatte er nicht wirklich mit ner Kegelrobbe gerechnet… aber immerhin war ich wieder drin. Anschließend sollte ich Timmi reinziehen – hatten wir ja in der Theorie gelernt, wie das geht. Nun denn, in der Praxis war Timmi auch fix im Boot, aber wir beide lagen übereinander! Und natürlich kamen wir aus dem Lachen nicht mehr raus!!! Ich konnte mich als Käfer auf dem Rücken auch einfach nicht wieder aufrappeln vor lauter Gackerein!! Hallelulia – soooo lange nicht soooo gelacht!!!

Nach 14 km in 1,5 Stunden hatten wir die Anlegestelle erreicht, sind zum Grundstück von KoKajak zurück gefahren und durften noch unseren Snack „einnehmen“. Da ich meine Erwartungen (aus Erfahrung) schon ziemlich weit runtergeschraubt hatte, war ich doch von den Socken, als wir Pisco Sour (das chilenische Nationalgetränk) und jede Menge Chips und Kekse angeboten bekommen haben! 😀 Dazu hat der Guide uns die Bilder und Videos vom Trip gezeigt! Clevere Geschäftsmasche: Die Mädels abfüllen, damit sie die Foto-CD kaufen! Zugegeben: Die Masche zieht! Nach drei Gläsern Pisco für jede der Damen haben wir jede also nochmal knapp 8 € auf den Tisch gelegt! Dafür – und da sind wir uns sehr einige – haben wir aber jetzt auch soooo eine derbe Erinnerung! Unglaublicher Spaß, echt! Bei Interesse: Im März machen wir ein „Rafting-Revival“! 😉

Da wir den Abend dann ja eh schon die Flasche Pisco Sour leer gemacht hatten, haben wir uns gedacht, dass wir auch auf die Einladung des Guides eingehen können und wollten also abends noch in die Salsabar. Die Zeit bis 23h haben wir mit Blödsinn labern und einer weiteren Flasche Pisco Sour vertrieben und sind dann mit unserem Dorm-Genossen Christian nach Puerto Varas Down Town gezogen. Da war ziemlich tote Hose, so dass es etwas gedauert hat, bis wir die Bar ausfindig machen konnten… 😉 Dort war aber gute Stimmung und der nächste Pisco war schnell bestellt! 😀

So ging das also weiter mit den Getränken, der Guide kam auch noch vorbei, aber Salsa getanzt haben wir nicht…können wir ja auch überhaupt nicht und vor dem ganzen Dorf zum Depp machen, wollten wir dann auch nicht. 😉

Gegen 3h sind wir dann voll des guten Piscos nach hause gegangen und haben das angedachte Laufen um 8h vorerst von der Liste gestrichen! 🙂

 

Mittwoch sind wir gegen 9h (wahrscheinlich immer noch nicht ganz nüchtern) zum Frühstück und nach dem auschecken zum Bus gegangen.

Das nächste Ziel hieß: Valdivia.

Dort angekommen haben wir erstmal eine kleine Stadttour gemacht und uns dabei die Seelöwen angesehen, die gewöhnlich am Fischmarkt rumhängen. Meine Güte, da kann man als Fischer aber froh sein, dass es einen großen Zaun gibt. Mit so einem pelzigem Riesen würde ich mich nicht anlegen wollen! Danach hat Timmi einen leckeren Cafe getrunken (ist hier nicht selbstverständlich, die Chilenen sind nämlich auch mit Instandcoffee sehr zufrieden) und ich habe ein ganzes Paket Erdbeeren gegessen – legga! 🙂

Danach sind wir mit dem Bus zur Brauerei Kunstmann gefahren. Unser Plan war eigentlich, die Führung mitzumachen und ordentlichen das Bier zu verköstigen! 😉 Aber da wir nach der Pisco-Sause erstmal genug hatten, haben wir uns einige Zeit im Museum umgesehen, festgestellt, wie alte Bierlabel es doch von Becks noch gibt und anschließend mal wieder Nahrung zu uns genommen! Sehr lecker – auch wenn wir statt dem gewünschten Kassler etwas anderes bekommen haben – so ist das nun mal mit begrenzten Spanischkenntnissen! 😉

Dazu haben wir dann aber eine „kleine Bierverköstigung“ gemacht. Da waren auch alle Sorten der Brauerei dabei und wir haben statt 13.000 Pesos (22 €) zusammen 5 € ausgegeben! 🙂

Abends haben wir uns im Hostel der weiteren Reiseplanung zugewendet.

 

Donnerstag hat es dann morgens leider aus Strömen geregnet. Also wurde es wieder nichts mit dem Laufen gehen.. so ein Pech.. 😉

Dafür frühstücken und wieder zum Bus, dieses Mal ging es nach Pucon. Die Fahrt über wollte und wollte es nicht aufhören zu regnen und so sind wir in Pucon nur schnell um die Ecke vom Busbahnhof ins Hostel und haben uns erstmal vor dem Kamin aufgewärmt! 🙂

Als es auch später nicht weniger werden wollte, sind wir todesmutig trotzdem zu einer kleinen Stadttour aufgebrochen, Preise für den Vulkan-Climb einholen, einkaufen,…

Abends haben wir dann im Hostel das WiFi genutzt! 🙂

 

Freitag sah das Wetter zum Glück schon viel besser aus und so waren wir endlich mal wieder laufen und konnten so einen Blick an den See (ohne Regen) werfen – sehr, sehr hübsch! Danach ein tolles Frühstück und schon ging es mit dem Bus zu den heißen Quellen! Die Fahrt ging über Stock und Stein, vorbei an Nandus, Lamas und jeder Menge Kühe und grünen saftigen Wiesen, bis auf den Berg hoch, von wo wir dann wiederum runter ins „Tal“ laufen mussten, um zu den Becken mit dem heißen Wasser zu gelangen. Das war es aber auf jeden Fall wert!!! Auch wenn die Becken nur sehr flach waren, die Temperatur war herrlich! 🙂 Da man aber trotzdem nicht länger als 15 Minuten in den großen Badewannen rumdümpeln sollte, haben wir die restliche Zeit wie im Freibad auf der Wiese gelegen – wunderbar, wenn man bedenkt, dass wir November haben! 😛

Nebenbei bemerkt haben wir uns beide aber auch einen fiesen Sonnenbrand eingefangen! :-/

Abends haben wir dann die Tour auf den Vulkan verbindlich gebucht, die Klamotten anprobiert und sind dann „recht“ früh ins Bett gegangen.

 

Am Samstag hieß es dann um kurz vor sechs raus aus den Federn und rauf auf den Vulkan! 😀

Dazu sind wir zuerst zum Büro des Tourenanbieters gelaufen, haben uns dort mit den 10 anderen Verrückten getroffen und wurden eingekleidet. Nachdem jeder dick angeplünt war und alles andere als gut aussah, ging es mit Helm und Plastikschlitten am Rucksack, sowie Spitzhacke in der Hand in den Shuttle.

Nach 40 Minuten Fahrt (Timmi und ich hätten gewettet, der Bus versagt), waren wir am Startpunkt und es hieß: Let´s go!

Nach 10 Minuten die erste Entscheidung: 15 Minuten Lift fahren und eine Stunde wandern sparen oder knapp 12 € „sparen“?! Als Backpacker – aber für uns natürlich auch sowieso – war klar: Wir laufen!

Nach weiteren 20 Minuten waren wir acht „Harten“ schon bereit, die ersten Klamotten abzulegen! 😉 Trotz Schnee um einen herum war es doch ziemlich warm – um nicht zu sagen heiß!

Danach ging es für weitere 3 Stunden steil bergauf!!! Unsere Truppe (12 Leute) war mit drei Guides unterwegs. Einer ist mit vier „Schlaffis“ Lift gefahren und hat den anderen, der mit uns eine Stunde mehr gewandert ist, am Lift oben erstmal abgelöst. Da er noch mehr Energie hatte, hat er am Anfang auch ein ziemliches Tempo vorgelegt und wir hatten ratzfatz einige andere Touren überholt. Leider waren seine Zeitangaben alles andere als genau. Bis zur nächsten Pause waren es laut seinen Angaben immer nur noch 15-20 Minuten (in Wirklichkeit aber bestimmt 30) und die Pausen selbst (seine Angabe: 10-15 Minuten) wurden nach 7-10 Minuten abgebrochen! Puh…da soll nochmal einer in Ruhe sein Brot essen…was für ein Stress! Leider hat der Guide auch wenig über die Umgebung oder den Vulkan selbst erzählt. Das hätte ich eigentlich von ihm erwartet, wenn er damit angibt, dass er normalerweise den Berg in einer Stunde hochläuft! Jaaa neeee, is kla!!! Dem sollten seine Freunde mal eine Uhr schenken – sowas von kein Zeitgefühl der Junge!

Wie dem auch sei! Timmi und ich haben uns wacker geschlagen und nach vier Stunden einen Höhenunterschied von 1450 Metern überwunden (1400m auf 2850m)! Die letzte Stunde sind wir auch dem Gletscher gelaufen, brauchten unsere Steigeisen aber zum Glück nicht anlegen! 🙂

Oben angekommen waren wir dann erstmal einfach nur happy!!!! 😀 Und erledigt!!! Und dann haben wir die tolle Aussicht genossen!!! Das Wetter war perfekt und wir konnten unzählige Kilometer in alle Himmelsrichtungen sehen! Wahnsinn: Seen, Berge, Vulkane!

Und natürlich war dann auch endlich genug Zeit für jede Menge tolle Fotos am Kraterrand mit dem Schwefeldampf im Hintergrund! 🙂

Ein paar Verrückte sind übrigens mit Skiern oder Snowboard hochgelaufen und haben eine unoffizielle und mehr als schwarze Piste ausgetestet! Respekt!

Für uns hieß es oben dann: Klamotten an, Helm auf und dazu eine Art Pampers sowie den Schlitten umschnallen. Und dann gings ab!!! Kurze Erklärung wie man bremst (angeblich mit der Spitzhacke, hat mir persönlich aber nicht geholfen) und dann aufn Hintern setzen, Blick ins Tal und ab geht’s! Huihuihuihuihui…. und wie das abging! Weder lenken, noch bremsen hat bei mir geklappt, so dass ich nur mit Glück an der Stelle zum Stehen kam, an der wir uns alle gesammelt haben! 🙂 Timmi beherrscht diese Disziplin dagegen perfekt! Auf dem Weg in Tal haben wir immer mal wieder ein paar Meter zu Fuss zurück gelegt, die meiste Zeit ging es aber in einer Art Rodelbahn auf dem Allerwertesten nach unten! Das war zwar schweinekalt, hat aber auch irre Spaß gemacht! Wenn es zu langsam wurde, haben wir den Schlitten untern Hintern geklemmt. Und nach ner Stunde waren wir dann schon wieder am Fuss des Vulkans angekommen! So schnell geht das! 🙂

Aber wir können stolz von uns behaupten ziemlich schnell einen fast 3000er erklommen zu haben! 😀 Das war wirklich däääärbäää! 🙂

Im Übrigen haben es fünf von zwölf Leuten aus unserer Gruppe nicht nach oben geschafft – unsportliches Pack – und das obwohl die sogar den Lift benutzt haben!! 😉

Mit dem Shuttle ging es dann gegen Mittag zurück zum Office, die Sachen wurden abgegeben und wir sind zum Hostel zurück gehumpelt! Geliehene Wanderschuhe sind die Hölle! :-/ Aber die Dusche im Hostel hat uns sehr besänftigt und so waren wir am Nachmittag glücklich und zufrieden noch einen Kaffee im Dorf trinken und haben für die HDP-Klausuren gelernt bzw. den Blog schrieben! 🙂

Abends haben wir uns zur Belohnung noch ein sehr leckeres Stück Lachs gegönnt (der Gedanke daran war eine große Antriebskraft auf dem Weg zur Vulkanspitze), ich habe mir ein echtes Schwarzbrot gekauft (freufreufreu!) und sind danach zum Busterminal gegangen. Von um 21h bis um 5.30h haben wir dann schlafend im Bus zugebracht, um dann an der Carretera Austral (Panamericana) aus dem Bus geschmissen zu werden!


Sonntagmorgen haben wir also mit einem kleinen Spaziergang auf dem Standstreifen der Autobahn begonnen! In Deutschland wäre uns das wahrscheinlich nicht passiert! 😉

Da der Weg zum Busbahnhof doch länger war als gedacht und die Füsse noch sehr geschunden waren, haben wir uns ein Taxi gegönnt und waren um 6h zwei Stunden vor dem ersten Bus nach Pichilemu am Busbahnhof! Das kann ja keiner wissen…! :-/ Leider hatten wir durchgehend Gesellschaft von stark Betrunkenen Leuten und waren nach kurzer Zeit seeeeeehr genervt! Ich war kurz davor von meinem Pfeffer Gebrauch zu machen und Timmi war am Ende so genervt, dass sie – ich zitiere: „Hier gleich Menschenstuhl hinmacht!“ – Zitatende! Wow! Ich hab soooo gelacht! Müdigkeit und so… 😉
Von um 8h haben wir dann weitere drei Stunden im Bus verpennt und waren dann endlich am Pazifik!!!

Ein kleiner Umweg zum Hostel, dann wurden wir belohnt! Das Hostel liegt auf einer Düne direkt am Strand, der Ausblick ist fantastisch und wir haben fast alles für uns! Juchuuuuu! Endlich wieder Meeeeee(h)r!!! 😀

Nach einem frühen, unglaublich leckerem Mittagessen, einer kleinen Haushaltstätigkeit (Wäsche waschen), haben wir einen Spaziergang durch die kleine Stadt gemacht und den restlichen Nachmittag auf der Veranda verbracht! Dabei haben wir uns allerdings hin und wieder sogar aus der Sonne verzogen – der Sonnenbrand ist schuld.. :-/

Aber ja – uns geht es gut!

 



26.10. – 02.11. Das Ende der Welt: Ushuaia / El Calafate

3 11 2012

 

 

Hatte ich eigentlich erzählt, dass Tharien und ich am Freitagnachmittag noch Yoga gemacht haben?!?! War eine lustige Erfahrung – aber einen stehenden Berg oder wie das heißt bekomm ich noch nicht so gut hin… 😉

Samstagmorgen sind wir dann nach dem Frühstück in Richtung Busbahnhof aufgebrochen. Alle Taxifahrer haben uns fragen angesehen, aber wir waren hart und sind die halbe Stunde zum Bus gelaufen. Wenn wir schon den ganzen Tag sitzen, ist ein kleiner Spaziergang (trotz Gepäck) echt nice!

Also ab in Bus und unsere Plätze besetzt sehen… :-/ Ein dänisches Ehepaar. Wir waren dann mal so freundlich, andere Plätze zu nehmen. Zehn Minuten später hat sich heraus gestellt, dass die Dänen für den nächsten Tag gebucht hatten. Wie auch immer…wir haben auf jeden Fall an dem Tag alle die Reise in Richtung Feuerland angetreten… ein langer Weg: Erstmal mussten wir innerhalb einer Stunde unseren Sack Äpfel vernichten! :-/ Der Grenzübergang nach Chile akzeptiert kein Obst etc… also: Happshappshapps… Den Rest haben wir verschenkt oder noch während der Kontrolle weggemuffelt… 😉

Der Grenzübergang bestand aus Anstellen an der argentinischen Ausreiseseite (1. Stempel), der chilenischen Einreiseseite (2. Stempel) und dem Gepäckcheck. Danach gings wieder rein in Bus und über eine Schotterstraße zum Fähranleger. Warten. Hatten aber Glück, dass die Fähren trotz starkem Wellengang die Magallan-Straße überqueren. Ich hätte wetten können, dass der Bus bei dem Geschaukel umkippt…aber der ist offensichtlich Stürme gewöhnt… Und dann waren wir auf FEUERLAND! Tierra del Fuego!

Rein in Bus, fahren (immerhin eine ziemlich gute Teerstraße), nächster Grenzübergang, aussteigen, chilenische Ausreiseseite (3. Stempel), wieder in Bus und Sorgen haben, dass ich keinen argentinischen Stempel habe – komm ich ohne wieder zurück aufs Festland und nach Chile?!?! Ein paar Kilometer weiter dann die Erleichterung: Wieder raus aus dem Bus und an der argentinischen Einreiseseite (4. Stempel) anstellen.

Bis dahin waren wir schon mittelschwer erledigt…und dann die Ansage: „So, jetzt noch fünf Stunden!“ Oh Gott! Mit Schlafen war leider auch nichts: Eine Stunde später in Rio Grande mussten wir nämlich wieder raus aus dem Bus und den Bus wechseln – prima… :-/ Danach gings dann nochmal vier Stunden übers Land! Aber die Landschaft war wesentlich schöner und spannender, als die Pampa auf dem Festland: Berge, Seen, Rinder, Schafe, Wälder wie in Kanada, tote Wälder, Flüsse, Guanakos,…und Serpentinen! 😉

Irgendwann waren wir dann endlich am Ende der Welt: USHUAIA, die südlichste Stadt des Kontinents und der Erde! 😀

Weil wir das Taxigeld sparen wollten und wieder ein wenig Bewegung brauchten sind wir also bergauf (aber richtig) zum Hostel gekrochen!! Unterwegs haben uns jede Menge sehr freundliche Leute den Weg gewiesen. Ein Taxifahrer, ein Angestellter im Hotel, ein Anwohner,… alle waren sehr bemüht! Und wir haben es Dank deren Hilfe auch noch rechtzeitig vor dem Regen geschafft! 🙂 Kaum eingecheckt fings nämlich an zu gießen, aber im Hostel war es muckelig warm und so sind wir nach ner kurzen Internet-Check-Stunde ins Bett gefallen.

Sonntagmorgen waren Tharien und ich sportlich: Wir sind um 7h aufgestanden und waren in einer Eiseskälte laufen….boa, das war vielleicht frisch!!! Hatte ich glatt vergessen, wie sich das so anfühlt, bei 2 Grad und Nieselregen in Shorts rennen zu gehen… 😉

Unterwegs wurden wir von halbstarken Jugendlichen geärgert! :-/ Tharien hat es dabei schlimmer getroffen: Die Idioten sind mit ihrem Auto mit voll Speed neben uns gefahren und haben ihr dann volles Ding aufn Ar*** gehauen! Das muss so unglaublich wehgetan haben…bei der Kälte! 🙁 Außerdem echt mal nicht ungefährlich! :-/ Hm… sind die hier wohl nicht gewohnt, Touris zu sehen, die sportlich sind.

Nach ner guten halben Stunde haben wir dann ein super leckeres Frühstück verdrückt: Mit Eiern und Orangensaft – yami! 🙂

Danach sind wir in Richtung Wasser gelaufen, also bergab. Unser Hostel liegt nämlich am Berg. Ein paar Bilder am Hafen bzw. vom Beagle Kanal und von Ushuaia selbst! Die Stadt ist irgendwie toll! So wie eine kleine Ortschaft in Norwegen (glaube ich, war ja noch nicht da…) oder vielleicht auch Grönland. Wellblechhütten und teilweise ungepflegte Gärten. Aber hier ist es glaube ich wichtiger, sich um genügend Feuerholz zu kümmern, anstatt den englischen Rasen zu pflegen! 😉

Was hier erstaunlich ist, dass viele Häuser aussehen, wie Wellblechhütten! Wie kann es denn darin warm sein?!?! Offensichtlich geht das aber! Unser Hostel ist nämlich auch von dieser Sorte! 🙂

Nach dem Stadtbummel inklusive Postkartenkauf (es gibt sooooo viele schöne Motive hier – davon kann sich Punte del Este mal eine Scheibe abschneiden!!!), waren wir noch im Supermarkt (und haben ein Taxi zum Hostel genommen – mit Wasser, Saft und tonnenweise Gemüse läuft es sich so schwer bergauf!), danach hat Tharien Mittagessen gekocht und ich wollte Skypen und hab glatt die Zeitumstellung in Deutschland vergessen!!! 🙂

Gegen 16h haben wir uns dann vom Taxi zum Gletscher fahren lassen, zumindest in die Nähe. Vom Parkplatz sind wir noch locker 1,5 km steil (!) bergauf gelaufen – im Schnee!! Dazu möchte ich kurz bemerken, dass ich nur Turnschuhe habe!

Oben hat uns – passend – auch ein Schneesturm willkommen geheißen!!! Wunderbar, wenn man Jeans an hat!! So viel zu: „Ich reise ein Jahr lang mit dem Sommer!“ :-/

Der Wind war zwar echt fies und schneidend, aber die Landschaft meeeega!!! Und ich habe endlich mal wieder Schnee gesehen und gefühlt (im Gesicht und so)! Das fand ich dann doch irgendwie toll!!! 😀 Lange haben wir es oben aber nicht ausgehalten… nebenbei bemerkt haben wir den Gletscher selbst auch nicht ausmachen können…zu viel Schnee von vorne!)… am Parkplatz haben wir und noch einen leckeren Tee in einem Café gegönnt, was aussah, wie ein Puppenhaus! Voll niedlich! 🙂

Danach sind wir in Richtung Stadt gestartet. Bergab sollten 7km ja machbar sein! 😉 Leider hat es auf der Höhe aber aus Eimern gegossen und so haben wir das Angebot von zwei Brüdern die mit ihrer Mutter unterwegs waren, dankend angenommen und sind nach Ushuaia gehichhiked! 😉

Was für ein Tag der Extreme! 🙂

Montag haben wir nach dem Frühstück einen Radverleih angesteuert. Die Wettervorhersage war zwar nicht so verlockend, aber auf die Vorhersagen ist hier eh kein Verlass (Erfahrung!) und so haben wir das Projekt „Zum National Park Tierra del Fuego radeln“ in Angriff genommen. 100 Pesos (17 €) bezahlen und sehr coole Fahrräder bekommen! Die ersten sieben Kilometer durch die Stadt und über die Landstraße waren noch in Ordnung, danach fing das „Drama“ an: Schotterstraße und bergauf bzw. -ab! Bis zum Park hatte Tharien ihr Fahrrad schon verflucht: Die Gänge gingen im Prinzip überhaupt nicht und sie hat sich in einem der höchsten einen abgestrampelt. Am Gate dann die Ernüchterung: 85 Pesos (14 €). Na gut…wenn wir schon so weit gefahren sind…und überhaupt…wir sind am Ende der Welt! Also pagar und weiter radeln! Die Ankündigung der NP Mitarbeiterin, dass die Straße ab jetzt eben sein würde hat sich ÜBERHAUPT nicht bestätigt. Im Gegenteil: Es ging noch steiler bergauf und bergab – für weitere zehn Kilometer! Und soooo spannend fand ich den Park wirklich nicht. Für Tharien war es wesentlich spannender (hatte ich erzählt, dass sie aus Südafrika kommt?!?), für mich sah der Welt wie ein gewöhnlicher nordeuropäischer Mischwald aus, vielleicht eine andere Baumart… :-/ Immerhin haben einige flache Ebenen und die riesigen Berge im Hintergrund noch etwas hergemacht! Und irgendwann sind wir auch am See angekommen – der Punkt zu dem man maximal mit dem Rad kommen kann. Pure Begeisterung habe ich nicht direkt verspürt! 😉 Aber immerhin hatten wir die Hälfte geschafft 20km!!!

Ein tolles Picknick im Visitors Center später und aufgewärmt gings dann wieder auf den Drahtesel: Bis zum Parktor deutlich mehr bergauf als bergab und mit einer ordentlichen Menge Regen dazu! Am Tor war ich schon schwer am Atmen – und Fluchen! 😉

Nach den weiteren 12 km bis zum Radverleih war ich sooooo unglaublich erledigt!! Entweder bin ich das radeln nicht mehr gewöhnt, oder die Strecke war wirklich fordernd – ich war umgehend reif fürs Bett! 😉 Aber auch suuuuper zufrieden, dass wir den Ausflug gemacht haben und nicht wie alle anderen (!) faul im Bus gesessen haben.

Allerdings muss man den Busfahrern lassen, dass sie am Ende der Tour nicht noch alle ihre Klamotten waschen mussten: Wir sahen nämlich aus, wie Dalmatiner – von oben bis unten, vorne und hinten mit Matsch gesprenkelt! 😉

Trotzdem sind wir noch kurz durch die Stadt, haben die Bustickets und die Bootstour gebucht und eine heiße Schoki (ein Werbegeschenk eines Tourenanbieters) getrunken. Danach sind wir fast auf allen Vieren zum Hostel gekrochen! 😉

Also wieder ein Tag der Extreme am Ende der Welt! 🙂

Dienstag haben wir dann eine weniger anstrengende Tour gemacht: Mit dem Boot auf dem Beagle Kanal rumtuckern. Mit sechs anderen und drei Mitarbeitern sind wir gleich am Anfang zu einer Seehundinsel gefahren. Da lagen die dicken Viecher dann: Voll entspannt und stinkend! 🙂 So viel Fisch kann ja auch nicht gut riechen! 😉

 

Der Großteil der Tiere war eher passiv, aber ein paar haben sich doch bewegt, vor allem die Jüngeren. Einer hat versucht, den Felsen zu erklimmen – sah derbe lustig aus: Bergsteigen mit diesen Flossenfüssen! 😉 Ein anderes kleines Seelöwenbaby hat bei seiner Mutti getrunken – sweet! 🙂

 

Nach unzähligen Fotos in den ersten 45 Minuten ging es weiter zu einer Kormorankolonie.

 

Die Vögel nisten so halb in den Felsen. Sieht ziemlich ungemütlich aus – immer kurz vor´m Rausfallen – aber die mögen das wohl…

 

Noch ein Stück weiter in Richtung Westen den Kanal entlang und wir haben den berühmten Leuchtturm erreicht. Angeblich der „Ende der Welt Leuchtturm“, aber tatsächlich gibt es noch einen anderen, weiter draußen im Meer. Mit diesem im Beagle-Kanal sind sie allerdings recht fortschrittlich: Nach Jahren des Gasverbrauchs sind sie jetzt auf Solarenergie umgestiegen! 🙂

 

Nach dem Leuchtturm ging es zu einer weiteren Kormorankolonie. Die haben sooooo derbe gestunken! Noch viel mehr, als die Seelöwen! Grund: Die Vögel bauen so eine Art Thron-Nest und dazu befestigen sie die Äste mit ihrem Kot. Platt ausgedrückt kacken die Fischfresser also am Rand des Nestes runter und klopfen die Pupu dann mit ihrem Schwanzfächer ins Nest bzw. den Nestrand. Legga! :-/

 

Danach sind wir zu einer weiteren Insel gefahren (im Beagle Kanal gibt es einige!) und von Boot geklettert, um einen kleinen Spaziergang zu machen. Dabei hat unserer Guide uns jede Menge über die Pflanzen und die Lebensweise der ehemaligen Einheimischen erzählt. Bis vor knapp 100 Jahren haben die Einheimischen mit nur ganz wenigen Klamotten am Ende der Welt gelebt und sich warm gehalten, in dem sie in einer Mulde im Boden am Feuer gehockt haben. Hat wohl über 7000 Jahre gut geklappt. Dann kamen die ganzen Eroberer und mit ihnen die Krankheiten und jetzt lebt noch eine einzige richtige Einheimische, die ist aber schon 86 Jahre alt. Irgendwie schade, dass „die Weißen“ sich wieder alles unter den Nagel reißen und zerstören mussten. :-/

 

Nach der Wanderung gab es dann ein frisch gezapftes Bier für die, die wollten. Ich bin definitiv keine Einheimische und habe trotz guter Kleidung gefroren, so dass ich auf´s Bier verzichtet habe.

 

Nach knapp vier Stunden haben wir den Rückweg angetreten und Tharien und ich waren noch unsere Postkarten einstecken. Mal sehen, wann die ankommen…vom Ende der Welt… wenn die aus Rio schon über vier Wochen brauchen.. 😉

 

Nachmittags waren wir zu geizig weitere 15 € für das Gefängnismuseum auszugeben. Ich hätte es zwar wirklich gerne gesehen – muss derbe mies gewesen sein, bei dem Klima am Ende der Welt im Knast zu sitzen – aber der Gedanke an mein Kontostand hat mich davon abgehalten! :-/

 

Wir waren dann noch kurz im Supermarkt und wurden von einem deutschen Paar angesprochen. Dazu muss ich sagen, dass uns am Montag auf der Schotterpiste zum National Park ein Kieler Wohnmobil entgegen gekommen ist und ich sie mit „Kiiiiiiel- Moinmoin!“ angebrüllt habe. Und weil wir Dienstag offensichtlich die selben Klamotten (nur gewaschen!) an hatten, haben uns die beiden wieder erkannt. Also haben wir kurz geschnackt. Die zwei haben ihren LT von HH nach Buenso Aires verschifft und wollen zwei Jahre unterwegs sein…von Feuerland nach Alaska. Auch ziiiiiemlich cool! 🙂

 

Im Hostel haben wir einen (warum auch immer) dringend nötigen Mittagsschlaf gehalten und sind nach dem Abendbrot nochmal in die Stadt, um uns mit den anderen Bootstourteilnehmern im Irishpub zu treffen. Im Endeffekt sind von denen zwar nur zwei andere aufgetaucht, aber Tharien und ich hatten trotzdem schnell eine gute Gesellschaft und so haben wir uns nach einigen Bier erst gegen 2h auf den Rückweg gemacht. Bergauf natürlich… 😮

 

Am Hostel angekommen dann die Ernüchterung: Der Schlüssel passt nicht in die Eingangtür. Auf Klingeln und Klopfen wurde nicht geöffnet und so musste ich also durch das Fenster in die Küche einsteigen und Tharien die Tür öffnen. Wuuuhuuu….ich fans mega lustig – kann am Bier gelegen haben! 😉

 

Danach für knappe zwei Stunden ins Bett und um 4h wieder hoch – zum Bus!!! :-/

 

Mittwoch habe ich also von um 5 – 8h im Bus nach Rio Grande gesessen und geschlafen. Danach wurde der Bus gewechselt und es ging über die Grenze nach Chile, über die Magellanstraße mit der Fähre und wieder über die Grenze nach Argentinien. In Rio Gallegos sind wir deutlich vor der geplanten Zeit angekommen…und das hieß: Warten auf den nächsten Bus… Um 20.30h dann weiter fahren in Richtung El Calafate. Weitere 4,5 Stunden und mitten in der Nacht dort ankommen – völlig erledigt.

 

Nur kurz ins Hostel und schlaaaafen! 🙂

 

Donnerstag habe ich dann nicht wirklich viel gemacht. Ein paar Erkundungen in Bezug auf den Gletscherbesuch am Freitag unternommen (natürlich ist alles wieder super teuer!), einkaufen gewesen, die Sonne genossen und das Internet genutzt. Da habe ich dann die Krise bekommen!!! Die Schiffsreise, die Timmi und ich in Chile machen wollten, wurde abgesagt!!! Verdammte SCHEIßE!!! Dafür haben wir extra noch ein Flugticket für Timmi nach Puerto Natales gekauft! 🙁 Hab der Fährengesellschaft auch erstmal eine lange Mail geschrieben!! Die Penner, echt!! Vor ner guten Woche habe ich das erst gebucht, um zu vermeiden, dass kurzfristige Absagen kommen – und jetzt das!! :-/

 

Den weiteren Nachmittag habe ich dann damit verbracht, Alternativen zu suchen…gar nicht so einfach die 2300 km „mal eben“ zurück zu legen… :-/

 

Abends war ich dann nochmal ne Runde spazieren – Kopf frei kriegen..

 

Freitag hab ich vormittags weiter das Internet durchforstet. Plan ist jetzt, dass Timmi ihren Flug verfallen lässt und ich statt dessen einen Flug nach Puerto Montt kaufe und wir von dort starten. Leider konnte ich Freitag das Ticket nicht mehr übers Internet kaufen. Das hatten Hanni und ich schon mal, wenn es zu kurzfristig vorher ist, dann kann man das – warum auch immer – nicht mehr.

 

Danach war ich laufen und habe gegen den starken Wind angekämpft…alter Schwede…das war aber eine steife Brise!!! 🙂

 

Nach ner warmen Dusche bin ich dann zum Busbahnhof um endlich zum Gletscher zu fahren! 🙂 Eigentlich darf ich nicht „endlich“ schreiben: Ich hatte zwar von Anfang an vor, nach El Calafate zu fahren wegen dem Nationalpark Los Glaciares. Hatte mir aber kein bisschen Gedanken gemacht, was ich dort überhaupt sehen oder machen könnte. 1A organisiert! 😉 Aber zum Glück hat mir Tharien vom „Perito Moreno“ vorgeschwärmt… DEM Gletscher in Argentinien! (Spätestens hier in El Calafate wäre ich aber wahrscheinlich auch darauf gekommen! 😉 Sooooo viel Werbung/Tourenanbieter/….! ;))

 

Also zum Nationalpark und damit zum Gletscher. Natürlich weitere 100 Peso für den NP Eintritt… aber sowas unterstützt man ja gerne…die Natur erhalten und so… 😉

 

Nach einem kleinen Schläfchen (wie immer) waren wir auch schon fast beim ersten Aussichtspunkt! Und ja, der ist wirklich gut gewählt! Man hat einen super Überblickt, wie groß diese Eismasse überhaupt ist! Und man bekommt schon mal einen Eindruck, wie kühl es in der Nähe des Eisklumpens sein kann! 🙂

 

Noch ein paar Kilometer weiter und dann rauf auf die Holz-/Eisenstege! Und?!?! Waaaaaahnsinn!!! Sooooo beeindruckend!!! Irgendwie kennt man Gletscher nur aus Filmen oder von Bildern und auch wenn wir in Kanada schon mal bei einem waren (der war ziemlich weit weg und meine Erinnerung ist schon etwas eingestaubt), das war anders!!! Die Stege laufen am letzten Ende der Halbinsel entlang und geben einen perfekten Blick auf den Gletscher. Eigentlich rutscht die Eismasse so langsam in den größten See Argentiniens hinein. Aber zur Zeit ist der so weit vorgekrochen, dass er den See (Dank der Halbinsel) in zwei teilt. Glaube etwas Erde und Geröll hat der Gletscher auch schon vor sich her in Richtung Land geschoben. Man bekommt also einen ziemlich guten Eindruck, wie es in der Eiszeit gewesen sein kann. Bei dem kalten Etwas weicht alles! 🙂

 

Hin und wieder hört man es verdammt laut knacken und knallen und man könnte denken, irgendwer sprengt Teile vom Gletscher weg, aber das ist alles natürlich. Nachmittags sind diese Vorgänge sogar noch häufiger, wann die Sonne den Gletscher etwas aufgewärmt hat. Dann „kalbt“ der so vor sich hin und Haus große Stücke brechen ab und platschen in den See.

 

Man kann übrigens auch noch eine Bootstour machen, wenn man das Bedürfnis hat, in die Nähe der Eisschollen zu kommen. Mein Bedürfnis hielt sich und mein Portemonnaie hat sich gefreut… 😉

 

Der Gletscher soll laut Lonely Planet 2m pro Tag voran kommen (vorne bricht aber auch immer was ab – also noch geht’s mit der Bedrohung!), er ist also einer von wenigen, die nicht schrumpfen. Und es ist wirklich beeindruckend!! Ich bin schlecht im Schätzen, aber der war locker 20 Meter hoch und mit dem Blau, das hin und wieder sehr schön leuchtet, aber auch sehr kalt aussieht, hat der Eisklotz was einschüchterndes! Man hätte auch eine Wanderung auf dem Gletscher machen können, aber ich bin froh, dass ich das nicht gemacht habe. In so eine Gletscherspalte zu fallen stell ich mir schrecklich vor… vielleicht habe ich auch zu viele Filme dazu gesehen.. 😉

 

Nach guten drei Stunden und einer gefühlten Million Fotos gings dann auch wieder zurück – zum Glück, denn ich war mittlerweile schon gut durch gefroren!

 

Hatte ich eigentlich von dem schusseligen Franzosen erzählt, der ebenfalls im Shuttlebus (Mercedes Sprinter) saß?!? Der Gute hatte das Glück, den Mittelsitz vorne zu bekommen und ist als der Fahrer eingestiegen ist (ob vor Aufregung oder Dummheit), erstmal auf den Schlauch vom Feuerlöscher getreten. Ein lauter Puff und ich hab mich schon gefragt, was das wohl gewesen sein mag, als die Leute hinter mit anfingen, zu husten und man mich bat, die Seitentür aufzumachen… Der Franzose hatte das Ding also gut erwischt und mal ein bisschen ABC Pulver unter meiner Sitzbank nach hinten geschossen! 😀 Was für ein Depp!

 

Auf der Rückfahrt hat er uns alle dann mit seinem mittelschweren Schweißgeruch penetriert…bäh!!! 🙁

 

Heute habe ich dann ein weiteres Mal den Busbahnhof aufgesucht – wieder mit Sack und Pack. Ziel Puerto Natales. Ab nach Chile – dieses Mal auch nicht nur für die Durchreise. Bis zur Grenze muss ich noch die Orange und zwei Äpfel vernichten. Dazu verweise ich an dieser Stelle auf den Sack Ja! Äpfel aus dem Supermarkt. Kapiert keiner, warum das auf deutsch geschrieben ist, der Rest aber auf spanisch und es sich auch um Äpfel aus Argentinien handelt.. tztztz.. 😉

Ach ja, deswegen mag ich Supermärkte so gerne – da entdeckt man immer wieder lustige Sachen! 🙂 … Nur niiiieeee Schwarzbort! :-/

 

 



22.- 26.10. Puerto Madryn

27 10 2012

 

Da bin ich wieder! 🙂

Die Busfahrt Sonntagnacht habe ich gut überstanden. Vorher bin ich ja noch den Berg hoch gewandert, um mir die Lagune anzusehen. Die Straße ging zwar bergauf, war aber echt angenehm zu laufen. Die Einheimischen sind alle mit dem Auto hoch oder runter gefahren, ansonsten hatte ich meine Ruhe. Oben angekommen hatte ich dann auch wirklich die Lagune für mich – Grund dafür: Regen! :-/ Naja, aber ich bin ja nicht aus Zucker und meine Jacke kann an dieser Stelle auch mal schnell gelobt werden, und so bin ich nach ein paar Bildern nur langsam wieder nach unten gestiefelt. 

Montagmorgen war ich dann pünktlich in Puerto Madryn, bin im Hostel eingecheckt, hab erstmal nett gefrühstückt und dann einen Spaziergang durch die Stadt gemacht. Unter anderem habe ich dabei die ganzen Tourenanbieter abgeklappert. Leider ohne Erfolg! 🙁 Eine Tour auf die Peninsula Valdes wo ich unbedingt hin wollte, kostet immer 60 €. Verdammt viel, dafür dass man morgen um 8h abgeholt wird, nochmal 16 € für den Nationalparkeintritt hinblättern muss, bevor man überhaupt nur zum Besucherzentrum kommen kann. Danach solls dann weiter nach Puerto Piramides gehen, wo man noch an einer Bootstour zum Wale gucken teilnehmen kann. Weitere 65 €. Anschließend würde man dann noch zum südlichen Teil der Halbinsel fahren, in der Hoffnung ein paar Seelöwen und Seeelefanten zu sehen. Danach würde man zum Hostel zurück gebracht werden.

So viel zu den „Angeboten“.. :-/ Wieder im Hostel habe ich zum Glück zwei ganz liebe Mädels im Zimmer getroffen, die ebenfalls morgens angekommen sind und auch Interesse an einer Tour hätten, die Preise aber auch übertrieben finden. Also waren wir uns schnell einig, dass wir auch ein Auto mieten und die Tour auf eigene Faust unternehmen könnten.

Ich war dann erst noch laufen, denn vor 17h kann man eh nicht in die Geschäfte – die Siesta ist heilig! 😉

Also am frühen Abend nochmal die Autovermietungen abgeklappert. Leider war für Dienstag nichts mehr zu bekommen. Dafür haben wir schon mal einen kleinen VW GOL für Mittwoch reserviert.

 

Am Dienstag haben wir dann Plan B umgesetzt und haben uns Fahrräder geliehen um zu einer 16 km entfernten Seelöwenkolonie zu radeln. Die Räder waren super, die Straße – wenn man es denn so nennen kann – weniger: Eine Schotterpiste… aber nur die Harten kommen in den Garten, also strampeln: Bergauf, bergab, Rückenwind, Wind von vorne…alles dabei! 🙂 Aber auch jede Menge unglaublich schöne Ausblicke aufs Meer!! Sooooo schön!!! Und dazu perfektes Wetter: Angenehm sonnig, ohne zu warm zu sein.

Für die Plattform um die Seelöwen sehen zu können, mussten wir nochmal 7 € Eintritt bezahlen. Hm… aber wenn man schon so weit gefahren ist… Leider war die Plattform etwas enttäuschend: Die Bucht in der die Tiere chillaxen ist recht weit weg. Einerseits gut, damit sie ihre Ruhe haben, andererseits schade für uns… Haben uns aber trotzdem eine ganze Weile dort aufgehalten und wurden auf dem Rückweg (Plattform – Eingang) sogar alle zusammen auf dem Quad der Parkranger mitgenommen. Das war auch mal ganz lustig! 🙂 700 m Flussweg gespart! 😀 Anschließend haben wir noch ein Schwätzchen mit den Rangern gehalten. Danach haben wir den Rückweg angetreten. Unterwegs haben wir noch Picknick und n Powernap am Strand abgehalten. Gegen 16h waren wir dann schon wieder in Puerto Madryn, haben noch ein Bierchen getrunken und anschließend die Räder abgegeben.

 

Mittwoch sind wir dann rechtzeitig aufgestanden und haben uns zu Autovermietung begeben. Natürlich war der Herr Vermieter nicht pünktlich um 9h da… aber 30 Minuten später tauchte er dann zum Glück auf. In der Zwischenzeit haben wir und noch mit einem israelischen Pärchen angefreundet und konnten im Endeffekt also den Mietpreis durch fünf teilen.

Mit der internationalen Besatzung (Israel, Schweiz, Südafrika, Deutschland) gings dann in Richtung Peninsule Valdes. Eintritt am Gate blechen, das Informationszentrum aufsuchen (sehr informativ) und nach Puerto Pyramides. Von dem Örtchen starten normalerweise die Tourboote zum Wale ansehen. Aber da Dienstag eine steife Brise geweht hat, sind die Boote nicht rausgefahren. Gut für uns: 1.) Keine Touris, außer ein paar Selbstfahrern und 2.) kam man nicht in die Gefahr, doch an der Bootstour teilzunehmen. Ein paar Fotos am Strand und am Aussichtspunkt später und es ging ab auf die ewig lange Schotterpiste zum nördlichsten Punkt der Halbinsel. Über 80 km, aber ich habe mich schon am Anfang in Puerto Madryn gefreut wie ein Schneekönig – endlich mal wieder Auto fahren!!! 😀 Der GOL war zwar eine ziemliche Klapperkiste, aber er hat uns ja sicher von A nach B und wieder zurück gebracht.

Auf dem Weg zur Punta Norte haben wir noch jede Menge sehr zottelige Schafe und sehr hochspringende Guanakos gesehen. Die Viecher sind lustig, fuchsbraunes und weißes Fell, Minikopf, größer als ein Lama und dazu in der Lage über den Zaun am Straßenrand zu hüpfen.

Im Norden“ angekommen haben wir noch einige Seelöwen und endlich auch ein paar Seeelefanten gesehen.

Die Seeelefanten (englisch elefant seals – da hab ich erst gedacht, die haben einen Wortdreher – gehört aber so!), können bis zu 4 t (Männchen) schwer werden. Vier Mal mein Lupo! Das erklärt auch, warum die Kolosse sich am Strand so furchtbar schwerfällig voran „robben“. Dafür sind sie im Wasser Stars: Die können bis 1500m tief tauchen! Ich bekomm ja schon einen Druck auf´m Ohr, bei mehr als 2m! :-/

Noch ein paar Facts: Die Weibchen sind 11 Monate schwanger, säugen das Baby dann für 19 Tage, verlieren 40 % ihres Körperfettes, die Babys legen 300 % (!) zu, danach geht alles von vorne los. Kurze Familienzeit! :-/

Die Seelöwen sind deutlich kleiner als die Seeelefanten (verrät ja auch der Name), haben einen schicken Pelz und werden auf der Peninsula Valdes regelmäßig von den Orcas gejagt. Zumindest die Kleinen! Fiese Sache, aber ein natürlicher Kreislauf. Leider gibt es um diese Jahreszeit nur wenige Seelöwenjunge, so dass die Orcas nur ganz selten auftauchen. Zwischen Februar und April geht’s aber wohl richtig rund, dann stranden die Orcas sich selbst und „haps“ ist so ein kleines Seelöwenbaby weniger am Strand!

Männliche Orcas werden übrigens nur 30 Jahre alt, die Frauen hingegen 50! 🙂 Babys gibt’s aber nur alle 10 Jahre.

So, weiter im Text. Ohne Orcas, aber gestärkt durchs Picknick, bei dem wir von einem Gürteltier angebettelt wurden (süßes Viech – echt!) gings dann 40km gen Süden. Immer an der Küste lang! Dazu traumhaft schöne Ausblicke aufs Meer!!! Hier und da ein Stopp, unter anderem um die Magellan Pinguine beim Brüten zu beobachten.

Der letzte Halt war ein Aussichtspunkt von dem man südliche Glattwale sehen kann. Leider hatten wir auch hier nicht so viel Glück und ein paar sind nur in weiter Entfernung vorbei geschwommen. Haben wahrscheinlich noch Angst: Jahrelang wurden sie hier gejagt und die Population erholt sich grade erst wieder.

Immerhin haben wir dort aber noch einen Nandu samt Kinderschar gesehen. Irgendein Straß/Emu – Mix.

Kurz nach 17h haben wir dann den Rückweg angetreten. Da wir einen kleinen illegalen Fahrerwechsel gemacht haben, hatte ich die Chance noch ein paar Pampashasen zu sehen. Falls jemand die Känguru-Kaninchen-Mischung nicht kennt, dem empfehle ich ein Besuch in Hagenbeck´s Tierpark! 😉 Lustige Hüpfer!

Außerdem haben wir noch einen Blick auf die riesigen Salzpfannen werfen können. Die sind zwar AUF der Halbinsel, aber trotzdem 42 m UNTER dem Meeresspiegel – ist das krass, oder was?!?!

Kurz vor dem Sonnenuntergang haben wir es dann noch an einen Strandabschnitt geschafft und endlich die Wale ganz nah gesehen! 😀 😀 😀 Super aktiv waren sie zwar nicht mehr, aber immerhin sind sie langsam an der Küste vorbei geschwommen und immer wieder aufgetaucht.

Die southern right whales oder ballenas (spanisch), werden bis zu12 m lang, die Männchen sind kleiner als die Weibchen (yes!) und kommen jedes Jahr in die Bucht bei Puerto Madryn/der Peninsula Valdes, um ihre Kälber zu gebären und zu stillen. Es ist dort etwas wärmer als im weiten Ozean.

Was ich ziemlich beeindruckend fand, ist, wie nah die großen Tiere an den Strand rankommen. Hätte gedacht, die würden schon auf Grund laufen, aber offensichtlich reicht es sogar noch zum Tauchen. 🙂

Glücklich über unzählige Fotos und irgendwie auch erledigt vom Tag sind wir dann im Dunkeln zurück nach Puerto Madryn gefahren.

 

Donnerstag sind Tharien, Patrizia und ich etwas gerädert aufgestanden: Vor dem Einschlafen haben wir uns noch über die Vorteile eines Mädels-Dorm unterhalten: Keine Schnarcher! Und prompt legen wir uns hin und eine Niederländerin beweist uns das Gegenteil! :-/

Frühstücken, auschecken, Internet, lesen, Verabschieden von Patrizia und ein Spaziergang durch die Stadt und auf den Pier – in der Hoffnung noch ein paar Seelöwen oder Wale zu sehen. Leider negativ. Danach war ich nochmal ne Stunde am Strand laufen – ein Traum!!! Soooo schön! Montag habe ich dabei sogar vom Strand aus Wale gesehen – natürlich hatte ich aber keine Cam dabei! :-/

Übrigens hatte ich für Donnerstag noch überlegt, eine Tour zu machen, bei der man mit Seelöwen baden kann. Aber Fast 150 € war mir dann doch etwas zu teuer, um in den kalten Atlantik zu springen und die armen Tiere zu nerven – kommen schließlich genug Touris vorbei, die ebenfalls planschen wollen….

Am frühen Abend sind wir zum Busbahnhof gegangen und bis Freitagmittag nichts weiter gemacht.

 

Freitagmorgen habe ich dann einen echt schönen Sonnenaufgang aus dem Bus gesehen. Sonst war aber auch gleich schon wieder nichts mehr zu sehen. Zumindest nicht spannendes. Dafür ist die Gegend aber trotzdem unheimlich beeindruckend: Die Weite in Patagonien ist uuuuuunvorstellbar – wirklich!!! Man kann gefühlte 1000km in jede Richtung gucken und alles sieht gleich aus! Soooooo viel Platz!!! Aber die Gegend ist auch rau – Wind und Regen direkt von vorne, nicht selten Hagel! Kein Baum oder sonst was, was einem Schutz bieten könnte, sondern nichts, nichts und noch mehr davon! Mich beeindruckt das trotzdem und ich kann stundenlang einfach nur aus dem Fenster gucken. Außerdem kann man prima nachdenken! 🙂

Gegen 13h waren Tharien und ich dann im Hostel und haben uns anschließend erstmal die Beine vertreten – auch wenn das Wetter weniger einladend war. Aber irgendwie hat das Wetter was von der Ostsee/Nordsee im Herbst und ist genau deshalb toll! 🙂

Morgen geht’s weiter ans Ende der Welt – wenn es dort schon Internet gibt, schreibe ich bald wieder was! 🙂 Bis dahin GLG aus dem Süden von Südamerika! 😉



14. – 21.10. Busfahrt – Buenos Aires – Busfahrt – Bariloche – BUsfahrt – Esquel

21 10 2012

 

Die Überschrift sagt dieses Mal eigentlich schon alles! 🙂

 

Am Sonntag bin ich dann in aller Frühe von Miltons Wohnung aus zum Busbahnhof gefahren. Und habe mein letztes brasilianisches Kleingeld in etwas zu Essen investiert. Dann ab in Bus und fahren, fahren, fahren… Die ersten sechs Stunden haben sich verdammt lange hingezogen.. vielleicht auch, weil ich jemanden neben mir sitzen hatte. Danach wurde es etwas besser. Die Nacht habe ich immerhin einigermaßen geschlafen. Dann ging es weiter…für Stunden…fahren, lesen, fahren, essen, fahren,… Und irgendwann gegen 13h war ich dann schon (!) in Buenos Aires.

Vom Busbahnhof schwarz mit dem Bus zum Hostel (der Automat wollte mein Kleingeld nicht akzeptieren und der Fahrer hat gesagt, ich darf dann so mitfahren! :)), einchecken, endlich wieder mit meiner Familie skypen und dann doch nochmal den Plan für die nächsten Wochen umwerfen… aus Kostengründen! Eigentlich wollte ich ja an der Küste bis nach Ushuaia runter, dann im Landesinneren wieder gen Norden, nahe Bariloche über die Grenze nach Chile, Timmi treffen und mit ihr nochmal in Süden fliegen, um die Fähre zu erwischen, die nach Puerto Montt (wieder nach Norden) fährt. Wäre also runter – hoch – runter – hoch gewesen… Hab das also nochmal geändert, fahre jetzt Stück für Stück in Richtung Süden (nicht direkt, aber ökonomischer als vorher) und treffe Timmi dann in Puerto Natales! Dafür gebe ich jetzt über 500 € weniger aus! 🙂

Timmi!!! Sorry, sorry, sorry nochmal dafür!!! Das war auf jeden Fall doof von mir, dir erst zuzusagen, dass ich dich in Puerto Montt abhole!! 🙁 Dafür werden wir ab dem 5. eine super geile Zeit haben!!! 😀

 

Dienstag wollte ich dann eigentlich morgens mal wieder laufen gehen…nach der langen Busfahrt wäre das toll gewesen, aber es hat aus Eimern gegossen – sch****! Kaum fahr ich wieder Richtung Süden wird das Wetter schlecht – das geht doch nicht! :-/

Gegen 10h wurde es immerhin etwas besser, also hab ich mir schnell die Cam geschnappt und bin nach La Boca gefahren. Das ist einer der ärmeren Stadtteile von Buenos Aires (nach 17h soll man sich da auch nicht mehr aufhalten und laut Fahrradverleih nicht ohne eine große Gruppe dort hin…). Na gut, ich fand es nicht wirklich schlimm. St. Georg ist tagsüber auf jeden Fall schlimmer! 😉

Also schnell ein paar Bilder von den bunten Wellblechhütten machen, für die der Stadtteil so bekannt ist. Und danach bin ich auch schon wieder gefahren…so interessant ist das da nämlich nicht.. und das Wetter war eben auch nicht überzeugend.

Danach bin ich noch in einen weiteren Bus in Richtung Recoletta gestiegen – leider hatte ich wieder kein Kleingeld und durfte deshalb wieder schwarz fahren! 🙂 Umgerechnet kostet eine Fahrt 30 Cent.. aber man muss immer 1 Peso Münzen haben.. alles andere akzeptiert der Automat nicht. Und die Busfahrer haben keine andere Möglichkeit Tickets auszustellen…etwas komisch das System, aber naja…

Ich habe aber noch ein nettes Pläuschchen mit dem Fahrer gehalten. Der war wirklich sehr freundlich und hat mir an der Endstation auch erklärt, wie ich zum Friedhof komme. Da wollte ich nämlich hin. Für den ist Recoletta bekannt. Da liegen nämlich einige Berühmtheiten – unter anderem Evita. Und da meine Mama den Film damals so toll fand, hab ich gedacht, kann ich mir das Grab ja mal ansehen.
Der Friedhof ist ganz anders, als die deutschen. Keine riesige park- oder waldähnliche Fläche, sondern dicht an dicht stehende Mausoleen. Den in Antigua fand ich aber schöner. Nun denn, kurz auf der Karte orientiert und das Grab der Dame angesteuert. Mit gaaanz vielen anderen Touris. Foto gemacht und zack war ich auch schon wieder draußen. So spannend war es dann doch nicht und für gewöhnlich halte ich mich auch nicht so gerne auf Friedhöfen auf. 😉

Danach bin ich nach Palermo und habe ich mit Denisse zum Sushi essen getroffen – yami!!! Das war vielleicht mal wieder lecker…nach Monaten ohne! 😉

Danach noch eine verspätete Karte einstecken, zum Hostel und umziehen und frisch machen und ab zum Busbahnhof…mal wieder…

Und mal wieder fast 24 Stunden im Bus fahren. Aber das war mal ein Luxusbus: Abendessen (und ich hab mir vorher extra noch etwas Interessantes an den Straßenständen geholt), gemütliche Sitze, sauberes Klo,… Also futtern, schlafen und dann war auch immerhin schon morgens! 🙂

Aber damit begann dann auch die Langeweile…die Landschaft war nämlich suuuuper eintönig.. siehe Bilder.. Einziges Highlight zwischendurch: Das Apfel-, Kirsch- und Weinanbaugebiet! 😉 Gegen Abend wurde es dann endlich interessanter und dann war ich auch endlich in Bariloche! 😀 Hostel und ein Gang durch die Stadt. Erster Eindruck: Toll, toll, toll! 😀
Barilioche liegt in der Seenlandschaft Argentiniens und ist neben den Seen umgeben von hohen Bergen auf denen sogar noch Schnee liegt. Die Skisaison ist leider vor zwei Wochen zu Ende gegangen, sonst hätte ich mir auf jeden Fall noch ein Board geliehen und wäre nochmal einen Tag auf die Piste gegangen! 😀

Die kleine Stadt ist total niedlich. Es ist eine Mischung aus einem österreichischen Bergdorf (es gibt ein Hotel Edelweiß, Hotel Tirol,…), mit all den Gebäuden und Läden (Skiverleih, Winterklamotten,…) und einer amerikanischen Kleinstadt, die Stromleitungen oberirdisch und teilweise weite, breite Schotterstraßen in den Vierteln.

Dazu liegt die Stadt direkt am Huapi See (hier haben die Orte übrigens total lustige Namen – Nahuel Huapi NP, Pehuen,… – von den Ureinwohnern, den Puelche oder Pehuenchen) und überall gibt es Schokoladengeschäfte! 😀 Ich frage mich zwar wieso – die Kakaopflanzen wachsen hier sicher nicht!?! Und weil ich mich gleich so wohl gefühlt habe hier, habe ich sofort beschlossen, noch eine Nacht länger zu bleiben.

 

Donnerstag hatte ich mir dann gleich eine Tour organisiert: R A F T I N G ! ! !

Kostet zwar knapp 100 €, aber man muss sich ja auch mal was gönnen! 😉 Und da ich noch nie raften war…
Um 9h wurde ich abgeholt, gegen 10h sind wir dann samt Booten in Richtung Rio Manso gefahren. Bei zwei Stunden Fahrt habe ich mich wie ein Kleinkind über die Natur gefreut!!! Ich liebe das Meer und Strände, aber ich liebe genauso sehr die Berge!!! Und hier sind die soooo schön!!! Dazu Sonne und der Frühling im Anmarsch! Wow!!! So, so, so schön! Das ist keine Safari, kein Kiliclimb oder Paragliding, aber ich liebe die Natur und die Berge mit den Seen drumherum!

Gegen 13h hieß es dann nach einem warmen Tee rein in die Neoprenanzüge! Brrrr….die Kälte hatte ich bei der ganzen Euphorie mal geschickt ausgeblendet. Was soll´s…Bikini an, Neo drüber, ne dünne Jacke, Helm und Gummischuhe und Weste: Fertig! Von Schönheit kann hier keine Rede sein! 😉

Danach nochmal 20 Minuten fahren und mit der Gruppe und den vier Guides ab an Fluss runter. Safety-Einweisung auf Spanisch! Hab nur wenig verstanden. Muss man mir angesehen haben. Einer aus der Gruppe hat sich unauffällig neben mich gestellt und gefragt, ob ich alles verstehe… Äh..nee! Also hat er netterweise übersetzt! Muss ja wissen, wie ich mich verhalte, wenn ich aus dem Gummiboot katapultiert werde. 😉

Danach also in Gruppen aufteilen und die fünf wichtigsten Kommandos verinnerlichen: Adelante (vorwärts paddeln), atras (rückwärts paddeln), alto (Stop), al dentro (in die Mitte hocken) und positiones (wieder auf den Rand setzen). Trockenübungen liefen gut, also konnte es los gehen! Nebenbei bemerkt haben wir die „Übungen“ schon während der Fahrt auf dem Fluss gemacht. Da hatte der Rio zum Glück aber noch Level 1. Später hatte er dann Level 3.. von 5… Und das konnte man dann auch merken! 🙂 Ging einige Male richtig, richtig gut ab, so dass ich froh war, dass unser Guide uns den Tipp gegeben hat, den Fuss etwas unter den Gummirand zu klemmen, um nicht rauszufliegen! Alter, manchmal war die Hälfte des Bootes unter Wasser und wir danach klitschnass!!! Aber alle sind an Bord geblieben und es hat irre viel Spaß gemacht!!! Bei den meisten Stromschnellen hätte ich nicht gedacht, dass das kleine Schlauchboot da unbeschadet durch kommt, aber es geht! 😉 Und die 12 km gingen viel zu schnell!!! Hätte gerne noch weiter gemacht, aber auf der anderen Seite war´s auch verdammt kalt!! Mit dem Adrenalin geht’s ja immer, aber sobald das abebbt und man an Land ist, zittert man doch… Bei 14-15 Grad Wassertemperatur (das Wasser kommt vom Gletscher) und in etwa der selben Umgebungstemperatur friert man schon! 🙂

Aber es war sooooo cool!!! Das war nicht das letzte Mal! 😀

Dort wo wir angekommen sind, hat ein gaaanz alter Mann mit zwei Pferden am Fluss gewartet. Ich hab gedacht, der hat sonst nichts zu tun,… aber der bzw. seine Pferde) hatten den Auftrag die Boote zu den Vans zu tragen. Das waren nämlich mal eben 50 Höhenmeter. 😮

Ohne es zu merken sind wir mit dem Fluss übrigens nach Chile gefahren. Die Guides wussten das zwar, haben aber nichts gesagt. Und so sitz ich dann auf dem Rückweg im Van und der Grenzposten fragt nach meinem Pass. Was?!?!? Der ist im Hostel, Jungs!!! Das müsst ihr mir noch sagen! Naja, durfte zum Glück wieder zurück nach Argentinien! 😉

Ansonsten hätte ich an dem einsamen Bergpass auf dem Bauernhof mit dem Mann und den beiden Pferden übernachtet oder so. Angeblich ist da oben sogar ein Flugplatz – sagt zumindest ein Schild. Und ein Kilometerschild steht dort auch. An eben diesen zwei Spuren, die einen Weg darstellen! 🙂 Abgefahren!

Auf dem Weg zum Restaurant haben wir noch ein Lamm vom Mutterschaf getrennt. Das Viech ist ganz verwirrt immer wieder gegen den Zaun gesprungen…armes Ding. Ganz anders eine Kuh – mitten auf der Straße! Die sind echt sooooo dämlich die Dinger. Man konnte fast sehen, wie sie denkt: „Hhhööäää?!? Wasndasweißeda?!?!?“ Ein Auto, und jetzt Platz da! 😉

Die Landschaft ist echt total toll, überall Schafe und Kühe – ohne Zäune überall – dazu Wiesen mit Bäumen hier und da, Baumstümpfen, Felsbrocken und Steine und richtiges Gras! 🙂 Ich meine nicht das Zeug zum Rauchen, sondern den grünen Bodenbewuchs! Nach sechs Monaten freu ich mich auch über sowas!!! So richtiger Rasen ist nämlich nicht so häufig zu finden. Meistens ist es so ein Gras mit breiten Halmen und wo man drinne versinkt. Aber hier gibt’s auch Löwenzahn! 🙂 Großartig! 🙂

Abends habe ich mich dann über eine warme Dusche und frische gewaschene Wäsche gefreut! Leider hat die Wäscherei meine eine Socke verbummelt.. :-/ Meno, das war ne teure Laufsocke..und ich hab doch jetzt nur noch ein paar von Hanni…! 😉


An dieser Stelle mal eben angemerkt: Es gibt keine Fotos vom Raften… der Fotograf wollte einen absurden Preis haben…das konnte ich mir nicht leisten! Falls jemand nicht weiß, wie sowas aussieht: Google Bilder: Raften! 😉

 

Freitag bin ich wieder recht früh aufgestanden – nachmittags sollte das Wetter schlechter werden – also die Zeit nutzen. Frühstücken, Bus und zu einem Aussichtspunkt gefahren. Die 10 € für den Sessellift gespart und lieber eine halbe Stunde steil bergauf gewandert! War echt anstrengend – aber hat sich gelohnt! Von dort hatte man einen klasse Rundumblick! Seen, Berge, Dörfer, Seen, Berge, .. Leider war die Sonne dann schon weg…aber ich bin trotzdem noch wieder runter marschiert und von dort noch 9 km in Richtung Bariloche gegangen. Eigentlich wollte ich mir ein Rad leihen… aber bei der Wettervorhersage habe ich die 20 € dann doch lieber gespart.

Unterwegs habe ich ganz viele Apfel- und Kirschbäume gesehen. In voller Blüte! Der Frühling ist da! 🙂

Gegen Nachmittag war ich dann ziemlich erledigt wieder im Hostel und habe am Blog gebastelt und mich mit einer belgischen Lehrerin unterhalten, die auch ein Sabbatjahr macht – sehr interessant! 🙂 Geregnet hat es übrigens nicht mehr.. naja, aber es ist echt mal kühl!!

 

Samstag war ich dann ein bisschen in Bariloche bummeln. Das Zentrum mit den berühmten Häusern aus Stein und Holz und dazu auf den Bänken die Locals mit ihren Bernhardinern! Die sind hier total angesagt, die Hunde! Gehört wohl so zum Bild des schweizer Bergdorfes dazu: Der Hund und das Fass um Hals mit der Schweizer Flagge drauf! Und meistens haben sie dann auch noch einen Welpen dabei. Mit den WauWaus kann man dann Fotos machen – für viel Geld. Deshalb hab ich nur heimlich ein Bild gemacht – Dank des Zooms! 😉

Anschließend habe ich noch Schoki gekauft und wollte eigentlich mit meinen Eltern skypen, aber da das WiFi den Tag nicht mitgespielt hat, bin ich schon eher zum Busbahnhof und bin nach Esquel gefahren.

Und heute konnte ich dann endlich mit Mama, Papa und Svea sprechen und bin wieder glücklich! 😀

Jetzt nutze ich noch etwas das funktionierende Internet und nachher mach ich noch eine kleine Wanderung zu einem See (10km). Heute Abend gehts dann wieder in den Bus – dieses Mal nach Puerto Madryn zum Wale gucken! 😀 



06.-13.10. Florianopolis & OKTOBERFEST

14 10 2012

 

Soooo, dann will ich mal wieder…

Was ist passiert bzw. was hab ich gemacht?!?

 

Samstag war ich morgens im Stadtpark in Porto Alegre laufen. Dazu musste ich erstmal den Hostelmenschen wecken, damit er mir die Tür aufmacht. Der hat allerdings, wie ich bis um 4.30h hören konnte, mit einigen anderen Hostelbewohnern Gitarre gespielt und gesungen…naja, ich hatte Ohrstöpsel und hab trotzdem gut geschlafen! 🙂

Also ihn aufgeweckt, laufen gegangen, nach dem Duschen lecker gefrühstückt (wirklich lecker, das Hostel lohnt sich, ist erst drei Monate alt, die ganze Familie hilft mit und alles ist toll! :D), danach hab ich meinen brauen, tragbaren Kleiderschrank wieder geschultert und bin zum Busbahnhof gegangen. Ticket gekauft und ab ging die Fahrt. Fünf Stunden, lesen, essen, raus gucken.

In Brasilien ist die Landschaft irgendwie wieder anders. In Uruguay hatte ich teilweise das Gefühl in Nordfriesland zu sein – alles platt, überall (!) Kühe, hier und da mal ein Haus, sonst nichts. War aber auch eine schöne Erinnerung an Deutschland! Ich mag das! 🙂

In Brasilien wieder Hügel, mal ne Lagune, Palmen und jede Menge Wahlplakate.

In Florianopolis angekommen, hat mich Milton mit seiner Freundin (Neiva) und deren Tochter (Sofia) abgeholt und wir waren was essen.

Als kurze Erklärung: Ich habe Danielle vor zwei Jahren im Hostel in New York kennen gelernt und sie ja mit Hanni zusammen besucht. Danach waren wir bei Danielles Freundin (Andrea) in Sao Paulo. Dort haben wir in ihrer WG ihren Mitbewohner Tiago sowie dessen Kumpel Milton (wer sich erinnert – das war der Tagesvollste mit dem Englischtest) kennen gelernt. Joa, und hier gilt das Sprichwort: Meine Freunde sind auch deine Freunde! Und deshalb bin ich jetzt über acht Ecken mit ganz vielen Brasilianern befreundet. 🙂
Das hat aber den großen Vorteil, dass ich bei Milton in der Wohnung schlafen kann und mir das Hostel spare.

Nach dem Essen haben die drei mich also in seine kleine Wohnung gefahren – er wohnt eh fast nur bei seiner Freundin – und so habe ich seit dem eine kleine Butze im Univiertel von Floripa! 🙂

 

Sonntag war dann Wahltag und jeder hat einem ÜBERALL kleine Karten mit den Kandidaten in die Hand gedrückt…als hätte man sich bis dahin nicht eh schon entschieden… Ich wurde da natürlich auch mit zugeschüttet, denn hier bin ich nicht mehr ganz so auffällig, wie sonst überall! 😀 Im Süden von Brasilien, besonders um Floripa herum gibt es gaaanz viele Leute mit deutscher Abstammung. Also sind hier voll viele Leute mit blonden Haaren und blauen Augen! Total cool – endlich mal wieder in der Masse untertauchen! 🙂 Auf der anderen Seite erwarten auch alle, dass du von hier kommst und portugiesisch sprichst… äh…nao, disculpa! :-/

Sonntag bin ich also ein bisschen die Gegend erkunden gegangen, war einkaufen, hab einen Blick in die Innenstadt geworfen (war menschenleer und nicht so interessant) und war abends noch in der Shopping-Mall. Nur zum Internet nutzen.. 😉 Übrigens haben hier alle Geschäfte sonntags auf…auch ganz nice! 🙂

Ach jaaaa..und ich habe auch die ersten deutschen (!) Lebkuchen gesehen! Mega lustig: Herzen, Sterne, Brezeln von Lambertz in Aachen…und dann gleich ein ganze Palette voll davon!! War kurz davor welche zu kaufen – aber nein, es ist ja erst Oktober! 😉

 

Montag war ich wieder laufen und habe mich auf dem Unigelände gleich ein bisschen verlaufen… aber es gibt dort überall Lagepläne, als war ich schnell wieder „befreit“! 😉 Das Viertel ist hier aber wirklich ganz cool: Sooo viele junge Leute, zig Bushaltestellen und einen „open air“ Trainingsplatz (Geräte und so). Ich mag das total gerne und man ist nicht der Touri im Hostel.

Nach dem Frühstück bin ich dann zur Bushaltestelle gewackelt um an die Lagune zu fahren. So der Plan… leider gibt es aber keine Busfahrpläne und so hab ich auch gleich den Bus erwischt, den ich nicht nehmen wollte. Und weil ich irgendwie zu schüchtern zum Fragen war und die Hoffnung hatte, dass der Bus doch noch in die Richtung fährt, in die ich möchte, bin ich auch ziemlich weit gefahren und irgendwo ganz woanders angekommen.. Na gut, aber davon muss man sich ja nicht unterkriegen lassen.. also Plan ändern und an einen Strand fahren. Nach fast einer Stunde feststellen, dass aber auch der Bus, den ich dann nehmen wollte, nicht kommt. Na gut, also doch überwinden und fragen und am Ende doch noch an einen Strand fahren – wenn auch ein ganz anderer, als geplant! 😉 War trotzdem sehr schön: Wenig Leute, ganz viel Sonne und angenehme Badetemperatur! 🙂

Abends kam Milton noch vorbei um mir mitzuteilen, dass er mir ein Shuttle für Donnerstag fürs Oktoberfest organisiert hat! 🙂

 

Dienstag hab ich dann die Busse irgendwie durchschaut (ich habe aber auch vorher im Internet eine ganze Weile „recherchiert“!) und bin zur Lagune und dort an den Strand gefahren! Wow!!! Der war sooooo schön!! Unglaublich! Keine Menschenseele, super breiter, weißer Sandstrand und die Sonne hat geknallt! Yeah!!! Das war toll! Da habe ich dann auch den ganzen Tag gelegen! 🙂 Und natürlich auch gebadet! 😀

Auf dem Rückweg habe ich noch wieder einen der „Bonzen-Läden“ hier gesehen. Die Marke heißt „Hering“…ich kannte die vorher nicht… und hört sich für mich nicht wirklich cool und einladend an…aber die Leute hier fahren darauf ab…und die Klamotten sind mega teuer!

Für Sparer gibt’s hier aber auch C&A .- gut, oder?!? 😉

Ach, noch was zum Shoppen… in Uruguay habe ich in mehreren Läden T-Shirts und Tops von H&M gesehen…aber eben nicht in einem H&M Laden…irgendwas was ich nicht kenne. Und bei manchen Shirts haben sie eben vergessen, die Schilder raus zu schneiden. 🙂

Abends war ich nochmal in der Innenstadt, die war deutlich (!) belebter als Sonntag und ich hab noch ein Busticket für meinen Horror-Marathon-Busride am Sonntag gekauft… 25 Stunden stehen mir bevor… aber fliegen wäre leider viiiel zu teuer gewesen.. :-/

 

Mittwoch hat mir das Wetter leider einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht. Den Praia do Ingleses habe ich daher leider nur mit einer dicken Wolkendecke gesehen… :-/ Aber immerhin hatte ich Glück, dass es zumindest trocken war, als ich da war. Und bei 26 Grad kann man sich ja auch nicht beschweren… 😉

Was mir Mittwoch wieder mehrmals aufgefallen ist, dass die Brasilianer im Vergleich zu unseren Verhaltensregeln noch einiges lernen müssen.. 🙂 Den Knigge gibt es nämlich offensichtlich nicht auf portugiesisch und so ziehen alle gerne die Nase hoch oder holen ihren Schnodder aus den Kniekehlen…inklusive Geräuschkulisse!! :-/ Boa, das ist wirklich eklig.. Aber das haben Hanni und ich schon gleich Anfang September festgestellt und ist hier aber offensichtlich total normal. Hm…nicht so schön.. 😉

 

Donnerstag hat es weiter geregnet – sollte mir aber ja egal sein – ich wollte ja zum Oktoberfest! 😀 Milton hat mich mittags abgeholt, wir waren noch in der Mensa essen (ich mag das Unileben wirklich) und dann hat er mich zu dem Shuttle gebracht und mit den Leuten bekannt gemacht. Die meisten waren (wie ich im Auto dann feststellen konnte) erst 19 oder 20 aber gut… dann eben mit einem Kindergarten los! 😉 Ich kam mir ziemlich alt vor…schrecklich.. :-/ Naja, aber trinken konnten die auch alle und so haben wir mit einigen Pipi-Stopps nach dreieinhalb Stunden Blumenau erreicht! 🙂 Lieblingslied der Truppe war „Gangnam Style“ auf Oktoberfest umgemixt….wahnsinn, wie die jedes Mal ausgeflippt sind… Es heißt dann auch „Eeeyyy sexy Friiiiieda“ statt „Hey, sexy lady“.. ob die wohl denken, wir heißen alle Frieda?! 😉 Ach total lustig, wie sie Oktoberfest betonen! 😀 Die Abkürzung ist übrigens einfach nur „Oktober“! Macht vorne und hinten keinen Sinn, aber was soll´s.. 😉

Eigentlich auch etwas krank, wenn man darüber nachdenkt, einen Shuttle samt Fahrer zu mieten und für einen Partyabend über 150 km (eine Richtung) zu fahren… Was soll´s… 😉
Auf dem Weg haben wir (wie bei einer Butterfahrt) noch bei einem Souvenirladen Halt gemacht, damit sich jeder so einen tollen Bierkrug samt Umhängeband in schwarz-rot-gold kaufen kann.

Danach dann endlich nach Blumenau-City (im Stau stehen) und die ganzen Fachwerkhäuser bestaunen..ich zumindest…so typisch deutsch eben! 😀

Als wir dann an dem Festplatz angekommen sind, hatte ich auch schon ziemlich gut einen im Tee, so dass ich leider nicht wirklich was dazu sagen kann, wie es drumherum aussieht… 😉 Aber das eigentlich Oktoberfest findet in sowas wie den Messehallen statt. Mehrere Hallen, mehrere Bühnen, viele, viele Bierzeltgarnituren und noch viel, viel, viel mehr Bier! 😀 Dazu blau-weiße Girlanden und ganz viele Sachen sind auf Deutsch geschrieben.. hab mich total nach Hause versetzt gefühlt! 🙂

Zuerst war noch nicht so viel los – dafür bin ich ohne Studentenausweis zum Studentenpreis und trotz Verbot und Hinweis den Becher mit meiner Mische nicht mit reinzunehmen, reingekommen!!! Ich sag ja, ich war leicht angetüdelt.. 😉 Und ich versteh doch kein Portugiesisch! 😉

Gegen 20h wurde es dann aber ziemlich schnell ziemlich voll und wir sind von einer Halle, in die nächste und wieder zurück und haben überall richtig gut gefeiert!! Ich hab mich mega wohl gefühlt – Sie haben Münchner Freiheit gespielt, dann etwa 100 Mal „Fliegt ein Flieger“ oder wie das heißt..mit der Giraffe so hoch, springen, schwimmen und so.. wisst ihr Bescheid?? 😉

Bei der einen Bühne war ich dann richtig in meiner eigenen Welt: Die haben erst die Toten Hosen mit „Tage wie diese“ gespielt und danach noch „Westerland“!!!! Wow!!! Soooo toll!!! Nach über sechs Monaten das zu hören!! Hab mich glatt auf meinen geliebten Kiez in HH versetzt gefühlt!! Hab richtig gefeiert und aus voller Kehle mitgesungen – war die Einzige, die den Text kannte… 😀 😀 😀 Ein paar Blicke und die unausgesprochenen Worte („Was geht bei der denn ab?! Was hat die denn genommen!?) waren mir soooo was von egal! Mich kennt hier ja keiner! 😉

Gegen 3h war dann die Rückfahrt geplant, im Gegensatz zu den Kiddies habe ich während der Fahrt kein Auge zu gemacht (zu viel Cola) aber um 6h lag ich dann ja „schon“ im Bett!! Bin immer noch begeistert – und ich will nächstes Jahr nach München! 😉

 

Freitag war ich leider schon wieder um 10h wach…böse, böse Cola! Hab dann mal n bisschen die Bude aufgeräumt, ausgiebig gefrühstückt und war noch ein bisschen draußen in der Sonne. An so einem „Stinke-Fluss“ an der Mall habe ich dann ein Krokodil gesehen! Wie krass ist das denn bitte?! Mitten in der Stadt, in so einem Tümpel?! Und keine Angst, ich war nicht noch so voll – da waren auch andere Leute, ein paar Kinder haben es sogar mit Steinen beworfen – soviel wieder zum Benehmen! 😉

Um 21h hat mich dann übrigens die Müdigkeit überrannt… 😉

 

Samstagvormittag war ich dann mit Milton noch ein paar Strände im Süden der Insel abklappern. Da kommt man nämlich nicht ganz so einfach hin und ein Auto ist ziemlich hilfreich. Außerdem waren wir noch an einem Küstenabschnitt, wo man um diese Jahreszeit regelmäßig Wale und ihre Kälber sehen kann. Leider waren die Samstag allerdings alle nicht da.. :-/

Danach haben wir dann Neiva von der Arbeit abgeholt und waren lecker essen. Auf dem Rückweg habe ich noch ein paar Paraglider gesehen und so hat Milton uns noch den Absprungplatz gezeigt. Da war viel mehr los, als in Panajachel, Guatemala. Und es war sogar günstig… ich war schon wieder ganz kurz davor eine spontane Aktion zu starten! 😉

Nachmittags war ich dann mit Neiva unterwegs, weil Milton noch lernen muss: Neun Klausuren im Oktober, fünf im November und zwölf (!) im Dezember. Das ist wieder was, was gehen studieren spricht… 😉

Neiva und ich waren dann noch an ein paar Stränden auf der Seite zum Landesinneren… Santa Catarina ist ja eine Halbinsel. Das war auch echt cool und wir haben uns mit Spanisch, Englisch sowie Händen und Füßen verständigt und hatten unseren Spaß! 🙂

 

An dieser Stelle möchte ich mich nochmal ganz doll bei Milton und Neiva bedanken! Jetzt, wo ich weiß, dass er dank Google Translator oder so mitließt! 😉 Vielen, vielen Dank, dass ich bei dir wohnen durfte und ich Dank dir das Oktoberfest kennen lernen konnte und einen tollen Samstag it euch beiden hatte! 🙂 Muito obrigada! 😉

Übrigens, an dieser Stelle auch Danke an Aslin – für sie gilt ja das Gleich: Mit dem Google Translator und dem Dank für die Unterkunft und Aktivitäten in Guate! 🙂

 

So, und nun steht mir der Sonntag bevor…ein 25-stündiger Busritt in die Hauptstadt Argentiniens…also irgendwie wieder zurück. Da treffe ich mich dann nochmal mit Denisse und dann geht’s weiter gen Süden. Jetzt auch wirklich! 🙂

Die Flugtickets waren einfach mehr als doppelt so teuer – auch wenn ich deutlich eher dagewesen wäre… Egal.. hab ja noch etwas Zeit… 😉
Aber ich habe allgemein meinen Plan etwas geändert, was die nächsten Wochen angeht. Eigentlich wollte ich jeden zweiten Tag ein Stück weiter nach Patagonien fahren und auf dem Weg in einigen Kleinstädten anhalten und mir die Stadt und die Umgebung ansehen. Aber ich habe mittlerweile doch schon einige Städte gesehen und nach einer Zeit wird das auch etwas langweilig. Ich bin eindeutig nicht der Museumsmensch (war in den sechs Monaten nur in dem Polizeimuseum in Seattle! ;)) und auch die ganzen Bauten interessieren mich nicht so stark (bin ja auch kein Architekt! ;)) Was ich toll finde, sind Märkte…also keine Floh- oder Souvenirmärkte, sondern sowas wie Wochenmärkte…mit dem Essen und den Sachen der Region. Da bin ich immer gerne und halte mich eine ganze Weile auf. Dann vielleicht noch der ein oder andere Park, aber danach habe ich auch genug von der Stadt gesehen – sind wir mal ehrlich – soooo groß unterscheiden die sich ja nun auch nicht! 😉

Ich geh lieber in irgendwelche National Parks oder besuche die Strände! 🙂 Und das habe ich mir jetzt auch für den nächsten Abschnitt vorgenommen. Werde Dienstagnacht einen weiteren 19 Stunden Busritt machen und dann aber in einem Ort bleiben, wo ich ein paar Tage am Strand chillaxen werde (hoffe, das Wetter spielt mit) und hoffentlich auch ein paar Wale, Robben und Pinguine im NP sehen kann! 🙂

Also jetzt wieder größere Distanzen und längere Stopps als viele kleine (Stopps und Distanzen). Ich rechtfertige mich übrigens nicht vor euch – sondern vor mir! 😉

 

Übrigens – aber ich hoffe, das wissen alle – die Bilder kann man durch Draufklicken vergrößern! Hatte ich das mal gesagt?!?! 



01.10. – 05.10. Punta del Este, Uruguay

8 10 2012

Am Montag habe ich mich dann endlich mal aufgemacht, Punta del Este anzusteuern. War auch ziemlich einfach, Bus zum Busbahnhof, Ticket gekauft, noch kurz informiert, ob ich von Punta del Este auch ein Ticket nach Porto Alegre buchen kann, ne positive Antwort bekomm und in Bus gestiegen.

Leider hatte ich Pech und saß neben dem dicksten Menschen im Bus. Viel Platz hatte ich nicht, aber egal… waren ja nur zweieinhalb Stunden. Leider hat der Gute auch noch etwas gestunken, so dass ich auch glatt erstmal zu früh aus dem Bus gestiegen bin – Flucht! Der freundliche Fahrkartenmann hat mich zum Glück drauf hingewiesen…

Irgendwann also am Ziel angekommen, da keine Orientierung gehabt, die erste Person angesprochen, die ich gesehen hab (leider eine etwa 80 Jährige), eine vage aber sehr nette Antwort bekommen und los gegangen. Die Richtung war auch korrekt und so war ich wenig später im Hostel.

Weil es noch nicht dunkel war, bin ich sogar nochmal durch die Stadt gelaufen. Dazu muss ich verteidigend sagen, dass das Wetter alles andere als einladend war. :-/

Auf der Suche nach Postkarten wurde ich mega enttäuscht: Entweder schreibt einfach KEINER mehr Postkarten und die wenigen, die in den Läden sind, sind deshalb schon 10 Jahre alt oder sie sind einfach vom letzten Sommer (hier wird jetzt erst wieder Frühling). Die waren sooooo krass vergilbt! Unglaublich! Außerdem waren die Motive sooooo was von hässlich! Irgendein Foto auf´m PC etwas größer gezogen und fertig is.. :-/

Bis auf die Souvenirläden waren die Shops auch alle nicht wirklich meine Preisklasse…von Tommy Hilfiger über Ray Ban bis hin zu D&G… Naja, wollte ja eh nicht mehr shoppen gehen! 😉 Nebenbei bemerkt habe ich mir in den letzten sechs Monaten nur ein paar neue FlipFlops, ein Top, in Kleid und jetzt ein Pulli und die Outdoorhose gekauft. Geht schlimmer, oder?! 😉 Ach ja…. und mein Hut! 😀

Also zum Hostel und ab vor den Kamin – bin diese Temperaturen echt nicht mehr gewöhnt! :-/

Irgendwann bin ich mal in die Küche gestiefelt und wurde umgehend von einem der Bauarbeiter verfolgt, die auch im Hostel untergebracht sind. Und blubb wurde ich zugetextet.. :-/ Auch mein Hinweis, dass mein Spanisch nicht so dolle ist, hat den nicht wirklich daran gehindert, mir zu erklären, dass er hier Heizungs- und Lüftungsschächte einbaut… aaahhh… toll…nix verstehen ich! Weil er einfach nicht begreifen wollte, dass ich solche Vokabeln nicht auf Spanisch beherrsche, hat er mir netterweise noch Bilder gezeigt. Wahnsinnig interessant! :-/

Und irgendwie muss er mich auch falsch verstanden haben, dass wir noch ein Bier zusammen trinken… hat er dann nämlich gleich gekauft… shit!!! Bin mit der Ausrede, dass ich die Nacht davor nur vier Stunden geschlafen habe, aufs Zimmer geflüchtet!

Leider wurde es da nicht besser, denn da bin ich auf einen Venezuelaner gestoßen, der noch viel mehr das Bedürfnis hatte, zu quatschen! Alter!!! Ich habe selten einen Mann so viel, so schnell reden hören!! Auch hier hat der Hinweis mit den sehr begrenzten Spanischkenntnissen nicht zum erwünschten Erfolg geführt… :-/ Im Gegenteil, dafür hat er halt einfach mehr geredet, sozusagen für mich mit.

Haben uns ganz toll über die Schulbildung in Deutschland unterhalten… ich bin nämlich mal wieder Lehrerin… und was für Formen es gibt und ob hyperaktive Kinder anders gefördert werden… hab immer schon versucht, ihm den Rücken zu zu drehen, dass ich was zu tun hab und so…aber nein…da wird auch gleich ein Stuhl rangezogen und erst recht losgelegt….hilfe!!!!

Danach hab ich mich nur noch mit Kopfhörer in den Ohren in den Aufenthaltsraum gesetzt – teilweise hab ich nicht mal was gehört – aber als Schutzschild!!! 😉

Nachts hat mich dann noch mein anderer Zimmergenosse aus dem Häuschen gebracht… aaahhh..wieso muss man denn um 2h nachts duschen!?! Und anschließend noch Klamotten bei voll aufgedrehtem Wasserhahn waschen?!?! Affe!!! 🙁

 

Dienstag war ich dann morgens laufen… und es war soooo unglaublich nebelig, dass ich kaum den Strand gefunden habe… Wahnsinn! Bin aber immerhin noch etwas im Sand gelaufen… bevor ich dann wieder umgekehrt bin….man muss es ja auch nicht übertreiben! 😉

Danach ein „großartiges“ Frühstück genießen… mit drei abgezählten Cornflakes und ohne Obst… Da hab ich auch schon besseres gehabt…aber gut..

Leider war der Vormittag dann richtig verregnet, so dass ich eigentlich nur drinnen gesessen habe und am PC Musik runter geladen habe und so… hoffe, die GMA ließt hier nicht mit… 😉

Zwischendurch hat sich der Kerl aus Venezuela noch mit verhältnismäßig wenig Worten verabschiedet! Hab ihn auch nur ignoriert!

Da nachmittags das Wetter auch nicht besser werden wollte und die Aussicht für die kommenden Tage auch nicht besser war, hab ich mal gefragt, ob ich nicht auch einen Tag eher auschecken kann. Die Antwort war ernüchternd: Ja, kann ich, aber das Geld bekomm ich nicht wieder!! Was ist das denn für eine Kacke?!?! Das hatte ich ja noch nie bei nem Hostel?!? Seitdem grüß ich hier auch kein mehr und mach nur noch mein Ding…nerven mich alle… :-/

Abends sind zwar noch ein paar andere angekommen, mit denen man sich wenigstens n bisschen unterhalten konnte, aber mehr auch nicht.

Um dem Bier-Date aus dem Weg zu gehen, bin ich gegen 20.30h auf´s Zimmer geflüchtet und hab noch zwei Stunden gelesen.

 

Mittwoch waren dann morgens leider noch alle (!) Bauarbeiter da – Keine Ahnung, warum die nicht arbeiten mussten! :-/

Also bin ich nach dem Frühstück nach draußen geflüchtet. Bin endlich mal zum Fluss gegangen, von dort zum Hafen und wurde von da an von einem Hund begleitet und verteidigt.

Der Hund hat auch aufgepasst, als ich ein Foto vom Seehund gemacht habe, der da so auf einem Stein saß – voll niedlich! Also der Seehund! Den anderen fand ich etwas nervig – hat mir zwar nichts getan, aber alle anderen Hunde, Autos, Kantenschneider, Läufer, … auf „unserem“ Weg angebellt, so dass ich unzählige strafende Blicke bekommen habe.

Aber ich bin dennoch mit ihm einmal um die Halbinsel oder Punta (ist so eine Landzunge – auf der einen Seite der „Silberfluss“, auf der anderen das Meer) gegangen und hab nachher noch am Strand gesessen und Karten geschrieben. Habe nämlich noch ein paar Gute gefunden! 🙂

Am Strand lagen übrigens voll viele leere Eier. Also keine Hühnereier – schon klar – aber irgendwelche anderen. Schildkröteneier sind ja eigentlich weiß und bleiben meistens ja im Sand, wenn die Kleinen schlüpfen, aber kein Plan, was das für welche waren. Waren ungefähr so Hühnerei bis Tennisball großziemlich stabil und durchsichtig. Irgendein Biologe hier mit ner Antwort?!?

 

Bisher muss ich aber sagen, dass mich Uruguay noch nicht so vom Hocker reißt!! 🙁 Die Menschen denken, jeder versteht ihr doofes Spanisch. Viele sind dazu noch unfreundlich, erst recht, wenn man nachfragt, weil man eben etwas nicht verstanden hat.. und das Wetter ist auch echt doof gewesen! :-/ (Na gut, Uruguay liegt angeblich auf der selben Höhe, wie Schland, nur auf der Südhalbkugel. Und wie es in Deutschland im Frühling ist, brauchen wir ja nicht drüber zu reden.. ;))

 

Donnerstag war dann toll! 🙂 Die beiden anderen Kerle im Dorm haben mich den Abend vorher in Ruhe gelassen, nachts waren sie leise und ich war morgens wieder laufen! Dazu schien die Sonne und die Welt war wieder in Ordnung! 🙂 Danach hab ich mir einfach zweimal Cornflakes genommen und gaaaanz laaaangsam mit ner halben Stunde Verspätung ausgecheckt. Das haben die nun davon. Danach hab ich noch fix den PC geladen und ein paar Mails beantwortet, bevor ich dann an Strand gegangen bin! 🙂 Der Wind war zwar noch n bisschen kühl, aber in den Dünen gings auf jeden Fall klar! Hab lange gelesen und bin dann noch ein bisschen durch die Stadt gelaufen, bevor ich im Supermarkt das letzte Geld fürs Abendessen ausgegeben habe.

Kaum im Hostel ist meine Laune auch wieder Richtung keller gewandert…die Bauarbeiter waren mal wieder in da house… :-/ Immerhin hab ich einige morgens richtig verstanden, die sind nämlich schon angereist. Aber zum Glück haben mich alle in Ruhe gelassen.

Gegen 21h bin ich dann zum Busterminal gegangen und n Stündchen später auch schon in Bus gestiegen. Hatte ich doch glatt vergessen, dass ich da Abendessen serviert bekomme…und ich hatte doch noch voll viel gekauft… Naja, eingepackt und mitgenommen! Wird ja nicht liegen gelassen! 😉

 

Das Essen hat mir Freitagmorgen in Porto Alegre auch das Frühstück ersetzt. Da war ich nämlich gegen 8.30h, bin zum Hostel und hab erstmal gefuttert, bevor ich meine Sachen zum Waschen abgegeben habe und in die Stadt gegangen bin.

Porto Alegre hatte ich irgendwie recht klein erwartet – für brasilianische Verhältnisse ist es das auch, aber für deutsche ist es dann doch wieder nicht zu unterschätzen…immerhin 1,5 Mio. Einwohner. Aber ansonsten ist die Stadt auch eine, wie jede andere und eigentlich auch nur ein Zwischenstopp.

Gegen Mittag habe ich dann meine – nun zwar saubere, aber mit unzähligen Hundehaaren gespickte – Wäsche aufgehängt und bin anschließend nochmal in den Stadtpark gegangen und hab gelesen! 🙂 Und hab auch einen leichten Sonnenbrand bekommen… :-/ Ich sag doch, ich mag den Regen nicht…jetzt ist meine Haut völlig durch´n Tüdel! ;-P

 



Für alle Erdkunde – Liebhaber:

8 10 2012

Hab mal meine Strecke auf verschiedenen Karten eingezeichnet… falls es jemanden interessiert! 😉
Viel Spaß beim Ansehen!



So zwischendurch: Liebeserklärung an Guate ;)

2 10 2012

 

 

Weil ich gerade viel Zeit hab (das Wetter ist immer noch viel mies, Nebel etc, hab ich gedacht, ich stell hier nochmal was rein, was ich mal über Guate geschrieben, aber bisher nicht gepostet habe… Warum also nicht jetzt?!

Ich finde Guatemala Stadt/ Guatemala City/ Ciudad de Guatemala irgendwie total toll!!!

Die Stadt ist super hässlich, grau, staubig, voll von Abgasen, chaotisch, hektisch, dreckig,… und meeega unübersichtlich:

Es gibt bestimmt 15 Zonen (Randgebiete mal außen vor), jede Zone hat Calles und Avenidas. (Kurze Anmerkung: In anderen Kolonialstädten – Antigua oder so – verlaufen die Calles von West nach Ost und die Avenidas von Nord nach Süd. Dazu sind die durchnummeriert und alles sind eh Blocks, so dass man sich eigentlich nicht verlaufen kann.) Ganz anders Guate. Die Avenidas und Calles laufen mehr oder weniger kreuz und quer und haben die Nummern von 1 – 50 (oder mehr) in jeder Zone. Also muss man erstmal die Zone und anschließend die Straße wissen. Danach hat man dann das Problem, dass es grundsätzlich keine Hausnummern gibt. Heißt, es wird ein Bereich in der Straße angegeben. Meistens werden Adressen an irgendwelchen bekannten Gebäuden oder ähnlichem beschrieben…
Ein Beispiel: 6ta Av 7-84 Zona 10! Da ist mein Hostel… 😉

(Noch eine Anmerkung: Letztens habe ich von meinem Taxifahrer gelernt, dass so eine Adresse wie folgt zu lesen ist: Zone?! 10! Straße?! 6ta Av.! Höhe?! Kurz nach der 7 Calle (kreuzt!)! Hausnummer?! 84! Na denn…tatsächlich gibt’s aber wie gesagt fast nie Hausnummern und man sucht eben den ganzen Block zwischen den Querstraßen ab.. :-/

 

Neben Guate mag ich aber auch Antigua total gerne. Da ist zwar alles etwas kleiner und dafür organisierter, aber es gibt alles, was es in einer Großstadt auch gibt: Parks, Banken, Klamottenläden, Supermärkte, Restaurants, Bars, Clubs,…

Ich bin glaube ich nicht so ein Fan von ganz kleinen Nestern. Ich kann nicht verstehen, warum alle San Marcos, San Pedro, San Wasweißich am Lago de Atitlan so toll finden. Mir ist es da nach ein oder zwei Tagen zu langweilig! Da gibt’s nichts!

Dann lieber an irgendeinen chilligen Strand am Meer, als irgendwo in der Pampa, und etwas entspannen! 🙂

 

So, das wollte ich mal nebenbei gesagt haben – unabhängig von den wöchentlichen Berichten.
Guatemala ist wirklich schön! Sehr günstig und die Leute sind echt freundlich! Und man wird nicht sofort abgeknallt…falls jemand falsche Vorstellungen hat.. 😉

Die Bilder habe ich übrigens von Denisse aus ihrem Album geklaut! 😉