Vorletzter Eintrag für diese Reise!

27 11 2018

Wo war ich stehen geblieben?! Dass wir nach acht Stunden Busfahrt in Medellin angekommen sind, oder?!

Am Mittwoch hat Mama leider nochmal wieder etwas mit dem anderen Essen zu kämpfen gehabt. Das fing schon Dienstagnachmittag im Bus an, so dass wir abgesehen von unseren Snacks abends nichts mehr gegessen haben. Leider wurde es bei Mama nicht wirklich besser, so dass ich Mittwochmorgen kurz alleine losgegangen bin, um etwas Wasser, n Joghurt, Obst etc. zu kaufen.
Ich habe auch immer mal wieder etwas Magengrummeln, Bauchweh und so, aber das kenne ich von den Reisen und wie Timmi (huuhuu!) das von glutenhaltigen Sachen auch kennt, ist es bei mir auch oft allergischen Ursprungs…also Zähne zusammen beißen und nicht weiter von den Vorhaben abbringen lassen.

Das Umfeld des Hotels ist so lala…da ich recht früh unterwegs war, hat sich Medellin von seiner wahren Seite gezeigt: An vielen Stellen lagen noch die Drogenabhängigen und Klebe schnüffelnden Leute herum und hatten ihr Nachtlager noch nicht abgebaut. Der Anblick ist natürlich nicht so schön, aber so was gibt es in jeder Großstadt und die Erwartung, dass es in Kolumbien Drogenhilfeeinrichtungen gibt, wäre etwas zu hoch. Das Land muss erstmal andere Dinge in den Griff bekommen.
Nach und nach haben aber immer mehr Obst- und Gemüsestände ihre Ware aufgebaut und ich konnte mit unserem Frühstück zurück ins Hotel.
Nach dem günstigen Mahl und zwei weiteren Stunden Ruhe sind wir dann in die Innenstadt aufgebrochen. Die angedachte free walking tour haben wir auf die nächste Woche verschoben und so sind wir „nur“ zur Metrostation gegangen. Medellin ist die einzige Stadt in Kolumbien, in der es seit 1995  ein paar oberirdische Metro- und Straßenbahnlinien gibt. Der öffentliche Personennahverkehr wird durch mehrere Seilbahnlinien ergänzt, die die Hügel an den Stadträndern hochlaufen. Die Stadt liegt in einem Kessel auf ca. 1400 Metern und drumherum haben sich die „ärmeren“ Stadtteile an die Hänge gesetzt. Einige davon sind berühmt für die schlimme Vergangenheit: So soll die Communa 13 ehemals der gefährlichste Favela gewesen sein. Heitzutage ist es wohl sicher dort. Wenn man mit der Gondel drüber fährt, kann man aber erahnen, wie das Leben im Slum gewesen sein muss bzw. ist. :-/ Die Bilder geben vielleicht etwas den Eindruck wieder….
Mama hat sich gefragt, ob die Häuser bzw. Hütten und Grundstück erworben werden und es sowas wie einen Notar gibt, aber wir sind zu dem Schluss gekommen, dass hier eher das Jedermannrecht gilt. 😉
Nachdem wir auf dem Hinweg erstmal die Metrokarten in den falschen Automaten gesteckt hatten, haben wir den Rückweg ohne nennenswerte Zwischenfälle absolviert und sind anschließend zum Museum „Casa de la Memoria“. Dort wird die Geschichte Kolumbiens bzw. Medellins dargstellt: 2006 gab es in Medellin noch 4430 Morde, 2014 „nur noch“ 650. Die Tasachen und Zahlen machen einen natürlich nachdenklich… lange kann man das Land noch nicht bereisen.

Nach der Regendusche auf dem Weg zum Museum und dem trocknen Rückweg, haben wir den Nachmittag noch auf der großen Dachterrasse des Hotels mit Blicken über die 3-Millionenstadt ausklingen lassen.

Donnerstag stand wieder ein Reisetag auf der Agenda: Ausschlafen, lecker frühstücken, packen, ein Schwätzchen über Skype mit Omi und ab ging’s mit dem Taxi zum Flughafen. Kurze Probleme beim Check-in (die aber zu erwarten waren, da man bei den Flügen mit Satena die Passnummer eines Reisepasses nicht eingeben kann und ich einfach 123456789 geschrieben habe). Kurze Rechtfertigung, eine Mail nach Bogota mit der tatsächlichen Nummer und nach dem Eindecken mit reichlich Bargeld (denn in Nuqui gibt es keinen Bankautomaten), ging’s los!

Die Maschine in den kleinen Pazifikort war noch winziger als erwartet: Es gibt neun Sitzreihen mit je einem Sitz links und einem rechts. Der Copilot macht die Ansagen selbst und ob man angeschnallt ist, bleibt einem selbst überlassen. 😉
Der Start und der Flug selbst sind etwas klapperiger als mit den großen Maschinen, aber dafür hat man hervorragende Blicke und speziell beim Landeanflug eine tolle Aussicht auf die Landschaft.
Nach 45 Minuten sind wir schon am Pazifik angekommen, noch ein Bild vor dem Spielzeugflugzeug, die Einreisegebühr bezahlt, das Gepäck geholt und schon war auch die telefonisch informierte Herbergsmutter am Flugplätzchen. 😉 Mit dem Tuktuk ging’s zum Hotel und weil wir uns nochmal richtig was gönnen wollten, haben wir die (mit knapp 70€ für beide inklusive Frühstück) teure Suite gewählt! Dafür haben wir einen großen Balkon mit Hängematte und Meerblick!!! 😀
Das Hotel liegt etwas außerhalb und so bewegen wir uns nochmal etwas, wenn wir ein paar Tomaten/Avocados/Cracker/Wasser zum Mittag holen oder abends essen gehen. 🙂
Am Donnerstag haben wir nachmittags noch ein Bad im Meer genommen- herrliche Temperatur!!!
Leider ist der Strand nicht so sauber, wie man es sich in so einem paradiesischen Ort vorstellen würde, aber die Erfahrung musste ich bisher häufig machen. Ob auf Ko Phi Phi letztes Jahr, Ko Rong 2015 oder den Fiji-Inseln auf der Weltreise…immer dann, wenn es besonders hübsch ist, ist es auch dreckig. :-/ Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind hier noch zwei wenig bekannte Worte.

Freitag haben wir nach dem Frühstück einen laaaangen Spaziergang am Stand entlang gen Norden gemacht. Da es in der Nacht und morgens stark geregnet hatte und noch bewölkt war, habe ich vorsätzlich die Sonnencreme weggelassen…ihr könnt euch vorstellen, wozu das geführt hat… 🙁 Aua!!! Aber Dummheit muss bestraft werden…
Zum Mittag gab’s wieder leckere Avocado auf unsererm Balkon und nach dem Mittagsschlaf haben wir uns nochmal im Ozean erfrischt.
Mama hat anschließend noch eine Weile mit einem der Wachhunde des Hotels gespielt, bei so viel Treibholz konnte der Hund gar kein Ende finden. 😉
Abends gab es wieder leckeren Fisch und müde vom Rumlümmeln ging’s ins Bett.

Am Samstag sind wir nach dem Frühstück gen Süden startet, haben uns mit einer Lancha (kleines Bötchen) übersetzen lassen und sind an einem wirklich richtig, richtig schönen (und sauberen) Strand wieder laaaange spaziert….dieses Mal dick eingecremt oder mit Klamotten bedeckt. 😉
Der weite, breite Strand und das fast heiße Wasser haben natürlich auch nochmal zum Baden eingeladen! 🙂
Durch ein kleines Missverständnis kam unser Taxi-Lancha etwas verspätet, so dass wir noch alle Mückenstiche, die man in kurzer Zeit bekommen kann, mitgenommen haben. 😉 Aber sowas kommt vor und ist ja nicht weiter schlimm. Danach sind wir zwecks „Mittagseinkauf“ noch durch den Ort zurück gegangen. Man muss schon sagen, dass einen die Umgebung eher an Afrika als an Südamerika erinnert: Die Straßen sind eher Sandwege mit Schlaglöchern, die Häuser mehr dunkle Hütten, oft ohne Fenster und teils sicher auch noch ohne Strom. Dafür viiiiele gute gelaunte, entspannte Schwarze, ein paar Indigene und höchstens eine Handvoll Südamerikaner. Aber überall gibt es Musik und der Regenguss macht den Leuten auch nichts aus..es sind ja trotzdem ca. 30 Grad. 😉
Das Leben hier ist schon sehr entspannt und perfekt zum Abschalten und Verarbeiten der ganzen Eindrücke der letzten Wochen! 😀

Am Sonntag haben wir wieder mit den drei Hunden, drei Papagein und zwei Katzen zusammen gefrühstückt.
Die Vögel sind dabei die Entertainer: Sobald wir unser Essen bekommen, macht das Papageien-Männchen so lange Krach, bis die Haushälterin Toast auslegt und die Viecher auch frühstücken können.
Bekommt er zu wenig Aufmerksamkeit hängt er sich kopfüber an die Leine, auf der er sonst entlang spaziert und schreit!
Das Weibchen ist ruhiger und watschelt eher über das Grundstück als auf den Holzbalken zu balancieren.
Und den kleinsten Vogel (das Kind der beiden?!) konnten wir dabei beobachten, wie er das Fahrrad hochgeklettert ist und dabei noch mit einem herunterrutschenden Handtuch fertig werden musste- super lustige Szene! 😀

Anschließend haben wir einfach gar nichts gemacht…nur rumlümmeln, schlafen, lesen, essen und ein kleiner Spaziergang durch den Ort.
Abends gab’s natürlich wieder einen frischen, lecker gebratenen Fisch mit Platanos und Reis. Dazu ein großes Glas frische Zitronenlimo oder frisch gepressten Orangensaft und das ganze für sechs bis zehn Euro für uns beide. 🙂

Für Mama gibt es hier viele „noch nie“- Erlebnisse:
– noch nie so einen dreckigen Markt gesehen,
– noch nie so viel Müll am Strand gesehen,
– noch nie so günstigen und leckeren Fisch gegessen,
– noch nie in einem so kleinen Flugzeug geflogen,
– noch nie so viele Mückenstiche bekommen,
– noch nie so viele tolle Eindrücke innerhalb so kurzer Zeit gewonnen,… 🙂

Am Montag sind wir bei strömendem Regen nochmal ganz relaxed in den Tag gestartet: Wir haben das Papageien-Männchen dabei beobachtet, wie es die warme, natürliche Dusche genossen hat, haben etwas gepackt und sind gegen Mittag zum Flughafen gefahren worden, weil es immer noch geregnet hat (Papa hätte gesagt, dass der Himmel weint, weil wir wegfahren!).

Auch auf dem Rückweg sind wir wieder mit so einer Mini-Maschine nach Medellin geflogen…zum Glück hat unsere funktioniert, denn an der anderen Maschine haben sie am Triebwerk rumgeschraubt… 😉

In Medellin ging es wieder mit dem Taxi zum reservierten Hotel und anschließend haben wir einen Spaziergang zum Botanischen Garten gemacht- leider auch bei Nieselregen! :-/ Abends gab es dann mal etwas anderes als Fisch im hoteleigenen Restaurant: Pasta! Auch seeehr lecker. 🙂
Nun lade ich den Blog und die Bilder hoch.
Wir haben noch einen vollen Tag in Medellin und einen in Bogota vor uns, bevor am Mittwochabend um 23.55h der Flieger nach Paris geht. Also gibt’s übermorgen noch einen kleinen Eintrag. 🙂
Bis dahin viele Grüße aus der ehemaligen Mordhauptstadt der Welt. 😉

(Nachtrag: Am Freitag haben wir im TV gesehen, dass es in der Communa 13 einen Granatenangriff gab und ein Junge dabei getötet und zwei Jugendliche verletz wurden. :-/ Leider also doch noch nicht ganz so sicher…)

Bildaaaa:

https://www.dropbox.com/sh/r0z59k5r5z1ll63/AADzNvlg3JiJgD8tCdQBLz7oa?dl=0



Cartagena und die Zoma Cafetera

21 11 2018

Es wird Zeit für den nächsten Eintrag! 😉

Nachdem wir Freitag sportlich waren, haben wir Samstag das Gegenteil getan: Nichts! Dafür sind wir nach dem Frühstück früh zum Hafen gegangen und haben eine Bootstour organisiert! Es gibt die ganze Bandbreite…kleine, schnelle Boote, langsame größere, Halbtagstouren,… Wir haben uns für die entspannte Variante entschieden: Etwas mehr als 2,5 Stunden sind wir zunächst zu einer sehr kleinen der 27 Inseln des Nationalparks gefahren. Dort ist die Mehrheit der Mitfahrenden in das Aquarium gegangen. Da wir natürlich keine Lust auf Delfinshows hatten und so etwas nicht unterstützen wollen, durften wir uns ein Stündchen mit zig Kiddies&Erwachsenen in einem kleinen Planschbecken zwischen dem „Hafen“ der Insel und dem Mini-Strand aufhalten. Immerhin war es eine gern genommene Erfrischung! 😀
Danach ging es eine gute Stunde weiter über das türkise Wasser zum Playa Blanca: Ein langer, hübscher Sandstrand auf der größten Insel. Ein Teil ist zwar leider mit weniger schönen Touri-Hütten zugestellt in denen der Rest unserer Truppe Mittag gegessen hat. Wir haben uns die Kosten gespart, weil wir uns vorher Früchte und die leckeren Platano-Chips gekauft haben. Platano heißt eine Bananensorte hier (Kochbananen). Es gibt grüne, die wie Kartoffeln schmecken und gelbe, die süßlich sind und wie gebackene Bananen schmecken.
Also hatten wir ein leckeres Picknick am Strand, waren wieder im Badewannenwarmen Wasser baden und haben uns trotz Aufenthalt im Schatten irgendwie schon wieder einen kleinen Sonnenbrand eingefangen. :-/ Aber Mama sagt, der Strand hat ihr gut gefallen und so habe sie sich die Karibik vorgestellt. 🙂
Nach knapp zwei Stunden ging es zurück auf’s Boot und inklusive Sonnenuntergang sind wir wieder in den Hafen von Cartagena geschippert. 😀 War alles in allem ein schöner Tag auf dem Meer!

Am Sonntag hatten wir überlegt zu einem „Matsch-Vulkan“ zu fahren, uns dort wie die Schweine im Schlamm zu suhlen und so etwas für die Haut zu tun. 😉 Allerdings war die Tour sehr teuer (allgemein ist Cartagena deutlich teurer als der Rest des Landes – hatte ich das erwähnt?! – sind tatsächlich europäische Preise hier…). Wir haben uns deshalb dagegen entschieden und waren vormittags am Strand. Trotz Aufenthalt im Schatten wurden wir wieder leicht geröstet, so dass wir nach zwei Stündchen zurück zum Hotel gegangen sind und uns frisch gemacht haben. Denn danach wollten wir auf den Markt. Im Reiseführer stand, dass es ein Markt für Hartgesottene ist. Ich hatte ja schon einige Erfahrung und eine Ahnung, was mich erwarten könnte, aber Mama ist trotzdem wieder unvoreingenommen an das Vorhaben herangetreten.
Also sind wir mit dem Taxi in der Mittagshitze zum Mercado Bazurto gefahren und der Taxifahrer hat uns an der Seite rausgelassen, wo Obst und Gemüse verkauft werden. Die Marktstände sind natürlich nicht mit denen aus Deutschland zu vergleichen. Fast alles ist aus Holz, mindestens zwanzig Jahren alt und Sauberkeit existiert nicht. 😉 Mama meinte, sie hat noch nie sowas Dreckiges gesehen. Ich denke, die Bilder sprechen für sich… 😉
Trotz dessen ist das Essen dort frisch und sehr lecker und so haben wir uns für’s Abendbrot Tomaten und eine riesiege Avocado zum Schnäppchenpreis gekauft. Dazu etwas Brot aus’m Supermarkt, eine zuckersüße Ananas als Nachtisch und unser Mahl war höchstens ein Fünftel so teuer, wie in den Restaurants. 😀
Nach dem Marktbesuch haben wir aber zunächst ein Mittagsschlaf gemacht und waren am frühen Abend noch eine Weile in der Stadt unterwegs. 🙂

Montagmorgen sind wir um 5h mit dem Taxi zum Airport gedüst, haben auf die Schnelle noch unsere Getränke und den Trinkyoghurt weggezogen und schon ging’s mit dem Flieger über Bogota nach Pereira. Mit dem Taxi vom Flughafen zum Hotel (von dem mir der Taxifahrer erzählen wollte, dass es das nicht gibt). Mama wollte ein ruhiges und sauberes Zimmer, so dass wir über Booking die Wahl getroffen haben. Und siehe da: Wir hatten ein „Knastzimmer“: Ohne Fenster, aber sehr sauber und ruhig! 😉
Die Ladies von der Rezeption waren super fürsorglich und meinten, dass es zu gefährlich ist, zu Fuss zum Busbahnhof zu spazieren. Außerdem sollten wir dringend Jacken und etwas gegen den Regen mitnehmen…und so sind wir schwer bepackt in Shorts und T-Shirt losgetarpert. In zwanzig Minuten waren wir ohne Zwischenfälle am Busbahnhof, sind erst mit dem Bus nach Santa Rosa und von dort mit dem Taxi zu den heißen Quellen gefahren.
Die Region ist bekannt dafür, dass es mehrere Stellen gibt, an denen kochend heißes Wasser aus dem Boden sprudelt. Die Quellen von Santa Rosa liegen besonders hübsch neben einem großen (kalten) Wasserfall und so haben wir uns mal warm, mal kalt im Wasser aufgehalten.
Die Kulisse ist mega schön: Man ist mitten im Urwald und selbst als es etwas angefangen hat zu nieseln, hat es uns natürlich nichts ausgemacht. 😀 Auf dem Rückweg haben wir noch in einem Restaurant gegessen, welches 24-Stunden geöffnet ist. Das hört sich erstmal seltsam an, ist aber sehr gut besucht…von Geschäftsleuten, Rentnern, Gruppen junger Leute,… und das Essen war wirklich lecker. Natürlich haben wir auch die lokal berührte Wurst (Chorizo) gegessen und für gut befunden. 🙂

Abends hat es dann angefangen zu regnen, da wir aber eh „im Knast“ waren, hat es uns nicht weiter gestört.
Man muss tatsächlich auch mal sagen, dass wir bisher Glück haben und nicht ständig eine „Husche“ abbekommen…immerhin ist eigentlich noch Regenzeit in vielen Landesteilen. 😉

Heute Morgen sind war dann zu einer der Kaffee-Anwesen gefahren. Die Region um Pereira und Manizales ist als Zona Cafetera bekannt: Kolumbiens Kaffeeanbaugebiet. Im Land selbst wird oft der „schlechte“ Kaffee getrunken- die Einheimischen kennen nicht wirklich die Unterschiede. Das schwarze Gold wird in die USA und nach Europa exportiert.
Wir haben eine Dreistundentour mitgemacht: Von der Geschichte, über die Pflanze und den Anbau, bis hin zur Ernte, der Röstung und Weiterverarbeitung! Dazu gab’s noch eine ausführliche Einführung in die Geheimnisse eines guten Barista (Caro- das wäre auf jeden Fall was für dich gewesen) und wir durften verschiedenen Arten des Kaffees sowie Leckereien der Finca probieren. Unter anderem gab es Tee aus der eigentlichen Kaffeefrucht oder der Haut um die Bohnen herum, Mandarinen, Mini-Bananen (die man wie die tollen „Quetschies“ zu Hause einfach ausdrücken kann), ein mega leckeres Fruchteis von einer Frucht, deren Namen wir leider vergessen haben, die es aber bei uns auch nicht gibt, einen tollen Brownie,… obwohl wir auf Grund des Preises zuerst stutzig waren, war dies eine der besten Touren! Wir haben so viel gelernt und sollten als Hamburger eigentlich viel mehr über das Rösten und „die gute Bohne“ wissen! 😉

Anschließend haben wir die Rucksäcke geholt, uns am Busbahnhof noch eine Kleinigkeit zu Futtern gekauft und bringen nun die letzte Überlandfahrt hinter uns. :-/ Sechs Stunden sind für die knapp 200km nach Medellin angegeben…ihr könnt euch denken, in welchem Zustand die Straße ist… :-/
Aber der Fahrer gibt sein bestes, die verlorenen Minuten hinter schweren LKWs rauszuholen, wenn er in der nächsten Kurve (!) überholt. Gut, dass es mittlerweile dunkel ist und wir einige Manöver nur durch die starken Bremsvorgänge erahnen können.
Wie Mama und der Lonely Planet schon sagen…über Busfahrten in Südamerika kann man Bücher schreiben… 😉

 

Nachtrag…durch riesige Baustellen und Blockabfertigung davor haben wir acht Stunden gebraucht… :-/ Nun geht’s Schlummern! 🙂

 

Darf nicht fehlen- der Link für die Bilder:

https://www.dropbox.com/sh/krgdquubrp6c9ux/AAAwR8WRfR1J7IzcGCybHc8ra?dl=0

 



Paragliden im Chicamocha NP und Radeln in Cartagena

17 11 2018

Naaaa…was haben wir also Mittwoch Großes erlebt!? 😉 Wir waren Paragliden!!! 😀
Svea und ich haben Mama zum Geburtstag einen Gutschein für einen Flug an einem Ort ihrer Wahl geschenkt. Und da San Gil und Umgebung für eine großartige Paragliding-Kulisse bekannt ist, haben wir auch aus diesem Grund den Ort aufgesucht! 😉
Mama hatte anfangs ein paar Bedenken, ist aber – wie bisher immer – unvoreingenommen an die Sache herangegangen. Da wir eine suuuper große Touri-Gruppe waren, die fliegen wollte, wurden wir mit mehreren Minibussen zu dem Bergplateau im Nationalpark gefahren.
Im Office hatten wir schon die üblichen Formalitäten erledigt („wenn was schief geht, übernimmt niemand die Schuld…“), auf dem Berg gab es dann die – meine bisher ausführlichste – Einweisung, danach wurde wir je nach Gewicht dem jeweiligen Piloten zugeteilt.
Weil Mama so ein Fliegengewicht ist, war sie schon in der ersten Runde dran. 😉 Dicki *hey* musste warten und konnte deshalb Fotos machen! 😉
Mama ist ganz mutig zu Giovanni gegangen, wurde in den Sitz/Rucksack geschnallt und nach einem kurzen Run waren die beiden in der Luft! 😀
Nach ca. 20 Minuten ist der gelb/bunte Schirm wieder in Richtung des Plateaus zurückgekehrt und hat einige Mal den Landeanflug versucht. Hierzu muss man erwähnen, dass Landungen auf einer Ebene (Strand, Flussdelta, Wiese) natürlich wesentlich einfacher sind, als mit der Termik die Fläche auf dem Berg zu treffen. Falls es also nicht klappt, starten die Piloten sozusagen nochmal durch und drehen eine weitere Runde.
Leider hat es bei Mama einige Runden gedauert, bis die Landung von statten ging, so dass ihr durch die Runden/Drehungen schwindelig bzw schlecht geworden ist! 🙁 Das trübt natürlich das Erlebnis sehr. Ich habe sie dann erstmal in den Schatten gebracht und andere nette Menschen haben sofort Wasser gebracht. Im Gegensatz zu einigen (deutlich jüngeren) Mitstreitern hat Mama sich auch nicht übergeben, allerdings ist das Gefühl natürlich sehr unangenehm. :-/
Nachdem es Mama einigermaßen ging, durfte ich fliegen! 😀 Da ich das vierte oder fünfte Mal Paragliding gemacht habe, wusste ich ja, was auf mich zu kam und freute mich mega! 😀 Der Start war easy und der Blick von oben atemberaubend!!! Wir sind über den riesigen Chicamocha-Canyon geflogen und konnten den Nationalpark von oben sehen! Dank der Termik sind wir auf über 2000m aufgestiegen und ich habe die gut 30 Minuten mit einigen Drehungen genossen! 😉
Auch „mein Pilot“ hat ein paar Landanflüge gebraucht, aber letztendlich sind auch wir ohne Probleme wieder auf dem Erdboden angekommen. 😉
Mir hat es mega gut gefallen und bei einem Preis von 65€ kann man sich auch wirklich nicht beklagen (in Österreich kosten die Flüge aktuell das Doppelte).
Mama ging es nach meinem Flug auch schon wieder besser und da sie eine von ca. acht (von 28) war, der es schlecht ging, lag es ganz sicher nicht am Alter. 😉
Sicher kann ich mir auch etwas die Schuld geben, denn ich hätte ihr sagen müssen, dass die Landung etwas schwieriger ist und verglichen mit mir, sie weniger ein Adrenalinjunkie ist.
Aber zumindest hat ihr der Ausblick am Anfang gefallen und vor dem Start hatte sie auch kein bisschen Angst. 🙂

Wieder zurück in San Gil waren wir wieder in „unserem“ Balkon-Restaurant mit Blick auf den Park! Wir hatten gegen 15.30h natürlich auch schon wieder ganz schön Hunger! 😉 Wobei man sagen muss, dass das Frühstück im Hostel echt lecker und ausreichend war. 🙂
Zum verspäteten Mittag haben wir das selbe gegessen, wie am Tag zuvor, nur dass Mama gegrilltes Schwein mit Yuca hatte und ich Pollo. 😉 Auch die leckeren Fruchtsäfte haben wir getauscht! 🙂 Aber unser Platz war der selbe und so haben wir noch einige Zeit damit zugebracht das bunte Treiben der Einheimischen im Park zu beobachten!
Nach einem kleinen Spaziergang waren wir dann auch schon wieder erschöpft und früh im Bett.

Am Donnerstagmorgen hat Mama dann mal mit Oma und Svea geskypt, bevor wir anschließend nochmal im Supermarkt an der Frischetheke waren um uns ein gesundes Frühstück zusammen zu stellen.

Danach mussten wir dann nämlich einige Kilometer machen…erst 2,5 Stunden im Bus nach Bucaramamga, von dort mit dem Flieger leider erst zurück nach Bogota (Anmerkung: Vor genau zwei Wochen um diese Zeit sind wir in Kolumbien angekommen!) und dann weiter 1,5 Stunden nach Cartagena an der Karibikküste! 😀
Abends sind wir noch kurz durch die hübsche Altstadt geschlendert, waren natürlich noch was essen und sind dann in unserem echt hübschen Mini-Hostel (drei Zimmer) eingeschlafen.

Freitag sind wir zeitnah gestartet: Um acht Uhr gab’s ein echt leckeres Frühstück mit tollen Früchten von hier, Rührei, Kaffee und frischem Saft, danach sind wir zur Fahrradvermietung und haben uns Drahtesel ausgeliehen. Mit denen sind wir dann gaaaanz gemächlich (weil es schon um neun Uhr 28 Grad waren) um die Altstadt, die „Neustadt“ (vergleichbar mit Miami Beach – Hochhäuserschluchten direkt am schmalen Strand, nur durch eine Straße getrennt), die Lagune, den Touri-Hafen bis hin zum Castillo San Felipe geradelt. Zwischendurch haben wir immer wieder Pausen gemacht und lagen sogar einen Moment am Strand und waren im piiiiiwarmen Wasser baden! 😀 Für Mama das erste Mal planschen in der Karibik.
Nach gut fünf Stunden waren wir erschöpft, haben noch etwas im Park rumgelümmelt und uns dann im Hotel frisch gemacht. Wobei die Dusche nicht lange zur Abkühlung beitrug.
Vor dem Abendessen haben wir noch einen langen Spaziergang auf der Stadtmauer gemacht. Dort oben weht ein angenehmes Lüftchen vom Meer.
Nun genießen wir noch kurz die kühleren Temperaturen auf unserer Dachterrasse und laden den Blog und Bilder hoch! 🙂

Bilders:

https://www.dropbox.com/sh/2e6lymlwco3pel4/AADupEXVSocSSmcNFbhDAekKa?dl=0

🙂



Villa de Leyva, El Cocuy und San Gil

14 11 2018

So, weiter geht’s! 😉
Am Mittwoch sind wir also nach dem Frühstück zum Flughafen (eine kleine Halle, ein uraltes Laufband, sowas wie ein Securitycheck) gebracht worden und nach Bogota zurück geflogen.
Von dort sind wir auf dem direkten Weg zum Busbahnhof gefahren und haben sehr zeitnah einen Bus nach Villa de Leyva erwischt.
Gegen 19.30 Uhr waren wir da und wurden von einer netten Dame abgefangen. Sie hat uns ihr Hostel angepriesen und da wir noch nichts vorgebucht hatten, sind wir mit ihr gegangen. Die Unterkunft ist einfach aber total ausreichend. 🙂 Wir waren noch fix was futtern und ab ging es ins Bett! 😉
Am nächsten Morgen haben wir in einer kleinen Bäckerei gefrühstückt und sind dann zu einer Wanderung in der Ungebung aufgebrochen!
Villa de Leyva liegt auf 2100m also war es schon etwas anstrengend. Trotzdem haben wir Dank eines Einheimischen den Wanderweg gefunden und konnten den kleinen Ort von oben betrachten. 🙂
Immermal wieder werden wir als „Weiße“ fürsorglich daraufhin gewiesen, genug Sonnencreme zu benutzen. 😀
Die Mittagshitze haben wir im kleinen Park des Ortes gemieden, bevor es dann zur Cristo Statue nochmal steil bergauf ging. Von dort hatte man nochmal einen schöneren Ausblick auf das Schachbrettmuster des Ortes. 🙂
Abends gab es noch einen halben Broiler (Pollo) und  danach haben wir durch das Hochladen des Blogs und der Bilder sowie munteres „whatsappen“ das Internet der Unterkunft an seine Belastungsgrenze gebracht! 😉

Am Freitag stand wieder ein Reisetag auf dem Plan. Mit einem Kleinbus ging es zunächst nach Tunja und von dort (2,5 Stunden später als angesagt) nach El Cocuy. Die Fahrt dauerte gute acht Stunden und immerhin haben wir gegen 15.30h mal für 20 Minuten und ein Mittagessen gehalten, ansonsten haben wir unser Sitzfleisch getestet. :-/
Abends fing es dann leider stark an zu regnen, so dass wir mit dem Bus auch durch einen Fluss fahren mussten!!! Durch einen Erdrutsch ist die Brücke der Straße nicht befahrbar, also rumpeln die Reisebusse durch den doch recht schnell fließenden, etwa knietiefen Fluss. Leider hat mein Rucksack dadurch unfreiwillig im Gepäckraum des Busses gebadet.. :-/
Immernoch im strömenden Regen ging’s in die Herberge „zur Mühle“ und recht zeitnah ins Bett.

Leider wird das seeehr kleines Dorf, auf 2750m Höhe, abends oft von starken Regenfällen heimgesucht (obwohl es morgens immer sehr warm und sonnig ist), so dass unsere Unterkunft etwas kühl und feucht war.. :-/ Dafür hatten wir ein Sechs-Bett-Zimmer mit Bad für uns allein. 😉

Am nächsten Morgen haben wir uns einen Guide für den Nationalpark (PNN El Cocuy) organisiert. Der wiederrum hat den Fahrer klar gemacht und nach dem Bezahlen des Eintritts sowie der „Versicherung“ falls uns am Berg etwas passiert, haben wir uns noch etwas den Ort angesehen und sind zu einer „Akklimatisionswanderung“ aufgebrochen. Leider ging es Mama aber nicht so gut, so dass wir zeitnah umgekehrt sind, die Wanderung zum Ritacuba für sie gecancelt haben und sie dann schonmal ein Schläfchen gemacht hat.
Abends haben wir dann noch eine leckere Trucha (naaaa…wer weiß, was das ist?! 😉 Forelle!!!) gegessen und sind schlummern gegangen, da um 3.30 Uhr mein Wecker ging.

Um vier Uhr wurden der Belgier und ich abgeholt und es ging knapp 1,5 Stunden über eine Schotterstraße (vergleichbar mit dem Wirtschaftsweg vor der Blütenstraße 40 in Guderhandviertel) die Berge hoch! Punkt 5:30 Uhr waren wir am Startpunkt der Route und nach dem letzten Sicherheitspipi ging es zunächst gemächlich, aber bald super steil bergauf!!! Ich war der Meinung, dass ich einigermaßen fit bin…aber der Belgier war fitter und hat eine ordentliche Schlagzahl vorgegeben. Natürlich wollte ich mich nicht abhängen lassen und so sind wir in gut 2,5 Stunden von 3900m knapp 5,5km auf 4800m hochgerannt!!!! ;-P
Zwischendurch hab ich mich gefragt, warum ich mich schon wieder freiwillig den höchsten Berg Kolumbiens hochschraube…aber als wir dann da waren, wusste ich es: Weil es meeeega cool ist!! 😀 Der Blick ist der Wahnsinn und da wir so zeitig oben waren (selbst der Guide meinte, wir waren muy rapido (sehr schnell), haben uns auch noch kaum Wolken den Blick versperrt! 🙂
Allerdings war es da oben schweinekalt (zwei Grad, gefühlt -10) und so sind wir nach den Beweisfotos schnell wieder nach unten „gerannt“! 😉
Auf dem Weg nach unten sind uns noch einige andere Touris entgegengekommen, die sich ähnlich langsam (?) den Schneehügel hochgeschlichen haben… 😉
Unten hat es leider angefangen zu regnen.. :-/ Aber als wir nach der Schotterpiste und dem beiseite Hupen von Kühen, Schafen, Ziegen und Grüßen von Motorrädern wieder im Ort waren, schien die Sonne. 🙂
Mama hat lange ausgeschlafen, war etwas spazieren und die Leute im Ort beobachten, die Sonntagmorgen alle brav zum Gottesdienst gegangen sind.
Die Orte sind hier übrigens alle gleich…Kirche und Park bilden das Zentrum und den Treffpunkt für alle. Da gibt es immer wen zu beobachten. 😉
Das haben wir nachmittags auch gemacht und nebenbei habe ich meine Beine etwas ausgeruht.

Abends sind wir nach einer weiteren leckeren Forelle in den Nachtbus nach Tunja gestiegen. Warm eingepackt, da ich von unzähligen Fahrten in den Überlandbussen weiß, dass die Klimaanlage oft auf kalt eingestellt ist.
Also eingemuggelt und versucht die Auge zu schließen. Allerdings regnete es ähnlich stark wie auf dem Hinweg und die Brücke war auch noch nicht repariert.. 😉 Und es gab auf dem Weg noch diverse andere Erdrutsche. An einer Stelle hat Mama beobachtet, wie der Busfahrer-Gehilfe erstmal ein paar große Steine vom Weg räumen musste, bevor der Reisebus passieren konnte. Nichts für schwache Nerven!! 😉 Aber Mama macht sich meeeega gut als Backpacker! 😀 Überhaupt kein Ansteller, super unkompliziert und sehr anpassungsfähig!!! Macht mehr Spaß, als ich gedacht hätte, Mutti! 😉 :-*

Alles in allem ist ein Ausflug in den Nationalpark El Cocuy zur Regenzeit also recht anstrengend…
Dazu kommt das typische TamTam in den Nachtbussen…Musik zu jeder Zeit, Licht an und aus, wann immer jemand aus- oder einsteigen möchte und dieses Mal zu allem Überfluss noch ein üüüübelst einparfümierter Sitz, der mich die Nacht über an einen Klostein erinnert hat! :-/ Leider ist der Geruch in den acht Stunden auch auf mein Shirt, meine Nackenrolle und meine Haare übergegangen… :-/ Selbst waschen hat bisher noch keine Abhilfe geschaffen…

Um fünf Uhr morgens sind wir in Tunja dann umgestiegen und in gut vier Stunden nach San Gil gedüst. Dieses Mal hatten wir einen sehr rasanten Busfahrer und Mama meint, er hat sich selbst den Angstschweiß von der Stirn getupft…ich denke, es lag an den warmen Temperaturen… ;-D

Am Busbahnhof von San Gil wurden wir dann von den Taxifahrern verarscht…haben uns einen teureren Preis genannt als der Lonely Planet angibt (und da der von August diesen Jahres ist, kann man sich noch einigermaßen auf die Angaben verlassen). Und als wir dann nochmal gefragt haben, ham sie noch einen draufgelegt. :-/ Glücklicherweise stand ein Einheimischer daneben und meinte auch, dass das Nepp ist und wir auch den lokalen Bus nehmen können. Gesagt, getan und ihm nochmal Danke gesagt. 🙂
Den letzten Hügel zum Hostel erklimmen und schon waren wir in der bisher schönsten Unterkunft. 🙂
Super sauber, sehr auskunftsfreudig, ein großen Zimmer, warmes Wasser und verlässliches Internet. 😉
Wir sind dann erstmal zu einem Spaziergang in die Stadt aufgebrochen- Beine vertreten. Mit uns war ganz San Gil unterwegs, denn es war Feiertag. 🙂
Wir haben das bunte Treiben beobachtet und genossen, etwas gefrühstückt, Geld geholt, ein Mittagsschläfchen gemacht, Wäsche zur Reinigung gegeben und die Tour für den nächsten Tag organisiert: Raften!!! 😀

Also sind wir heute zeitnah aufgestanden, haben uns im Supermarkt an der Frischetheke ein leckeres Müsli mit Obst und Joghurt zusammen gestellt und sind nach dem Buchen einiger Inlandsgflüge zur Tour gestartet.

Sowohl der Bus für unseren Transport als auch das Boot selbst sahen etwas schrabbelig aus, waren aber verlässlich. Wir hatten Glück und waren alleine mit dem Guide…ab geht die wilde Fahrt.
Leider hat es Mama schon früh ordentlich erwischt und Dank einer großen Welle war sie klatschnass. :-/ Das und die Tatsache, dass ein Fluss der Klasse 3 doch nicht ganz so gemächlich ist, haben ihr anfangs etwas den Spaß genommen. Aber nach und nach hat sich Mama an die Aktion gewöhnt und fand es auch lustig (sagt sie zumindest). 😉
Ich fand die Stunde für 13€ auf jeden Fall toll und nicht so grenzwertig, wie den Trip vor zwei Jahren…

Nachdem wir uns trockne Klamotten angezogen hatten, ging es in ein cooles Restaurant am Park- mit Platz auf dem Balkon um die Leute unten zu beobachten! 😀 Dazu noch lecker Fruchtshakes und die riesigen Portionen (siehe Fotos) für 10€. Danach waren wir allerdings so satt, dass wir mit dem Trip nach Barichara noch etwas warten mussten.
Später sind wir dann mit dem Bus in den wunderschönen Nachbarort gefahren und dort durch die Gassen getingelt. Das Dörfchen ist so schön, dass es wohl oft als Filmkulisse genutzt wird.
Auffällig sind bisher in allen Orten die suuuuper hohen Kantsteine. Teilweise hüfthoch stellen sie sogar für uns ein Hindernis da. Wie schaffen es die Kolumbianer nur?!? 😉 Offensichtlich nutzen sie die einfach anderweitig…zum Beispiel als Bank, wenn man ein Nickerchen machen möchte… (siehe Bilder).
Uns hat es in Barichara sehr gefallen, nur ist das bergauf/bergab Laufen für mich im Moment sehr anstrengend, weil ich mir irgendwo einen aufgesackt habe und Halsschmerzen und ne dicke Nase habe… 🙁
Aber es kann nur besser werden! 🙂 Der Reise tut es jedenfalls keinen Abbruch und was wir morgen Tolles machen, berichte ich nächstes Mal! 😀

Hier sind die Bilder:

https://www.dropbox.com/sh/wvjzrdq3nowoc0q/AABdARQslqZngopEFvGGrcZua?dl=0



Bienvenidas a Columbia: Bogota & Rio Javari!

9 11 2018

So, nachdem nun leider das Tablet auf dem ich in den letzten Tagen alles vorgeschrieben habe, nicht mehr funktionieren möchte, fange ich nun nochmal von vorne an… :-/

Aaalso, am 01.11.18 ging es morgens um 06:15 Uhr in Hamburg los: Über Amsterdem sind wir nach insgesamt gut 14:30 Stunden in der Acht-Millionen-Stadt angekommen! Vorbei an der unfreundlichen Einreisedame, mit dem Vermögen von 600.000 Pesos aus dem Automaten, ging’s ins Taxi und nach einer halben Stunde waren wir im Hotel.
Das lag zwar leider direkt an der riiiiesigen Hauptstraße, aber es sollte ja nur zum Schlafen sein.
Da wir Deutschland ja sechs Stunden hinterher hinken, waren wir uns noch etwas die Beine vertreten. Entlang der Carrera 10 in Richtung Centrum – genannt La Candelaria.
Dort etwas durch die Gegend geschlendert und durch Zufall für den Rückweg die Fußgängerzone entdeckt. Noch einen gar nicht mal so leckeren, weil süßlich und mit Käse gefüllten, Arepa als Abendessen mitgenommen und dann erledigt ins Bett gefallen. 😉
Trotz des Lärms haben wir um 20 Uhr geschlafen und waren dementsprechend um 6 Uhr am nächsten Morgen wach! 😉
Aber weil es hier schon gegen 5.30 Uhr hell wird und viele Einheimische früh unterwegs sind, haben wir uns auch zeitnah unter die Leute gemischt! 😀
Nahe des Hotels gibt es eine große Bäckerei, die wir für ein Frühstück aufgesucht haben. Viele der Frühstücks-Menus sind hier mit einer Suppe. Und da die Einheimischen diese vielfach bestellt haben, haben wir uns auch gewagt. Und siehe da: Eine Milchsuppe mit porchiertem Ei, Koriander, Brot und Käse und meeega lecker! 😀
Dazu noch einen Kaffee bzw. Kakao und ein Croissant und schon konnnten wir gut gestärkt in den Tag starten. 🙂
Vorbei an der ältesten Kirche der Stadt, dem Regierungssitz, dem Präsidentenpalast ungewollt hinein in einen offensichtlich gefährlichen Stadtteil- denn wir wurden mehrfach daraufhin gewiesen, besser umzukehren. Nun denn, die Bogateños werden es schon wissen… also von dort zum Polizeimuseum, welches im ehemaligen Headquarter der Polizei untergebracht ist. In Kolumbien ist die Polizei landesweit organisiert.
Wir wurden herzlich empfangen und hatten das große Glück Angeli als Guide zu bekommen. Sie spricht gut Englisch, weiß sehr viel, hat die Führung sehr interessant gestaltet, liebt ihren Job und hat sich irre gefreut, als Mama ihr gesagt hat, dass ich auch Polizistin bin. 😉
Nach dem wir mit ihr und einer Kinder-Tanzgruppe aus dem Norden des Landes unzählige Bilder gemacht hatten (als Touri fällt man noch auf wie ein bunter Hund), gab es noch einen Kaffee (auch für die Kids der Tanzgruppe- aber das ist hier normal), und mit kleinen Geschenkchen bepackt ging es weiter.

Da wir mittlerweile mal wieder Hunger hatten, hatten wir die Qual der Wahl und uns hat letztendlich ein „Probierstück“ vom Grill überzeugt. Also den Mixed-Teller bestellt, fast alles aufgegessen und dann den Kellner mal gefragt, was wir denn da verspeist haben. Kalb, Schwein und die Beilagen konnte ich übersetzen oder mir erklären…Chuchilin nicht… Der Kellner war aber dann so nett uns nochmal die Karte in Form eines Pampashasen sowie eben jenes Tier ausgestopft zu zeigen- da fiel dann der Groschen! 😉 Aber falls demnächst noch jemand zu Hagenbeck geht: Gegrillt sind die Hasen echt lecker. 😛

Anschließend sind wir kurz zum Hotel und haben eine Siesta abgehalten, bevor es abends mit dem Bus in einen etwas schickeren Stadtteil außerhalb ging. Usaquen ist bekannt für seine viiiielen Restaurants und wieder hatten wir die Qual der Wahl. Dieses Mal hat Mama die Auswahl getroffen und wir haben uns in der Bogota Beer Company beer tasting und ein paar Kleinigkeiten gegönnt und die stets lauten und gut gelaunten Kolumbiner beobachtet.
Danach sollte es wie auf dem Hinweg mit dem Bus zurück gehen. Hin haben wir den Stadtteil in der Frontscheibe angeschlagen gesehen und waren nach einer halben Stunde am Ziel. Zurück stand La Candelaria zwar auch am Bus, aber wir sind offensichtlich über einen äußeren Ring (so Google Maps) mit Stau überall (um 21 Uhr)

fast anderthalb Stunden unterwegs gewesen, als der Bus schon wieder in die „falsche Richtung“ abbog. Also sind wir spontan ausgestigen und mit dem Taxi zum Hotel gefahren.

Samstag haben wir wie viiiiele andere Einheimische den Weg zum Cerro Monteserate auf uns genommen. Mamas weise Entscheidung den Funicular für die 500 Höhenmeter zu nehmen, war sehr gut!!!
Bogota liegt auf 2600 Metern und man merkt jedes Treppensteigen oder unseren Künzelschen Stechschritt sofort.
Also mit der Zahnradbahn auf den Hausberg und die Aussicht genießen. Mit uns waren zig Gläubige auf dem Berg, denn dort steht auch eine sehr große Kirche, in der viele den Gottesdienst verfolgt haben. Wir haben stattdessen gefrühstückt und dann die 2,3 km nach unten angetreten.

Anschließend waren wir noch kurz in der Stadt, haben was gefuttert und uns nochmal eine Siesta genönnt. 🙂
Abends sind wir dann zufällig in einen riiiiesigen Karnevals- bzw. Halloweenumzug gestolpert! Ein buntes Treiben, unzählige wilde Verkleidungen und jeder wollte Fotos mit jedem machen! 😉
Nach einer riesigen Avocado als Abendessen ging es zeitig ins Bett.

Denn am Sonntag sind wir wieder so früh gestartet, wie Donnerstag: Um vier Uhr ging es zum Flughafen, von dort nach Leticia (die letzte Stadt Kolumbiens vor der Grenze zu Brasilien und Peru). Früh war dies Niemandsland und dem Drogenschmuggel standen alle Türen offen. Heute kann man als Tourist ohne Einreiseformalitäten im Amazonasurwald herumreisen. Möchte man allerdings weiter im Land, muss man sich natürlich einen Stempel holen.
Wir hatten von zu Hause eine dreitägige Dschungeltour gebucht und wurden schon am Flughafen erwartet. Von dort ging es kurz zum Büro des Anbieters und wegen der Verspätung des Fliegers hatten wir nur kurz Zeit unseren Daypack zu befüllen. Man darf nur sieben Kilo mit in den Urwald nehmen.
Danach sind wir mit den anderen vier Teilnehmern eine gute Stunde auf dem riiiiiesigen Amazonas und dem davon abgehenden Rio Javari zu unserer Lodge gefahren.

Nachdem wir die schönen Zimmer bezogen hatten (wir hatten das Schönste, weil am Rand, zu drei Seiten Fenster,..), gab es ein leckeres Mittagessen und anschließend eine Siesta in den Hängematten, bevor es wieder aus Boot ging um rosa und graue Flussdelfine zu suchen.
Die rosa Delfine können etwas größer werden und wir hatten Glück und unser Guide hat schnell welche ausfindig gemacht! 🙂
Da am Amazonas meistens ca. 28-30 Grad waren und gefühlt 100% Luftfeuchtigkeit vorgeherrscht haben, waren wir alle happy, als wir die Info bekamen, schwimmen gehen zu dürfen! 😀 Nur im Uferbreich sollten wir schön „Lärm“ machen und planschen, damit wir die eventuell vorhanden Stachelrochen verscheuchen und nicht aus Versehen hineintreten.
Gesagt getan und ab ins Badewannenwasser. Auch wenn es bräunlich ist, wirkt das Wasser nicht wirklich dreckig. Wir haben immer wieder aus nächster Nähe die Delfine vorbei schwimmen sehen und konnten unter Wasser sogar deren Verständigung wahrnehmen! 😀

Anschließend haben wir noch jede Memge der grauen Flussdelfine beobachten können und uns jedes Mal gefreut, wenn man sie aus dem Wasser hat springen sehen! :)Danach haben wir uns noch den Sonnenuntergang angesehen und schon gab es die nächste leckere Mahlzeit.
Wiederrum daran anschließend sind wir wieder mit dem Boot aufgebrochen und haben versucht Kaimane zu finden.
In der Dunkelheit sieht man ihre Augen im Schein der Taschenlampen leuchten, aber bekommen haben wir an diesem Abend leider keinen mehr.
Dafür haben wir noch eine Nachtwanderung gemacht: Wilde Erdwespen, schlafende Vögel, entspannte Skorpione und träge Vogelspinnen sind nur einige der Kreaturen, denen wir dort begegnet sind! 😉 Bei völliger Dunkelheit kostet es doch etwas Überwindung ruhig zu bleiben. Mama hat sich aber auch hier wacker geschlagen! 🙂

Beeindruckt und erschöpft vom Tag, haben wir bei absoluter Ruhe hervorragend geschlafen.
Nach dem leckeren Frühstück ging es dann auf eine Expedition in den peruanischen Dschungel: Mit langen Klamotten, denn die Moskitos sind hier wirklich blutrünstig! 😉 Aber auch trotz literweise Mückenspray haben wir ein paar Stiche abbekommen. Hoffen wir mal, dass keine Malaria-infizierte Mücke dabei war.

Also haben wir uns stark schwitzend durch das Dickicht geschlagen, unser Guide mit der Machete vorweg. Belohnt wurden wir mit dem Anblick von Mini-Äffchen, Baumraten, Glupschaugenaffen, Vögeln, Makaken und viiiielen Pflanzen. Alles in allem zweieinhalb sehr interessante Stunden inklusive Flussüberquerung auf wackeligen Holzlatten. 😉 Hat auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht!
Nach dem Mittag folgte wieder die Siesta bevor es dann zum Pirañha angeln wieder aufs Boot ging.
Mit Hühnerhaut wurden die kleinen Raubfische angelockt und trotz einfachster Angeln (Sehne&Stock), haben wir ein paar Exemplare aus dem trüben Wasser gefischt. 🙂

Wir haben die Fische natürlich sofort wieder ins Wasser geworfen.
Und bei allem Eifer hat eine Holländerin ihre Sonnenbrille im Wasser versenkt. Unser Bootsführer war aber so Angst befreit trotz der vielen Piranhas ins Wasser zu springen und nach dem Nasenfahrrad zu tauchen- eine schöne Herausforderung bei Null Sicht. Aber der Junge kommt ja von hier, also hat er die Sonnenbrille gerettet. 😉

In unserer Lodge angekommen, haben wir für den Einsatz einen Caipirinha bekommen. 😉
Nach dem Abendessen ging es nochmal auf Kaiman-Suche und dieses Mal konnte unser Guide sogar einen schnappen! 😀 So ein Mini-Exemplar irgendwo aus dem undurchsichtigen Wasser/Gebüsch zu fischen, ist schon eine Kunst. Nach den Beweisfotos haben wir aber auch den kleinen Mann wieder in seine Umgebung entlassen.

Nach einer kurzen Nacht sind wir um 4:30 Uhr zu einer Sonnenaufgangstour gestartet! Normalerweise geht die Sonne so gegen 5:15/5:30 Uhr auf, allerdings hatten wir etwas zu viele Wolken.
Danach haben wir uns noch vor dem Frühstück in den Hängematten entspannt, denn gestärkt ging es gleich weiter zum nächsten Urwaldspaziergang: 2,5 Stunden, wieder bei gefühlten 30 Grad und 100% Luftfeuchtigkeit, gefräßigen Mücken und unwegsamen Gelände. Dieses Mal waren wir auf Brasilianischer Seite unterwegs! 🙂
Unser Guide hatte wieder eine Machete dabei und uns so teilweise den Weg durchs Dickicht freigeschlagen. Bei dieser Tour konnten wir auch Tarzan&Jean spielen und uns an den Lianen durch die Gegend schwingen! 😀
Zurück im Camp gab’s eine weitere leckere Mahlzeit und etwas Ausruhzeit bevor es hieß Abschied zu nehmen von unserer Dschungel-Lodge.
Da ich so eine Art Trip ja aus Ecuador kannte, wusste ich in etwas was mich erwartete. Aber auch Mama hat es sehr gut gefallen, weil wir so viel erlebt und gesehen haben. Außerdem war das Essen wirklich super lecker und unser Zimmer perfekt: Blick auf den Fluss, den Garten und den Innenhof, luftig und einfach schön! 😀
Dazu eine nette Gruppe in die Mama trotz des Altersunterschieds 1a rein passt! 😉

Zurück in Leticia wurde uns netterweise von dem Tour-Anbieter (AMAZON JUNGLE TRIPS – falls jemand interessiert ist), noch ein Hotel organisiert, so dass wir nicht mal mehr durch die doch etwas heruntergekommene Grenzstadt spazieren mussten.

Wenn das Internet mitspielt und den Eintrag hochläd, geht’s nach dem Frühstück in den Flieger nach Bogota und von dort weiter mit dem Bus nach Villa de Leyva. 😀

(Nachtrag: Mittlerweile ist hier Donners
tagabend und morgen reisen wir weiter zum Nationalpark El Cocuy und Anfang nächster Woche gibt’s dann den nächsten Blogeintrag mit Infos zu Villa de Leyva)!

Hier ist der Link für die Bilder:

https://www.dropbox.com/sh/y40k7z0a8h627oe/AADI5GvTYvaCV-aSeFMdcTRfa?dl=0

🙂