Cartagena und die Zoma Cafetera

21 11 2018

Es wird Zeit für den nächsten Eintrag! πŸ˜‰

Nachdem wir Freitag sportlich waren, haben wir Samstag das Gegenteil getan: Nichts! Dafür sind wir nach dem Frühstück früh zum Hafen gegangen und haben eine Bootstour organisiert! Es gibt die ganze Bandbreite…kleine, schnelle Boote, langsame größere, Halbtagstouren,… Wir haben uns für die entspannte Variante entschieden: Etwas mehr als 2,5 Stunden sind wir zunächst zu einer sehr kleinen der 27 Inseln des Nationalparks gefahren. Dort ist die Mehrheit der Mitfahrenden in das Aquarium gegangen. Da wir natürlich keine Lust auf Delfinshows hatten und so etwas nicht unterstützen wollen, durften wir uns ein Stündchen mit zig Kiddies&Erwachsenen in einem kleinen Planschbecken zwischen dem „Hafen“ der Insel und dem Mini-Strand aufhalten. Immerhin war es eine gern genommene Erfrischung! πŸ˜€
Danach ging es eine gute Stunde weiter über das türkise Wasser zum Playa Blanca: Ein langer, hübscher Sandstrand auf der größten Insel. Ein Teil ist zwar leider mit weniger schönen Touri-Hütten zugestellt in denen der Rest unserer Truppe Mittag gegessen hat. Wir haben uns die Kosten gespart, weil wir uns vorher Früchte und die leckeren Platano-Chips gekauft haben. Platano heißt eine Bananensorte hier (Kochbananen). Es gibt grüne, die wie Kartoffeln schmecken und gelbe, die süßlich sind und wie gebackene Bananen schmecken.
Also hatten wir ein leckeres Picknick am Strand, waren wieder im Badewannenwarmen Wasser baden und haben uns trotz Aufenthalt im Schatten irgendwie schon wieder einen kleinen Sonnenbrand eingefangen. :-/ Aber Mama sagt, der Strand hat ihr gut gefallen und so habe sie sich die Karibik vorgestellt. πŸ™‚
Nach knapp zwei Stunden ging es zurück auf’s Boot und inklusive Sonnenuntergang sind wir wieder in den Hafen von Cartagena geschippert. πŸ˜€ War alles in allem ein schöner Tag auf dem Meer!

Am Sonntag hatten wir überlegt zu einem „Matsch-Vulkan“ zu fahren, uns dort wie die Schweine im Schlamm zu suhlen und so etwas für die Haut zu tun. πŸ˜‰ Allerdings war die Tour sehr teuer (allgemein ist Cartagena deutlich teurer als der Rest des Landes – hatte ich das erwähnt?! – sind tatsächlich europäische Preise hier…). Wir haben uns deshalb dagegen entschieden und waren vormittags am Strand. Trotz Aufenthalt im Schatten wurden wir wieder leicht geröstet, so dass wir nach zwei Stündchen zurück zum Hotel gegangen sind und uns frisch gemacht haben. Denn danach wollten wir auf den Markt. Im Reiseführer stand, dass es ein Markt für Hartgesottene ist. Ich hatte ja schon einige Erfahrung und eine Ahnung, was mich erwarten könnte, aber Mama ist trotzdem wieder unvoreingenommen an das Vorhaben herangetreten.
Also sind wir mit dem Taxi in der Mittagshitze zum Mercado Bazurto gefahren und der Taxifahrer hat uns an der Seite rausgelassen, wo Obst und Gemüse verkauft werden. Die Marktstände sind natürlich nicht mit denen aus Deutschland zu vergleichen. Fast alles ist aus Holz, mindestens zwanzig Jahren alt und Sauberkeit existiert nicht. πŸ˜‰ Mama meinte, sie hat noch nie sowas Dreckiges gesehen. Ich denke, die Bilder sprechen für sich… πŸ˜‰
Trotz dessen ist das Essen dort frisch und sehr lecker und so haben wir uns für’s Abendbrot Tomaten und eine riesiege Avocado zum Schnäppchenpreis gekauft. Dazu etwas Brot aus’m Supermarkt, eine zuckersüße Ananas als Nachtisch und unser Mahl war höchstens ein Fünftel so teuer, wie in den Restaurants. πŸ˜€
Nach dem Marktbesuch haben wir aber zunächst ein Mittagsschlaf gemacht und waren am frühen Abend noch eine Weile in der Stadt unterwegs. πŸ™‚

Montagmorgen sind wir um 5h mit dem Taxi zum Airport gedüst, haben auf die Schnelle noch unsere Getränke und den Trinkyoghurt weggezogen und schon ging’s mit dem Flieger über Bogota nach Pereira. Mit dem Taxi vom Flughafen zum Hotel (von dem mir der Taxifahrer erzählen wollte, dass es das nicht gibt). Mama wollte ein ruhiges und sauberes Zimmer, so dass wir über Booking die Wahl getroffen haben. Und siehe da: Wir hatten ein „Knastzimmer“: Ohne Fenster, aber sehr sauber und ruhig! πŸ˜‰
Die Ladies von der Rezeption waren super fürsorglich und meinten, dass es zu gefährlich ist, zu Fuss zum Busbahnhof zu spazieren. Außerdem sollten wir dringend Jacken und etwas gegen den Regen mitnehmen…und so sind wir schwer bepackt in Shorts und T-Shirt losgetarpert. In zwanzig Minuten waren wir ohne Zwischenfälle am Busbahnhof, sind erst mit dem Bus nach Santa Rosa und von dort mit dem Taxi zu den heißen Quellen gefahren.
Die Region ist bekannt dafür, dass es mehrere Stellen gibt, an denen kochend heißes Wasser aus dem Boden sprudelt. Die Quellen von Santa Rosa liegen besonders hübsch neben einem großen (kalten) Wasserfall und so haben wir uns mal warm, mal kalt im Wasser aufgehalten.
Die Kulisse ist mega schön: Man ist mitten im Urwald und selbst als es etwas angefangen hat zu nieseln, hat es uns natürlich nichts ausgemacht. πŸ˜€ Auf dem Rückweg haben wir noch in einem Restaurant gegessen, welches 24-Stunden geöffnet ist. Das hört sich erstmal seltsam an, ist aber sehr gut besucht…von Geschäftsleuten, Rentnern, Gruppen junger Leute,… und das Essen war wirklich lecker. Natürlich haben wir auch die lokal berührte Wurst (Chorizo) gegessen und für gut befunden. πŸ™‚

Abends hat es dann angefangen zu regnen, da wir aber eh „im Knast“ waren, hat es uns nicht weiter gestört.
Man muss tatsächlich auch mal sagen, dass wir bisher Glück haben und nicht ständig eine „Husche“ abbekommen…immerhin ist eigentlich noch Regenzeit in vielen Landesteilen. πŸ˜‰

Heute Morgen sind war dann zu einer der Kaffee-Anwesen gefahren. Die Region um Pereira und Manizales ist als Zona Cafetera bekannt: Kolumbiens Kaffeeanbaugebiet. Im Land selbst wird oft der „schlechte“ Kaffee getrunken- die Einheimischen kennen nicht wirklich die Unterschiede. Das schwarze Gold wird in die USA und nach Europa exportiert.
Wir haben eine Dreistundentour mitgemacht: Von der Geschichte, über die Pflanze und den Anbau, bis hin zur Ernte, der Röstung und Weiterverarbeitung! Dazu gab’s noch eine ausführliche Einführung in die Geheimnisse eines guten Barista (Caro- das wäre auf jeden Fall was für dich gewesen) und wir durften verschiedenen Arten des Kaffees sowie Leckereien der Finca probieren. Unter anderem gab es Tee aus der eigentlichen Kaffeefrucht oder der Haut um die Bohnen herum, Mandarinen, Mini-Bananen (die man wie die tollen „Quetschies“ zu Hause einfach ausdrücken kann), ein mega leckeres Fruchteis von einer Frucht, deren Namen wir leider vergessen haben, die es aber bei uns auch nicht gibt, einen tollen Brownie,… obwohl wir auf Grund des Preises zuerst stutzig waren, war dies eine der besten Touren! Wir haben so viel gelernt und sollten als Hamburger eigentlich viel mehr über das Rösten und „die gute Bohne“ wissen! πŸ˜‰

Anschließend haben wir die Rucksäcke geholt, uns am Busbahnhof noch eine Kleinigkeit zu Futtern gekauft und bringen nun die letzte Überlandfahrt hinter uns. :-/ Sechs Stunden sind für die knapp 200km nach Medellin angegeben…ihr könnt euch denken, in welchem Zustand die Straße ist… :-/
Aber der Fahrer gibt sein bestes, die verlorenen Minuten hinter schweren LKWs rauszuholen, wenn er in der nächsten Kurve (!) überholt. Gut, dass es mittlerweile dunkel ist und wir einige Manöver nur durch die starken Bremsvorgänge erahnen können.
Wie Mama und der Lonely Planet schon sagen…über Busfahrten in Südamerika kann man Bücher schreiben… πŸ˜‰

 

Nachtrag…durch riesige Baustellen und Blockabfertigung davor haben wir acht Stunden gebraucht… :-/ Nun geht’s Schlummern! πŸ™‚

 

Darf nicht fehlen- der Link für die Bilder:

https://www.dropbox.com/sh/krgdquubrp6c9ux/AAAwR8WRfR1J7IzcGCybHc8ra?dl=0

 



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