Malaika: Week No 2

28 05 2012

So, da bin ich dann auch mal wieder mit einem Lagebericht. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Ich hatte die Woche über entweder immer was vor – man kann fast von Stress reden – oder das Internet hatte was vor. Stromausfall, Router will nicht, Telefongesellschaft will nicht… Naja…nun aber…

 

Montag morgen musste ich erstmal noch zum Immigration Office. Ich hatte Donnerstag zwar meine „Arbeitsgenehmigung“ bekommen, aber mir fehlte noch ein Stempel im Pass. Also um 9h wie abgemacht dort gewesen. Warten. Irgendwann hat irgendwer meine Pass und die Genehmigung genommen und ist verschwunden. Weiter warten. Dann die Ansage: Komm um 12h nochmal wieder, dann ist der Stempel drin. :-/ Muss ein unheimlich seltener Stempel sein, der nur einmal pro Stunde genutzt werden darf oder so…aber egal..was bleibt mir anderes übrig, als um 12h wieder zu kommen…ohne Reisepass hatte ich nicht ganz so viele Möglichkeiten.

In der Zwischenzeit habe ich dann mit Winnie (hat im Heim den Überblick, wer was wann und wo wie macht) ein paar Dinge in der Stadt erledigt und versucht, Kleister zu kaufen. Ich hatte die Wahnsinnsidee, Pappmacheé mit den Kids zu machen. Also von einem Laden zum nächsten tingeln und sich durch fragen. Eine Art Klebe, das was man benutzt, wenn man tapeziert,… Tapeziert wird hier aber nicht, was schon zu großer Verwirrung geführt hat. Mir wurde unter anderem normale Klebe, weiße Wandfarbe und Ponal Holzkleber angeboten. :-/ Zu Anfang war ich auch noch voller Motivation und habe nach Ton gefragt…aber auch das gibt’s in Aursha nicht. Statt dessen: Zement! Äh..nein, danke! Asana sante! 😉

Um 12h hatte ich dann meinen Pass und bin zum Heim gefahren.

Als wir mit Joshua, Agnes und Febronia (die drei 1-Jährigen) draußen saßen, kamen die Kühe an. Das Heim hatte bis Mittwoch vier Stück. Zwei Mütter mit jeweils einem pubertierendem Kalb, jeweils männlich. Da die „Kleinen“ weiterhin immer die Milch ihrer Mütter getrunken haben und unter anderem Leonie, einer der Farmer, angegriffen haben, wurden sie Mittwoch verkauft.

Die kleine Herde kam aber am Montag nochmal in Richtung Haus getrottet: Sie waren durstig. Joshua hat sich derbe gefreut und in die Richtung der Ngombe gezeigt. Febronia hat derbe angefangen zu plären. Nachdem Mama-Kuh 1 versucht hat ins Haus zu gehen, wurden sie von Leonie und den Kids verjagt und Febronia war wieder glücklich.

Ist mega lustig anzusehen, wie die Kinder die Tiere total unter Kontrolle haben, obwohl sie noch fast unter denen unter durch laufen können! 🙂

 

Am Dienstag habe ich meine Aufgabe Kleister zu finden, fortgesetzt. Ich hatte Montag eine Frau getroffen, die mir wiederrum eine Nummer von einer anderen Frau gegeben hat, die ganz sicher wissen würde, wo ich Kleister finden kann. Immerhin wusste die Frau Montag schonmal, wonach ich suche…
Also Dienstag zur Internationalen Schule fahren. Da war ich mit Victoria verabredet. Zack, ich um 9h da, sie aber nicht. Grund: Ich war auf dem falschen der beiden Grundstücke, die zur Internat. Schule gehören…50/50 Joker.. Also quer durch Arusha, zum anderen Schulhof…und: Victoria getroffen! 🙂 Aufgabe 1: Erfüllt. Sie hat mir dann zwei Läden genannt, die „auf jeden Fall“ Kleister haben. Tztztz..ich dachte, Victoria wäre Kunstlehrerin und hat n bisschen Kleisterpulver vorrätig… tja, getäuscht.
Anschließend also zurück in die Stadt. Auf dem Weg habe ich Stella kennengelernt. Die gute alte Frau (Witwe, einsam, arm – weil ihr Anwalt so teuer ist..geht um Erbrecht oder so?!) wollte sich unbedingt mit mir auf einen Kaffee treffen. Ich sei doch bestimmt reich, oder?! Klaro…auf so ein Treffen hab ich ja Bock…nix da… weiter nach Kleister suchen!

Der erste Shop war nach fünfzehn Minuten mit einem Einheimischen suchen und durchfragen endlich gefunden und es gab natürlich kein Kleister. Also weiter zur letzten Hoffnung: Und auch da: Fehlanzeige!! Hier wollte man mir Fingerfarbe anbieten.. :/ Und das was ich suche, gibt es übrigens nur in Nairobi hat mir der Inhaber erzählt. Gut, dass ich das jetzt auch weiß.

Also völlig erledigt zum Heim. Arusha kann echt anstrengend sein. Jeder möchte nämlich mit den Mzungos Geschäfte machen und schnackt einen deshalb an: Safaria, KiliClimb, Gemälde, CulturalTours, Taxi, Mais, DallaDalla…aarrgghh!

Endlich in Moshono angekommen, bin ich zur Schule der Kids gegangen. Die Kleinen werden dort um 12.30h abgeholt. Moshono ist nämlich doch ziemlich weitläufig. Auf dem Weg von der DalllaDalla Station zur Schule haben mich fünf kleine Kinder begleitet. Alle hießen angeblich Karen und waren total happy die Mzungo anzufassen. Den gesamten Weg haben wir also Händchen haltend und schweigend zurück gelegt. 😉 Entweder muss ich dringend Kiswahili lernen oder die Englisch.

Vor der Schule habe ich noch etwas gewartet und ein Pikipiki- Fahrer (Motorrad) mit ner Trainigsjacke des 1.FC Nürnberg gesehen…aber hallo! 😀

Am Nachmittag habe ich Betty (fünf oder sechs Jahre, wurde als Baby an einer Tankstelle abgelegt, daher ist nichts über ihr tatsächliches Alter bekannt) dabei beobachtet, wie sie ohne zu Zicken, ihre Schuluniform gewaschen hat.. Ist hier ja alles Handwäsche. Alle sind immer total erstaunt, dass wir Waschmaschinen haben. Genauso verhält sich das übrigens mit Pampers. Hier bekommen die Babys so eine auswaschbare Windel und eine Art „wasserfeste Badehose“ an.

Zurück zu Betty: Die Kleine ist manchmal echt anstrengend, weil sie die Babys immer wie ihre Puppen behandelt und nur durch die Gegend trägt, was natürlich überhaupt nicht gut für ihren Rücken ist, aber, als richtige „Puppenmutti“ weiß sie schon ganz genau, wie man Wäsche wäscht. Insgesamt hilft sie ziemlich viel im Haushalt mit. Habe ich in dem Alter auf jeden Fall nicht!

 

Am Mittwoch waren Gene Rose und ich mit den drei Babys im Krankenhaus. Eine Routineuntersuchungen. Macht man hier eben beim Arzt im Krankenhaus. War auch eine interessante Erfahrung. Einen Termin gibt es natürlich nicht und die Reihenfolge habe ich auch nicht verstanden. Es geht hier eher weniger danach, wer zuerst da ist, als viel mehr, wer sich am besten nach vorne drängelt, wenn die Tür zum Sprechzimmer wieder aufgeht. Die, die zu geduldig und gechillt sind, verbringen schonmal ein paar Stunden im Warteraum… Bei uns ging das aber recht schnell. Man kennt Gene Rose und die Kids aus dem Heim. Also wiegen etc. Danach hab ich mit Agnes noch eine Weile warten müssen, weil Gene Rose mit Febronia noch beim Augenarzt war. Die Kleine lernt grade laufen und hat Sonntag zielsicher die Bank mit ihrem linken Auge erwischt…sah mies aus! 🙁

Im Warteraum konnte ich Agnes anfänglich ganz gut beschäftigen, aber nach ner Zeit wurde sie müde und quängelich. Oh ja…da habe ich dann einige – ich möchte sagen – seltsame Blicke der Einheimischen geerntet… Die Weiße mit dem schwarzen Baby… warum schreit es?! Was hat sie getan?!

Nun gut, im Endeffect wurde mir Agnes nicht aus den Händen gerissen und nach drei Stunden waren wir schon wieder auf dem Rückweg! 😉

Was mir im Übrigen hier aufgefallen ist: Babys werden nicht immer mit beiden Armen angehoben und vorsichtig durch die Gegend getragen. Hier ist es eher ein wenig, wie bei unseren tierischen Verwandten: An einem Arm wird das kleine Paket von A nach B getragen. Ich hab immer Angst, dass ich das kleine Ärmchen auskugel…aber bisher sind noch alle Extremitäten dran.

Am Mittwochabend war ich noch mit Jutta, einem Freund und Haily Essen. Wieder Chipsi und Kuku, aber war meeeega lecker…indisch dieses Mal und total rustikal an der Straße. Aber es lohnt sich! Die Bibel (Lonley Planet) empfiehlt den Laden auch!

 

Donnerstag war dann endlich mal total beschaulich und ereignislos! 🙂 Ach so, aber was ich noch erzählen kann.. Als die kleineren Kinder letztens Mittagsschlaf machen sollten. Hat Martin (der Hausvater) gesagt, wenn sie nicht ins Bett gehen würden, würde er einen Zombie anrufen, der die Kids dann angreift/auffrisst/was auch immer… Er hat dann n Kumpel angerufen der Bescheid wusste und der hat die Kinder dann fies ausgelacht! Danach haben fünf von den sechs Jüngeren mega geheult und hatten Angst! Super! Diese Methode würde ich als SuperNanny mal in Frage stellen! Und dann wundern sie sich, wenn einige noch oder wieder ins Bett pieschen?! :-/

 

Freitag habe ich sage und schreibe 3 Stunden Chapati gemacht. Hallelulia…jetzt weiß ich aber auch, wie die gehen! 😉 Aber 16 Kids müssen ja auch satt werden und da Freitag Elternsprechtag war, sind alle schon um 12.30h von der Schule gekommen und hatten Hunger. Aber: Ich wurde sehr gelobt für die Chapati! 🙂 Ist im Übrgen eigentlich nur eine Art Pfannkuchen.

Nachmittags war dann noch ein bisschen Action, denn Jutta hatte Geburtstag! Also gab es Kuchen und alle haben, zumindest kurz, zusammen gesessen.

Als ich in den Shuttlebus einsteigen wollte, der mich vom Heim zur DallaDalla Haltestelle bringt, ist mir übrigens eine Ratte entgegen gesprungen, als ich die Tür aufgemacht habe. Ich weiß nicht, wer sich mehr erschreckt hat! 😉

Abends war ich dann noch bei Freunden von Jutta. Dort hat sie gefeiert. War ein mega großes und suuuuper schönes Haus! Haben richtig lecker gegessen, viel gelacht und ein paar sehr nette Stunden gehabt! 🙂

 

Am Samstag bin ich etwas später zum Heim gefahren. Ich musste ein bisschen ausschlafen.. 😉 Ich bin aber nicht direkt zum Heim gefahren. Da komme ich ja mit den „Öffentlichen“ nicht hin. Also war ich um 11h mit Albert (dem Fahrer, der die Kinder zur Schule/Kirche/… bringt und abholt und auch der Shuttle für die Angestellten ist) verabredet. Die Kids waren um 11h auch da. Leider mussten sie zwei Stunden warten. Der Kommunionsunterricht ist nämlich ausgefallen…aber ohne Handy bleibt einem nix anderes übrig, als zu warten…! Da Alberts Bus aber auf dem Parkplatz stand und das Fenster in Stück offen war, ist Hellen eben ins Auto geklettert und hat schon mal aufgemacht! 😉
Gegen 11.20h ist Albert dann aber aufgetaucht! Und auf der Fahrt haben wir noch einen riesen Käfer gesehen, der sein Essen in Kuhsch**** einwickelt und dann nach Hause „kullert“. War super lustig, das Tierchen zu beobachten. Die Kugel hatte die fünffache Größe von ihm und hat manchmal die Kontrolle übernommen, so dass der Käfer n bisschen Karussell gefahren ist. Aber er hat immer wieder die richtige Richtung gefunden und seinen Weg tapfer fortgesetzt.

Nachmittags haben wir Fussi gespielt und ich war nach kurzer Zeit total erledigt… weiß nicht, ob das an der Wärme, der Höhe oder/und meiner Untrainiertheit liegt…schlimm ist das auf jeden Fall!

 

Am Sonntag habe ich endlich mal wieder ein bisschen ausgeschlafen und damit dann etwas vom Gottesdienst geschwänzt… Schande über mein Haupt… Ich hatte aber immer noch zwei Stunden volle Unterhaltung durch die Kirche.

Am Nachmittag haben Hellen und Regina mir die Haare gemacht… Ist ja so´n Mädels-Ding, näh!? Haben die beiden auch echt ganz gut gemacht. Irgendwann ist Comfort dann dazu gekommen. Das sollte einen schon stutzig werden lassen, wenn ein Junge einem die Haare machen will. Er ist auch prompt auf die großartige Idee gekommen, mir Vaseline ins Haar zu schmieren! :-/ Danke dafür, als würden die Haare nach zwei Stunden kontinuierlichem Kämmen nicht eh fettig aussehen.. 😉 Ich lobe mir die Dusche im Hostel! 😀

 

 

Noch ein paar Sätze zu den DallaDallas: Bei diesen kleinen Minibussen (kleine Toyota Hiace oder so ähnlich), handelt es sich um uralte Modelle, die in Deutschland wohl gar nicht mehr fahren würden (auf Grund des Alters) oder auf Grund der Zulassung. Die maximale Personenanzahl, die ich erlebt habe, lag bei 25!!! Wie viele Personen dürfen noch gleich im Gru mitfahren?! 

Die wichtigste DallaDalla Regel lautet übrigens: Ein DallaDalla ist niemals voll!

Obwohl sich die DallaDallas bei der Kapazität alle ähneln, unterscheiden sie sich doch stark in ihrer Bemalung und der Fahrweise des Fahrers. Einige fahren so langsam, dass man definitiv zu Fuss schneller ist…aber alle sollen ja auch die Chance haben, sich noch reinquetschen zu können. Andere dagegen fahren so schnell, dass man als mittelgroßer und ungeübter Mensch ständig gegen die Decke stößt (alle 300m sind solche Geschwindigkeitsrampen).

Auch schön war Samstagmorgen: An einem zufälligen Ort ist der Fahrer einfach rausgesprungen und weggelaufen und ein anderer aus dem Nichts aufgetaucht, eingestiegen und weitergefahren. Raff ich manchmal nicht…

Froh bin ich übrigens, dass ich nicht verstehe, was sich die Fahrer untereinander an Kopp werfen…den Blicken nach zu urteilen geht’s da um einiges…Oh ja…so ist das, wenn einer dem anderen die Fortfahrt und damit den nächsten potentiellen Kunden wegschnappt.

An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass eine Fahrt mit dem DallaDalla (Distanz irrelevant) 0,15 € kostet!

 

Und noch ein paar lustige Beobachtungen:

 

  • Wenn man hier Hühner kaufen möchte, kann man einfach irgendwo in der Stadt warten. Irgendwann kommt jemand mit fünf oder sechs über Kopf baumelnden, lebenden Hühnchen vorbei.
  • Wenn man ein Pferd/Esel/Ziege/…hat, kann man sich einen beliebigen Platz im Grünen suchen, ein Pflock in Boden hauen oder ein Baum nehmen und das Tier anbinden. Geklaut wird es nicht. Als Fussgänger ist es dann eine Herausforderung, an dem (manchmal launischem) Tier vorbei zu kommen.
  • Klamottenläden gibt es hier nicht. Wenn man neue Kleidung braucht, kann man genau wie wenn man ein Huhn braucht, in die Stadt gehen und auf einen Menschen warten, der beispielsweise mit 20 Hosen über der Schulter vorbei kommt.
  • Toast (ich hatte über die Liebe zum Weißbrot berichtet), Obst und Gemüse gibt es an Straßenständen. Andere Lebensmittel findet man vielleicht/ vielleicht auch nicht im Supermarkt.
  • Man kann an einigen Straßenständen Cassava (Mangold oder Manjok..hab ich vergessen) kaufen – sehr lecker!
  • Straßenhunde sind entweder im Rudel oder als „pfannkuchen-platte“ Einzelgänger unterwegs/ „örtlich gebunden“. 


Malaika Children´s Home (Orphanage)

20 05 2012

15.-19.5. Moshono, Arusha, Tanzania

Soooo…dann werde ich mal versuchen, die letzte Woche in Worte fassen!

Am Dienstag waren wir morgens gleich nochmal beim Immigration Office. Um uns die Genehmigung zu holen, dass wir bezahlen dürfen. Also ab zur Bank. Natürlich gibt die aber keine Dollar her, wenn man sie braucht. Also hat Jutta netterweise Dollar von ihrem Konto abgehoben. Die Genehmigung kann nämlich nicht in der einheimischen Währung bezahlt werden..tztztz…tansanische Regelungen…! Danach haben wir dann bei verschiedenen Bankautomaten versucht, mein Geld zusammen zu sammeln: Der erste Automat hat gleich mal meine Karte gefressen. Joa, nicht dass es irgendwie an mir gelegen hätte…war einfach der Automat. Zum Glück kam dann einer der Bankmenschen des Weges entlang und so konnten wir ihn ansprechen. Nach nicht mal einer Minute hatte ich meine Karte wieder. Etwas seltsam, dass er so schnell daran gekommen ist. Aber lieber nicht weiter drüber nachdenken. Also nächster Automat, wieder Kohle einsammeln und weiter. Nach einiger Zeit hatte ich dann den Batzen zusammen. Was wunderbar ist, dass die tansanische Währung als größten Schein eine 10.000 TSH Note hat. Sind umgerechnet 5€. Ihr könnt euch also vorstellen, dass man bei 430 € einen großen Koffer für all die Scheine braucht.. :-/ Tolle Regelung mal wieder! 😉

Wie auch immer…ist ja geschafft.

Den Nachmittag habe ich dann im Heim verbracht..Hausaufgaben, spielen, Essen vorbereiten, Wäsche zusammen legen, Haushalt eben! 🙂

Abends habe ich dann zu Hause nochmal meine eigenen Klamotten gewaschen.oder das zumindest einigermaßen versucht…ich hab das aber noch nicht so drauf, wie die hier, glaube ich. So richtig sauber kommt mir das alles nicht vor…naja, was soll´s…

Später kam dann noch eine ehemalige Volontärin vorbei und wir waren alle zusammen essen. Kuku/Chipsi = Hähnchen/Pommes! 🙂

Mittwoch waren wir vormittags mit einem der Jungs eine andere Schule ansehen. In seiner Schule sind sie der Meinung, dass er mehr Förderung braucht. Fadihli war natürlich wenig begeistert von dem Tarar und dem „Interview“, was er führen musste. Hätte ich auch kein Bock drauf, wenn ich als Einziger von den Kids an ne andere Schule zu gehen.

Für mich war es trotzdem sehr interessant auch mal eine öffentliche Schule in Tansania zu sehen. Kann man natürlich kaum mit Deutschland vergleichen. Aber die Schuluniformen finde ich toll! 🙂 Übrigens hatte die Schule auch noch einen Bereich für Gehörlose. War auch sehr interessant! Alle sind nach wie vor super freundlich!

Mittwochnachmittag war unspektakulär. Zwischendurch habe ich das erste Mal gedacht, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe, mit dem Volonteering: Bin ich eine Hilfe oder ist es für die Kinder weniger sinnvoll, für vier Wochen in ihr Leben reinzuschauen und mich dann wieder aus dem Staub zu machen?!? Mehr dazu später…

Am Donnerstag habe ich dann gaaaanz viele Kartoffeln geschält… 16 Kids müssen ja auch satt werden! 🙂 Dabei habe ich mir sehr nett mit einer der Hausmütter unterhalten.

Nachdem auch die Wäsche zusammengelegt war und die drei Zwerge Mittagsschlaf gemacht haben, hatte ich das Gefühl, überflüssig zu sein! 🙁

Leider war das ja jetzt schon der zweite Tag mit den Gedanken!! 🙁 Bin also etwas frustriert nach Hause gegangen.

An dem Abend hat mir mein Gastvater dann auch noch gesagt, dass sie 15 $ pro Nacht verlangen. Das hat mir dann wirklich zu denken gegeben.

Bevor ich nach Tansania gekommen bin, hatte ich mit ca. 150 $ für vier Wochen für die Unterkunft gerechnet. Also ich in Moshono angekommen bin, waren es dann 10 $ pro Nacht. Na gut, wie erwähnt ist das Klo ja auch drinne und ich habe mein eigenes Zimmer.

Aber dann 15 $?!?
Und dagegen haben folgende Dinge gesprochen:

  • Frühstück ist praktisch nicht vorhanden

  • Kleine Käfer/Tierchen im Zimmer, Kakerlaken im Bad

  • Die 14 Jährige Rosi, von der ich mich nicht bedienen lassen kann, weil ich mir echt schlecht vorkomme, wenn sie nicht zu Schule geht

  • Die nicht funktionierende Dusche

  • Das Stehklo

  • Eine sehr unbequeme Matratze

  • Die kleine Tochter, die mich nach kompletten Tagen mit Kids „etwas“ genervt hat.

Also habe ich abends für mich beschlossen, dass ich am nächsten Tag nach Arusha zurück ins Hostel gehe. Da kann ich für 5 $ pro Nacht im Dorm schlafen und habe ein gutes Frühstück inklusiv. Nicht zu vergessen: Eine funktionierende, warme Dusche; europäische Toiletten, Internet und keine Tiere, nervige 5 Jährige oder Kinderarbeit.

Diese Erörterung in meinem Kopf hat mich dann auch gleich über die Arbeit bei Malaika nachdenken lassen.

Will ich das für vier Wochen machen? Was bringt es mir? Was bringt es den Kindern? Habe ich Spaß daran, vormittags mit krabbelnden halben Metern mit „Gaga“ und „Dada“ zu kommunizieren? Mag ich Kinder wirklich so gerne, wie ich gedacht habe? Vertrödel ich meine wertvolle Zeit von dem Sabbatjahr?!

Ich weiß, das sind alles sehr eigensüchtige Fragen – aber warum soll ich nicht so ehrlich sein. Das ist in meinem Kopf vorgegangen.

Am Freitag habe ich vormittags Chapati gemacht (eine Art herzhafter Pfannkuchen) und ich war beim Mittag recht begeistert von mir selbst! 😀

Also Jutta nachmittags vorbei gekommen ist, habe ich sie um ein Gespräch gebeten. Zum Einen, weil auch mein Gastvater gesagt hat, ich soll nochmal mit ihr sprechen wegen dem Geld und zum Anderen eben wegen der Situation im Heim.

Natürlich habe ich wunderbar ladylike das Gespräch unter Tränen vorgetragen! :´-( Dabei hatte ich mir fest vorgenommen, nicht zu heulen.

Tja,..ich denke, da kam dann einfach alles zusammen: Die Unzufriedenheit bei der Familie, die Unzufriedenheit im Heim, ein bisschen Heimweh und überhaupt…

Aber das Gespräch hat sehr gut getan…einfach mal alles rauslassen! Danke Jutta, an dieser Stelle!!!

Ich habe für mich dann beschlossen, dem ganzen noch eine weitere Chance zu geben. Wenn der Haushalt erledigt ist, kann man auch einfach mal nichts tun und einfach nur die Kleinen mit ner Rassel unterhalten und mit den Großen Fussball spielen. Oder wenn alle Kids beschäftigt sind: Nichts tun! Ich muss richtig in Tansania ankommen. Hier ist alles eher „polepole“: LANGSAM!

Mittags bin ich dann zu meiner Familie und habe denen gesagt, dass ich wieder „ausziehe“. Fanden sie verständlicherweise nicht so toll. Aber ich habe es versucht einigermaßen zu begründen. Das mit Rosi habe ich nicht gesagt. Einige andere Aspekte hätte man regeln können sagen sie (Insektenspray gegen die Viecher, Preis pro Nacht)…aber ich war mir meiner Entscheidung sicher.

Also bin ich seit Freitagabend im Hostel und muss sagen, dass ich mich echt sehr wohl fühle!!! Wobei ich im Nachhinein auch zugeben muss, dass es bestimmt auch an mir gelegen hat und die Hostfamily gar nicht „so schlimm“ ist, sondern ich vielleicht einfach noch nicht bereit war, für die „african way of life“.

Mal sehen, wie ich mich die nächsten Wochen im Heim schlage…

Am Samstag hat mir Jutta dann eine Wanderung organisiert. Das hat mir sehr gut gefallen. Wir sind gute vier Stunden durch kleine Orte und die Landschaft um Arusha herum gewandert. Ich habe Dörfer gesehen, in die ich sonst so keine Einblick erhalten hätte, war am Ende gut erledigt und hatte einen Sonnenbrand mehr.. 😉

Und am Sonntag bin ich dann voller neuem Elan zum Heim gefahren und war gleich morgens mit in der Kirche. Jaha…sollt ihr mal sehen… Sonst immer Hans-Albers-Platz und anschließend Fischmarkt und um 9h morgens in Bett und hier um 7h aufstehen, um um 10h in der Kirche zu sein! 😀 Hab mir auch unauffällig das Vater Unser abgeschaut! 🙂

Der Besuch in der Kirche war echt gut. Sehr interessant zu sehen, wie hier ein Gottesdienst abläuft und wie sich die Einheimischen mir gegenüber verhalten. Alle sind sehr freundlich, es wird zwar geschaut (so viele Weiße gibt es hier eben nicht), aber dann wird immer gelächelt! 🙂

Habe in der Kirche auch meine Gastfamilie getroffen. Obwohl ich sie so vor vollendete Tatsachen gesetzt habe, waren sie lieb und wir haben uns ganz normal unterhalten.

Vielleicht bin ich letzte Woche auch einfach nicht so gut drauf gewesen… Hier sind nämlich wirklich immer alle lieb und freundlich zu mir!!!

Jaaaa….das war also die letzte Woche! Mal sehen, was die kommende so los ist! 🙂



Moshono, Arusha, Tanzania

15 05 2012

11.-13.5. Dar – Arusha – Moshono

Hallihallo, da bin ich wieder!

Dieses Mal gibt’s einen Eintrag aus einem winzig kleinen Ort in der Nähe von Arusha. Dieses Dorf wird für die nächsten vier Wochen mein zu Hause sein. Falls irgendwer auf die Idee kommen sollte, es bei Google Maps zu suchen, vergesst es…der Ort hat weder geteerte Straßen noch ein Ortseingangsschild o.ä.! 😉 Aber ich wohne in Down Town – yeah! 😀

Aber von Anfang an:

Am Freitag bin ich ja mit Silke von Sansibar zurück gekommen. Anschließend haben wir mein Busticket nach Arusha gekauft, etwas gegessen und uns ein bisschen in der großen Stadt umgesehen. War insofern ganz lustig, als das es auf ein mal meeeega angefangen hat, zu regnen und auch nicht wieder aufhören wollte. So sind wir in einem Cafe gestrandet. Dort war es aber so laut, dass man sich kaum unterhalten konnte…der Regen hat ununterbrochen aufs Dach getrommelt! 😀

Als es etwas weniger wurde haben wir uns dann mal nach draußen gewagt und sind durch tiefe Pfützen gewartet..da lobe ich mir doch mein neues „Dauer-Schuhwerk“: FlipFlops. Bis auf ein paar Stunden für eine kleine Wanderung hatte ich die letzten sechs Wochen nichts anderes an! 😉

So sind wir also klatschnass im Hostel angekommen. Silke und ich mussten und dann von einander verabschieden und ich bin nach einer Dusche ins Nobelhotel gegangen, um das Internet zu nutzen. Geschmeidige 6 € hat mich der Spaß gekostet…hätte es auch ganze 24 Stunden nutzen können…aber nach dem Hochladen des Blogs inkl.Fotos, ein bisschen Facebook und zwei Stunden Skypen war mein Akku am Ende und ich habe die Lobby verlassen.

Seltsamerweise habe ich durch das Dauertelefonat vergessen, Abendbrot zu essen und so musste ich mit knurrendem Magen ins Bettchen klettern. Gegen 22.30h kehrt sogar in Dar-es-Salam so etwas wie Ruhe ein! 😉

Am Samstag bin ich dann um 5h aufgestanden, um rechtzeitig zum Bus zu kommen. Um die Uhrzeit ist die Stadt schon wieder voll lebendig…meine Güte…Hupen, Kreuz-und-quer-fahren und zu dritt nebeneinander abbiegen ist Normalität!
Am Busterminal angekommen, habe ich meinen Taxifahrer noch schnell nach der Richtung gefragt, in der mein Bus abfährt, da wurde auch schon die Tür aufgerissen und ein Schwall Worte schoss mir entgegen: „Don´t fear us, where do u wanna go- i can show u- gimme ur bag-do u wanna buy a ticket-don´t be afraid!“

Danke! Ich trage meinen Rucksack, ich habe ein Ticket und weiß gott keine Angst vor euch…aber ich bin genervt! Hab ich so zwar nicht gesagt, hätten sie ja eh nicht verstanden, aber habe ich doch recht deutlich gezeigt.

Hab auch ohne die Meute meinen Bus gefunden, den ich anschließend statt geplanten neun Stunden, elf Stunden besetzt habe.

Die Fahrt habe ich mit Schlafen, Musik hören und ESSEN verbracht! 😀

Als Entertainmentprogramm gabs wieder einen erstklassigen afrikanischen Lehrfilm! Hammer, die Movies- kann ich nur empfehlen! 😀 Mal abgesehen von der Kulisse, den Schauspielern und der neuartigen Technik, ist die Handlung immer wieder überraschend! :-/ Meistens geht es um einen Kerl, der seine Frau betrügt und die Sache fliegt auf. Je nach Film ist die Betrogene oder die neue Flamme die Dumme – aber NIE der Mann!

Traumhaft ist auch immer, wie sie versuchen, sich aussehenstechnisch dem Westen anzupassen: Blonde Haare, bei schwarzer Haut; Minikleider und Miniröcke bzw breite Gürtel (die nicht mal die Damen in der Davidstraße tragen würden) und besonders wichtig: Waffen!

Samstag hat die eine Ische sich am Ende an allen gerecht und jeden umgelegt, der/die im Weg stand. Die Kinder im Bus waren übrigens Feuer und Flamme für den Film. Bezüglich der Vertonung bleibt noch zu sagen, dass die „Ich-lege-alle-um“ Szene (etwa 25 Minuten!!!) mit einer immer wiederkehrenden Melodie begleitet wurde, die Spannung erzeugen sollte….gelingt vielleicht eine Minute lang…danach musste ich mein MP3-Player immer lauter stellen, weil ich mittlerweile schwer genervt war von dem Gedudel!!!

What ever, ich hab die Fahrt überlebt und bin abends noch kurz durch Arusha gestromert, bevor ich mich aufs Ohr gehauen habe.

Am Sonntagmorgen habe ich dann ein Frühstück auf der Dachterrasse genossen. Gegen 7h (am Sonntag!) ist man auch hier nicht mehr müde. Ein Traum kann ich euch sagen, wenn man ein Hostel an der größten Straße Arushas hat! 😛

Vormittags habe ich dann gegen die ganzen Touri-Touren-Anbieter gekämpft. Einige Male bin ich eingeknickt und habe mir die Offers angehört. Früher oder später muss ich mir das eh antun, wenn ich noch auf den Kili hoch will, bzw, eine Safari in die Serengeti unternehmen will.

Anschließend habe ich auf eine Meldung von Jutta gewartet…kam aber nicht. Irgendwann habe ich mich dann selbst mit dem Minibus in das kleine Nest aufgemacht. Dort kannten die Motorrad-Taxis auch Malaika Childern´s Home. Aber bevor ich auf so einen motorisierten Drahtesel steige, habe ich mir lieber den Weg zeigen und lassen und bin unter bösen Blicken losmaschiert.

Nach gut 2,5 km wurde ich dann netterweise von einem Goffrey (?) und seiner Tochter Helga (!) mitgenommen- im Auto.

Im Heim angekommen, wurde ich sehr nett in Empfang genommen und man hat erstmal Jutta in Kenntnis gesetzt, dass ich da bin. Nach einem kleinen Überblick und dem ersten sehr offenem Kontakt mit einigen der Kids bin ich wieder zurück ins Dorf gebracht worden, wo ich dann Jutta getroffen habe. Sie hat mich dann zu meiner Gastfamilie gefahren.

Dort bin ich nun: Bei Ben(edikt) und Amborossi und den beiden Mädels Jacky und Judith. Voll lieb alle und die Kids sprechen sogar schon echt gut Englisch! Glaube, die Family hat im Verhältnis recht viel Geld und kann ich die entsprechende Bildung leisten.

Rosi ist übrigens auch noch mit von der Partie. Leider kann ich nicht genau sagen, was sie ist… :-/ Jutta meinte, dass Amborossi ihr gesagt hat, dass es die Haushälterin aber gleichzeitig auch die Tochter ihrer Schwester ist!?!?! Kann das sein? Meine Nichte würde ich anders behandeln, als mich von ihr bekochen zu lassen etc. Irgendwie seltsam… Ich muss das nochmal hinterfragen! :-/

Gegen 18.00 Uhr ist meine „Mum“ dann erstmal zum Supermarkt (den schau ich mir auch noch an- ich bin gespannt) und hat Toast, Margarine und Marmelade gekauft. Ich habe doch bestimmt Hunger. Hatte ich zwar, aber der Eindruck, den offensichtlich alle haben (Weiße lieben Weißbrot mit fürchterlich süßer Marmelade zu jeder Tageszeit), ist nicht richtig. Naja, ich habe etwas gegessen und dann mit dem Verweis auf die Höflichkeit, gewartet, bis die ganze Familie zu Abend gegessen hat. Davor wurde gebetet und ich habe festgestellt, dass ich nicht mal das Vater Unser beherrsche…oben, unten, links, rechts oder wie jetzt…?!? 😀

Zu Essen gab es Pilau (Reis mit Fleisch) und Mango und Avocado als Nachtisch. Yami- viel besser als Toast! 😉

Ich habe hier auf jeden Fall mein eigenes Zimmer und eine Toilette im Haus. Ein Stehklo selbstverständlich! 😉 Ich freue mich auf die nächsten vier Wochen! 😀

Ach, das wird schon!!! Alle sind auf jeden Fall super lieb und ich bin gespannt, was ich dann ab morgen machen werde! 🙂

Montag, 14.5.

Den Tag habe ich standardmäßig mit ein paar gehaltvollen Toast begonnen. Dienstag soll es Eier geben – immerhin! 😉

Mit meinem „Baba“ habe ich beim Frühstücken ein bisschen über Geschäftsideen gesprochen. Er ist – wie die meisten hier – auch in der Touri-Branche tätig und hätte Lust sich selbstständig zu machen. Dafür sucht er noch einen Partner in Europa. Also, falls sich jemand angesprochen und berufen fühlt, Safari-Touren anbieten zu wollen: Ein geeigneten Guide vor Ort kann ich euch empfehlen! 🙂

Danach haben mich Jutta und eine ehemalige Volonteerin abgeholt und wir sind nach Arusha gefahren bzw. geschlichen. Irgendwie hatte es der Verkehr in sich- nicht nur dass Montag und Rushhour war, sondern es kam noch Regen und eine Verkehrsregelung durch die Polizei hinzu (die war jedoch alles andere als hilfreich.. :-/).

Irgendwann sind wir beim Immigrationoffice angekommen. Form ausfüllen, wunderwunderschöne Passfotos und den Reisepass abgeben und warten… War soweit alles in Ordnung…kann aber einige Tage dauern, bis ich meine „Arbeitsgenehmigung“ in der Hand habe. Wenn alles gut läuft, darf ich schon Dienstag bezahlen und sie abholen…mal sehen…

Danach noch ein paar organisatorische Dinge (Bank, Prepaidkarte fürs Handy, Tanken, einkaufen) danach gings zum Heim! 🙂

Als wir ankamen, waren nur die drei kleinen Babys da. Sind alle knapp ein Jahr alt und schon ziemlich munter. Bis auf die Momente, wenn sie beschlossen haben, alle in unterschiedliche Richtungen los zu krabbeln, wo sich eigentlich nichts zu suchen haben, war es ein recht entspannter Job! 😉 Mittags wurden dann alle gefüttert…möglichst gleichzeitig, sonst herrscht Futterneid! 😉

Gegen 12.30h kommen dann drei weitere Kids von der Schule. Mit denen essen wir dann gemeinsam, bevor es an die Hausaufgaben geht. Noch ist es etwas schwierig für mich, mit ihnen zu kommunizieren, da ich kein Swahili spreche und die Kids erst anfangen, Englisch in der Schule zu lernen. Mal sehen, wie das also wird.

Beim Mittagessen der „Größeren“ versuchen die Kleinsten den ein oder anderen Haps vom richtigen Essen (anstatt Brei) abzugreifen!

Nachmittags spielen wir bzw. fangen die Lütten ein, wenn sie sich in Richtung Tür oder Hof mogeln.

Um 15.30 Uhr wird’s dann interessant. Dann kommen die zehn Größten von der Schule! Ich bin fasziniert: Als erstes wird die Schuluniform gegen gemütliche Kleidung getauscht, aber dann setzen sich alle sofort an ihr Hausaufgaben…ohne Murren und Knurren!! Ich habe Schwierigkeiten, mir das bei uns vorzustellen! Und ich brauche dringend ein Update, was die Kids in der ersten bzw. zweiten Klasse in Deutschland lernen. Ich glaube, hier sind die alle schon weiter!!! Meral, hast du einen Lehrplan?! Wann können die Kinder bei uns lesen und schreiben und welche Rechenarten lernen sie in welcher Klassenstufe?!?

Am frühen Abend kann dann endlich gespielt werden! 😀 Mit den Größeren kann man auch schon viel mehr anfangen, als mit den kleinen Würmern! 😉

Nach dem ersten Tag muss ich zugeben, dass ich mir manchmal etwas nutzlos vorgekommen bin – wenn einfach nichts getan werden muss, außer den Alleinunterhalter zu spielen. Daran muss ich mich wohl noch etwas gewöhnen.

Ansonsten haben mich die meisten Kinder sehr, sehr freundlich empfangen und ich freu mich auf die nächsten Wochen.

Vielleicht kann ich dann ja auch etwas in der Küche oder auf dem Hof mithelfen, dann komm ich mir nicht mehr ganz so „arbeitslos“ vor! 😉

Wer interessiert ist: www.malaikachildershome.org ist die Internetadresse vom Heim. Werde ja jetzt erstmal keine Fotos hochladen…deshalb zur Unterhaltung für euch die Homepage! 😉

Auf dem Rückweg bin ich an ein paar Kids vorbei gelaufen, die mich dreist mit: „Give me some money!“ angesprochen haben. Sowas kann ich ja nicht ab! Wie frech ist das denn bitte?! Lernen sie wahrscheinlich leider irgendwo so… aber toll ist das nicht! 🙁

Ich habe das allerdings schnell wieder vergessen, als ich bei meiner Hostfamily angekommen bin! Rosi hat mich super lieb empfangen – auch wenn sie kein Englisch spricht, ist sie immer sehr freundlich! Ich kann aber immer noch nicht sagen, ob es sich hier nicht um einen Fall von Kinderarbeit handelt.. :-/

Nach dem „Früher-Abend-Toast“ haben Jacky, Judi und ich Papierästchen gebastelt. Jacky ist erst elf aber schon krass gut in Englisch!!! Privatschule halt! Abends ist sogar noch ihr Lehrer vorbei gekommen. Keine Ahnung, ob das immer so ist, oder eine Ausnahme war. Ich werde es ja sehen. Wir haben dann auf jeden Fall gemeinsam gegessen. Da wir dann sechs am Tisch waren, musste Rosi in der Küche essen. Meno..das tut mir voll leid! 🙁 Aber sie scheint es gar nicht zu stören, sie ist trotzdem total gut drauf und lacht und alles. Raff ich nicht!

Ich muss aber sagen, dass auch Jacky sehr viel im Haushalt mithilft und das, ohne zu zicken. Scheint hier wohl normal zu sein.

Ich bin auch mega erstaunt über ein Mädchen im Heim. Lisa ist sieben und hat eine Art Partnerschaft, die es ihr ermöglicht, auf eine sehr gute Schule zu gehen. Das ist eine australische Schule, die die komplette Ausbildung von talentierten Kids übernimmt.

Lisa hat vorhin selbstständig ihre Hausaufgaben gemacht und sich nebenbei noch um Agnes (eins der Babys) gekümmert. Ich habe das Gefühl, in Deutschland ist ein siebenjähriges Kind mit sich selbst genug beschäftigt… :/ Korrigiert mich, wenn ich falsch liege!

In meinem neuen zu Hause habe ich übrigens schon das ein oder andere Getier entdeckt….kleine Käfer auf dem Boden, im Schrank und im Bett und eine Kakerlake im Klo! Nice! Aber ich denke, daran werde ich mich gewöhnen müssen… Linn, erinnerst du dich an unseren Besuch in der Dusche auf Malle! 😉

Über das Beten vor dem Essen habe ich ja gestern schon etwas geschrieben. Heute kam dann prompt die Frage, ob ich denn religiös sei…ups…nee, fällt das auf?!? Hab die Wahrheit gesagt. Fanden sie, glaube ich, seltsam, haben sie aber so hingenommen. Ich durfte trotzdem dem zehn minütigen Abendgebet beiwohnen.

Ach ja…und noch ein Satz zum Essen: Nachdem ich mich auf Sansibar ja durch das abendliche Buffet in den Gardens gefuttert habe, und mein Magen damit schon ein paar Probleme hatte (alles(!) ist frittiert), gibt es jetzt immer was gesundes: Reis!!!

Gestern wie gesagt Reis mit Fleisch, heute Mittag Reis mit Linsen und sowas wie Spinat, heute Abend Reis mit Bohnen und sowas wie Spinat, morgen vielleicht Erbsen!?!? Uiuiuiuiui…. ;-D

Ich melde mich wieder… 😉



Zansibar :)

11 05 2012

5.-11. 5.

Am Samstag habe ich beschlossen, Stone Town zu erkunden. Während des Frühstücks habe ich den Lonley Planet studiert und versucht mir Stadtkarte einzuprägen. Anschließend bin ich in Richtung DownTown Stone Town gegangen, um unter anderem nach dem Internetcafe zu suchen. Auf dem Weg dort hin hat mich dann natürlich einer der Touri-Führer (A… Namen leider vergessen…:-/) entdeckt…und belagert. Ich war dann mal so freundlich und habe mich etwas mit ihm unterhalten. Seine Stadtführung für 30.000 Tsh hab ich konsequent abgelehnt. Nach etwa einer Viertelstunde hatte ich ihn aber bei 15.000Tsh und habe gedacht, okay 7,5 € kann man mal für eine zweieinhalb Stündige Tour ausgeben.

Also sind wir losgegangen und er hat mir wirklich ganz Stone Town gezeigt. Jede Gasse sind wir abgelaufen (und es gibt seeeehr viele), alle wichtigen Gebäude haben wir besucht, den Markt haben wir erkundet und ich habe ganz viele Fotos von der kleinen Hauptstadt gemacht!!! Unter anderem haben wir auch einen von den kleinen straken Kaffees getrunken, die es dort überall gibt. Hallelulia…als „Nicht-Kaffee-Trinker“ hat das Heißgetränk entsprechend gewirkt! 😉 Hat aber total gut geschmeckt, muss ich zugeben!

In den zwei Stunden habe ich soooo viel erfahren, dass ich im Nachhinein sehr froh war, die Tour gemacht zu haben und mich nicht auf den Lonley Planet beschränkt habe!

Anschließend war ich ziemlich erledigt und habe mich erst mal in die Gardens gechillt. Nach ner halben Stunde kam A…dann wieder und hat sich zu mir gesetzt…es ist low season und nichts los. Wir haben uns dann noch eine ganze Weile an Strand gesetzt und ich hab weiterhin Fragen stellt und Antworten erhalten. Zum Bildungssystem, zur politischen Situation und zu seinem Leben. War echt interessant und total informativ.

Gegen 14 h meinte A…dann, dass er nach Hause fahren und Mittag essen würde, ob ich nicht mitkommen wolle. Also Europäer denkt man natürlich gleich wieder: Ohoh…der lockt mich fies zu sich nach hause, hält mich gefangen und ich werde nie wieder nach Deutschland zurück kehren“. Aber ich hatte mein Pfeffer dabei und fühlte mich unbesiegbar, also habe ich mich auf die Einladung eingelassen! 😉

Und ich muss sagen, es war eine der besten Entscheidungen überhaupt!!!

Wir sind dann von Stone Town mit dem Dalla Dalla (Minibus) in einen kleinen Vorort der Stadt gefahren. Da sind dann überall kleine Häuschen, dicht an dicht. Zwischen drin kaum mehr als ein Meter Platz um durch das Labyrinth hindurch zu laufen. Überall Kinder, Hühner, Müll, Erwachsene, Wäsche, Dreck, Wasser und so weiter und so fort. Aber: Kein einzige/r Mzungo weit und breit! Entsprechend wurde ich natürlich auch beäugt und A…hat allen Nachbarn erklärt, dass er mich zum Essen eingeladen hat.

In seinem Elternhaus angekommen, habe ich seine Frau und seine Mutter kennen gelernt. Beide sind sofort aufgesprungen, haben angefangen etwas sauber zu machen und ich durfte auf einer Bastmatte im „Wohnzimmer“ Platz nehmen.

A… hat angefangen Wasser zu holen, denn die Wasserversorgung ist seit einigen Wochen im Eimer. Strom gibt es aber noch. Immerhin..;-)

Auf der Matte sitzend, kam ich mir ziemlich faul und typisch europäisch vor. Aber jedes Angebot von Hilfe wurde konsequent zurück gewiesen. Also habe ich die Frauen beim Essen kochen beobachtet.

Irgendwann hat mir A…dann einen Fernseher inklusiv Propaganda- DVD (für den ehemaligen Präsidenten von Uganda) vor die Nase gestellt. Sehr interessant… Ich habe die Kochsendung weiterhin vorgezogen.

Als Vorspeise habe ich ein Stück Brot und schwarzen Tee bekommen, der netterweise mit 4 (!) Löffeln Zucker gesüßt wurde! Tasty dieses Getränk.. 😉

Nach 1,5 Stunden gab es dann Ugali mit Bohnen-Ingwer-Kokussuppe. War echt lecker!!! Allerdings hatte ich ja schon darüber berichtet, wie es hier um Besteck bestellt ist! Und nun also Suppe… 😉 War eine Erfahrung!!! 😀

Ich fand aber trotzdem alles total toll!! Vor allem haben mir A..und seine Frau mittags noch die beiden Kinder vorstellt. Yusuf ist 18 Monate und die kleine Tochter erst 42 Tage!! Wow!!! Sooooo süß!!! Durfte sie auch auf den Arm nehmen und hätte sie glatt mitgenommen! Die Muttergefühle waren auf jeden Fall geweckt und schwarze Babys sehen ja mal mega niedlich aus!!! Ich war echt soooo froh, dass ich mich darauf eingelassen habe, mit A…mitzugehen!

Aber – keine Angst – ich habe kein Kind entführt, sondern nur Fotos gemacht und gegen Nachmittag haben wir uns dann wieder auf den Weg in die Stadt gemacht.

Ich kam mir dann etwas schlecht vor, dass ich A…erst so runter gehandelt habe und nun noch nicht mal etwas hatte, was ich seiner Familie geben konnte.
Alle waren echt so freundlich und haben nur gefragt, ob ich nicht die Bilder, die ich mit der Digi-Cam gemacht habe, ihnen zu schicken kann. Klaro, das mach ich von Arusha aus!!!

Nach meinem Zansibar-Kultur-und-Familien-Tag war ich dann so ko, dass ich erst mal eine kleine Pause im Hostel gemacht habe. Abends bin ich dann noch wieder in die F. Gardens gegangen und habe lecker gegessen. Das ist da wie ein Schlaraffenland!!! Gaaaanz viele Stände mit Essen (natürlich gegen Bezahlung) und ales schmeckt echt gut!!

Dort halten sich auch nicht nur die Touris auf, sondern das ist auch der Treffpunkt für die Einheimischen. Und so habe ich über zwei Stunden das bunte Treiben beobachtet! 🙂 Natürlich nicht ohne unzählige Male angesprochen worden zu sein. Man fällt halt auf, es ist low season, jeder will Geld machen und Souvenirs oder Touren verkaufen oder sonst was. Aber das bestimmte und konsequente Ablehnen kann ich ja schon! 🙂

Am Sonntag bin ich dann zu meiner „Spice-Tour“ aufgebrochen. Die hatte ich am Samstag gebucht. Um 9:00 Uhr gings los und witzigerweise habe ich im Minibus Helen getroffen. Die hatten wie in Maun (Botswana) schon mal getroffen.

Die Tour hat uns dann auf eine der Gewürzplantagen geführt und wir haben zwei Stunden in einer Art Regenwald unterwegs. Es hat sogar auch geregnet… Aber dennoch war es sehr interessant! Wir haben von Nelken und Zimt über Ingwer und Vanille bis hin zu Muskatnuss und Pfeffer alle Pflanzen gesehen und probiert. Außerdem haben die anderen noch Chilli probiert und wir haben Obst (Orangen, Sternfrucht, Bananen,..) gegessen. Weiterhin haben wir Kakao und Kaffee sowie Reis in seiner natürlichen Umgebung kennen gelernt. War alles sehr spannend und informativ! Dazu haben wir einen „Spice-Basket“ aus einem Palmenblatt bekommen und konnten alle „Proben“ mitnehmen! 😉
Ich muss sagen, ich war echt begeistert.

Der eine Guide hat noch sämtliche Damen mit Schmuck aus Pflanzen ausgestattet. Es lustig, was einige sich alles andrehen lassen! 😀

Nachdem einige Teilnehmer die lokalen Gewürzverkäufer noch finanziell unterstützt haben, sind wir zu einem der alten Sultan-Bäder gefahren. Die sehen aus, wie die Hamams, werden aber zum größten Teil nicht mehr genutzt.

Danach ging es dann zum Mittagessen in ein Dort und wir haben in einer ähnlichen Umgebung gegessen, wie am Samstag. Bastmatten in einem sonst leeren Raum, ein Fernseher mit schrecklicher Musik, Plastikteller und Besteck! Es gab Pilau (Reis), Gemüsecurry, Spinat und Chapati (Brot). Wieder mal sehr lecker! 😀

Danach ging es weiter zu den Sklavenhöhlen. Nach dem der Sklavenhandel auf Sansibar verboten wurde, hat man die armen Menschen einfach nicht mehr in der Hauptstadt „gehalten“, sondern hat sie in dunkle Sandsteinhöhlen am Strand gesperrt. Da durften sie dann auf ihren Abtransport in die weite Welt warten. Die Höhlen waren echt gruselig und man fragt sich dann immer, wie abartig Menschen eigentlich sein können, sich so über andere Menschen hinweg zu setzen und sie als Eigentum zu behandeln. 🙁

Anschließend kam wieder ein erfreulicherer Teil: Es ging an den Strand! Das war toll!! Das Meer ist zwar total warm und kaum mehr eine Erfrischung, aber die türkise Farbe und der weiße Sand sind der Hammer! 🙂 Willkommen im Paradies! 😀

Irgendwann war aber auch diese Tour zu ende und es ging zurück nach Stone Town.

Auf der Tour habe ich noch Silke und Marejke kennen gelernt. Ebenfalls zwei deutsche Mädels, die alleine unterwegs sind. Silke und ich hatten ähnliche Pläne für die nächsten Tage und so haben wir beschlossen, das „Projekt Nordküste“ gemeinsam anzugehen. Ich bin nach der Tour also in deren (deutlich besseres) Hostel umgezogen.

Abends haben wir uns vom Africa House noch den Sonnenuntergang angesehen und Shisha geraucht, bevor wir wieder in den F.Gardens essen waren! 🙂 Legga!!!

Am Montagmorgen hat Marejke dann spontan beschlossen auch mit uns in den Norden zu fahren und den Süden Süden sein zu lassen. So sind wir dann gegen 9.30h in unserem neuen Zuhause angekommen: Laut Lonley Planet einer der Touri-Orte auf der Insel! Wenn man aber mit dieser Vorstellung (so gut besucht wie einige Orte auf Malle) daran geht, irrt man sich gewaltig!! Der Ort beseht aus ganz vielen kleinen Häuschen, ein richtiges Zentrum gibt es nicht. Pfützen und Kühe gehören ins Straßenbild und ist ist nichts los!
Wir haben alle gesagt, dass wir froh sind, zu dritt diesen Trip unternommen zu haben und nicht auf uns alleine gestellt zu sein!

Nach dem Abladen der Rucksäcke und dem Heraushandeln eines erträglichen Preises für die Unterkunft, haben wir uns an den Strand gechillt.

Künzelsen musste natürlich gleich ins Wasser. Es war allerdings Ebbe und ich musste erst mal einige Meter Riff überwinden. Dabei habe ich dann auch zielsicher den Seeigel getroffen! Verdammte Sch****! Das tut weh, kann ich euch sagen!!!

Die Stachel sind dann auch alle fein abgebrochen und stecken immer noch in meinen Zehen…trotz Papajasaft (von den Einheimischen empfohlen) und dem OP-Versuch, die Enden mit einer Nadel heraus zu bekommen. Nix! Die sind stattdessen weitere Male gebrochen und irgendwann hatte ich keine Lust mehr. Das Gift hat auch nur die ersten zehn Minuten gewirkt und war offensichtlich nicht tödlich, also was soll´s?!

Am Dienstag ist Marejke dann schon wieder in Richtung Stone Town aufgebrochen (die Arbeit ruft) und Silke und ich haben eine Schnorcheltour gemacht.

Nach dem Frühstück sind wir zum Boot gewartet und haben eine dreistündige Dhow-Fahrt hinter uns gebracht, bevor wir vor einer kleinen Insel ins Wasser konnten. Dort gab es soooo viele verschiedene, bunte Fische! Wow!!! Richtig schön!! Leuchtende Farben und überhaupt nicht scheu! Leider kann ich trotz der Aquarien- AG keine Namen nennen, aber ich bin mir sicher, Kugelfische gesehen zu haben! 😀

Und jede Menge Tintenfische…die sehen sooo lustig aus unter Wasser! 🙂

Am frühen Nachmittag gab es dann frischen gegrillten Fisch, bevor es zurück zum Hostel ging. Hat sich echt gelohnt, vor allem für den Preis! 🙂 Die Bootsfahrt war auch total cool. Das Segel spendet sehr viel Schatten und so hatten wir eine chillige Zeit und einen perfekten Bilk auf die Gewürzinsel!

Den Abend haben wir, wie Montag auch, in dem kleine Restaurant am Strand verbracht und einfach nur die Ruhe, das zurückgehende Wasser und den Sternenhimmel genossen.

Mittwoch haben wir dann einfach nichts gemacht!! Wir sind nur zum „Hilton“ um die Ecke gegangen und haben uns auf die gemütlichen Liegen gelegt und das Meer und die Sonne genossen. Ach ja…es kann einem schlechter gehen, glaube ich! 😛

Am Donnerstag haben wir dann auch noch einige Zeit am Strand gelegen, bevor wir einen Dalla-Dalla nach Stone Town zurück genommen haben. Wir hatten recht viel Glück, nur 1,5 Stunden und zu dritt auf einer Bank für zwei Leute, sowie ein riesiger Korb voll Fisch im Bus, waren die einzigen „Nachteile“.

In Stone Town angekommen, sind wir kurz zum Hostel und haben danach gleich das Fährticket für Freitag gekauft. Danach noch ein paar Postkarten besorgen und das Internet testen, bevor wir uns abends wieder in den Gardens vollgefuttert haben! 😉

Am Freitag ging es dann bei strömendem Regen zurück nach Dar-es-Salam. Da fällt der Abschied von der schönen Insel dann nicht ganz so schwer!

In Dar habe ich dann mein Busticket nach Arusha für Samstag gekauft und danach haben wir auch hier noch ein bisschen versucht, die Stadt auf uns wirken zu lassen bzw. sie aufzunehmen. Ist wahnsinnig interessant, finde ich. Aber man kann es weder in Worte fassen, noch auf Bildern festhalten, was hier so anders und besonders ist. Kommt nächstes Mal einfach mit! 😉

Am Nachmittag haben Silke und ich uns dann leider wieder voneinander verabschiedet! Es war eine echt schöne Zeit! Danke dafür und viel Spaß in Costa Rica!!! 🙂

Den Abend habe ich im Luxus-Hotel „Serena Inn“ verbracht…Traveller Cheques tauschen und stundenlang mit Mama, Papa und Svea skypen! 😀 Endlich mal eine gute Internetverbindung! 🙂

Bis bald mal wieder! 😉 Mein Akku ist alle, nächstes Mal gibts noch ein paar mehr Fotos! 🙂



Dar und Stone Town, Zansibar

10 05 2012

03.-05.05. Dar und Sansibar

Am frühen Donnerstagabend sind wir dann in Dar-es-Salam angekommen und ich konnte die Estländer von dem Hostel meiner Wahl überzeugen. So konnten wir uns ein Taxi teilen. Der Taxifahrer kannte allerdings weder das Hostel noch sonstige Merkmale in der Umgebung, von Straßennamen ganz zu schweigen. Also habe ich den Lonley Planet gezückt und uns gelotzt…hat geklappt und ich habe Freitagmorgen gleich meine Schulden beglichen!!! Puh!!!

Das war allerdings auch wieder umständlich.

Bankomat fällt ja weg. Der gibt mir ja keine Dollar. Also wo die Cheques tauschen?! Immerhin war gleich der erste Vorschlag aus dem Lonley Planet ein Treffer. War um 7.30h da… Öffnungszeit war um 8.00h. Gewartet bis ich Geld bekommen konnte, habe ich bis 8.30h…tja..Afrika! 😉
Anschließend war ich ein bisschen in Dar unterwegs….wow…Großstadt…meeeega viel Verkehr, jeder hupt ständig und immer. Es geht kein bisschen voran und wenn doch, wird man als Fußgänger immer haarscharf geschnitten. Fußwege sind nur hin und wieder vorhanden und überall sind Pfützen!

Ich habe bei meiner Reiseplanung mal wieder nur festgestellt: Ich will nach Afrika. Dabei habe ich mir keine Gedanken dazu gemacht, dass zwischen März und Mai in Ostafrika die große Regenzeit ist… :-/ Genau wie letzten Herbst in Costa Rica… 😉

Noch habe ich aber keinen Regen abbekommen. Beim ersten kräftigen Schauer saß ich noch im Zug und in der Nacht von Donnerstag auf Freitag habe ich den Guss nur gehört.

Tagsüber sind hier aber weiterhin 25-28 Grad…und eine enorme Luftfeuchtigkeit…ich zerfließe!!! Aber: Ich lerne kalte (!) Duschen immer mehr zu schätzen! 😉

Zurück zur Großstadt Dar es Salam: Die Stadt ist nicht wirklich schön. Es gab bestimmt mal jemanden, der sich Gedanken gemacht hat und die Stadt in einem Schachbrettmuster anlegen wollte. Heutzutage ist aber überall wo Platz war oder ist, etwas hingebaut worden, so dass eine hässliche Mischung aus sehr alten und gewollt-stylischen neuen Bauten entstanden ist.

Da ich um 12h die Fähre nach Sansibar nehmen wollte, habe ich zwar die Innenstadt aber auch nicht wesentlich mehr gesehen. Nächsten Freitag bin ich aber wieder da. Mal sehen, was ich dann noch so berichten kann.

Ab Hafen sind – genau wie in Lusaka – ausschließlich Männer, die alles Mögliche verkaufen wollen. Dank Lonley Planet bin ich aber nicht auf die überteuerten Fährtickets reingefallen. Sollen die Kritiker sagen was sie wollen, ich mag die „Bibel“! 😉

Die Fährfahrt war recht unspektakulär, auf der Insel angekommen, ging es aber gleich mit den Taxifahrern, Verkäufern, … weiter. Aber der Künzel´sche Stechschritt und ein freundliches aber bestimmtes „Nein, danke!“ wirkt! 🙂

Vom Hafen ging es in meine Lodge! Oh wunder, was der Name verspricht… die Unterkunft ist nicht mehr als ein paar Zimmer und eine kleine Küche. Egal…ich habe ja kaum noch Erwartungen und so lange die Matratze einigermaßen ist, beschwere ich mich nicht. Ist ja nur zum Schlafen! 🙂

Nach ner kleinen Pause bin ich dann am Wasser entlang nach Stone Town Downtown! 🙂 Da gibt es einen Park, wo man abends den Sonnenuntergang ansehen kann und alle Verkäufer dann ihre Stände aufbauen und man anschließend gaaaanz viel essen kann!! Ich habe das Paradies gefunden! ;-D Yami!!! Das war echt lecker!!!

Das beste ist aber ein Getränk: Zurckerrohrsaft!!! Wow!!! Schmeckt wie Ipanema! Ein Traum!!

Und obwohl Freitag war, bin ich nicht auf Party gewesen! Bis auf das eine Mal in Vic Falls habe ich auch nichts in Richtung Alkohol/Feiern gemacht. Total seltsam. Aber ich muss sagen, dass ich bisher nicht wirklich etwas vermisse!! Komisch, oder?! Hätte ich gar nicht von mir gedacht! 😉

Genauso die Tatsache, dass ich mein Smartphone noch keine Minute vermisst habe!!! Svea, ich weiß, du denkst, dass ich addiced bin..und ich gebe es zu, zu Hause kann ich nicht ohne! Aber hier fehlt mir nichts!

Glaube, ich bin in der Entspannungsphase angekommen. Ich kann mehrere Tage ohne Internet, Handy und Party leben und genieße im Moment sogar die Zeit ganz alleine!!! Eine Woche habe ich jetzt auf Sansibar und ich werde, nachdem ich mir die Insel angesehen habe, einfach nur am Strand liegen und nichts tun!!! Uhi…darauf freue ich mich! Danach geht’s dann nochmal kurz zurück nach Dar und von dort dann für die drei Wochen nach Arusha. Da bin ich dann ja auch wieder unter Leuten.

Leute, und was ging am 1. Mai in HH?????

Übrigens, Fotos gibts morgen wieder! 😉



TaZaRa Fahrt

10 05 2012

01.- 03.05.

So, nachdem ich von meinem eigentlichen Plan Abstand nehmen musste, sitze ich jetzt im Zug nach Tansania.

Geplant hatte ich, am Dienstag (1.5.) mit dem Bus oder ähnlichem nach Chipata zu fahren. Dort eine Nacht bleiben und dann weiter zum National Park (South Luangwa). Da der Park ohne Auto aber sehr schwer zu erreichen ist und ich keine Lust hatte, wieder mehrere 100 $ für Safaris auszugeben, habe ich mich dagegen entschieden, nach Nordosten zu fahren. So gesehen hatte ich auch zeitlich ein bisschen Druck. Ich wollte ja am Freitag spätestens den Zug nach Tansania nehmen. Und bevor das dann in Stress ausartet, hab ich mich also gegen eine weitere Safaritour entschieden.
So bin ich heute morgen auf gut Glück zum Busterminal in Lusaka gegangen bzw. mit dem Taxi gefahren. Hätte ich mal auf den alten Knacker im Hostel gehört und den Bus um 6.30h genommen. Aber nein, ich wollte ja etwas ausschlafen. Das hat dann damit geendet, dass ich um 7.30h am Busterminal war und der nächste Bus erst um 9.30h abfahren sollte…tja…eine andere Wahl hatte ich ja nicht. Also sich gegen acht oder neun aggressive Ticketverkäufer durchsetzen und für ein Unternehmen entscheiden, Ticket kaufen, warten….

Habe dann beschlossen nochmal kurz das TaZaRa Haus aufzusuchen und ein Ticket zu reservieren. Da ich mich bisher zeitlich nach der Sonne gerichtet habe, hatte ich natürlich nicht drauf, dass auch hier der 1. Mai ein Feiertag ist. Also nix mit Ticket reservieren, sondern zurück zum Terminal.

Da kam dann irgendwann eine Frau vorbei (auffällig, da fast nur Männer unterwegs sind). Unterhaltung war etwa folgende:
Sie: Hallo!

Ich: Hallo, wie geht’s?!

Sie: Gut, danke! Und selbst?!

Ich: Auch gut, danke! 🙂

Sie: Haben Sie schon ein Ticket gekauft?

Ich: Ja.

Sie: Ich auch. Wohin fahren Sie?

Ich Kapiri Mposchi und Sie?

Sie: Nach … (Ort vergessen), zur Beerdigung, mein Vater ist gestorben.

Ich: Oh, das tut mir leid!

Sie: Kein Ding. Aber mein Bus fährt erst um 15h…Hahahah….jetzt muss ich weiter durchs Terminal laufen, um die Zeit rumzukriegen…hahaha…

Und dabei grinst sie mich an als würde sie sich mega freuen, um für eine fette Party in ihren Heimatort zu fahren. Manche Leute sind echt seltsam… 😉

Auch seltsam für Europäer: Händchen haltende Männer!!! Unsereins denkt ja gleich, die sind schwul. Aber hier ist das einfach ein Zeichen von Freundschaft und hat rein gar nichts zu bedeuten. Ich muss zugeben, man muss sich erstmal an das Bild gewöhnen! 😉

Nachdem ich den größten Teil der Wartezeit totgeschlagen hatte, hab ich mich dafür entschieden, nochmal die Toiletten aufzusuchen. Oha…ich sag mal: Deutsche Bahnhofsklos sind ja schon ne Zumutung…aber das war noch mal ein Erlebnis für sich: Etwa 30 Frauen, eine Schlange gibt es nicht. Man stellt sich vor irgendeine Klotür. Als „meine“ Toilette frei wurde, bin ich auch gleich reinmaschiert. Wurde aber umgehend aufgehalten. Ob die Frau dort arbeitet oder mir nur helfen wollte, weiß ich nicht. Auf jeden Fall musste meine Vorgängerin noch spülen. Also Schüssel neben den Waschbecken schnappen, in der großen Regentonne vollfüllen und wieder zurück zur Toilette.

Danach war ich an der Reihe und soooo schlimm wars dann doch nicht. 🙂

Dann musste ich nur noch dafür sorgen, dass mein Rucksack im Bus landet. Eine weitere Herausforderung, wenn man in der Sonne steht und andere Passagiere paketeweise getrockneten Fisch ebenfalls im Gepäckraum unterbringen wollen. Ein Wahnsinnsgestank, ma sagen! 😉 Bin ich froh über meinen Cargobag! 😀

Danach dann in den über 30 Grad warmen Bus. Mit nur 23 Minuten Verspätung sind wir dann gestartet. Nachdem unzählige Verkäufer (Essen, Trinken, Zeitschriften, Parfum, Haarschneidemaschienen, …) und der Prediger den Bus verlassen hatten. Letzterer hatte ein Wahnsinnsorgan und der ganze Bus hat für eine sichere Fahrt gebetet. Anschließend konnte man noch die Nummer von ihm notieren, wenn man mal kirchlichen Beistand braucht.

Ich habe versucht, den letzten Absatz wertfrei darzusetllen. Seht es mir nach, wenn mir das nicht gelungen ist! 😉

Danach gings also los, Schweißgeruch von meinem Vordermann und Hundefuttergeruch von irgendwo aus dem Bus inklusive.

Die Musik war wieder unüberhörbar und die Klimaanlage hat mich nach 45 Minuten langsam blau werden lassen. Das Regeln der kleinen Rädchen müssen die echt noch lernen! 😉

Nach 2,5 Stunden war ich dann in Kapiri Mposchi und habe ein weiteres Taxi zum Bahnhof genommen.

Dieser besagte Bahnhof hats auch in sich…aber dazu gleich mehr. Erstmal bin ich zum Ticketoffice und habe ein Ticket für die 1. Klasse gekauft. Nobel, wa?! Haha…seht mal die Fotos an, dann wisst ihr, was afrikanische 1. Klasse“ ist! 😉

Nachdem ist 261.000 Kwacha (etwa 40 Euro) hingeblättert habe, ist mir aufgefallen, dass ich gar nicht mehr genug Kohle fürs Visum habe. Ein Bankautomat sucht man dort vergebens…ich darf also gespannt sein, was morgen an der Grenze passiert! :-/

Danach erstmal durchatmen…

Nun zum Bahnhof selbst: Das Gebäude sieht aus, wie aus Sowjetzeiten. Wunderwunderschön!!! Wer mir nicht glaubt kann ja mal TaZaRa in Google Bilder eingeben… 😉

Nun musste ich mal wieder entsorgen und war mental schon auf einiges eingestellt…aber nicht auf das!!! Mama, du hättest wahrscheinlich einen Würgereiz bekommen! 😉

Aber was muss, das muss, näh?!

Ich wollte anschließend ein Foto der sanitären Anlagen machen – wenn man es so nennen kann – aber da grad eine andere Dame auf Klo war, wollte ich nicht den Eindruck erwecken, ich würde sie ablichten wollen.
Beschreiben kann ich es euch wie folgt:
Man stelle sich das schrabbeligste Klo in der ranzigsten Kiezkascheme vor. Dazu läuft aus zwei Wasserhähnen ununterbrochen Wasser (so viel zur Wasserknappheit in Afrika!!! Ich hab vergebens versucht, sie zuzudrehen – keine Chance!). Weiterhin zwei Stehklos. Eins total vollge****….das andere voller kleiner Tiere…Fliegen oder so… Die Keramik überall gebrochen, so dass teilweise freie Sicht auf die Kanalisation war… :-/ Und ne Spülung gibt’s natürlich auch nicht. Stattdessen wieder die Regentonne! 😉

Was solls…ich habs überlebt! 😉

Und nun sitze ich im Zug…

Drei Estländer haben mir noch gesagt, dass ich nachts aufpassen und alle Türen und Fenster verriegeln soll. Angeblich turnen hier Diebe aufm Dach rum, die wissen, dass es in der 1. Klasse was zu holen gibt.

Mal sehen..
Bin mit einer Sambierin (Sarah) im Abteil), sie hat mir eben grad das Selbe gesagt…sie muss es wissen, ihr Mann arbeitet im Zug.

Die erste Begegnung mit Sarah war: „Du machst meinem Sohn Angst!“ Laaaange Pause: „Hallo!“

Ich gedacht: Ja, nett, komm rein, setz dich!!

Amos hat mich angeguckt, wie ein Auto…bin ich soooo scary?!?! 8-o

Mittlerweile kommen wir aber ganz gut miteinander aus. 🙂

Sarah hat mir auch gezeigt, wie man richtig Nshima (Maisbrei) isst. Dazu möchte ich sagen, dass es dieses Mal keine Wahl hinsichtlich Besteck oder nicht gab: Gereicht wurde eine Schüssel mit Wasser. Also, reche Flosse putzen und ab geht’s.

So schlecht habe ich mich glaube ich nicht geschlagen! 🙂

Müll wird hier übrigens, wie in Mittelamerika auch, einfach aus dem Fenster geschmissen. Oh man…die schöne Natur!!!

Nun denn…ich bin müde, Sarah und Amos haben sich schon hingelegt und ich will den Dieben keine Gelegenheit bieten, mir mein Netbook wegzunehmen, also mach ich für heute Feierabend! 🙂
Gute Nacht!

TaZaRa Teil 2.

Da bin ich wieder! Mein Netbook ist noch da, also ist in der ersten Nacht im Zug nichts passiert! 🙂

Morgens haben wir Frühstück aus dem Zugfenster heraus gekauft. Ist ne lustige Angelegenheit und da Sarah dabei war wurde ich auch nicht so fies übers Ohr gehauen, wie sie es sonst bestimmt mit ner Weißen versucht hätten! 😉 Außerdem habe ich in Anwesenheit meiner neuen samibischen Freundin noch Geld gewechselt- zu einem guten Kurs! 🙂

Gegen 9h haben mich Sarah und Amos dann verlassen. Kurz vor der Grenze.
Und ich habe mich dann mal ins Nachbarabteil geschlichen und freundlich gefragt, ob die Estländer wissen, ob es im Grenzort einen Bankomat gibt.

Haha!

Ich weiß, das war eine seeeehr dumme Frage, aber es sollte auch eher die Einleitung zu meiner eigentlichen Frage: „Könnt ihr mir 50 $ leihen?“ sein.

Glücklicherweise waren die drei total entspannt und haben mir sofort die ersehnte Note ausgehändigt!!! Keine Ahnung, was ich gemacht hätte, wenn die nicht dort gewesen wären! Wahrscheinlich würde ich euch erst in Tagen schreiben können, weil ich immer noch an der Grenze sitzen würde!! 😮

Ich weiß auch nicht, warum ich so verplant in den Zug gestiegen bin! Ein Blick in Lonley Planet sagt eindeutig: Das Visum an der Grenze ist bar und in US $ zu bezahlen!

Nun denn…Grenze passiert, Visum bekommen, weiter ging die wilde Fahrt! 😉

Wild ist zu relativieren…die über 1800 km haben wir in 48 Stunden zurück gelegt…abzüglich der Pausen sind wir mit 40km/h durch Ostafrika gedüst! Die Busse wären um einiges schneller aber damit auch gefährlicher gewesen!

Und ich war recht froh, dass der Lokführer hin und wieder sehr langsam gefahren ist. Alle paar Kilometer lagen nämlich von den Schienen entgleiste und umgekippte Waggons!

Am zweiten Tag hatte ich viel Zeit nachzudenken und mir die Gegend anzusehen:

Ich muss sagen, dass ich sehr gemischte Gefühle hatte! Der TaZaRa bedeutet eindeutig Reichtum. Die Kinder in den Mini-Dörfern, die wir passiert haben, halten die Hände auf oder verlangen direkt was, wenn wir vorbei fahren. Und die Kids sehen wirklich so arm aus, wie man sich Afrika vorstellt. Das südliche Afrika ist schon ziemlich europäisch im Vergleich zum östlichen!

Wenn der Zug in einen Ort fährt, fangen alle an zu laufen. Entweder, weil sie einfach nur etwas Interessantes sehen wollen oder weil sie etwas verkaufen möchten.

Und ich muss zugeben: Ich habe den Kindern die Seife gegeben, nach der sie verlangt haben. Die wird hier im Zug verteilt und ich hab ja genug.

Außerdem habe ich alle leeren Plastikflaschen an die Kids abgegeben. Darüber freuen sie sich auch total. Hm…

Ich bin immer die „Mzunga“…Touristin/Weiße/…

Ich habe etwas Angst davor, ob ich mit dieser Armut, und ich als „reiche Weiße“ mittendrin, umgehen kann. Ich fühle mich bei jeder Art von Bedienung schlecht! Sei es das Zugpersonal, das putzt, Essen bringt, oder sonst was!!

Ich habe im Zug auch ne Weile darüber nachgedacht, ob es richtig ist, drei Wochen in dem Waisenhaus zu arbeiten. Elena, Yonnas und einige andere haben Recht, wenn sie sagen, dass drei Wochen viel zu wenig ist und eigentlich überhaupt nichts bringen, außer das eigene Gewissen beruhigen! Vielleicht sollte ich nochmal mit Jutta sprechen…

Oh man..ich frage mich echt, ob ich für Ostafrika bereit bin, oder mir mental etwas zu viel vorgenommen habe?!?! :-/

Übrigens habe ich keine Fotos von der Armut gemacht. Finde das ziemlich unhöflich, einfach Leute zu fotografieren ohne zu fragen. Und das einzufangen, was man sieht, ist eh sehr schwer!!

Letzter Tag im Zug:

Am dritten Tag hat es morgens ziemlich früh an meinem Abteil geklopft…hab n kurzen Schreck bekommen. Aber es war nur einer der Schaffner mit einer neuen Gefährtin für mich! 😉 Ich kann ihr Englisch beibringen, hat er gesagt… Tztztz…

Nouri und ich haben uns erstmal langsam angenährt: Name, Wohnort, Beziehungsstatus und Kinder (!)…danach folgte eine laaange Pause.

Irgendwann tagsüber sind wir dann aufgetaut und haben versuch weiter zu kommunizieren…leichter gesagt als getan. Sie spricht fast nur Swahili- was ich nicht beherrsche…ABER: Dank das tollen „OhneWorteBuch“ von meiner 3. Gruppe habe ich sämtliche Begriffe für Nahrungsmittel gelernt!! War echt cool!! Sie hat sich auch total darüber gefreut!! 😀

Außerdem hat sie mir noch erklärt, wie wichtig ein Kopftuch auf Sansibar ist. Danach musste ich ihrs dann erstmal probe tragen und es wurden Fotos gemacht! Außerdem wollte sie unbedingt noch ein Foto mit ihrem Handy machen, damit sie ihren Freunden ihr neue deutsche Freundin zeigen kann! 😀

Haben auch freundschaftlich unser jeweiliges Essen geteilt. Ich weiß nur immer nicht, wie viel man nehmen sollte, ohne dass die Leute denken, man ist zu gierig bzw. möchte das Essen nicht. Diese Sitten und Bräuche.. 😉

Gegen Mittag sind wir dann durch mehrere National Parks gefahren und haben Giraffen, Zebras und die ganzen Antilopenarten gesehen. Leider war der Akku meiner Cam zu dem Zeitpunkt alle, so dass es dieses Mal keine Tierbilder gibt! 😉