Zansibar :)

11 05 2012

5.-11. 5.

Am Samstag habe ich beschlossen, Stone Town zu erkunden. Während des Frühstücks habe ich den Lonley Planet studiert und versucht mir Stadtkarte einzuprägen. Anschließend bin ich in Richtung DownTown Stone Town gegangen, um unter anderem nach dem Internetcafe zu suchen. Auf dem Weg dort hin hat mich dann natürlich einer der Touri-Führer (A… Namen leider vergessen…:-/) entdeckt…und belagert. Ich war dann mal so freundlich und habe mich etwas mit ihm unterhalten. Seine Stadtführung für 30.000 Tsh hab ich konsequent abgelehnt. Nach etwa einer Viertelstunde hatte ich ihn aber bei 15.000Tsh und habe gedacht, okay 7,5 € kann man mal für eine zweieinhalb Stündige Tour ausgeben.

Also sind wir losgegangen und er hat mir wirklich ganz Stone Town gezeigt. Jede Gasse sind wir abgelaufen (und es gibt seeeehr viele), alle wichtigen Gebäude haben wir besucht, den Markt haben wir erkundet und ich habe ganz viele Fotos von der kleinen Hauptstadt gemacht!!! Unter anderem haben wir auch einen von den kleinen straken Kaffees getrunken, die es dort überall gibt. Hallelulia…als „Nicht-Kaffee-Trinker“ hat das Heißgetränk entsprechend gewirkt! 😉 Hat aber total gut geschmeckt, muss ich zugeben!

In den zwei Stunden habe ich soooo viel erfahren, dass ich im Nachhinein sehr froh war, die Tour gemacht zu haben und mich nicht auf den Lonley Planet beschränkt habe!

Anschließend war ich ziemlich erledigt und habe mich erst mal in die Gardens gechillt. Nach ner halben Stunde kam A…dann wieder und hat sich zu mir gesetzt…es ist low season und nichts los. Wir haben uns dann noch eine ganze Weile an Strand gesetzt und ich hab weiterhin Fragen stellt und Antworten erhalten. Zum Bildungssystem, zur politischen Situation und zu seinem Leben. War echt interessant und total informativ.

Gegen 14 h meinte A…dann, dass er nach Hause fahren und Mittag essen würde, ob ich nicht mitkommen wolle. Also Europäer denkt man natürlich gleich wieder: Ohoh…der lockt mich fies zu sich nach hause, hält mich gefangen und ich werde nie wieder nach Deutschland zurück kehren“. Aber ich hatte mein Pfeffer dabei und fühlte mich unbesiegbar, also habe ich mich auf die Einladung eingelassen! 😉

Und ich muss sagen, es war eine der besten Entscheidungen überhaupt!!!

Wir sind dann von Stone Town mit dem Dalla Dalla (Minibus) in einen kleinen Vorort der Stadt gefahren. Da sind dann überall kleine Häuschen, dicht an dicht. Zwischen drin kaum mehr als ein Meter Platz um durch das Labyrinth hindurch zu laufen. Überall Kinder, Hühner, Müll, Erwachsene, Wäsche, Dreck, Wasser und so weiter und so fort. Aber: Kein einzige/r Mzungo weit und breit! Entsprechend wurde ich natürlich auch beäugt und A…hat allen Nachbarn erklärt, dass er mich zum Essen eingeladen hat.

In seinem Elternhaus angekommen, habe ich seine Frau und seine Mutter kennen gelernt. Beide sind sofort aufgesprungen, haben angefangen etwas sauber zu machen und ich durfte auf einer Bastmatte im „Wohnzimmer“ Platz nehmen.

A… hat angefangen Wasser zu holen, denn die Wasserversorgung ist seit einigen Wochen im Eimer. Strom gibt es aber noch. Immerhin..;-)

Auf der Matte sitzend, kam ich mir ziemlich faul und typisch europäisch vor. Aber jedes Angebot von Hilfe wurde konsequent zurück gewiesen. Also habe ich die Frauen beim Essen kochen beobachtet.

Irgendwann hat mir A…dann einen Fernseher inklusiv Propaganda- DVD (für den ehemaligen Präsidenten von Uganda) vor die Nase gestellt. Sehr interessant… Ich habe die Kochsendung weiterhin vorgezogen.

Als Vorspeise habe ich ein Stück Brot und schwarzen Tee bekommen, der netterweise mit 4 (!) Löffeln Zucker gesüßt wurde! Tasty dieses Getränk.. 😉

Nach 1,5 Stunden gab es dann Ugali mit Bohnen-Ingwer-Kokussuppe. War echt lecker!!! Allerdings hatte ich ja schon darüber berichtet, wie es hier um Besteck bestellt ist! Und nun also Suppe… 😉 War eine Erfahrung!!! 😀

Ich fand aber trotzdem alles total toll!! Vor allem haben mir A..und seine Frau mittags noch die beiden Kinder vorstellt. Yusuf ist 18 Monate und die kleine Tochter erst 42 Tage!! Wow!!! Sooooo süß!!! Durfte sie auch auf den Arm nehmen und hätte sie glatt mitgenommen! Die Muttergefühle waren auf jeden Fall geweckt und schwarze Babys sehen ja mal mega niedlich aus!!! Ich war echt soooo froh, dass ich mich darauf eingelassen habe, mit A…mitzugehen!

Aber – keine Angst – ich habe kein Kind entführt, sondern nur Fotos gemacht und gegen Nachmittag haben wir uns dann wieder auf den Weg in die Stadt gemacht.

Ich kam mir dann etwas schlecht vor, dass ich A…erst so runter gehandelt habe und nun noch nicht mal etwas hatte, was ich seiner Familie geben konnte.
Alle waren echt so freundlich und haben nur gefragt, ob ich nicht die Bilder, die ich mit der Digi-Cam gemacht habe, ihnen zu schicken kann. Klaro, das mach ich von Arusha aus!!!

Nach meinem Zansibar-Kultur-und-Familien-Tag war ich dann so ko, dass ich erst mal eine kleine Pause im Hostel gemacht habe. Abends bin ich dann noch wieder in die F. Gardens gegangen und habe lecker gegessen. Das ist da wie ein Schlaraffenland!!! Gaaaanz viele Stände mit Essen (natürlich gegen Bezahlung) und ales schmeckt echt gut!!

Dort halten sich auch nicht nur die Touris auf, sondern das ist auch der Treffpunkt für die Einheimischen. Und so habe ich über zwei Stunden das bunte Treiben beobachtet! 🙂 Natürlich nicht ohne unzählige Male angesprochen worden zu sein. Man fällt halt auf, es ist low season, jeder will Geld machen und Souvenirs oder Touren verkaufen oder sonst was. Aber das bestimmte und konsequente Ablehnen kann ich ja schon! 🙂

Am Sonntag bin ich dann zu meiner „Spice-Tour“ aufgebrochen. Die hatte ich am Samstag gebucht. Um 9:00 Uhr gings los und witzigerweise habe ich im Minibus Helen getroffen. Die hatten wie in Maun (Botswana) schon mal getroffen.

Die Tour hat uns dann auf eine der Gewürzplantagen geführt und wir haben zwei Stunden in einer Art Regenwald unterwegs. Es hat sogar auch geregnet… Aber dennoch war es sehr interessant! Wir haben von Nelken und Zimt über Ingwer und Vanille bis hin zu Muskatnuss und Pfeffer alle Pflanzen gesehen und probiert. Außerdem haben die anderen noch Chilli probiert und wir haben Obst (Orangen, Sternfrucht, Bananen,..) gegessen. Weiterhin haben wir Kakao und Kaffee sowie Reis in seiner natürlichen Umgebung kennen gelernt. War alles sehr spannend und informativ! Dazu haben wir einen „Spice-Basket“ aus einem Palmenblatt bekommen und konnten alle „Proben“ mitnehmen! 😉
Ich muss sagen, ich war echt begeistert.

Der eine Guide hat noch sämtliche Damen mit Schmuck aus Pflanzen ausgestattet. Es lustig, was einige sich alles andrehen lassen! 😀

Nachdem einige Teilnehmer die lokalen Gewürzverkäufer noch finanziell unterstützt haben, sind wir zu einem der alten Sultan-Bäder gefahren. Die sehen aus, wie die Hamams, werden aber zum größten Teil nicht mehr genutzt.

Danach ging es dann zum Mittagessen in ein Dort und wir haben in einer ähnlichen Umgebung gegessen, wie am Samstag. Bastmatten in einem sonst leeren Raum, ein Fernseher mit schrecklicher Musik, Plastikteller und Besteck! Es gab Pilau (Reis), Gemüsecurry, Spinat und Chapati (Brot). Wieder mal sehr lecker! 😀

Danach ging es weiter zu den Sklavenhöhlen. Nach dem der Sklavenhandel auf Sansibar verboten wurde, hat man die armen Menschen einfach nicht mehr in der Hauptstadt „gehalten“, sondern hat sie in dunkle Sandsteinhöhlen am Strand gesperrt. Da durften sie dann auf ihren Abtransport in die weite Welt warten. Die Höhlen waren echt gruselig und man fragt sich dann immer, wie abartig Menschen eigentlich sein können, sich so über andere Menschen hinweg zu setzen und sie als Eigentum zu behandeln. 🙁

Anschließend kam wieder ein erfreulicherer Teil: Es ging an den Strand! Das war toll!! Das Meer ist zwar total warm und kaum mehr eine Erfrischung, aber die türkise Farbe und der weiße Sand sind der Hammer! 🙂 Willkommen im Paradies! 😀

Irgendwann war aber auch diese Tour zu ende und es ging zurück nach Stone Town.

Auf der Tour habe ich noch Silke und Marejke kennen gelernt. Ebenfalls zwei deutsche Mädels, die alleine unterwegs sind. Silke und ich hatten ähnliche Pläne für die nächsten Tage und so haben wir beschlossen, das „Projekt Nordküste“ gemeinsam anzugehen. Ich bin nach der Tour also in deren (deutlich besseres) Hostel umgezogen.

Abends haben wir uns vom Africa House noch den Sonnenuntergang angesehen und Shisha geraucht, bevor wir wieder in den F.Gardens essen waren! 🙂 Legga!!!

Am Montagmorgen hat Marejke dann spontan beschlossen auch mit uns in den Norden zu fahren und den Süden Süden sein zu lassen. So sind wir dann gegen 9.30h in unserem neuen Zuhause angekommen: Laut Lonley Planet einer der Touri-Orte auf der Insel! Wenn man aber mit dieser Vorstellung (so gut besucht wie einige Orte auf Malle) daran geht, irrt man sich gewaltig!! Der Ort beseht aus ganz vielen kleinen Häuschen, ein richtiges Zentrum gibt es nicht. Pfützen und Kühe gehören ins Straßenbild und ist ist nichts los!
Wir haben alle gesagt, dass wir froh sind, zu dritt diesen Trip unternommen zu haben und nicht auf uns alleine gestellt zu sein!

Nach dem Abladen der Rucksäcke und dem Heraushandeln eines erträglichen Preises für die Unterkunft, haben wir uns an den Strand gechillt.

Künzelsen musste natürlich gleich ins Wasser. Es war allerdings Ebbe und ich musste erst mal einige Meter Riff überwinden. Dabei habe ich dann auch zielsicher den Seeigel getroffen! Verdammte Sch****! Das tut weh, kann ich euch sagen!!!

Die Stachel sind dann auch alle fein abgebrochen und stecken immer noch in meinen Zehen…trotz Papajasaft (von den Einheimischen empfohlen) und dem OP-Versuch, die Enden mit einer Nadel heraus zu bekommen. Nix! Die sind stattdessen weitere Male gebrochen und irgendwann hatte ich keine Lust mehr. Das Gift hat auch nur die ersten zehn Minuten gewirkt und war offensichtlich nicht tödlich, also was soll´s?!

Am Dienstag ist Marejke dann schon wieder in Richtung Stone Town aufgebrochen (die Arbeit ruft) und Silke und ich haben eine Schnorcheltour gemacht.

Nach dem Frühstück sind wir zum Boot gewartet und haben eine dreistündige Dhow-Fahrt hinter uns gebracht, bevor wir vor einer kleinen Insel ins Wasser konnten. Dort gab es soooo viele verschiedene, bunte Fische! Wow!!! Richtig schön!! Leuchtende Farben und überhaupt nicht scheu! Leider kann ich trotz der Aquarien- AG keine Namen nennen, aber ich bin mir sicher, Kugelfische gesehen zu haben! 😀

Und jede Menge Tintenfische…die sehen sooo lustig aus unter Wasser! 🙂

Am frühen Nachmittag gab es dann frischen gegrillten Fisch, bevor es zurück zum Hostel ging. Hat sich echt gelohnt, vor allem für den Preis! 🙂 Die Bootsfahrt war auch total cool. Das Segel spendet sehr viel Schatten und so hatten wir eine chillige Zeit und einen perfekten Bilk auf die Gewürzinsel!

Den Abend haben wir, wie Montag auch, in dem kleine Restaurant am Strand verbracht und einfach nur die Ruhe, das zurückgehende Wasser und den Sternenhimmel genossen.

Mittwoch haben wir dann einfach nichts gemacht!! Wir sind nur zum „Hilton“ um die Ecke gegangen und haben uns auf die gemütlichen Liegen gelegt und das Meer und die Sonne genossen. Ach ja…es kann einem schlechter gehen, glaube ich! 😛

Am Donnerstag haben wir dann auch noch einige Zeit am Strand gelegen, bevor wir einen Dalla-Dalla nach Stone Town zurück genommen haben. Wir hatten recht viel Glück, nur 1,5 Stunden und zu dritt auf einer Bank für zwei Leute, sowie ein riesiger Korb voll Fisch im Bus, waren die einzigen „Nachteile“.

In Stone Town angekommen, sind wir kurz zum Hostel und haben danach gleich das Fährticket für Freitag gekauft. Danach noch ein paar Postkarten besorgen und das Internet testen, bevor wir uns abends wieder in den Gardens vollgefuttert haben! 😉

Am Freitag ging es dann bei strömendem Regen zurück nach Dar-es-Salam. Da fällt der Abschied von der schönen Insel dann nicht ganz so schwer!

In Dar habe ich dann mein Busticket nach Arusha für Samstag gekauft und danach haben wir auch hier noch ein bisschen versucht, die Stadt auf uns wirken zu lassen bzw. sie aufzunehmen. Ist wahnsinnig interessant, finde ich. Aber man kann es weder in Worte fassen, noch auf Bildern festhalten, was hier so anders und besonders ist. Kommt nächstes Mal einfach mit! 😉

Am Nachmittag haben Silke und ich uns dann leider wieder voneinander verabschiedet! Es war eine echt schöne Zeit! Danke dafür und viel Spaß in Costa Rica!!! 🙂

Den Abend habe ich im Luxus-Hotel „Serena Inn“ verbracht…Traveller Cheques tauschen und stundenlang mit Mama, Papa und Svea skypen! 😀 Endlich mal eine gute Internetverbindung! 🙂

Bis bald mal wieder! 😉 Mein Akku ist alle, nächstes Mal gibts noch ein paar mehr Fotos! 🙂



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2 Antworten zu “Zansibar :)”

  • Anika sagt:

    Wow.. richtig tolle Bilder und cooler Bericht ! 🙂
    Das kleine Schwarzen Baby is ja sowas von Zucker Süß.. das hätte ich auch
    mitnehmen wollen !
    Wünsch dir noch ganz viel Spaß.. genieß die tolle Zeit und LG
    aus dem kalten grauen und regnerischen Hamburg !
    Anika
    P.S. das nächste mal bissche mehr auf Seeigel acht geben !! 🙂

  • Annika sagt:

    Jawohl! Das mit den Seeigeln werde ich auf jeden Fall im Hinterkopf behalten! 😉 Danke und glg zurück in die schönste Stadt der Welt! 🙂

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