Nach dem Kili Climb ist vor dem Kili Climb

23 06 2012

17.- 23.6. (Keine Bilder, nur Text)

 

Nachdem ich Sa. mega erledigt von Moshi nach Arusha gefahren bin und den Nachmittag damit verbracht habe, Fotos zu sortieren und Mails zu beantworten bzw. den Blog zu schreiben, bin ich abends auch reif fürs Bett gewesen…endlich wieder ein Zimmer und kein Zelt, dass schief oder auf kleinen spitzen Steinen steht! 😉

Am Sonntagmorgen bin ich dann wieder pünktlich nach Malaika gefahren…nach dem Climb ist eben doch auch vor dem Climb! 😉

Vestina, Upendo und ich haben am Vormittag dann gefühlte zehn Bananenstauden verarbeitet…. heißt, wir haben unzählige grüne Kochbananen geschält. Das ist eine Mörderarbeit, bei der man mit eingeölten Händen (um zu vermeiden, dass man später sehr braune Finger hat), die Schale von den Bananen schält. Natürlich geht die nicht so locker runter, wie bei gelben Bananen. Das Ganze kann man eher mit Kartoffeln schälen vergleichen….und es waren viele „Kartoffeln“…Zum Mittag wurde nämlich eine große Gruppe amerikanischer Volunteers erwartet. Glücklicherweise haben wir es geschafft, und das Mittag konnte beginnen! 🙂

Übrigens sind wir am Sonntag vom „Bibelradio“ verschont geblieben. Upendo hört nämlich sonst gerne irgendwelche Predigen übers Handy, auf voller Lautstärke versteht sich! Ich verstehe zwar nichts, aber wie die Leute da schreien und sich aufregen ist schon beeindruckend! Aber um das vernünftig zu beurteilen habe ich wohl zu wenig Ahnung von Kirche im Allgemeinen! 😉

Zurück zum Heim: Die Amis kommen schon seit mehreren Jahren für kurze Zeit nach Moshona und stellen dann etwas Sinnvolles aus Holz her. Diese Jahr waren es „Schranktüren“. Nach dem Essen gabs dann für die Kids noch jede Menge Kleinigkeiten, die die anderen Mzungos mitgebracht hatten! Da war die Freude natürlich riesig! Klar blieb es auch nicht aus, dass jemand unzufrieden ist, weil er etwas nicht bekommt, wie viele andere oder weil einer eine gelbe statt einer weißen Sonnenbrille hat… aber das sind Kinderprobleme! 😉

Nach einigem Getanze und vielen Fotos, sind die Amerikaner wieder von dannen gezogen und es kehrte wieder Ruhe in Malaika ein.

Ich bin abends auch erledigt ins Bett gefallen.

Am Montag bin ich dann morgens zum Busterminal gegangen…ein Fehler – wenn man es so nennen kann:

Ich wollte mein Busticket von Arusha nach Mombasa kaufen. Die Gesellschaft mit der Jutta gefahren ist, war mir zwar entfallen, aber ich hatte gedacht, dass sie mir wieder einfallen würde, wenn ich die ganzen Namen lese. Falsch gedacht… Natürlich waren es viel zu viele Namen und die Mzungo wurde auch umgehend von sechs Verkäufern belagert. Die ersten beiden Hinweise, mich in Ruhe zu lassen, stießen natürlich auf taube Ohren.

Ich habe dann versucht, Jutta zu erreichen, was leider nicht sofort möglich war. Die paar Minuten haben die Touts auch gleich genutzt, um nochmal auf ihr Office hinzuweisen. Einer war besonders nervig und dank seiner Mentalität auch ganz groß dabei, mich immer wieder am Arm zu packen. Darauf dass er das lassen soll, hat er natürlich drei Mal überhaupt nicht reagiert. Beim vierten Mal habe ich ihm dann mitgeteilt, dass ich ihn „mal anfassen würde“, wenn er mich noch einmal anfässt. Passend dazu bin ich etwas lauter geworden! Ihn hat das wenig beeindruckt (sein Englisch hat nicht ausgereicht, um den Inhalt meiner Ansprache zu verstehen), aber die Umstehenden haben ihn dann darauf hingewiesen – immerhin! Im Handumdrehen kam dann auch gleich ein Polizist vorbei und hat ihn auf die örtlichen Verhaltensregeln hingewiesen! Es bringt also doch was, wenn man mal etwas lauter wird!!!

Einige Minuten später hatte ich per SMS den Namen der Busgesellschaft von Jutta und ein weniger nerviger Verkäufer hat mich zum Office gebracht. Ticketkauf und Flucht!

Anschließend noch eine Kleinigkeit für die Kids und Verpflegung für mich für den Folgetag kaufen und ab nach Malaika.

An meinem letzten Tag habe ich mir auch nochmal ein Ritt auf einem Pikipiki gegönnt….3km Motorrad über eine Schotterpiste fahren – selbstverständlich ohne Helm! Aber mein polepole (langsam) hat er verstanden und wir sind heil im Heim angekommen.

Also noch einen ansonsten recht unspektakulären dreiviertel Tag in Malaika verbracht.

Abends war ich dann noch mit Albert, Winnie und Gene Rose ein (oder zwei ;-P) Bier trinken und etwas Essen. Im örtlichen Pub in Moshono! 🙂 Das war total spontan und super nett! 🙂

Abends habe ich dann gepackt, ne Runde mit Svea geskypt und ein paar Stunden Schlaf genossen.

Um 4.45h gings wieder raus aus den Federn und ab zum Busterminal. Eigentlich wollte ich Gene Rose guten Rat befolgen und ein Taxi nehmen, weil es im Dunkeln doch sehr gefährlich auf Arushas Straßen sein soll und Anna und ich vor einer Woche angeblich nur überlebt haben, weil es unser Glückstag war…

Es gab aber kein Taxi vor meinem Hostel (sonst stehen IMMER welche da, ich schwöre!!!), dafür lauerte vor dem Hostel eine riesige Gruppe Menschen. Die Gruppe hat sich auch umgehend in meine Richtung in Bewegung gesetzt, als ich losgestiefelt bin. Klasse! Also das Pfeffer in die Hand und selbstbewusst zügig weiter gehen!

Die Gruppe hatte es offenbar auf ein anderes Opfer abgesehen (oder hat sich einfach zusammen getan, um ebenfalls nicht jeder alleine durch dark-Arusha zu laufen)..mir ist auf jeden Fall nichts passiert…außer dass ich 45min vor dem Abfahrtszeitpunkt am Bus war. Reportingtime in Afrika ist grundsätzlich eine halbe Stunde vor Abfahrt. Um 5.30h kam aber nur ein Penner vorbei, hat mir eine Holzbank aufgestellt und einige seiner Jacken in einem Plastiksack verstaut, der neben dem Office seinen Platz hat. Das war´s… dann passierte bis 6.15h gar nichts! Erst gegen 6.20h sind die ersten drei Menschen aus dem Office erwacht (ich hatte absolut nicht drauf, dass dort auch übernachtet wird) und der Bus wurde „geöffnet“ – mit einer Eisenstange. Aber das hatte wohl alles seine Richtigkeit. Auch der im Bus schlafende Fahrer, gehörte wohl dahin… :-/

Wie auch immer mit 30 min Verspätung sind wir schon gestartet und haben auf dem Weg noch sämtliche Leute eingesammelt. Pflicht für diese ist, dass sie in den fahrenden (!) Bus springen. Da ich den Platz in der ersten Reihe hatte, bot sich mir ein fantastisches Schauspiel!! Selbst die älteste Omi „hüpft“ noch mit Sack und Pack die Stufen hoch, um mitgenommen zu werden – Wahnsinn! 😀

 

Die weitere Fahrt sollte so spannend bleiben: Nach einer Dreiviertelstunde gab es den ersten Fahrerwechsel, zu unserem Vorteil! Das ständige Hupen ließ etwas nach und die Fahrweise wurde auch angenehmer.

Bis zur Grenze ereigneten sich keine Highlights mehr. Danach ging es aber weiter: Ich war die Einzige, die ein Visum brauchte und damit etwas Zeit vertrödelte, und das wo wir doch so viel Zeit gutgemacht hatten, durch das „in- den- Bus- reinspringen“.. 😉

Danach war die Zeit dann doch wieder relativ…wir haben mindestens 45 Minuten in einem kleinen Dorf gewartet…mit Sandstraßen und einem mega eckligen Klo in einer Autowaschanlage…aber Pipi musste sein! 😉

Während des Wartens haben sich verschiedene Leute auf den Fahrersitz vom Bus gesetzt, jeder hat ein paar Mal gehupt und das Gas im Leerlauf voll durchgetreten. Ganz fein ham die das gemacht!

Als wir weiter gefahren sind, hatte zum Glück wieder der „gute“ Fahrer vorne rechts Platz genommen. Von da an ging es nämlich über einen Sand-Highway….teilweise wurde der grade etwas ausgebessert, so dass wir mal ein bisschen nach rechts, mal ein bisschen nach links geschliddert sind, aufregend! 😉

Großartig waren auch Fahrerwechsel, bei denen einer einfach aus dem Auto springt und weggeht und ein anderer ums Auto gelaufen kommt, schnell mit der Hand die Bremse drückt (!) damit der Bus nicht weiter rollt und dann fix einsteigt.

Ein kleiner Gamedrive war auch inklusive: Wir sind durch ein Elefanten Sanctuary gefahren und hatten die Chance ein paar von den „roten Elefanten“ zu sehen…die sind dort mehr rot als grau, weil sie sich mit dem Sand dort pudern und der ist rot… 🙂

Auch unterhaltend war auf der Busfahrt folgendes: Die Busfahrer/Ticketkontrolleur/Türöffner/Gepäckverstauer- Truppe hat versucht einer älteren Frau immer wieder die Handtasche vom Schoß zu klauen. Da sie das aber nicht wirklich effektiv angestellt haben und sie denen auch hin und wieder eine gewischt hat, denke ich, dass nichts ernstes daran war. Trotzdem verstehe ich es nicht – aber das ist wohl Ostafrika! 😉

Weiterhin habe ich auf der Fahrt eine typische Fahrschule gesehen: Ein LKW Plane oder Kasten (für Zevis-Kenner), wo hinten 12-15 Fahrschüler mitfahren und einer vorne die Karre lenkt. Muss toll sein… :-/

Ab dem kleinen Ort Voi gab es dann einen Highway und von dort sollte es auch schneller gehen… bei der Ansage hatte man mich aber nicht auf die Gartenteich großen Löcher im Highway hingewiesen…die müssen ja auch erstmal umkurvt werden..

Und dann ist da die Sache mit dem Überholen…! Eine Spur in jede Richtung und die Hauptverbindungstrasse von Nairobi nach Mombasa und zurück. Also viiiiele LKW! Unser Fahrer hat das mit dem Überholen auch recht gut hinbekommen. Einmal war er etwas übermütig, so dass wir nur durch die Reaktion des neben mir sitzenden Staffmembers glücklicherweise noch in eine kleine Lücke zwischen zwei LKWs geflutscht sind. Der Herr neben mir hat das selbe durch die Frontscheibe gesehen, wie ich und geistesgegenwärtig die Seitenscheibe geöffnet und mit der Hand gewunken – heißt soviel wie: Ich blinke und möchte hier rein! Die Geste wurde zum Glück verstanden und umgesetzt. Ansonsten sind drei Fahrzeuge nebeneinander etwas viel für die Straße. Aber auch diese Situation hat sich mir das ein oder andere Mal durch die Frontscheibe geboten…!! Ist ja immer gut gegangen…aber manchmal habe ich doch gedacht, das nächste Mal einen Platz in der zweiten Reihe zu nehmen, um meinen Puls zu schonen! 😉

Was man am Straßenrand sehen kann, ist auch immer wieder etwas, worüber ich mir Gedanken mache:

Wieso verkaufen vier Leute nebeneinander Holzkohle (wahlweise Bananen, Orangen, Avocados, Besen, Seife, …) immer gleich ein paar nebeneinander…macht das Sinn?!?

 

Nun denn, in Mombasa angekommen, war mein Rucksack tiefrot…und ich habe mir wieder meine Cargobag gelobt!

Taxifahrer, zum Hostel, beichten dass ich kein kenianisches Geld habe und im Hostel beim Eigentümer fünf Euro schnorren zum Bezahlen.
Danach einchecken und nach zwei Stunden nochmal das Zimmer wechseln. In dem Zimmer, wo ich erst war, sollten bedbugs sein…außerdem waren da drei (dem äußerlichen Anschein nach zu urteilen) Schnarcher. Nun habe ich ein feines 6er-Zimmer fast die ganze Zeit für mich alleine! 🙂

Das Hostel hier ist richtig cool, hat was von einer Riesen-WG! Die meisten sind länger hier und jeden Abend wird Fussi geguckt!! 😀

Natürlich ist Freitag pünktlich um 20:35h Stromausfall gewesen!!! Wieso regnet es überhaupt in Afrika!?!? Gut das Ergebnis habe ich also heute morgen erfahren…vielleicht sollte ich einfach kein Spiel der Deutschen sehen…sonst verlieren sie noch.. 😉

Wie auch immer… Mittwoch habe ich mir Mombasa Old Town angesehen. Quirlige Stadt, nicht ganz so aggressive Verkäufer wie in Arusha, aber die wenigen, die mich angesprochen haben, haben auch gleich das volle Echo bekommen. Worüber sie meist sehr verwundert oder auch verschreckt waren…sorry, aber nach einigen Wochen immer nur „verarscht werden“, nimmt man so eine gewisse Einstellung an. Habe da heute auch mit einigen Mzungos im Hostel drüber gesprochen, denen geht es ähnlich! Vielleicht ist es also an der Zeit, die Heimreise anzutreten.

Donnerstag und Freitag habe ich übrigens nur chillaxt und in der Sonne gelegen!!! Uhi…wie Urlaub! 😀

Heute habe ich im Prinzip das selbe gemacht, nur ohne Sonne…es hat den ganzen Tag geregnet und ich habe den ganzen Tag am Netbook verbracht…unglaublich… Nun habe ich aber immerhin wieder aktuelle Musik, einige Updates auf dem PC und mich über Visavorschriften und Flüge bzgl. Australien erkundigt! 🙂

 

So viel also von mir…

 

Übrigens, da ich zwar Internet habe, aber überhaupt keine Nachrichten verfolge, habe ich erst durch die anderen Hostelmitbewohner mitbekommen, dass es derzeit ein bisschen gefährlich ist in Mombasa. Die US-Botschaft wurde vorübergehend geschlossen (bis 1.7.) und es wurden zwei Iraner festgenommen, die verdächtigt werden, Chemikalien für Sprengstoff besessen zu haben. Nun denn..hoffen wir mal, dass die eine Woche hier in Kenia noch ruhig bleibt!! 😉



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