Nach dem Kili Climb ist vor dem Kili Climb

23 06 2012

17.- 23.6. (Keine Bilder, nur Text)

 

Nachdem ich Sa. mega erledigt von Moshi nach Arusha gefahren bin und den Nachmittag damit verbracht habe, Fotos zu sortieren und Mails zu beantworten bzw. den Blog zu schreiben, bin ich abends auch reif fürs Bett gewesen…endlich wieder ein Zimmer und kein Zelt, dass schief oder auf kleinen spitzen Steinen steht! 😉

Am Sonntagmorgen bin ich dann wieder pünktlich nach Malaika gefahren…nach dem Climb ist eben doch auch vor dem Climb! 😉

Vestina, Upendo und ich haben am Vormittag dann gefühlte zehn Bananenstauden verarbeitet…. heißt, wir haben unzählige grüne Kochbananen geschält. Das ist eine Mörderarbeit, bei der man mit eingeölten Händen (um zu vermeiden, dass man später sehr braune Finger hat), die Schale von den Bananen schält. Natürlich geht die nicht so locker runter, wie bei gelben Bananen. Das Ganze kann man eher mit Kartoffeln schälen vergleichen….und es waren viele „Kartoffeln“…Zum Mittag wurde nämlich eine große Gruppe amerikanischer Volunteers erwartet. Glücklicherweise haben wir es geschafft, und das Mittag konnte beginnen! 🙂

Übrigens sind wir am Sonntag vom „Bibelradio“ verschont geblieben. Upendo hört nämlich sonst gerne irgendwelche Predigen übers Handy, auf voller Lautstärke versteht sich! Ich verstehe zwar nichts, aber wie die Leute da schreien und sich aufregen ist schon beeindruckend! Aber um das vernünftig zu beurteilen habe ich wohl zu wenig Ahnung von Kirche im Allgemeinen! 😉

Zurück zum Heim: Die Amis kommen schon seit mehreren Jahren für kurze Zeit nach Moshona und stellen dann etwas Sinnvolles aus Holz her. Diese Jahr waren es „Schranktüren“. Nach dem Essen gabs dann für die Kids noch jede Menge Kleinigkeiten, die die anderen Mzungos mitgebracht hatten! Da war die Freude natürlich riesig! Klar blieb es auch nicht aus, dass jemand unzufrieden ist, weil er etwas nicht bekommt, wie viele andere oder weil einer eine gelbe statt einer weißen Sonnenbrille hat… aber das sind Kinderprobleme! 😉

Nach einigem Getanze und vielen Fotos, sind die Amerikaner wieder von dannen gezogen und es kehrte wieder Ruhe in Malaika ein.

Ich bin abends auch erledigt ins Bett gefallen.

Am Montag bin ich dann morgens zum Busterminal gegangen…ein Fehler – wenn man es so nennen kann:

Ich wollte mein Busticket von Arusha nach Mombasa kaufen. Die Gesellschaft mit der Jutta gefahren ist, war mir zwar entfallen, aber ich hatte gedacht, dass sie mir wieder einfallen würde, wenn ich die ganzen Namen lese. Falsch gedacht… Natürlich waren es viel zu viele Namen und die Mzungo wurde auch umgehend von sechs Verkäufern belagert. Die ersten beiden Hinweise, mich in Ruhe zu lassen, stießen natürlich auf taube Ohren.

Ich habe dann versucht, Jutta zu erreichen, was leider nicht sofort möglich war. Die paar Minuten haben die Touts auch gleich genutzt, um nochmal auf ihr Office hinzuweisen. Einer war besonders nervig und dank seiner Mentalität auch ganz groß dabei, mich immer wieder am Arm zu packen. Darauf dass er das lassen soll, hat er natürlich drei Mal überhaupt nicht reagiert. Beim vierten Mal habe ich ihm dann mitgeteilt, dass ich ihn „mal anfassen würde“, wenn er mich noch einmal anfässt. Passend dazu bin ich etwas lauter geworden! Ihn hat das wenig beeindruckt (sein Englisch hat nicht ausgereicht, um den Inhalt meiner Ansprache zu verstehen), aber die Umstehenden haben ihn dann darauf hingewiesen – immerhin! Im Handumdrehen kam dann auch gleich ein Polizist vorbei und hat ihn auf die örtlichen Verhaltensregeln hingewiesen! Es bringt also doch was, wenn man mal etwas lauter wird!!!

Einige Minuten später hatte ich per SMS den Namen der Busgesellschaft von Jutta und ein weniger nerviger Verkäufer hat mich zum Office gebracht. Ticketkauf und Flucht!

Anschließend noch eine Kleinigkeit für die Kids und Verpflegung für mich für den Folgetag kaufen und ab nach Malaika.

An meinem letzten Tag habe ich mir auch nochmal ein Ritt auf einem Pikipiki gegönnt….3km Motorrad über eine Schotterpiste fahren – selbstverständlich ohne Helm! Aber mein polepole (langsam) hat er verstanden und wir sind heil im Heim angekommen.

Also noch einen ansonsten recht unspektakulären dreiviertel Tag in Malaika verbracht.

Abends war ich dann noch mit Albert, Winnie und Gene Rose ein (oder zwei ;-P) Bier trinken und etwas Essen. Im örtlichen Pub in Moshono! 🙂 Das war total spontan und super nett! 🙂

Abends habe ich dann gepackt, ne Runde mit Svea geskypt und ein paar Stunden Schlaf genossen.

Um 4.45h gings wieder raus aus den Federn und ab zum Busterminal. Eigentlich wollte ich Gene Rose guten Rat befolgen und ein Taxi nehmen, weil es im Dunkeln doch sehr gefährlich auf Arushas Straßen sein soll und Anna und ich vor einer Woche angeblich nur überlebt haben, weil es unser Glückstag war…

Es gab aber kein Taxi vor meinem Hostel (sonst stehen IMMER welche da, ich schwöre!!!), dafür lauerte vor dem Hostel eine riesige Gruppe Menschen. Die Gruppe hat sich auch umgehend in meine Richtung in Bewegung gesetzt, als ich losgestiefelt bin. Klasse! Also das Pfeffer in die Hand und selbstbewusst zügig weiter gehen!

Die Gruppe hatte es offenbar auf ein anderes Opfer abgesehen (oder hat sich einfach zusammen getan, um ebenfalls nicht jeder alleine durch dark-Arusha zu laufen)..mir ist auf jeden Fall nichts passiert…außer dass ich 45min vor dem Abfahrtszeitpunkt am Bus war. Reportingtime in Afrika ist grundsätzlich eine halbe Stunde vor Abfahrt. Um 5.30h kam aber nur ein Penner vorbei, hat mir eine Holzbank aufgestellt und einige seiner Jacken in einem Plastiksack verstaut, der neben dem Office seinen Platz hat. Das war´s… dann passierte bis 6.15h gar nichts! Erst gegen 6.20h sind die ersten drei Menschen aus dem Office erwacht (ich hatte absolut nicht drauf, dass dort auch übernachtet wird) und der Bus wurde „geöffnet“ – mit einer Eisenstange. Aber das hatte wohl alles seine Richtigkeit. Auch der im Bus schlafende Fahrer, gehörte wohl dahin… :-/

Wie auch immer mit 30 min Verspätung sind wir schon gestartet und haben auf dem Weg noch sämtliche Leute eingesammelt. Pflicht für diese ist, dass sie in den fahrenden (!) Bus springen. Da ich den Platz in der ersten Reihe hatte, bot sich mir ein fantastisches Schauspiel!! Selbst die älteste Omi „hüpft“ noch mit Sack und Pack die Stufen hoch, um mitgenommen zu werden – Wahnsinn! 😀

 

Die weitere Fahrt sollte so spannend bleiben: Nach einer Dreiviertelstunde gab es den ersten Fahrerwechsel, zu unserem Vorteil! Das ständige Hupen ließ etwas nach und die Fahrweise wurde auch angenehmer.

Bis zur Grenze ereigneten sich keine Highlights mehr. Danach ging es aber weiter: Ich war die Einzige, die ein Visum brauchte und damit etwas Zeit vertrödelte, und das wo wir doch so viel Zeit gutgemacht hatten, durch das „in- den- Bus- reinspringen“.. 😉

Danach war die Zeit dann doch wieder relativ…wir haben mindestens 45 Minuten in einem kleinen Dorf gewartet…mit Sandstraßen und einem mega eckligen Klo in einer Autowaschanlage…aber Pipi musste sein! 😉

Während des Wartens haben sich verschiedene Leute auf den Fahrersitz vom Bus gesetzt, jeder hat ein paar Mal gehupt und das Gas im Leerlauf voll durchgetreten. Ganz fein ham die das gemacht!

Als wir weiter gefahren sind, hatte zum Glück wieder der „gute“ Fahrer vorne rechts Platz genommen. Von da an ging es nämlich über einen Sand-Highway….teilweise wurde der grade etwas ausgebessert, so dass wir mal ein bisschen nach rechts, mal ein bisschen nach links geschliddert sind, aufregend! 😉

Großartig waren auch Fahrerwechsel, bei denen einer einfach aus dem Auto springt und weggeht und ein anderer ums Auto gelaufen kommt, schnell mit der Hand die Bremse drückt (!) damit der Bus nicht weiter rollt und dann fix einsteigt.

Ein kleiner Gamedrive war auch inklusive: Wir sind durch ein Elefanten Sanctuary gefahren und hatten die Chance ein paar von den „roten Elefanten“ zu sehen…die sind dort mehr rot als grau, weil sie sich mit dem Sand dort pudern und der ist rot… 🙂

Auch unterhaltend war auf der Busfahrt folgendes: Die Busfahrer/Ticketkontrolleur/Türöffner/Gepäckverstauer- Truppe hat versucht einer älteren Frau immer wieder die Handtasche vom Schoß zu klauen. Da sie das aber nicht wirklich effektiv angestellt haben und sie denen auch hin und wieder eine gewischt hat, denke ich, dass nichts ernstes daran war. Trotzdem verstehe ich es nicht – aber das ist wohl Ostafrika! 😉

Weiterhin habe ich auf der Fahrt eine typische Fahrschule gesehen: Ein LKW Plane oder Kasten (für Zevis-Kenner), wo hinten 12-15 Fahrschüler mitfahren und einer vorne die Karre lenkt. Muss toll sein… :-/

Ab dem kleinen Ort Voi gab es dann einen Highway und von dort sollte es auch schneller gehen… bei der Ansage hatte man mich aber nicht auf die Gartenteich großen Löcher im Highway hingewiesen…die müssen ja auch erstmal umkurvt werden..

Und dann ist da die Sache mit dem Überholen…! Eine Spur in jede Richtung und die Hauptverbindungstrasse von Nairobi nach Mombasa und zurück. Also viiiiele LKW! Unser Fahrer hat das mit dem Überholen auch recht gut hinbekommen. Einmal war er etwas übermütig, so dass wir nur durch die Reaktion des neben mir sitzenden Staffmembers glücklicherweise noch in eine kleine Lücke zwischen zwei LKWs geflutscht sind. Der Herr neben mir hat das selbe durch die Frontscheibe gesehen, wie ich und geistesgegenwärtig die Seitenscheibe geöffnet und mit der Hand gewunken – heißt soviel wie: Ich blinke und möchte hier rein! Die Geste wurde zum Glück verstanden und umgesetzt. Ansonsten sind drei Fahrzeuge nebeneinander etwas viel für die Straße. Aber auch diese Situation hat sich mir das ein oder andere Mal durch die Frontscheibe geboten…!! Ist ja immer gut gegangen…aber manchmal habe ich doch gedacht, das nächste Mal einen Platz in der zweiten Reihe zu nehmen, um meinen Puls zu schonen! 😉

Was man am Straßenrand sehen kann, ist auch immer wieder etwas, worüber ich mir Gedanken mache:

Wieso verkaufen vier Leute nebeneinander Holzkohle (wahlweise Bananen, Orangen, Avocados, Besen, Seife, …) immer gleich ein paar nebeneinander…macht das Sinn?!?

 

Nun denn, in Mombasa angekommen, war mein Rucksack tiefrot…und ich habe mir wieder meine Cargobag gelobt!

Taxifahrer, zum Hostel, beichten dass ich kein kenianisches Geld habe und im Hostel beim Eigentümer fünf Euro schnorren zum Bezahlen.
Danach einchecken und nach zwei Stunden nochmal das Zimmer wechseln. In dem Zimmer, wo ich erst war, sollten bedbugs sein…außerdem waren da drei (dem äußerlichen Anschein nach zu urteilen) Schnarcher. Nun habe ich ein feines 6er-Zimmer fast die ganze Zeit für mich alleine! 🙂

Das Hostel hier ist richtig cool, hat was von einer Riesen-WG! Die meisten sind länger hier und jeden Abend wird Fussi geguckt!! 😀

Natürlich ist Freitag pünktlich um 20:35h Stromausfall gewesen!!! Wieso regnet es überhaupt in Afrika!?!? Gut das Ergebnis habe ich also heute morgen erfahren…vielleicht sollte ich einfach kein Spiel der Deutschen sehen…sonst verlieren sie noch.. 😉

Wie auch immer… Mittwoch habe ich mir Mombasa Old Town angesehen. Quirlige Stadt, nicht ganz so aggressive Verkäufer wie in Arusha, aber die wenigen, die mich angesprochen haben, haben auch gleich das volle Echo bekommen. Worüber sie meist sehr verwundert oder auch verschreckt waren…sorry, aber nach einigen Wochen immer nur „verarscht werden“, nimmt man so eine gewisse Einstellung an. Habe da heute auch mit einigen Mzungos im Hostel drüber gesprochen, denen geht es ähnlich! Vielleicht ist es also an der Zeit, die Heimreise anzutreten.

Donnerstag und Freitag habe ich übrigens nur chillaxt und in der Sonne gelegen!!! Uhi…wie Urlaub! 😀

Heute habe ich im Prinzip das selbe gemacht, nur ohne Sonne…es hat den ganzen Tag geregnet und ich habe den ganzen Tag am Netbook verbracht…unglaublich… Nun habe ich aber immerhin wieder aktuelle Musik, einige Updates auf dem PC und mich über Visavorschriften und Flüge bzgl. Australien erkundigt! 🙂

 

So viel also von mir…

 

Übrigens, da ich zwar Internet habe, aber überhaupt keine Nachrichten verfolge, habe ich erst durch die anderen Hostelmitbewohner mitbekommen, dass es derzeit ein bisschen gefährlich ist in Mombasa. Die US-Botschaft wurde vorübergehend geschlossen (bis 1.7.) und es wurden zwei Iraner festgenommen, die verdächtigt werden, Chemikalien für Sprengstoff besessen zu haben. Nun denn..hoffen wir mal, dass die eine Woche hier in Kenia noch ruhig bleibt!! 😉



Die härteste Etappe der Weltreise!

21 06 2012

11.-16.6.

 

So… da bin ich wieder…und ich habe überlebt! Wenn auch nur sehr knapp! 😉

Nee, so schlimm war´s nicht…aber krass war´s trotzdem! Von vorne:

 

Am Montag sind Anna und ich pünktlich um 5h aufgestanden und zum Busterminal geschlichen. Der erstbeste Bus war auch gleich der richtige, nur 1,25 € für knapp 1,5 Std. Fahrt…dafür habe ich auch eine sehr fiese Schramme umsonst dazu bekommen. Die schmerzt nach einer Woche immer noch. Ich hoffe, da ist kein Dreck, Keim oder sonst was drinne…

In Moshi angekommen, haben wir Ally (den Direktor) angerufen, der uns auch sofort abgeholt und zum Büro von „HotsunSafaris“ gefahren hat. Ein bisschen verwirrt war der gute Mann schon, aber was soll´s. Dazu noch ein minikleines Hinterhofbüro.

Nun denn, unser Ziel war der Berg: Also, die gefühlten 100 Leihklamotten anprobieren und aussortieren bzw. ergänzen. Nachdem auch das geschafft und der Trip bezahlt war, konnte es auch schon los gehen. Nebenbei bemerkt hat Ally noch mehrmals versucht, uns übers Ohr zu hauen…wenn auch nur mit kleinen Beträgen (3,5 € oder 5 €), aber Abmachung ist Abmachung und ich kann es nicht leiden, wenn den „dummen Weißen“ unterstellt wird, nicht aufzupassen.

Als wir alle bepackt, gestärkt (gefrühstückt ohne zu bezahlen – ups!) und um etliches Bargeld erleichtert waren, ging es auch schon los. Standardgemäß im vollen DallaDalla. Die Jungs im Minibus sollten unsere Porter (Gepäck-Träger) sein. Keine Angst, ich bin nicht noch verwöhnter geworden, als ohne hin schon. Grundsätzlich kann man den Kilimanjaro nur mit einem Guide hochklettern. Und wenn man nicht Superman ist und die kompletten Klamotten, Campingausrüstung, Lebensmittel und Sachen vom Guide schleppen will, kommen eben noch Porter dazu. Der Guide darf etwa 15 kg schleppen und ist damit mit seinem eigenen Kram beschäftigt. Die anderen Jungs (und ganz selten Mädels) schleppen dann den Rest. Jeder von denen darf „nur“ max. 20 kg tragen, und damit nehmen sie das hier sehr genau. Am Gate wird das komplette Gepäck gewogen. Wir hatten etwas zu viel und mussten noch zwei Porter dazu „leihen“. Also sind die neun Träger dann losmaschiert. Mit ihnen unterwegs unser Koch.

Mit uns sind dann später (am Gate waren zwei riesige Ami-Gruppen- da dauert das Eintragen im Buch schon mal ein paar Minuten) Abu und Said aufgebrochen, unsere beiden Guides. Wir sind zwar nur zu dritt gewesen, aber sobald es mehr als eine Person ist, kommt ein weiterer Guide mit. Falls einer schneller als der andere gehen will/kann/darf/…

Unsere Truppe war übrigens echt cool, um das mal schnell zu erwähnen. Thomas (der Franzose) und Anna sind sehr, sehr nett und wir liegen alle auf einer Wellenlänge. Und auch die beiden Guides sind gut drauf, sprechen sehr gut Englisch und haben ein unglaubliches Wissen über den Berg, die Natur, usw.

Also bergauf laufen für Stunden. Haben uns aber super unterhalten (ein wichtiges Thema unter anderen: Die EM!). Auf halber Strecke haben wir unsere Lunchboxen geleert und sind dann weiter. Die Umgebung am ersten Tag ist wirklich schön. Dichter Regenwald, wie man ihn sich vorstellt. Dazu natürlich auch Regen. Oder zumindest Neben und in den Wolken wandern, so dass man am Ende auf jeden Fall nass war. Auch die Regenjacke hat nicht wirklich geholfen, da es trotzdem irgendwie warm war und man dann halt unter der Jacke nass war.. :-/

Gegen 17.30h sind wir bei unserem Nachtdomizil angekommen. Da wir recht zügig gegangen sind, haben wir sogar unsere Porter überholt! Das hieß natürlich, dass wir auf sie, die Zelte, das Essen, etc warten mussten. Die Zeit haben wir genutzt und uns gestrecht. Wichtige Sache…gut, dass Thomas daran gedacht hat!

Die Toilettenhäuschen waren wieder ein Traum: Eine Holzhütte mit Holzboden inklusiv Lock, darunter ein riesiges schwarzes Etwas das unglaublich doll stinkt. Und kein Licht. Wenn man also nachts die Örtlichkeit aufsuchen muss, läuft man Gefahr, dem schwarzen Etwas sehr, sehr nahe zu kommen! Ich war zu feige, dieses Risiko einzugehen und habe wie immer den Busch vorgezogen

Nachdem wir leckeren Tee und Popcorn bekommen haben, gabs leckeres Abendessen und danach gings ins Bett. Irgendwie waren wir alle erledigt und etwas unterkühlt.

Leider wurde das mit der Unterkühlung nicht weniger in der Nacht…im Gegenteil! Hatte vergessen, dass es auf 3000m nachts empfindlich kalt werden kann.

 

Am nächsten Morgen wurden wir gegen 6h geweckt, eine Schüssel warmes Wasser folgte um 6.30h und dann ein gutes Frühstück und perfekte Sicht auf den Berg!!! Nachdem alles gepackt und wir startklar waren, gings auch schon weiter. Der Anstieg wurde am zweiten Tag richtig steil. Also ordentlich auf den Weg achten und versuchen trotz der überholenden Porter nicht vom Weg abzukommen. Glücklicherweise sind wir vor vielen anderen aufgebrochen und hatten zuerst den Mountainforest, dann das Moorland für uns – zumindest mehr oder weniger. Wenn man sich den schmalen Weg so ansieht, würde man nämlich nicht denken, dass täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich sooooo viele Menschen da hochkraxeln!

Said ist vor gegangen, so hatten wir die ganze Zeit ein sehr angenehmes Tempo. Ich wäre wahrscheinlich zu schnell gegangen und hätte nicht nur mega geschwitzt sondern bestimmt auch Kopfschmerzen bekommen.

Gegen 13h waren wir dann schon am Camp und haben uns in der Sonne ausruhen können. Die Mondlandschaft in der sich das zweite Camp befindet war ziemlich vom Wind beeinträchtigt…aber wenigstens sind so die „beanspruchten“ Schuhe schnell wieder getrocknet.

Anschließend gab es Mittagessen und ein Mittagsschläfchen, bevor wir zu unserem „aclimatisation-walk“ losgezogen sind. Eine weitere Stunde in der Mondlandschaft herumspazieren, damit wir uns an 3800m gewöhnen konnten. Dabei haben wir uns unter anderem eine Höhle angesehen und einen Stein auf einem der „Steintürme“ gestapelt. Soll Glück bringen für den Aufstieg!

 

Tag drei startete mit etwas Eile. Anna und ich haben uns ein paar Minuten Schlaf mehr gegönnt, was uns umgehend in Zeitverzug gebracht hat! Da ist Said ja total „Nicht-Tansanier“…immer auf den Zeitplan achtend! Wir haben die Zeit zum Glück wieder gut gemacht und konnten trotz gefroren Bodens im T-Shirt herum laufen. Ich habe aber recht schnell meine Fleecejacke wieder angezogen…die Sonne ist krass da oben! Hatte natürlich auch wieder einen Teil der Haut vergessen…und schwubs war die rechte Flosse knallrot!!! 🙁 Wer sich an Malle 2009 und meinen Fuss erinnert, weiß Bescheid.. :-/

Mittags haben wir am Lava-Tower Rast gemacht…auf etwa 4650m. Das Lunchpaket war so lala. Unser Koch hatte die Idee, Toast mit der unbeschreiblich fürchterlichen (!) Simba-Marmelade zu beschmieren und anschließend zu frittieren! Mammamia.. ganz böse!!! Zwei Porter, die neben uns standen haben sich aber tierisch darüber gefreut.

Nach der Pause gings bergab…dazu haben wir die Wanderstöcke das erste Mal benutzt. Ich kam mir vor, wie eine Giraffe, die nicht weiß, was sie mit ihren Vorderbeinen anfangen soll! Aber ich habe es auf 3900m runter geschafft, ohne mich oder andere zu verletzten.

Im Camp angekommen, haben wir uns eine Art Dusche gegönnt…war ja Halbzeit! 🙂 Wie erfrischend und reinigend eine Schüssel Wasser und ein paar Reinigungstücher sein können! 🙂

In der Nacht hatte ich dann leider ziemliche Schmerzen im rechten Schlüsselbein…fragt mich nicht wieso. Ich weiß es nicht! Vielleicht wegen dem Rucksack?! Wobei der ja eigentlich nicht schwer ist. Aber das war nicht unbedingt hilfreich, wo wir doch eh schon ein leicht schief stehendes Zelt hatten und immer etwas ins Tal gerutscht sind.


Am vierten Tag mussten wir gleich nach dem Frühstück mit Klettern anfangen…das war richtig krass! In Deutschland oder anderen westlichen Ländern hätte es so einen Klettersteig nicht ohne Sicherung gegeben, aber in Afrika ist eben alles anders und so müssen auch die Porter mit Sack und Pack auf dem Kopf balancierend die Strecke überwinden. Wer Höhenangst hat, ist hier übrigens falsch!

Ach und noch was: Einer der Porter ist ein Kleinwüchsiger! Da hab ich mich echt gefragt, wie er da hoch gekommen ist?! Ich hatte ja an einigen Stellen schon so meine Probleme… 8-o

Said ist an einer Stelle auch fast über die Böschung gegangen, hätte Thomas ihn nicht festgealten. Tztztz…das kommt davon, wenn man zu cool ist, um seine Schuhe richtig zu zu machen.. :-/

Nun denn, wir haben aber alle überlebt und auch den teilweise gefrorenen Fluss ohne Unfall überquert.

Mittagessen hatten wir auf etwa der Hälfte der Strecke. Eine etwas zu fettige Variante von „chipsi & kuku“…aber wir sind danach ja gleich weiter marschiert. Am Ende sind wir für meine Verhältnisse etwas zu langsam gegangen…aber was soll´s.

Die Porter mussten von dem Punkt, wo wir Mittag gegessen haben übrigens das Wasser für die nächsten Tage anschleppen. Der letzte Fluss war auf der Höhe… Also eine Stunde runter rennen, danach zwei oder drei Stunden mit 10 l bergauf!

Gegen 15h haben wir am vierten Tag das Camp erreicht, also gab es früh Abendessen und danach das Briefing für den letzten Abschnitt!

Start sollte um 0h sein, sieben Stunden wandern, wenn alle durchhalten. Warm anziehen, viel trinken, LANGSAM gehen.

Natürlich konnte ich nach der Einweisung überhaupt nicht schlafen. Die Aufregung und die Tatsache, dass man auf der Höhe (4700m) eh nicht mehr gut schlafen kann, kamen zusammen. Also „etwas ausruhen“ und um 23h den Wecker verfluchen!

Einen warmen Tee und eine Voltaren-Tablette gegen die Schmerzen schon mal vorweg (ein Dank an Linn!!!).

Um 0h sind wir dann auch pünktlich losgestiefelt…mit 100 anderen! Ein tolles Bild: Völlige Dunkelheit, nur Stirnlampen, die sich als Schlange den Berg hocharbeiten. Zum Glück konnten wir Abuu und Said davon überzeugen, die langsameren Riesengruppen zu überholen und so haben wir uns recht schnell an die Spitze gearbeitet.

Versteht mich nicht falsch, „schnell“ ist ein sehr relativer Begriff!! Mit einigen Pausen und einem sehr gemächlichen Tempo sind wir also gute 6,5 Stunden auf 5895m hochgeschlichen!!! Und wir waren pünktlich um 6.30h zum Sonnenaufgang da!!! WOW!!!! So einen Start in einen neuen Tag hat man selten!!!

Der Aufstieg war das anstrengendste, was ich je gemacht habe…schlimmer als ein Triathlon…zumindest, wenn man wochenlang kein Sport mehr gemacht und vier Tage extrem gewandert ist und nicht an so wenig Sauerstoff gewöhnt ist!!!

Aber all die Schmerzen und die Gedanken vom Aufstieg („Verdammte Sch****, warum mach ich das eigentlich?! So viel Kohle, so eine Anstrengung, um auf einen Berg zu wandern, den schon so viele Leute vor mir bestiegen haben und nach mit besteigen werden!?!?!). Aber man will sich vor allem selbst etwas beweisen und sagen können, dass man es geschafft hat, den höchsten Berg auf dem afrikanischen Kontinent zu bezwingen!!! Die letzte Stunde vom Stella Point zum Uhuru Peak sind zwar nur 100 Höhenmeter, ziehen sich aber soooo unendlich in die Länge!!! Ich hatte die ganze Zeit das Foto von Danai im Kopf und den riesen Wunsch, auch so ein Bild zu haben!!!

Zum Glück waren wir vor vielen anderen da, konnten schnell den begehrten Beweis machen und sind dann auch schon wieder in Richtung Camp gegangen.

Leider ist Abuu dann förmlich gerannt und so waren Thomas und er nach wenigen Minuten aus meinem Sichtfeld verschwunden! Said und Anna sind bei mir geblieben. Ich muss nämlich zugeben, dass ich erheblich mehr Probleme mit dem Abstieg hatte, als mit dem Aufstieg! Nach wenigen Metern haben meine Knie unheimlich doll weh getan!!! 🙁 Außerdem war ich kein bisschen bereit, mich jetzt auf einmal so sehr zu beeilen! Vier Tage haben wir im Schneckentempo Kilometer zurück gelegt und jetzt ist Eile angesagt?! Nicht mit mir! Ich habe für sechs Tage bezahlt und die nehme ich mir auch! Beim Abstieg kann immerhin genauso viel passieren! Und nach über sieben Stunden auf den Beinen und bergauf Gehens, sollte man eh vorsichtig sein!

Also haben wir nach drei Stunden (die mir wie fünf vorkamen) das Camp wieder erreicht und hatten etwas mehr als eine Stunde, um uns auszuruhen!

Da waren wir also wieder auf 4700m…so schnell geht das, neun Stunden nach dem Start und ein paar schnellen Fotos am Peak, sind wir schon wieder auf dem Rückweg gewesen. Oben hat man es aber auch nicht viel länger als ein paar Minuten ausgehalten. Es ist unglaublich windig und schweinekalt da oben auf dem „Dach von Afrika“! Nicht umsonst steht der Gletscher noch!

Nach einem stärkenden Mittagessen und einer Ibu400 (ich hatte noch nie solche Kopf- und Knieschmerzen!) sind wir weitere vier Stunden runter gelaufen!

Im letzten Camp des Kili-Climbs gab es wieder Popcorn und den ersehnten Tee, bevor ich wie ein Baby geschlafen habe, trotz Steinen unter der Isomatte und der abschüssigen Örtlichkeit!

 

Am sechsten Tag sind wir nach dem Frühstück dann zum Gate aufgebrochen! Weitere drei Stunden Kniebelastung und Regen im Regenwald inklusive! 😉

Am Gate wurden wir und unsere Porter und die Guides abgeholt und zum Office gefahren. Auf dem Weg haben wir noch darum gebeten, kurz an ner ATM Machine zu halten. Wir mussten ja noch die Tips bezahlen!

Nachdem Anna ihren Teil abgehoben hatte, hau ich meine Visa-Karte also in Automaten. Dann die Anzeige: „Ihre Karte ist an diesem Automaten ungültig.“ Ende. Aus. Keine Karte! Hallo?!? Da war ich vielleicht bedient! Was soll das denn?! Wenn ich mein Konto überzogen habe, dann kann ich doch wenigstens meine Karte wieder haben!

Also bin ich (hübsch wie ich war – in matschigen Wanderstiefeln, dreckiger Hose und sechs-Tage-ohne-duschen-Haaren) rein in die Bank und habe mein Anliegen kundgetan!

Der Mzungo wollte natürlich keiner glauben, aber ich konnte ihm ja mein Pass und die andere Karte vorzeigen und so hatte ich nach 15 Minuten meine Karte wieder! Immerhin! Aber noch kein Geld für die Porter! Also zur nächsten Bank! Da sollte die Karte auch nicht funktionieren! 🙁 Beim dritten Institut hat der Automat selbst nicht funktioniert. Danach haben wir erstmal die Gruppe beim Office abgeladen und ich bin nochmal mit dem Fahrer zu einer weiteren Bank. Ich hatte ja schon Angst, dass ich tatsächlich zu viel Geld abgehoben habe, die letzten Wochen (für die Safari und den Climb)…aber nein, bei dem letzten Versuch hats geklappt und ich war happy! 🙂

Also alle bezahlen, Leihsachen abgeben, Urkunde erhalten und zum Bus um nach Arusha zu fahren!

In dieser wunderschönen Stadt angekommen, bin ich erstmal wieder in „mein“ Zimmer gezogen und habe Wäsche gewaschen, GEDUSCHT, das Internet genutzt,…

Jajaja…das war die Woche work-out im Norden von Tansania! 🙂

 



H A M M E R – Safari: Lake Manyara, Serengeti und Ngorongoro Crater, Tansania

10 06 2012

 

03.-07.06.12

So, als erstes: Die Safari war H A Doppel M E R! (An dieser Stelle ein Gruß an Matze F.!)

 

Aber von vorne: Nach dem anstrengenden vorerst letzten Tag im Heim bin ich abends früh ins Bett gegangen. Am Sonntag hieß es dann ja auch schon um 5.30h aufstehen. Um 6h kam dann (sogar) pünktlich mein Pick up….und wollte gleich die fehlende Kohle. Ich habe Samstagmorgen nur 2/3 des Preises bezahlen können. Das hat mehrere Gründe: 1. Die Company akzeptiert keine Kreditkarten! 🙁 2. Geld aus einem Bankautomaten zu bekommen, ist nur eingeschränkt möglich. Maximal kann man 200 € erhalten… 400.000 Shilling (in 10.000 Scheinen). Wenn man also mehrmals den Automaten gemolken hat, braucht man einen Koffer und hat trotzdem noch nicht alles Geld zusammen. Und nach zwei oder drei Mal Abheben am Tag sagt meine Karte auch immer, dass ich nicht mehr bekommen kann. Jajaja…das sind die Probleme, mit denen ich mich hier rumschlage! 😉

Also hatte ich Sonntagmorgen das fehlende Geld nicht mit. Ich wollte am Ende ja auch noch nach einem Discount fragen. Dass ich dem Fahrer kein Geld geben konnte, führte aber schon fast zum Ende der Tour: Der Fahrer hatte selbst kein Geld, dafür aber einen komplett leeren Tank. Tansania… Also musste er morgens um 6h erstmal ein paar Freunde anrufen, die ihm zumindest Geld für ein bisschen Sprit leihen konnten. Nun denn, irgendwann hatten wir dann Geld von irgendwo her, konnten tanken, zwei weitere Tourmitglieder (Ron und Katie) aufgabeln und in Richtung Lake Manyara fahren.

Nach 90 Minuten (die ich wunderbar verschlafen habe), haben wir auch schon Shawn und Natasha getroffen. Das waren die beiden, die den Tag zuvor die Safari organisiert haben.

Also haben wir gefrühstückt während unser Guide und der Koch das Auto bepackt haben. Vier Zelte, Matratzen, Schlafsäcke, Rucksäcke, Campingstühle, -tisch, Kochutensilien, … und irgendwo müssen ja auch noch sieben Leute ins Auto. Es hat aber alles gepasst und wir konnten starten. Auf der Fahrt haben wir eine riesen Herde Elefanten gesehen…mindestens 40 Stück. Da war ich schon mal glücklich. Ich mag die Tiere! 😀

In einem Ort der übersetzt Mückenfluss heißt, haben wir den Koch und sämtliches Gepäck abgeladen, um in den National Park und zur eigentlichen Safari zu starten.

Im NP haben wir dann jede Menge Baboons gesehen…meine Freunde…ich hasse die Affen…echt! So nicht hübsch und nervig… Paviane halt! :-/
Der Park hatte aber noch jede Menge andere Tiere zu bieten und so haben wir neben anderen Affenarten noch jede Menge Vögel (Kingfisher, Pelikane,…) unzählige Zebras, Gnus, Antilopen und Giraffen gesehen.

Außerdem haben wir noch sehr große Monitorlizards gesehen. Und natürlich Elefanten. Dieses Mal sogar recht nah am Auto. Zwei Bullen am Trinken. 😉

Als wir schon fast auf dem Rückweg waren hat Shawn einen Leoparden entdeckt. Leider war das Exemplar seeeehr scheu und hat sich sofort versteckt. Aber Bashir (unser Guide) hat ihn nach ein paar Minuten „wieder gefunden“ – wenn auch nur für kurz, danach hat sich Leo wieder im Gras verkrümmelt. Nach ein paar weiteren Minuten fahren wir an einem Baum vorbei, Natasha sagt: „Irgendwie voll so ein Leoparden-Baum…“

Und schwups springt die große Katze auch schon aus dem Geäst. Leider war sie weiterhin auf der Flucht vor uns und ist anschließend endgültig im Buschweg verschwunden. Aber immerhin haben wir sie eine Weile gesehen. 😀

Danach sind wir zu den HippoPools gefahren und haben einige der dicken Viecher sehen können! Arni, ich habe auch gaaanz viele Fotos für dich gemacht! 😉

Im Camp hat Ron noch ein Bad im Pool genommen und ich habe einen riesen Frosch aus der Dusche gerettet, danach gabs Abendessen. Ich war ein wenig verwundert, dass mein Tee etwas nach Rosmarin schmeckt…und hatte als der Tee fast leer war auch eine Erklärung dafür: Eine der Rosmarin-Kartoffeln ist in meinem Tee gelandet…weiß der Geier warum.. Naja… ;D

Nach dem Dinner hätten wir uns noch eine afrikanische Tanz-/Akrobatikgruppe ansehen können. Kam mir aber sehr wie Cluburlaub vor und ich war ja eh noch ziemlich krank, also bin ich direkt ins Bett gegangen.

 

Am Montag sind wir nach dem Frühstück in die Berge gefahren. Auf dem Weg nach oben haben wir nochmal den Ausblick auf die Pfütze genossen. Das ist der Lake Manyara nämlich eigentlich. Eine riesige flache Wasserfläche mit jeder Menge Flamingos.

Auf dem Weg zum Kraterrand haben wir noch in einem kleinen Ort gehalten, ich sollte Geld holen. Das habe ich wieder dankend auf Ende der Woche verschoben. Außerdem haben wir noch Ugali gekauft…wollten die Amis/Australier unbedingt essen. 🙂

Danach ging es dann die Craterrim hoch…nach dem Gate gab es auch keine geteerten Straßen mehr…also mehrere Stunden durch die Gegend schaukeln. Aber: Nicht nur die Budget-Camping-Safaris nehmen diese Tortur auf sich. Diesen Weg müssen alle nehmen, die in die Segengeti oder den Krater wollen. Außer man gönnt sich eine Fly-in Safari…aber dafür muss ich vorher erst den reichen Ehemann finden! 😉

Also durch einen Wolkenverhangenen, sehr grünen Regenwald fahren. Ich hab die Zeit wieder effektiv genutzt und einen Mittagsschlaf gemacht! 😀

Am Gate zur Serengeti angekommen war das Wetter dann auch gleich wieder super. Die Landschaft war unglaublich langweilig zwischen dem Krater und der Serengeti: Nur Wüste. Oder zumindest so etwas in der Art. Eine seeeehr platte Ebene, kaum Pflanzen. Manchmal eine große Herde Ziegen und Kühe und irgendwo in der Nähe ein paar Massai. Versteh nicht, warum die sich dort aufhalten. Da ist kaum Gras für die Tiere und kein Schatten für die Menschen. Würden die an den Kraterrand umziehen, hätten sie saftiges, grünes Gras für´s Vieh und fruchtbares Land für etwas Landwirtschaft…aber das ist wohl nicht deren Tradition.

Nachdem passieren des Gates haben wir mit unserem Gamedrive angefangen und auch gleich Löwen gesehen. Die haben das gemacht, was sie am besten können: In der Gegend rumliegen. Ein paar Elefanten in der Nähe fand ich deswegen auch wieder interessanter.

Auf dem Weg zum Camp haben wir dann eine große Gruppe Safari-Autos gesehen…immer ein eindeutiges Zeichen, dass es etwas zu sehen gibt…also hin da! Und es hat sich gelohnt: Es ist nämlich prompt eine Löwin mit blutverschmiertem Maul an uns vorbei marschiert!!! Ist schon ziemlich beeindruckend, wenn man die großen Raubtiere so nah sieht!!!

Bashir hat auch sofort die Verfogung aufgenommen und so haben wir ein paar Meter weiter eine weitere Löwin gesehen. Beide sind dann durchs Gras davon geschlichen und ich dachte schon, dass dieses kurze Aufeinandertreffen das Tages-Highlight war,….aber nein! Die beiden haben nur ihre sechs (!) Kids abgeholt!!! Sooooo cool!! Die waren vielleicht kniehoch und total verspielt. Wollte soooo gerne welche mitnehmen…obwohl ich ja eigentlich eher der Hunsfan bin..aber die waren toll!! 😀

Danach haben wir dann noch einen weiteren Leoparden gesehen…wieder im Baum, aber dieses Mal war er lange nicht so scheu sondern einfach nur faul. Nach 15 Minuten hatten wir dann auch alle genug gesehen und sind zu unserem Camp gefahren.

Nachdem die Zelte aufgebaut waren, wir Giraffen beobachtet haben, die fast ins Camp rein marschiert sind, gabs Essen und ich bin gegen 21.30h in mein Zelt gekrochen.

Da ich jede Menge Wasser konsumiert habe,…soll man ja…ist ja warm und wir sind fast in der Wüste…musste ich also nachts auch auf Klo. Ich hatte Glück, wir hatten Vollmond und ich haben den Weg zum Waschhaus ohne Taschenlampe gefunden…zum Glück..aber dazu später mehr… 🙂

 

Am Dienstagmorgen haben wir lecker gefrühstückt und sind dann gleich zu einem der Kopjes (Steinansammlung/Hügel in der flachen Landschaft) gefahren. Von unserem Camp aus haben wir dort nämlich Löwen sehen können.

Einerseits ist es zwar schön, dass die Tiere so gut zu sehen sind und man nicht lange suchen muss, andererseits gibt es keinen Zaun ums Camp herum… :-S

Für die kommende Nacht habe ich beschlossen, nachts doch lieber im Zelt zu bleiben und in eine Flasche zu pieschen… An dieser Stelle einen Gruß an meine Gruppen- /Zug- und Hundertschaftsführer/in…aber ich denke, nach Gorleben kann man ganz offen mit diesem Thema umgehen! 😉

Nach den Löwen haben wir eine sehr, sehr große Gruppe Gnus gesehen. Das ist der Rest von der Migration. Die meisten der Tiere sind schon Richtung Kenia aufgebrochen. Die sind nämlich immer unterwegs, das ganze Jahr über. Unsere bis zum Horizont reichende Gruppe ist halt einfach etwas spät dran.

Anschließend sind wir zu einem weiteren HippoPool gefahren. Der war sooooo groß! Und dort waren so unglaublich viele Hippos!! Im südlichen Afrika habe ich mich fast beschwert, nur so wenig Hippos zu sehen, hier gibt es so viele, dass man gar nicht weiß, wohin man sehen soll!!

Tagsüber chillen sie alle im Wasser und tauchen nur hin und wieder mal auf, um ein bisschen laut mit dem direkten Nachbarn zu schimpfen, wenn der zu nah kommt. Ansonsten verteilen sie mit ihrem Stummelschwanz ihren Kot im Wasser. Der Pool ist durch die unzähligen Hippos natürlich auch überflutet mit Poopoo…

Nachts kommen die Nilpferde dann aus dem Wasser, um zu fressen. Dann sollte man denen auch lieber nicht begegnen.

War auf jeden Fall cool, die da alle rumdümmpeln zu sehen! 😀

Danach hatten wir das Glück, einen Lion-Kill zu sehen. Die Löwen hatten Hunger (verständlich, es war Mittagszeit) und haben eins der Gnus auserkoren. Tja…tragisch für das Opfer, aber sehr interessant für uns!! Das Gras ist nach der Regenzeit zwar irre hoch, so dass man nur kurz eine Bewegung sieht und dann Gnubeine in die Luft fliegen…aber trotzdem: Das war sehr spannend!

Gegen 16h hatten wir nach einigem Warten nochmal das Glück, Löwen beim Jagen zu beobachten. Erst passiert 500 Gnus und Zebras lang gar nichts und dann trifft es eins der Viecher…ist ein bisschen wie russisches Roulette…

Danach hat Bashir noch über Funk die Örtlichkeit eines Löwenpärchens mitgeteilt bekommen. Die waren grad in ihrer Meltingseason (Paarungszeit). Das heißt ein Männchen und ein Weibchen sondern sich für etwa eine Woche von der Gruppe ab. In den ersten Tagen geht’s wohl noch ziemlich rund zwischen den beiden, zum Ende hin, sind dann beide sehr erschöpft. Wir müssen Tag 6 oder 7 erwischt haben. Bis auf einen fünf Sekundenakt haben sie sich nur ausgeruht. Aber ich hatte die Cam zur Richtigen Zeit in der Hand und kann nun ein Video an National Geographic verkaufen! 😉

Nach diesem tollen Tag ging es dann wieder zurück zu unserem Camp. Nebenbei bemerkt hätte ich das auf keinen Fall wieder gefunden. Eigentlich ist meine Orientierung ja nicht schlecht, aber ich hätte das Camp nicht wieder gefunden. Bashir hätte bestimmt auch den ganzen Tag im Kreis fahren können, ich hätte es nicht bemerkt! 😉

Abends hieß es dann früh ins Bett, da wir am vierten Tag früh starten wollten.

 

Mittwochmorgen haben wir uns also um 5.45h getroffen. Natürlich musste ich in der Nacht Gebrauch von der Flasche machen! 😉

Am nächsten Morgen bin ich mit zwei anderen Touris im Dunkeln zum Waschhaus gegangen. Einer der beiden hatte ne Taschenlampe und hat den Weg ausgeleuchtet…zum Glück…denn neben dem Weg haben wir auf einmal ein paar Augen gesehen und im nächsten Moment ist irgendein großes Tier davon gelaufen (Flucht ist besser, als ein Angriff!)!!! Da war ich aber sofort hellwach!!! Vor dem Waschhaus stand noch ein weiteres dieser Tiere… Der Instinkt war eigentlich sofort umdrehen und weglaufen…aber davon haben mich die beiden anderen abgehalten…bloß nicht rennen. Das tun die Gnus und Zebras auch und damit ist alles was läuft Futter!!

Im Nachhinein waren es „nur“ Hyänen und die hatten sicher mehr Angst als wir, aber trotzdem ist mir die Vorstellung lieber, die Tiere aus dem Auto heraus zu beobachten, an statt ihnen nachts auf dem Weg zum Klo zu begegnen!!!

Nun denn, wir haben alle überlebt, obwohl Shawn drei Minuten die selbe Erfahrung gemacht hat (wir hatten zwischendurch nicht gesprochen) und zum Camp gerannt ist. Aber er war wohl schneller als die Hyänen… 😉

Also zu einem weiteren Game-Drive. Der Morgen ging so weiter, wie der Abend vorher aufgehört hat. Wir sind wieder Zeugen eines Zusammentreffens von einem weiblichen und einem männlichen Tier geworden. Dieses Mal haben wir Straußensex gesehen… 😀 Wackelige Angelegenheit! 😉

Danach haben wir eine Gruppe Hyänen gesehen. Irgendwie sehen die Tiere auch echt seltsam aus. Mit so einem hängenden Hinterteil. Aber sie waren nett zu uns und wir konnten viele Bilder machen! 🙂

Später sind wir dann noch in eine Herde Elefanten geraten. Bashir ist ziemlich mutig direkt in die Mitte der Gruppe gefahren! Was bei den Dickhäutern natürlich nicht so gut ankam. Eine Elefantendame ist sofort zu unserem Auto gekommen, hat Staub aufgewirbelt und mit ihrem Rüssel geschnuppert und das Auto abgetastet!!! Wir mussten schön leise sein – man weiß ja nicht, wie sie reagieren!!

Aber auch diese Tiere haben uns am Leben gelassen und so sind wir nach dem Beobachten einer Löwenmutter mit ihrem halbwüchsigen Sohn zurück zum Camp, haben gefrühstückt und sind in Richtung Ngorongoro Krater aufgebrochen. Auf dem Weg haben wir natürlich weiterhin unzählige Tiere gesehen! 🙂

Die Fahrt über die Schotterpiste hätte dir gefallen, Paps! 4WD und ab geht’s…ohne Geschwindigkeitsbegrenzung durch die Pampa! 😉 Nach einigen Stunden ist man froh, wenn man da ist. Vor allem, wenn hin und wieder vor einem ein Fahrzeug fährt und jede Menge Staub aufwirbelt, den man dann einatmet!

Am Kraterrand angekommen, war es auch gleich ein paar Grad kühler als in der Ebene. Nach einer warmen Dusche und dem Abendessen sind wieder alle früh ins Bett gegangen. So einen Tag lang im Auto sitzen und Tiere beobachten kann schon anstrengend sein! 😉

Außerdem ging es am nächsten Morgen wieder früh los…6h Frühstück, 6.30h Sonnenaufgang danach runter in den Krater und ein weiterer Gamedrive.

Ein paar Hintergrundinformationen: Im Krater gibt es weder Krokodile noch Giraffen. Die kommen wohl nicht über den Rand. Mal sind die Beine zu kurz, mal einfach zu lang zum Bergsteigen! 😉

Der Kraterrand ist an der höchsten Stelle 2100m hoch. Und der Boden liegt auf etwa 1400m über NN.

Von Nord nach Süd sind es etwa 21 km. Von Ost nach West 16 km.

Im Krater haben wir dann die uns bereits bestens bekannten Gnus, Zebras, Antilopen, Hyänen, Hippos und Elefanten gesehen. Außerdem ein Löwenrudel, dass direkt an der Straße gelegen hat. Die waren aber wohl vorher grade jagen. Zumindest haben sie sich keinen Meter bewegt und hatten alle dicke Bäuche! 😀 Weiterhin sichtbar 100, 1000 oder 100.000 Flamingos…kann man nicht so genau sagen…der Salzsee in der Mitte des Kraters ist einfach nur rosa. 🙂

Relativ neu waren die afrikanischen Buffalo…bisher haben wir mal einen oder zwei gesehen, im Krater stand eine große Herde.

Ganz neu und ganz oben auf der „must see“- Liste standen Geparden und Nashörner! Und wir haben die Liste abgearbeitet!! Von den schnellsten Tieren der Welt haben wir zwar nur einen durchs Gras trödeln sehen, aber von den bedrohtesten immerhin einige. Im Krater leben insgesamt 25 Stück und wir haben sechs gesehen. Schon übel, dass die fast ausgerottet wurden, nur weil ihr Horn mehr wert ist, als Gold! 🙁

Nach einem Picknick im Krater und einem sehr steilen Aufstieg zurück zum Camp, haben wir Seif (den Koch) eingesammelt und sind zurück in Richtung Arusha gefahren, wo wir nach der obligatorischen Polizeikontrolle gegen 18h angekommen sind.

 

Am Freitag war ich dann nochmal im Heim und habe mich abends mit einem Tour-Company Director getroffen, um die Einzelheiten für den Kili Climb zu besprechen. Danach zum Hostel und früh schlafen gehen, denn am Samstag war ich morgens früh auf dem Markt um Gemüse zu kaufen. Ich hatte versprochen nochmal zu kochen. Gesagt, getan! Kam auch wieder sehr gut an! 🙂

Samstagabend im Hostel dann eine weitere Geldübergabe für den Climb und die Ansage vom Director: „Äh ja…also, das ist so…die beiden Kanadier, die mit dir gehen wollten, möchten doch nur fünf Tage wandern. Möchtest du mit denen mit? Du bekommst dann natürlich auch etwas Geld wieder.“

Ach was, hab ich erstmal gedacht! :-/ Natürlich bekomme ich denn Geld zurück!!! Aber fünf Tage möchte ich nicht, weil ich echt Schiss vor der Höhenkrankheit habe! Als Flachlandtiroler einen fast 6000er hochwakeln ist ja nicht ohne.

Emanuel hat mir dann eine Privattour mit Guide, Koch und drei Trägern für 1540 $ angeboten (zum Vergleich: Sechs Tage mit den beiden anderen Touris für 1340 $). Nix da…habe ihn immerhin auf 1400 $ runtergehandelt. Aber dann muss ich immer noch die Tips für fünf Leute einberechnen und alleine bezahlen. Also habe ich gesagt, dass ich mir das überlegen möchte und ggf. Montag zu den selben Konditionen starten würde. Heute wollte ich mich nochmal in Arusha nach anderen Angeboten umhören.

Samstagabend war ich also erstmal bedient! 🙁 Ein Telefonat mit Mama und Papa und das EM Spiel von Deutschland hat mich aber wieder positiv gestimmt! 😉

 

Heute Morgen habe ich dann gleich zwei Mädels kennen gelernt, die mir eine Company empfehlen konnten. Sitz ist zwar in Moshi, aber morgen startet ein Franzose und wandert für sechs Tage. Ein Anruf und eine Mail später: 1000 $ für sechs Tage. Allerdings im Zelt. Aber egal! Dafür können der Franzose und ich das Trinkgeld für die Guides, Porter, … teilen.

Anschließend habe ich Emanuel angerufen, dass ich nicht mit seiner Company gehen werde und mein Geld deshalb haben möchte. Jaaaaa….ich müsse ihm aber etwas Zeit geben.

Gut, soll mir recht sein…war ja noch früh. Um 16h ist er dann auch im Hostel aufgeschlagen, hatte aber nur 500 $ von 815 $. Mehr könne er mir erst morgen geben, wenn die Bank aufmacht. Ich fahre aber morgen um 6h schon nach Moshi und wollte meine Kohle jetzt haben.

Boa….das war ein Drama! Telefonieren hin und her, ob Emanuel dem Moshi-Menschen das Geld morgen früh nicht überweisen könnte, erst „ja“, dann „nein“, blablubblablum… Am Ende war ich sehr sauer und habe das auch ziemlich deutlich mitgeteilt!

Jutta hat mich dann via Handy wieder etwas beruhigt (sie wurde von Emanuel auch telefonisch in Kenntnis gesetzt).

Wir sind jetzt so verblieben, dass Emanuel Jutta im Laufe der Woche die 315 $ gibt und sie mir die am Sonntag gibt, wenn ich wieder im Heim bin. Außerdem hat sie gesagt, dass sie dafür einsteht, also glaube ich ihr! Bei den ganzen Kerlen hier, weiß man ja nicht, auf wen man sich verlassen kann… 🙁

Also war ich nochmal wieder beim Bankautomaten und habe Geld abgehoben, um morgen auch ja den KiliClimb bezahlen zu können! Hallelulia! Ich lobe mir bargeldloses Bezahlen!!!

Eine gute Nachricht muss ich aber noch erwähnen: Ich habe im Hostel noch eine Schwedin kennen gelernt, die eigentlich mit einer anderen Company auch morgen den Berg hoch wollte, nachdem ich ihr meinen Preis genannt habe, sich aber umentschieden hat und nun mit mir kommt. Das ist fein, weil wir so zu dritt sind! Mehr Leute ist ja immer netter zum Quatschen und wir können das Trinkgeld noch weiter aufteilen! 🙂

Nur vor dem Franzosen müssen wir verheimlichen, dass wir nur je 1000 $ bezahlen. Er hat nämlich alles von Frankreich aus organisiert und bezahlt 1400 $.. 😉

Nun denn…so weit meine Woche… Ich melde mich vielleicht Ende nächster Woche, wenn ich den Berg heil hoch und runter komme! 😉
Bis bald!

 



Malaika – vorerst der letzte Eintrag aus´m Heim

2 06 2012

 

28.- 03.6.

 

Dritte Woche Malaika

 

Diese Woche haben wir mit einem Besuch im Krankenhaus begonnen….klingt fies, ..ist es auch…

Es geht zwar nicht um mich und es war auch kein Notfall, aber wir waren mit drei Mädels zu einer Routineuntersuchung. Die drei sind nämlich alle HIV positiv, das ist das fiese daran! 🙁 Sie kriegen zwar alle Medikamente dagegen und vertragen die auch sehr gut, so dass den Chicas eigentlich nicht anzumerken ist, dass sie krank sind, aber das Wissen (auch an deren Stelle), ist echt scheiße!! Sorry…das muss ich mal so deutlich sagen! Die Mädels sind nämlich alle echt lieb…klar, eine mag ich vielleicht lieber, als die anderen, aber allgemein sind sie wirklich niedlich!!

Nun denn Mo. morgen sind wir (Jutta und Francesca vorne im Auto, Gene Rose (die Krankenschwester von Malaika) und ich sowie die drei Mädels auf der Rückbank…war kuschelig.. 😉

Die Fahrt nach Moshi wird dadurch unendlich in die Länge gezogen, dass alle paar Meter diese Geschwindigkeits- „Hubbel“ auf der Straße sind…da können 100 km schon mal seeeehr lang werden…

Außerdem wurden wir noch von den Kollegen angehalten…Jutta ist angeblich zu schnell in den Ort reingefahren. Aha… 10 € für Willkür…ich hab nämlich auf dem Rückweg aufgepasst…es war weder ein 50 km/h noch ein Ortseingangsschild zu sehen… Naja, irgendwie müssen die ihr Mittag wohl finanzieren….

Im Krankenhaus angekommen, hat Jutta dann den Arzt angerufen, den sie da kennt. Ansonsten sucht man sich nämlich dumm und dämlich. Eine Notaufnahme oder irgendwelche Schilder auf welcher Station man sich grade befindet, gibt es nicht.

Also, als Karawane in den ersten Stock, irgendwelche Zettel für die Mädels ausfüllen, bezahlen, warten….

Warten…

Warten…

Wieder ins Erdgeschoss…der Raum, wo das Blut Abnehmen eigentlich stattfinden sollte, blieb Montag geschlossen.

Im Erdgeschoss eine mega lange Schlange vor dem Blutabnehmen-Raum. Und die Ansage: „Neeeee, den Test, den Sie hier machen wollen, haben wir heute gar nicht da!“

Ach so…aber erstmal eine Stunde nach Moshi eiern und bezahlen?!?

Also wieder den Arzt des Vertrauens aufsuchen, Sache klären, Blut abnehmen und wieder nach Hause…so schnell kann´s gehen… Wenn man sich denn vordrängelt… Ansonsten hätte uns noch einiges bevorgestanden. Das „Wartezimmer“ dort hat etwa die Ausmaße eines kleinen Kinosaals,…und es war voll!!!

Ach ja…Tansania… 😉

Nachmittags hab ich mir einen freien halben Tag gegönnt und war im Mzungo-Cafe: Pizza essen, chillen, Internet! 😀

 

Dienstag habe ich mir einen Markt-Tag gegönnt… Ein Traum…Nachdem ich bei einer der Frauen Auberginen gekauft hatte, haben natürlich alle ihr großes Geschäft gewittert und wollten mir alles möglich andrehen…

Im Endeffekt habe ich für sechs Euro 4 riesige Auberginen, 6 große Paprika, 4 Zwiebeln, 2 Gurken, 15 kleine „Keine-Ahnung-wie-die-heißen“, 2 Mangos und 2 Ananas erstanden. Wäre als Einheimischer sicher alles noch günstiger gewesen, aber was solls.. 😉 Ich finde, man kann gegen den Preis nix sagen. Danach habe ich noch eine ultra schicke „Forscher-Hose“ gekauft..für den Kili-Climb…man sieht die sch**** aus…aber was solls…da muss ja noch ne lange Elli drunter…auf dem Berg ist es nämlich kalt.

Nun denn…nach dem Markt noch in den Supermarkt und Dosentomaten kaufen. Hätte auch richtige Tomaten kaufen, die kochen und schälen können….aber ich war faul…und habe dafür bezahlt…2 € für diese Konservendose…Wucher!! Dazu noch Wienerwürstchen, weil es hier keine Mettenden gibt und ab nach Malaika. Da angekommen habe ich erstmal Mittag gegessen! 🙂 Hatte ja schließlich schon einiges erledigt!

Danach haben die Hausmütter gleich gefragt, ob ich denn nicht anfangen möchte, zu kochen. Äh…nein…wir haben doch grade gegessen?!?! Auch um 16 Uhr wollte ich noch nicht anfangen…Gemüsegulasch oder Ratatouille dauert ja nicht länger als 30 min. Aber da die Mädels nicht locker gelassen haben, haben wir angefangen, langsam das Gemüse zu schnippeln.

Im Endeffekt war das Essen dann Punkt 18 Uhr fertig und alle waren begeistert! Puh…Test bestanden…Glück gehabt! 🙂

Jutta hat mich dann noch zur DallaDalla Station gebracht und ich hatte die Ehre einen Besoffski im Bus zu haben…ein Traum…Dauenjacke, Mütze und eine Buddel „Konyagi“. Den Geruch kann sich wohl jeder dazu vorstellen.. :-/ Leider wollte er im Gegensatz zu allen anderen auch sehr gerne neben der Mzungo sitzen! 🙁
Passiert ist mir nichts, aber ich hatte das gute Bund-Messer, schonmal griffbereit..man weiß ja nie…! Und es muss ja einen Grund haben, warum alle sagen, dass man nicht DallaDalla fahren sollte, wenn es dunkel ist.

Am Abend habe ich dann auch festgestellt, dass „mein“ Hostel die Preise angezogen hat…tztztz…naja, nun beginnt eben wieder die Highseason…gut, dass ich schon einige Tage im Voraus bezahlt hatte und somit 20 $ sparen konnte! 🙂

Im Hostel habe ich dann noch fast zwei Stunden mit Mama, Papa und Svea geskypt…seeeeehr cool!! 😀

 

Mittwoch gabs morgens erstmal eine Tasche frische warme Milch!! Einige ekeln sich bestimmt davor, aber ich finde es sehr lecker…gut, über die Haut auf der Milch kann man streiten! 😉

Danach haben Gene Rose und ich die Babys gebadet und frisch gemacht für den Tag. War lustig…die baden nämlich alle total gerne und sind nicht so quackig wie andere kleine Kids. Nur wenn man sie aufm Wasser rausholt, sind sie kurz traurig. Aber in dem Alter lassen sie sich ja wunderbar schnell ablenken…

Danach haben Winnie und ich angefangen Inventur zu machen…uihuihui…das war ein Chaos!!! Haben zwar einiges notiert…aber so es das gebracht hat, wage ich mal zu bezweifeln… Alles haben wir nämlich längst nicht geschafft und werden wir sicher auch nicht in nächster Zukunft… war vielleicht auch eher eine Art Beschäftigungstherapie für die arbeitssame und schnell gelangweilte Deutsche! 😉

Nachmittags habe ich mit einigen Kindern noch geknetet…ich hab mich total ausgelebt… Abraham aber zum Beispiel gar nicht. Der ist vielleicht noch zu klein, aber er hat nur gaaaaanz viele kleine Stücke produziert, die ich am Ende ÜBERALL aufsammeln konnte, weil sie Barfuss wunderbar verteilt werden… Naja..nächstes Mal dann doch nur mit den „Großen“! 😉

Abends hatte dann zu allem Überfluss mein Obsthändler des Vertrauens keine Avocados mehr!! Starkes Stück!! Also musste ich auf die Suche nach nem anderen gehen. Leider wurde ich von einem Einheimischen begleitet. Peace (?) wollte meinen Namen, meine Herkunft und meine Unterkunft wissen. Hab ich ihm aber alles schön verschwiegen. Der hat es auch einfach nicht gerafft, obwohl ich mehrmals gesagt habe, dass ich mich nicht unterhalten möchte und auch in den nächsten Tagen kein Bier mit ihm trinken gehe! Wahnsinn, wie man so unglaublich penetrant sein kann!! Ist mir echt unbegreiflich!! Irgendwann habe ich ihm mal sehr laut und deutlich gesagt, dass er mich in Ruhe lassen soll. Das hat dann auch gewirkt!! Wenn man laut wird, gucken ja gleich alle…und wenn dann noch eine Mzungo laut wird, mischen sich sofort alle ein. Aber soweit ist es ja nicht gekommen. Irgendwann hat es auch bei ihm Klick gemacht und er hat mich in Ruhe gelassen! Und ich hab noch Avocados gefunden! 😀

 

Donnerstag habe ich die Kladde der Inventur in Exel eingefügt. Und ich habe das Rezept für das Gemüsegulasch aufgeschrieben…haben ja alle drum gebeten! 🙂

Nachmittags war mal wieder Kartoffeln schälen angesagt…war aber auch okay so, dass ich mal weniger mit den Kids gemacht habe…hab mich irgendwie nicht so gefühlt.


Am Freitag bin ich dann auch gleich mit ner fiesen Erkältung aufgewacht.. :-/ War zwar nur eine Frage der Zeit, wann ich das bekommen würde, bei so vielen erkälteten Kindern…aber begeistert war ich natürlich nicht! Und das, obwohl ich extra soooo viele Vitamine esse! 😉

Morgens habe ich erstmal eine ganze Weile mit dem Geburtstagskind Svea geskypt, bevor ich ins Heim gefahren bin. Das war toll! 😀

Ansonsten habe ich mit einigen Kids am Nachmittag ein bisschen am PC gespielt…sollen sie ja auch lernen. Sie müssen da allerdings noch seeeeehr viel lernen…. Wie ist denn die Maus überhaupt zu bewegen?!? Wenn ich mir im Gegensatz dazu einige Kinder bei uns ansehe, die mit acht oder neun Jahren schon bei Ebay mitbieten… Unterschiede, Unterschiede, Unterschiede…

 

Am Samstag habe ich dann morgens munter Geld für meine anstehende Safari abgehoben. So lange, bis keiner der Automaten mehr Kohle rausrücken wollte, weil mein wöchentliches Limit erreicht war. Dass der Tour-Anbieter auch keine Kreditkarten akzeptiert…

Naja, auf jeden Fall habe ich aber eine Safari und bin ab morgen dann mit zwei (vielleicht vier Amis- zwei stecken noch auf Sansibar fest) für fünf Tage im Landrover unterwegs… Lake Manyara, Ngorongoro Crater und Serengeti! Ich bin gespannt! Nach langer Zeit in der Zivisilation mal wieder ein bisschen Camping, weniger duschen, kaum Strom aber dafür gaaaanz viele wilde Tiere!! 😀 Und ein paar Tage ohne die Kinder ist wohl auch nicht verkehrt…dann kann ich wieder gesund werden und habe nicht so schnell „die Schnauze voll“ von denen! 😉

Heute war übrigens Joshuas Geburtstag! Herrlich…alle waren noch aufgedrehter als sonst und wie das immer so ist, gabs natürlich auch das ein oder andere Mal Geheule. Aber im Großen und Ganzen war es ein sehr netter Tag!

Nur mir ist heute schon den ganzen Tag schlecht, so dass ich sogar auf den Geburtstagskuchen verzichtet habe… :-/ Hoffe, das ist bis morgen weg, sonst muss ich wohl mal an meine Reiseapotheke…

 

Also, ich melde mich am Ende der nächsten Woche wieder, dann mit ein paar Tierbildern. Dafür gibt es heute einige von den Kids! 😉

GLG nach good old Germany!