Caprivi- Strip, Namibia

17 04 2012

12./13.4.

Hallihallo vom Okavango River im Caprivi Streifen ganz im Norden von Namibia. ๐Ÿ™‚

Dieses Mal melde ich mich schon relativ schnell zurück.

Gestern sind wir mal wieder um 5h aufgestanden und haben unser Lager abgebrochen, um pünktlich um 6:00 Uhr durchs Gate vom Camp zu rollen, in der Hoffnung, einige Tiere an den umliegenden Wasserstellen zu sehen. Die Tage davor wurden morgens nämlich Leoparden und Löwen gesichtet…und zumindest der Leo fehlt uns ja noch! ๐Ÿ™‚

Leider haben wir aber keine großen Katzen gesehen, dafür wieder einige Giraffen, Antilopen und Zebras! ๐Ÿ™‚ Und dann sind wir doch nochmal kurz bei dem Wasserloch am Camp vorbei gefahren und haben einen riesen Elefanten-Bullen gesehen. Mega das Tier..echt!!! Ich war doch etwas froh, dass vor dem Wasserloch ein Zaun war…sieht man, glaube ich, auch an meiner Haltung auf dem Foto! ๐Ÿ˜‰

Das war auf jeden Fall nochmal ein cooles Highlight vor der darauffolgenden laaaaangen Autofahrt! :-/ Nützt ja nix…Etosha liegt sehr weit abgeschieden und unser nächstes Ziel irgendwie auch.. ๐Ÿ˜‰

Zwischendurch haben wir eingekauft, gefrühstückt und getankt. Die Jungs sind echt sooooo unorganisiert und verpeilt…Paul wollte tatsächlich wissen, ob sich Eier bis zum folgenden Tag halten.. :-o…wie überleben die beiden eigentlich in NL?! ๐Ÿ˜‰

Na gut…irgendwann gings dann immer grade aus…recht eintönig..aber die Straßen sind erstaunlich gut..so dass Simon auch mal 129km/h statt erlaubten 120km/h gefahren ist. Und damit auch gleich gelasert wurde!!! Zack…Polizeikontrolle und angehalten!! 8-o

Erst wollte der Officer nur wissen, wohin wir wollen und er hat den internationalen Führerschein und die Genehmigung, dass wir mit dem Auto aus Südafrika in Namibia fahren dürfen, gefordert. Soweit so gut…hier sind alle 100 Kilometer Polizeikontrollen…

Aber dann hat er Simon gebeten, auszusteigen..und joohoo…heftige 129km/h, wie oben geschrieben!!!

Paul und ich haben natürlich โ€“ brav europäisch โ€“ im Auto gewartet. Bis Simon dann irgendwann ankam…umgerechnet 100โ‚ฌ soll er bezahlen!!!

Was nun?!?

Paul und ich haben uns dann auch mal aus der Karre gepellt. Mit denen muss doch zu reden sein! Und ich hab mal โ€žvorsichtshalberโ€œ ein Wappen von der Polizei HH eingesteckt! ๐Ÿ˜‰

Also, nettes Vorstellen, fragen, wie es so geht, was man so für Pläne in Namibia hat, wie einem das Land gefällt (โ€žbestes Reiseland everโ€œ blabla). Und dann hab ich mal vorsichtig gefragt, ob es tatsächlich 1000N$ für 9km zu viel sind!?! Antwort: Jawohl! Leider konnte er mir auch ein Buch vorlegen, das dem Bußgeldkatalog aus Deutschland verdammt ähnlich ist. Sogar mit TBNR..werยดs kennt.. ๐Ÿ˜‰

Hm…fiese Sache..

Aber die waren schon ziemlich locker drauf und haben gesagt, dass sie 1000N$ ja auch echt für sehr viel halten.
Simon hatte nachm Geld holen in Grootfontein zum Glück die Kohle in ein Fach im Auto gelegt und konnte so schnell sein Portemonnaie zücken und zeigen, dass wir nur noch total wenig Bargeld dabei haben. Und Officer 1 hat auch gesagt, dass er es total verstehen kann, wenn wir nicht nach Grootfontein zurück fahren wollen…bei den Benzinpreisen und die Zeit und so… (zu den Spritpreisen: In Deutschland wären wir die Strecke gerne 10 x gefahren…bei nur etwa einem Euro für einen Liter!)

Officer 1 hat dann noch gefragt, was wir vorschlagen. Ich hab Simon erst mal etwas verdattert angesehen und gefragt, ob ich ihn richtig verstanden habe…Wir sollen jetzt ein Vorschlag machen, wie wir das Ganze lösen?!

Na gut….ich hab dann mal bemerkt, dass wir ja eigentlich Kollegen sind und ob wir denn nicht so unter โ€žFreundenโ€œ (deutlich) weniger bezahlen können?!

Jaaaa…das können wir wohl so machen hat Officer 1 dann in Absprache mit Officer 2 festgestellt. Simon hat vorgeschlagen, dass wir den beiden alles geben, was in seinem Portemonnaie ist…was umgerechnet 10 โ‚ฌ waren. Damit waren die beiden dann auch einverstanden. Wenn sie denn das Wappen haben dürfen. Klaro…soll mir recht sein!
Leider konnten sie mir kein Namibisches überlassen…aber naja.. Dafür wollten sie dann unbedingt noch ein paar Fotos mit uns machen…

Muss super lustig ausgesehen haben…das Fotoshooting: Drei Weiße mit zwei Officern am Highway!!! Wir haben uns die ganze Zeit weggeschmissen vor Lachen.. ๐Ÿ˜€

Officer 2 hat dann noch geraten, wenn das nächste Mal eine Polizeikontrolle ansteht, gleich zu sagen, dass wir Kollegen sind, das Wappen zeigen und fertig…

Tja…so viel zur Bestechlichkeit…!!! :-C
Jetzt kann ich mir auf erklären, wieso Officer 1+2 Smartphones hatten… ๐Ÿ˜‰

Nun denn…weiter ging es…in Runde haben wir eine kleine Pause gemacht und ein amerikanisches Pärchen getroffen. Die Frau meinte dann gleich: โ€žSag mal, seid ihr nicht die, die vorhin mit der Polizei Fotos gemacht hat?!?โ€œ ๐Ÿ˜€ Was sollen wir sagen?!? ๐Ÿ˜€
Die meinten, dass wir auf keinen Fall etwas bezahlen sollen. Nur auf die Autovermietung verweisen, dann können sie das über sie klären und das machen sie eh nicht.

Na gut..hinterher ist man immer schlauer…aber so war es auf jeden Fall lustiger!!!

Danach ging es dann ins richtige Afrika. Ein schnurgerader Highway, links und rechts kleine Hütten aus Stroh und Lehm und der Zaun provisorisch aus Stöckern. Und viiiiiele Leute neben oder auf der Straße gehend und stehend. Viel passiert da glaube ich nicht. Mit Arbeit siehts schlecht aus, wenn man nicht sein eigenes Vieh zum โ€žnächstenโ€œ Wasserloch treiben muss.
Schulen gibt es zwar etwa alle 10 km…aber ob da auch alle hingehen, weiß ich nicht. Wir haben unzählige Kinder mit vielen Kanistern gesehen… Wasser holen…

War schon etwas seltsam der Unterschied. Windhoek und Grootfontein noch sehr fortschrittlich für Afrika. Dazu all die deutschen Wörter und Namen und dann die Buschmänner. Hatte das eigentlich erst in Sambia erwartet.

Kurz vor Sonnenuntergang haben wir dann zum Glück noch unser nächstes Camp erreicht. Heißt: 4km über einen Sandweg im zweiten Gang fahren, um nicht stecken zu bleiben. Hat nicht immer geklappt. Also sind Paul und ich zeitweise gegangen! ๐Ÿ˜‰ Der Lonley Planet hatte schon recht mit seiner Beschreibung. Erst recht, als wir am Ende des โ€“ ich möchte es Trampelpfad nennen โ€“ angekommen sind: Wasser!!! Viel Wasser!!! Und dann ein Mann, der uns eine laminierte Karte in die Hand drückt, mit etwa folgendem Text:

Hallo! Ihr habt es geschafft! Ihr seid (fast) am Ngembi Camp angekommen! Wie ihr sehen könnt, ist das Wasser im Moment etwas höher als normal. Ihr könnt mit den 4WD aber durch den Fluss fahren. Wenn ihr das nicht wollt, stellt euer Auto hier ab, es wird 24 Std. bewacht und wir fahren euch mit dem Boot rüber.

Tja…mit einem 2WD war schnell klar, was wir machen. Also alles ins Boot….kein einfaches Unterfangen, zumal die Jungs einfach alle Einkäufe ins Auto geworfen und die Tür zu gehauen haben…so flog uns natürlich alles um die Ohren beim Öffnen.. ;-/

Na gut..irgendwann sind wir dann im Dunkeln auf der โ€žInselโ€œ angekommen. Und gleich die Warnung von den Locals: Im Okavango River leben Hippos. Die sind eigentlich total friedlich und halten sich im Wasser auf. Manchmal kommen sie aber auch an Land. Dann kann man einfach mal kurz mit der Taschenlampe aufleuchten, dann wissen die, dass man da ist… Nur Achtung. Gestern hatten wir hier ein Hippo, das das Boot fast umgekippt hat!

Ich dachte ich hör nicht richtig!!! Mir kam irgendwie in Sinn, dass ich mal gelesen habe, dass jedes Jahr mehr Menschen durch einen Nilpferd-Angriff sterben, als vom Blitz getroffen werden! Nice!!!

Himmel…ich würde eigentlich echt nicht sagen, dass ich Angst vor Tieren habe…Spinnen, Schlangen, Löwen…alles schick…aber die Vorstellung, dass ich nachher im Zelt liege und โ€žNiliโ€œ einfach so über mich drüber läuft, fand ich doof!!! ๐Ÿ™

Für den Rest des Abends war ich dann total schreckhaft…jedes Rascheln im Schilf oder Plätschern im Wasser war Horror!

Aber, da ihr diesen Text lesen könnt, wurde ich nicht von dem Grasfresser attackiert und habe die Nacht gut überstanden!

Heute Morgen sah die Welt auch schon ganz anders aus: Ein sehr hübscher Campingplatz, total ursprünglich in der Flusslandschaft gelegen und soooooo ruhig!! Echt entspannend!!

Selbst die Duschen und Klos sind in die Natur โ€žintegriertโ€œ โ†’ Siehe Bilder! ๐Ÿ™‚

Heute haben wir ausgeschlafen..(bis um 7h)…dann wurde mir zu warm im Zelt und ansonsten: Nur Chillen und in der Sonne liegen. Jetzt habe ich Rückenschmerzen vom Liegen! ๐Ÿ˜‰

Dafür habe ich einen Plan für die nächsten Tage: In Kasane werde ich die beiden Käsköppe nämlich mal wieder verlassen und sehen, wie ich mich in Botswana durchschlage… ๐Ÿ˜‰

Da die Jungs heute morgen noch gepennt haben, habe ich mal einen kleinen Rundgang gemacht und bin glatt bis zum Knie im Matsch versunken, bei dem Versuch, die Wassertemperatur zu testen. Auf allen Vieren mit der Camera zwischen den Zähnen, konnte ich da raus krabbeln, musste mich aber vorerst von meinem FlipFlop trennen. :-/ Aber ich habe die Cam dann mal weg gehängt und nochmal mit dem kompletten Arm im Matsch gewühlt, bis ich die Latsche wieder hatte…manoman..gut, dass mich keiner gesehen hat…peinliche Aktion!! ๐Ÿ˜€ Und zum Glück kein Krokodil oder Hippo in der Nähe…schön risky… :-S

Übrigens gibt es in diesem Camp ein โ€žCageโ€œ im Okavango River, da kann man Baden, ohne von den Hippos oder Krokos angegriffen zu werden!!! Hab ich dann auch gleich mal gemacht! ๐Ÿ˜€ War seeeehr cool!! Das Wasser ist soooo warm!

Ich muss aber zugeben, dass ich jetzt schon ein bisschen traurig bin, noch kein Kroko oder Hippo gesehen zu haben. Ich hoffe, es zeigt sich heute Abend oder morgen noch!! ๐Ÿ˜€

Vielleicht ja beim Abendessen…das haben wir uns gestern schon gegönnt und es war der Hammer!! Hoffe, dass ist heute auch wieder so lecker! ๐Ÿ˜€

Und morgen gehtโ€™s dann vielleicht weiter ..mal sehen, wie sich die Jungs entschieden haben…

Bis zum nächsten Mal…wenn heute Nacht kein Hippo kommt.. ๐Ÿ˜‰



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